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Nasssauger, Saugroboter, Saugwischroboter: Die Fülle an elektrischen Reinigungshelfern im Haushalt scheint unüberschaubar. Nun auch noch einen Akku-Wischsauger zulegen? Worum es sich genau handelt, ob Wischsauger tatsächlich „rein“ machen und sich die Anschaffung überhaupt lohnt, klären wir in unserem Test. Lesen Sie mehr in unserem Wischsauger Test 2022.

Die Testgeräte im Wischsauger Test 2022

Wischsauger:
Fakir Starky WDA 700
Roborock Dyad Power
Eta Fortis ETA72249000
Bissell Crosswave X7 Plus Pet Pro
Tineco Pure One S 5 Extreme

Ein Wischsauger, auch Saugwischer oder Hartbodenreiniger genannt, ist eine Kombination aus Wischer und Staubsauger in einem Gerät. Mit ihm soll es möglich sein, sowohl trockenen Schmutz wie Staub und Dreck als auch feuchte Flecken und Flüssigkeiten aufzusaugen. Also Wischmopp ade? Das zumindest versprechen die Hersteller. Auf den ersten Blick sieht ein Wischsauger tatsächlich aus wie ein herkömmlicher Handstaubsauger.

Im Fuß befinden sich statt der Saugdüse bis zu drei Reinigungsbürsten, die wie Walzen um die eigene Achse rotieren. Sie sollen mit Reinigungswasser benetzt Schmutz und Flüssigkeit aufnehmen, die schließlich im Schmutzwassertank landen. Diese Tanks für Reinigungs- und Schmutzwasser sind im Handstück untergebracht und können bei allen Testgeräten leicht entfernt und wieder eingebaut werden, um sie zu befüllen beziehungsweise zu entleeren. Hier zeigt sich: Je größer die Tanks, desto länger lässt sich arbeiten. Allerdings werden die Geräte auch umso schwerer, je mehr in die Tanks hin­einpasst.

Unser Ersteindruck der Sauger

Alle fünf Geräte machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Der Aufbau aller Wischer geht leicht von der Hand. Alle Testgeräte warten mit zwei Tanks – je einer für Frisch- und Schmutzwasser – auf. Der Ein- und Ausbau der Reinigungswalzen funktioniert bei allen Geräten tadellos.

An die Reinigungswalzen des Wischsaugers von Bissell ist leichtes Rankommen. Beim Fakir muss nur die Klappe geöffnet werden
An die Reinigungswalzen des Wischsaugers von Bissell ist leichtes Rankommen. Beim Fakir muss nur die Klappe geöffnet werden

Einfach Klappe auf und Reinigungswalze entnehmen, auswaschen und wieder einsetzen. Der Roborock tut sich mit seinem System besonders hervor. Gleich drei Walzen sind in seinem Saugfuß eingebaut, lassen sich aber einfach seitlich herausziehen. Auch die Filter können einfach entnommen und unter dem Wasserhahn gereinigt werden. Nun schauen wir uns die Geräte im Detail an.

Der Wischsauger von Bissell einfach und effizient?

Schon der erste Test beweist: Wischsauger funktionieren. Der Bissell hat keine Probleme mit grobem wie feinem Schmutz. Einmal vor, einmal zurück – und schon ist alles weg. Auch der eingetrocknete Fleck in unserem Testparcours stellt für den Bissell kein Hindernis dar. Per Knopfdruck wird die Reinigungswalze mit Wasser benetzt.

Zwei Mal vor und zurück muss der Wischsauger geführt werden. Der Boden bleibt anschließend für wenige Minuten leicht feucht. Manko: Der Bissell lässt seitlich einen etwa 3 Zentimeter (cm) breiten Rand stehen. Doch kleine Pfützen sind für den Reiniger kein großes Problem. Einmal mit dem Saugfuß darübergefahren – und schon ist fast alles weg. Leichte Schlieren werden mit dem nächsten Wisch entfernt.

Die Tanks aller Geräte sind einfach zu entfernen, um sie mit Wasser auffüllen oder reinigen zu können – hier der Bissell
Die Tanks aller Geräte sind einfach zu entfernen, um sie mit Wasser auffüllen oder reinigen zu können – hier der Bissell

Für alle Wischsauger gilt: Ein Boden kann nur so sauber sein wie die Reinigungsbürsten im jeweiligen Gerät. Deshalb sollten die Walzen regelmäßig gesäubert werden. Mit dem Bissell soll dies nicht nicht notwendig sein, verspricht der Hersteller. So ist dieser Wischsauger mit einer Selbstreinigungsfunktion im Stand der Ladestation ausgestattet.

Der Tineco-Wischsauger mit viel Zubehör!

Der Tineco punktet mit dem größten Umfang an mitgeliefertem Zubehör. So finden sich in der Verpackung zum Beispiel gleich drei Reinigungsbürsten, zwei Filter sowie ein Bürstenhalter. Das Gerät kommt mit groben wie mit feinen Schmutzpartikeln sehr gut klar und reicht mit einer Seite sogar bis fast an den Rand heran. Allerdings benötigt der Reiniger mehrere Anläufe, bis er den getrockneten Fleck vollends entfernt hat. Vielleicht ist der sogenannte „iLoop-Sensor“ Schuld.

Das modern wirkende Displays des Tineco gibt Aufschluss über die noch verfügbare Akkuleistung und die verwendete Leistungsstufe
Das modern wirkende Displays des Tineco gibt Aufschluss über die noch verfügbare Akkuleistung und die verwendete Leistungsstufe

Dieser soll den Unterschied zwischen lockerem und angetrocknetem Schmutz erkennen können und Saugkraft sowie Rotationsgeschwindigkeit der Reinigungswalze automatisch einstellen. Auch die Zugabe der Reinigungsflüssigkeit lässt sich automatisch regeln.

Der Roborock-Wischsauger im Test

Der Roborock ist das klobigste Gerät im Test. Vor allem der 11 cm hohe Gerätefuß stört beim Reinemachen. Nicht nur, dass dieser nicht unter flache Möbel passt. Die Ausmaße des chinesischen Geräts machen ihn auch unhandlich. In Sachen Reinigung gibt es hingegen nichts auszusetzen. Die drei Reinigungswalzen machen ihre Arbeit hervorragend.

Das Displays des Eta-Wischsaugers zeigt unter anderem den UV-Modus an, der Keime auf dem Boden den Garaus machen soll
Das Displays des Eta-Wischsaugers zeigt unter anderem den UV-Modus an, der Keime auf dem Boden den Garaus machen soll

2 cm Rand bis zur Wand lässt allerdings auch er stehen und hinterlässt unschöne Bürstenabdrücke. Nach einem Druck auf die Modustaste im Griff setzt die Bodentrocknung ein. Zwar wird die Bodenflüssigkeit größtenteils aufgesaugt, doch bleiben streifenförmige Rückstände auf dem Boden zurück. Nicht überzeugt die Testenden hingegen der fehlende freie Stand. Nur durch das Ausklappen eines Ständers ist es möglich, das Gerät nicht gegen die Wand lehnen zu müssen.

Weil der Roborock nicht von alleine steht, wurde ihm ein Ständer spendiert. Doch die Lösung wirkt ausgesprochen wackelig
Weil der Roborock nicht von alleine steht, wurde ihm ein Ständer spendiert. Doch die Lösung wirkt ausgesprochen wackelig

Der Eta-Sauger desinfiziert mit UV-Licht!

Auch der Eta leistet ganze Arbeit. Feine und grobe Schmutzpartikel saugt er mit dem ersten Wisch auf. Den getrockneten Fleck schafft das tschechische Produkt schon mit dem zweiten Wisch. Allerdings hinterlässt er nach dem Absetzen unschöne Flecken. Ganz ohne Schlieren saugt der Eta auch nasse Stellen anstandslos weg.

Gleich zwei Reinigungswalzen liefert Eta mit: eine mit der „Silver Antistatic“-Technologie, die andere gegen Milben
Gleich zwei Reinigungswalzen liefert Eta mit: eine mit der „Silver Antistatic“-Technologie, die andere gegen Milben

Doch hinterlassen die Reinigungswalzen Abdrücke. Außerdem leidet das im Test verwendete Gerät an Inkontinenz und tropft. Der Fuß des Eta ist mit UV-Licht ausgestattet, das für die Desinfektion des Bodens sorgen soll. Gleich zwei Bürsten gehören zum Lieferumfang: eine mit der sogenannten „Silver Antistatic“-Technologie, die andere Turbobürste gegen Milben. Außerdem findet sich eine Fugendüse.

Wischsauger von Fakir punktet durch seine einfache Handhabung!

Der Fakir ist der mit Abstand knuffigste und leichteste Wischsauger im Testfeld. Seine Gelenkigkeit verleiht dem Gerät ein superleichtes Handling. Zudem ist er der leiseste Sauger. Sowohl feine als auch grobe Partikel sind schon nach dem ersten Wisch sprichwörtlich wie vom Erdboden verschwunden.

Den getrockneten Fleck schafft der Fakir schon nach dem zweiten Wischvorgang. Selbst unserer Dreckpfütze lässt dieser Saugwischer keine Chance und säubert völlig schlierenfrei. Aufgrund seines flachen Fußes kann sogar unter Möbeln gereinigt werden.

Der Saugfuß des Roborock ist sehr klobig. Fakir hat den niedrigsten Fuß und kommt somit auch unter flache Möbel
Der Saugfuß des Roborock ist sehr klobig. Fakir hat den niedrigsten Fuß und kommt somit auch unter flache Möbel

Allerdings hinterlässt der Saugwischer an den Scheitelpunkten von rückwärts zu vorwärts kleine Flüssigkeitsrückstände, die aber nach weiteren Wischs schnell der Vergangenheit angehören. Auch der Fakir lässt im Nasswischmodus zwar einen seitlichen Rand von 2 cm stehen, allerdings saugt er bis an die Wand alles weg.

Darum ist der Fakir-Wischsauger unser Testsieger!

Leichte Reinigung der Walzen (hier am Beispiel von Roborock): einfach unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Fertig!
Leichte Reinigung der Walzen (hier am Beispiel von Roborock): einfach unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Fertig!

Wischsauger sind praktische Helfer im Haushalt. Aus zwei Arbeitsgängen wird einer. Doch Achtung: Die Reinigungswalzen sollten stets gesäubert werden. Der Fakir ist der Star im Testlabor. Als kleinster, leichtester und wendigster Saugwischer lässt er in Sachen Reinigung fast keine Wünsche offen. So kann Reinigen sogar Spaß machen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Wischsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Wischsauger
Funktion: Bei der Wischfunktion wird nach Sauberkeit und eventuellen Wasserrückständen auf glatten Flächen bewertet. Für die Grobpartikelaufnahme werden Partikel mit Größen von 0,4 bis 5 mm verwendet und diese von glatten Flächen (Fliesen, Hartboden, Tisch) aufgesaugt. Selbige Reinigungsflächen kommen auch bei der Staubaufnahme zum Einsatz, die Partikelgrößen des Mineralstaubs betragen hier 0,05 bis 0,4 mm. Die Betriebsdauer ergibt sich aus der Mittlung zweier Durchgänge im Dauerbetrieb auf der höchsten Leistungsstufe inklusive ggf. vorhandenen, elektrisch betriebenen Zubehörs. Bis mindestens 20 min durchgehende Saugleistung wird Note 1 vergeben.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, ebenso die allgemeine Handlichkeit. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird angelehnt an die DIN EN 60312 durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 cm, bis hin zu gemittelten 68 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Bei der Reinigung/Entleerungsnote werden die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzenden Teile bewertet, dies umfasst speziell das Öffnen, Leeren und Reinigen von Behältern/Containern. Einbezogen werden zudem die Wasserbefüllung und Tankreinigung sowie der Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Borsten und Walzenbürste und der Geräteaußenseiten sowie die durch Feinstaub verschmutzenden Kontaktstellen an den Düsen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (speziell für die Akkus) untersucht, dann anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Ein Teilwert ergibt sich aus dem Verhältnis von aufgeladener Energiemenge und der damit erreichten Laufzeit. Als zweiter Teilwert fließt die ökologische Bewertung der verwendeten Verpackungsmaterialien in die Benotung ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden bei Montage, Demontage und Betrieb durch Quetschen/Einklemmen oder unsachgemäße Handlungen Schäden entstehen. Zudem wird die Standsicherheit der Geräte bewertet.

Autorin: Nicole Mellar

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