Gerade Hartböden brauchen eine gründliche Reinigung. Normalerweise wird zunächst der grobe Schmutz abgesaugt und anschließend nass durchgewischt. Für diese beiden Aufgaben gibt es schon länger spezielle Saugwischer, die beide Arbeiten in einem Schritt erledigen – sagen die Hersteller. Doch was taugen sie in der Praxis? Lesen Sie mehr in unserem 7 Saugwischer und 4 Akkusauger Test 2024.
Die Testgeräte im Saugwischer und Akkusauger Test 2024
Genau unter die Lupe nehmen wir elf dieser Geräte unterschiedlichster Hersteller, darunter sieben Geräte, die auch nass saugen können. Die restlichen Akkusauger verfügen zwar über einen Wischaufsatz, können aber kein Schmutzwasser einsaugen. Hauptaugenmerk in unserem Test sind die Fähigkeiten beim Wischen.
Staubsauger mit Wischaufsatz
Zu dieser Geräteklasse gehören vier Sauger im Test, darunter auch das Modell von Vorwerk. Genau genommen handelt es sich um klassische Staubsauger, die den Schmutz entweder in einen Beutel (Vorwerk) oder einen trockenen Staubbehälter einsammeln.
Flüssigkeiten aufsaugen können diese Geräte hingegen nicht. Allerdings verfügen sie über einen Wischaufsatz, der statt der normalen Bodendüse aufgesetzt wird, oder einen Mopp, der an die Bodendüse angesteckt wird.
Die Aufsätze verfügen über Frischwasserbehälter, in welche Wasser und eventuell etwas Reinigungsflüssigkeit eingefüllt wird. Anschließend lässt sich der Boden ganz normal wischen, während der Staubsauger weiter Schmutz aufsaugt. Für einen besonders effektiven Wischvorgang haben sich die Hersteller unterschiedliche Methoden zur Bewegung des Wischmopps einfallen lassen.
So vibrieren die Mopps beim Rowenta RH99C0 und dem Vorwerk mit Aufsatz SP7 während das zweite Gerät von Rowenta im Test zwei runde, sich drehende Mopps eingebaut hat. Die letztere Methode ist am effektivsten, aber ein Problem haben alle Staubsauger mit Wischaufsatz: Das Schmutzwasser wird nicht gesammelt.
Reinigungswirkung der Wischsauger
Im Gegensatz zum manuellen Wischen, bei dem der Mopp immer wieder ausgespült wird, sammelt sich bei dieser Geräteklasse der Dreck und wird dann irgendwann zum Problem. Beim Vorwerk beispielsweise schieben wir nach einiger Zeit feuchte Dreckreste mit herum, die der Trockensauger auch nicht absaugen kann.
Man müsste demnach zwischendurch immer mal wieder die Wischaufsätze reinigen und durchspülen, was in der Praxis natürlich sehr unpraktisch wäre. Ein Problem, welches auch die Hersteller erkannt haben. Daraus entstand eine neue Geräteklasse: die Saugwischer.
„Echte“ Wischsauger
Der Rest im Testfeld darf sich bei uns „Saugwischer“ nennen, denn hier wird kein Staub, sondern Flüssigkeit eingesaugt. Dafür verfügen alle Geräte über mehr oder weniger große Schmutzwasserbehälter, in denen das schmutzige Wasser beim Wischen wieder in das Gerät eingesaugt wird.
Das macht die Reinigung um einiges effektiver. Alle Saugwischer verfügen hierfür über eine spezielle Bodendüse, die über eine oder mehrere rotierende Rollen verfügt. Diese sind mit Stoff überzogen und stellen sozusagen den Wischlappen dar.
Dieser wird beim Wischen durch das Einsaugen des Schmutzwassers immer wieder etwas gereinigt, sodass am Ende auf dem Boden ein gutes bis sehr gutes Reinigungsergebnis erzielt wird.
Die sehr guten Geräte im Test schaffen damit auch mühelos bereist eingetrocknete Flecken, wenn auch manchmal mit dem Fuß noch etwas Druck ausgeübt werden muss. Zu einem der Spitzenreiter zählt in diesem Test das Gerät von Sichler. Auch die Modelle X6 und X8 von Midea hinterlassen ein sehr gutes Wischbild. Am besten schneidet aber der Tineco ab – mit nahezu perfekter Reinigung, großem Display und zwei Ersatzrollen im Lieferumfang.
Saugen und Wischen mit dem selben Gerät
Dabei verfolgen die Geräte ein cleveres Ziel: Statt zu saugen und anschließend zu wischen, wird der Dreck feucht in den Schmutzwasserbehälter gesaugt und der Boden gleichzeitig gewischt.
Das funktioniert in der Praxis hervorragend, wenn man Hartböden wie Parkett, Laminat oder Fließen zu bearbeiten hat. Für Teppiche sind sie hingegen eher ungeeignet. Und es gibt noch einen zweiten kleinen Wermutstropfen, was die Praxistauglichkeit angeht: Die Reinigung nach getaner Arbeit.
Reinigung der Saugwischer
Im Betrieb muss immer darauf geachtet werden, dass genügend Wasser im Frischwasserbehälter und der Schmutzwasserbehälter nicht voll ist. Hier überwachen aber alle Geräte die Behälter automatisch und melden sich mit einer Fehlermeldung.
Je nach Größe des Behälters und der zu reinigenden Fläche ist ein Nachfüllen und Ausleeren zwischendurch erforderlich. Und hier kann es bisweilen etwas eklig werden: Der Schmutzwasserbehälter sammelt nun einmal auch den groben Dreck auf und dieser verfängt sich im Behälter und dem Sauger selbst gerne mal an signifikanten Stellen.
Diese müssen natürlich sauber gehalten werden und das Reinigen kann schon mal unangenehm werden, vor allem wenn man in einem Tierhaushalt lebt und sich Hunde- oder Katzenhaare im Behälter sammeln. Auch die Bodendüse oder die Reinigungsrolle muss regelmäßig gesäubert werden.
An dieser Stelle ein Lob an Midea. Zumindest beim X8 hängt am Schmutzwasserbehälter eine kammähnliche Bürste aus Kunststoff, die beim Reinigen des Behälters und dem Entfernen von hängengebliebenen Schmutzresten sehr gute Dienste leistet. Glücklicherweise verfügen alle Saugwischer auch über eine Selbstreinigungsfunktion. Diese erledigt zumindest das Grobe automatisch.
Die Akkusauger im Praxis-Test
Es lässt sich zweifelsfrei feststellen, dass die echten Saugwischer in der Praxis eindeutig die Nase vorn haben. Sie reinigen den Boden einfach deutlich gründlicher und vielfach auch streifenfrei. Durch die Zugabe spezieller Reinigungsflüssigkeiten (einige Hersteller liefern sogar Proben mit) lässt sich das Ergebnis noch weiter verbessern. Außerdem hat diese Geräteklasse den Vorteil, dass schnell auch mal Flüssigkeiten vom Boden gesaugt werden können, zum Beispiel wenn die Kaffeetasse heruntergefallen ist.
Wer viel oder ausschließlich Hartboden zu Hause hat, für den sind die Geräte sicher die beste Wahl. Nachteil der Saugwischer ist der erhöhte Reinigungsaufwand und die etwas unangenehme Arbeit beim Entleeren der Schmutzwasserbehälter.
Zudem sind die Saugwischer wirklich nur zum Saugwischen auf glatten Flächen da und damit insgesamt doch recht unflexibel. Dagegen können unsere Staubsauger mit Wischaufsatz je nach Lieferumfang auch Polster saugen, kommen mit flexiblen Saugrohren auch in Ecken und lassen sich je nach Modell auch als Handsauger nutzen. Die schlechteren Ergebnisse beim Wischen muss der Nutzer dabei in Kauf nehmen.
Akkusauger mit Selbstreinigung
Die Geräte verfügen über einen Knopf, der beim Parken in der Reinigungsschale eine Selbstreinigungsfunktion auslöst. Dabei fängt der Saugwischer an, die Bürste zu spülen und anschließend abzusaugen. Das sorgt zumindest für eine kleine Reinigung, aber grober Schmutz bleibt am Ende trotzdem oft genug noch an den Lamellen der Bodendüse und anderen Stellen hängen.
Hier hilft am Ende wirklich nur eine gründliche manuelle Reinigung, am besten direkt nach jedem Wischvorgang. Diese Probleme mit unangenehmen feuchten Verschmutzungen haben übrigens unsere Staubsauger mit Wischfunktion nicht.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen 7 Saugwischer und 4 Akkusauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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