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Leider sind die Zeiten, in denen Vertrauen unter den Mitmenschen herrschte und Ehrlichkeit groß geschrieben wurde, vorbei. Einbrecher suchen immer häufiger auch private Wohnungen und Häuser heim. Es ist daher Zeit, sich und Ihr Eigentum zu schützen. Smarte Alarmanlagen unterstützen Sie dabei. Lesen Sie mehr in unserem smarte Alarmsysteme Test 2024.

Die Testgeräte im smarte Alarmsysteme Test 2024

Smarte Alarmsysteme:
Ring Alarm-Set – S
Homematic Starter Set Alarm HmIP-SK7
Ajax Alarmsystem StarterKit
Gigaset Alarm System M
Somfy One+ 2401493
Visortech ZX-5348
Netatmo Smarte Alarmanlage mit Kamera
Visortech ZX-5314

Allein im Jahr 2022 wurden in Deutschland knapp 66 000 Einbrüche in Privatwohnungen verübt. Nach einem Rückgang in den Corona-Jahren 2020 und 2021 ist der Trend dieser Delikte wieder stark steigend. Dies führt natürlich zur Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger.

Wer will schon gern, dass sein Eigentum gestohlen wird? Noch schlimmer sind oft die psychischen Schäden der betroffenen Personen. Die Tatsache, dass der persönliche Lebensbereich durchwühlt wurde, ist für viele eine nachhaltig traumatische Erfahrung. Auch die Angst vor einem Einbuch in den Wohnraum trotz eigener Anwesenheit ist groß.

Was kann man alles mit den Alarmsystemen schützen?

Kleine Helfer können hier zumindest für etwas mehr Sicherheit sorgen. Günstige Alarmanlagen für den Hausgebrauch sind schon im kleinen zweistelligen Eurobereich erhältlich und können in der Regel eigenständig installiert werden. Wir haben acht Systeme genauer unter die Lupe genommen.

Es empfiehlt sich, die Steuereinheit der Anlage zwar zentral zu positionieren, aber auch so, dass sie von Einbrechern nicht direkt aufgespürt werden kann
Es empfiehlt sich, die Steuereinheit der Anlage zwar zentral zu positionieren, aber auch so, dass sie von Einbrechern nicht direkt aufgespürt werden kann

Bevor man allerdings zu einem Alarmsystem greift, muss geklärt sein, was genau geschützt werden soll. Für eine Wohnung im Mehrfamilienhaus, die zudem nicht im Erdgeschoss liegt und nur eine Zugangstür besitzt, reichen kleinere Systeme, als sie bei Einfamilienhäusern benötigt werden.

Sicherheitssysteme aber smart?

Gerade für Wohnungen sind auch Kamerasysteme, wie sie Somfy und Netatmo anbieten, geeignet. Bei diesen Systemen überwacht eine Weitwinkelkamera den Wohnraum. Gepaart mit einem Türkontakt merkt diese sogar, wenn die Eingangstür geöffnet wird.

Sobald Bewegungen bemerkt werden, lösen beide Testkandidaten – natürlich nur dann, wenn sie auch scharf gestellt sind – einen Alarm aus, der den Nutzenden auf dem Handy signalisiert wird und wahlweise auch als Sirene im Wohnraum selbst für Abschreckung sorgen kann.

Der dezente Bewegungsmelder vom Homematic IP lässt sich leicht auch in Schänken und Regalen platzieren
Der dezente Bewegungsmelder vom Homematic IP lässt sich leicht auch in Schänken und Regalen platzieren

Gerade laute Töne sind bei Einbrechern unbeliebt, da sie die Nachbarschaft auf eine nicht normale Situation aufmerksam machen. Beim Gerät von Netatmo ist sogar eine Gesichtserkennung integriert, die nur dann Alarm auslöst, wenn auch wirklich fremde Personen erscheinen. Somit werden Fehlalarme minimiert, wenn Sie doch einmal vergessen sollten, das System beim Betreten der Wohnung zu deaktivieren. Die Installation der Kamerasysteme ist relativ einfach, da keine Basisstation benötigt wird, sondern die Kameras diese Funktion übernehmen. Somfy bietet Apps für Android und iOS an. Wie bei allen Systemen im Test müssen Sie vor der Geräteanmeldung ein Konto erstellen. Dazu werden Mailadresse und Passwort vergeben und bestätigt.

Die Sensoren des Gigaset-Systems werden direkt am Türblatt angebracht und registrieren die Bewegung. Zusätzlich sind Erschütterungssensoren integriert
Die Sensoren des Gigaset-Systems werden direkt am Türblatt angebracht und registrieren die Bewegung. Zusätzlich sind Erschütterungssensoren integriert

Ist dies passiert, kann die Kamera auf einfache Weise hinzugefügt werden. Weitere Sensoren wie der Türkontakt lassen sich darüber ebenfalls problemlos einbinden. Netatmo ist für seine iOS-Nähe bekannt. Auch beim Alarmsystem wird diese deutlich, denn die Einrichtung lässt sich per iPhone deutlich besser durchführen als über Android.

Trotzdem kann mit der Security-App das Netatmo-Alarmsystem auch mit Android-Geräten genutzt werden. Zum Lieferumfang gehören zusätzlich drei Türsensoren, welche auf dem Türblatt oder am Fensterrahmen befestigt werden und eine Bewegung diagnostizieren können. Ändert sich also der Öffnungswinkel, löst ein Alarm aus. Beide genannten Geräte sind per LAN-Kabel oder WLAN ins Netzwerk integrierbar.

Smarte Alarmsysteme für Häuser

Die restlichen sechs Testkandidaten von Ring, Gigaset, Ajax, Homematic IP und Visortech kommen in der Grundversion ohne Kamera aus. Bei einigen von ihnen lässt sich diese auf Wunsch aber nachrüsten. Als Alarmmelder dienen hier Tür- und Fenstersensoren, welche im Zusammenspiel mit weiteren Bewegungsmeldern in unseren Testläufen sehr gute Arbeit verrichten.

Ajax setzt auf magnetische Kontakte, bei denen der Sensor auf dem Türblatt, das Gegenstück am Rahmen montiert wird
Ajax setzt auf magnetische Kontakte, bei denen der Sensor auf dem Türblatt, das Gegenstück am Rahmen montiert wird

Die Systeme sind erweiterbar, sodass auch wirklich jedes Fenster und jede Tür optimal gesichert werden kann. Positiv fällt zudem auf, das bei allen Systemen im Testfeld auch die „Zu Hause“-Funktion integriert ist.

Die nutzende Person kann dabei über die Apps festlegen, welche Türen bei Aktivierung dieser Funktion scharf geschaltet sind. Vor allem nachts fühlt man sich so sicherer: Die Außentüren sind alarmgesichert, im Haus kann man sich aber uneingeschränkt bewegen, ohne einen Fehlalarm zu provozieren.

Einfache Aktivierung/Deaktivierung bei diesen Alarmsystemen

In der Regel wird die Aktivierung und Deaktivierung der Systeme per App am Smartphone realisiert. Gerade ältere Menschen mögen diese Art der Bedienung jedoch nicht. Ajax sowie die Pearl-Marke Visortech ermöglichen daher auch eine einfache Steuerung per Funkfernbedienung.

Die Netatmo-Kamera kann dezent überall im Wohnraum platziert werden, sie sieht schick aus, wird aber sehr heiß
Die Netatmo-Kamera kann dezent überall im Wohnraum platziert werden, sie sieht schick aus, wird aber sehr heiß

Diese kleinen Fernsteuerungen können perfekt am Schlüsselbund befestigt werden und sind mit nur vier Tasten ausgestattet. Auch Ring bietet mit dem im Lieferumfang enthaltenen Keypad eine alternative Deaktivierungsmöglichkeit. Beim Alarmsystem kann eine Aktivierung direkt erfolgen, die Deaktivierung wird per PIN realisiert.

Smarte Alarmsysteme mit Ausfallsicherheit

Natürlich ist ein Dreh- und Angelpunkt der meisten Alarmsysteme die Manipulationsfähigkeit. Die smarten Systeme sind schließlich von mehreren Faktoren abhängig. Alle Systeme werden in der Grundausstattung per LAN oder WLAN mit dem Internet verbunden, über Server beim Anbieter wird eine eventuelle Alarmmeldung zur nutzenden Person übermittelt. Ein Ausfall des Internets am heimischen Standort kann somit schon zur Unzuverlässigkeit führen. Zwar senden alle Systeme eine entsprechende „System offline“-Nachricht auf das Smartphone.

Neben den angeschlossen Sensoren werden in den Apps auch Alarme deutlich angezeigt, auch wenn diese bereits älter sind
Neben den angeschlossen Sensoren werden in den Apps auch Alarme deutlich angezeigt, auch wenn diese bereits älter sind

Doch wie reagiert man nun richtig? Schließlich muss nicht jeder Internetausfall auch gleichbedeutend mit einem Einbruch sein. Hier haben die Systeme von Ajax, Visortech und Ring einen entscheidenden Vorteil, denn diese können alternativ mit Mobilfunk betrieben werden.

Ring bietet dafür ein eigenes Abo-Modell für 10 Euro monatlich an. Bei den beiden anderen Systemen kann eine eigene SIM-Card von einem Mobilfunkbetreiber genutzt werden. Fällt das Internet aus, senden die Systeme Alarmmeldungen weiterhin zuverlässig über GSM aus. Auch der Ausfall des Stromnetzes ist ein ähnliches Problem. Erneut haben die Systeme von Ring, Ajax und Visortech sowie die Somfy-Kamera den entscheidenden Vorteil. Diese sind mit Akkus ausgestattet, die es erlauben, auch bei Stromausfall noch mehrere Stunden reibungslos zu funktionieren.

Unser Fazit zum Alarmsysteme-Test

Positiv fällt auf, dass alle Systeme im Testfeld zuverlässig funktionieren. Fehlalarme sind absolute Seltenheit – bei Einbrüchen wird hingegen zuverlässig informiert beziehungsweise akustisch Alarm signalisiert. Die Unterschiede liegen im Detail.

Vor allem die beiden Systeme von Ring und Ajax überzeugen, da bei diesen auch an eine optimale Ausfallsicherheit gedacht wurde. Auch wenn dies mit Zusatzkosten für eine GSM-Mobilfunkverbindung verbunden ist, fühlt man sich bei diesen am sichersten. Positiv ist bei allen Systemen die Möglichkeit zur Erweiterung, sodass auch zusätzliche Räume oder Türen schnell ins System integriert werden können.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen smarte Alarmsysteme-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren smarte Alarmsysteme
Funktion: Die Installation der Basis-Alarmsysteme wird bewertet. Dazu zählen das Vorhandensein und der Umfang des beiliegenden Installationszubehörs, Aufbau, Inbetriebnahme und Aktivierung. Im Anschluss prüfen wir die Installation und Einbindung des Zubehörs. Im wichtigsten Unterpunkt Alarmgenauigkeit wird geprüft, wie sicher und über welche Signalisierungsarten ein Alarm ausgelöst wird. Im Langzeittest von rund 4 Wochen wird die Fehlalarmauslösung geprüft. Zudem fließt in die Note ein, welche Vorkehrungen es gegen Manipulation der Anlagen gibt.
Handhabung: Die Bewertung der Appsteuerung umfasst die Installation aus dem App-Store heraus, den kompletten Anmeldeprozess, die Ersteinrichtung sowie die Aktivierung/Deaktivierung der Alarmsysteme. Darüber hinaus bewerten wir das Vorhandensein und die Einstellung von Pushmitteilungen und die Stummschaltung bei Alarmsignalisierung. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Qualität der vorhandenen Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten sowie die Passgenauigkeit modularer Teile.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Hier wird noch einmal darauf geschaut, wie leicht die Geräte zu manipulieren sind. Vor allem der feste, sichere Sitz der Komponenten ist dabei wichtig. Zudem steht eine sichere Verarbeitung hier im Vordergrund.

Autor: RICARDO PETZOLD

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