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Vorurteile und Gerüchte gegen die Induktionskochfeldtechnologie halten sich hartnäckig, andererseits sind aber auch überschwängliche Positivaussagen der Nutzer zu vernehmen – die Frage ist nun: Was ist graue Theorie und was Realität? Hier im Tech-Check werden die Fakten aufgedeckt.

 

Viele teils diffuse, nicht nachvollziehbare Aussagen und Meinungen kursieren seit Jahren schon zu den jeweiligen Kochfeldtechnologien, es ist also an der Zeit, die Technologien im direkten Vergleich gegen einander antreten zu lassen. Der Dreikampf ist ein logischer: Die älteste Kochfeldtechnologie ist die der „Massekochfelder“, diese sehr preiswerte Lösung ist ein echter Klassiker und v.a. bekannt dafür, dass die Kochfelder sich schlecht reinigen lassen. Die andere klassische Kochfeldtechnologie namens „Wärmestrahlungskochfeld“ (oft und fälschlicherweise als „Ceran-Kochfeld“ bezeichnet) ist mittlerweile die am häufigsten anzutreffende, die Glaskeramikplatte (oft ein Modell der Ceran-Reihe des deutschen Traditionsherstellers Schott) ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch leichter zu reinigen.

Die neuste Technologie, die Induktionskochfelder (in Deutschland erst seit etwa 10 Jahren in größeren Stückzahlen verkauft), setzt auf eine komplett andere Wärmeerzeugung und darf mit Fug und Recht als modernste Technologie bezeichnet werden. Hier sorgen nicht klassische Heizelemente in einer Herdplatte für die Wärme, sondern elektromagnetische Wirbel im Kochgeschirrboden, die aufgrund des elektrischen Widerstands genau dort die Wärme erzeugen. Benötigt wird hierfür ferromagnetisches Geschirr (Gusseisen, Stahl, Edelstahl oder Kombinationen hieraus), lediglich Spezial-Geschirr wie z.B. die ganz billigen reine Aluminium-Bratpfannen oder aber sehr teure Kupfer-Kochtöpfe sind nicht kompatibel. Für den Test wurden der Praxisnähe zuliebe herkömmliche Stahltöpfe aus Supermarkt und Einrichtungshaus verwendet.

Kochgeschwindigkeit

Als erstes Pro-Argument für ein Induktionskochfeld wird häufig angeführt, dass „Wasser viel schneller damit kocht“. Die theoretische Grundlage hierfür ist auf jeden Fall gegeben, doch schlägt sich dies auch in den realen Werten nieder? Die Antwort ist eine so knappe wie deutlich: Ja, sehr sogar!
Schon im Vergleichstest von autarken Induktionskochfeldern zeigte sich, dass die Kochfelder teils eine enorme Leistung zur Verfügung stellen können und selbst große Töpfe mit großen Wassermengen sehr schnell zum Kochen bringen können. Geradezu imponierend sind die Werte dann, wenn man sie in den direkten Vergleich zu den klassischen Elektrokochfeldern setzt. Folgende Tabelle zeigt dies auf:

© Auerbach Verlag

Auswertung

Mit rund 25 Minuten benötigen die klassischen Elektrokochfelder mehr als 10 Minuten länger beim 5-Liter-Test als das Induktionskochfeld mit aktiver Boost-Funktion oder anders ausgedrückt: Während das Wasser im Topf auf dem KAI16250 bereits kocht, weist es beim TB 600 und beim E6V1AX gerade einmal eine Temperatur von rund 70 °C auf, erst zwei Drittel des Weges zum Kochen sind hier beschritten. Der Vorteil des KAI16250 ist auch dann noch ein deutlicher, wenn es ohne Boost-Funktion betrieben wird. Die Ankochdauer verlängert sich zwar, es wird aber deutlich, dass selbst bei nur 1800 Watt (Normalmodus der beiden großen Kochfelder) die Induktionstechnologie den klassischen Kochfeldtechnologien mit 2000 Watt überlegen ist.
Die absolute Zeitunterschieden sind beim Kochtest von 2 Litern natürlich deutlich geringer, prozentual betrachtet aber bestätigt sich das Bild des 5-Liter-Tests.

Der Zeitunterschied zwischen Koenic mit Boost und TEKA liegt bei fast 100 Prozent, während das KAI16250 nur knapp 6 Minuten benötigt, dauert es beim TK 600B annähernd 12 Minuten. Hier wird deutlich, dass dicke Kochgeschirrböden wie beim für diese Testreihe verwendeten Restaurant Line KAP10 für Strahlungskochfelder ein großes Problem darstellen, während ein Induktionskochfeld wie das Koenic beste Ergebnisse erzielt.

Energieverbrauch

Wird Energie direkt da genutzt, wo sie benötigt wird, schlägt sich dies auf den Energieverbrauch positiv nieder. Massekochfelder erhitzen zu aller erst die Kochplatten an sich, Strahlungskochfelder ebenso und dann auch noch die darüber liegende Glas/Keramikplatte. Die Wärmeenergie muss dann zusätzlich durch den nicht 100%-ig gegebenen Kontakt zwischen Kochplatte und Kochgeschirr noch durch ein zwar dünnes, aber eben existierendes Luftpolster, welches eine schlechte Wärmeleitfähigkeit (genauer gesagt 0,024  W/(m x K)) aufweist. Edelstahl hingegen leitet Wärme über 600 mal besser und so darf vermutet werden, dass der Energieverbrauch eines Induktionskochfeldes signifikant niedriger als der von klassischen Kochfeldern ist. Tatsächlich ergaben sich in den Testreihen diese Unterschiede wie in der folgenden Tabelle zu erkennen ist.

© Auerbach Verlag

Auswertung

Im Vergleich zum TB 600 arbeitet das KAI16250 um 16 Prozent und im Vergleich zum E6V1AX um 18 Prozent effizienter beim 5-Liter-Test. Beim 2-Liter-Test sind es sogar je 25 Prozent. Grund hierfür ist die aus induktionstechnologischer Sicht günstigere Relation zwischen Topfmaterialmasse und Wassermenge. In jedem Falle benötigt Wasser für eine spezifische Erhitzung eine spezifische Energiemenge X, egal auf welchem Kochfeld, doch während um eine vergleichsweise kleine Wassermenge von 2 Litern herum relativ viel Kochtopfmasse bei den klassischen Kochfeldern mit erhitzt werden muss, geschieht dies beim Induktionskochfeld nur im Kochtopfboden, der direkt die Wärmeenergie ans Wasser abgeben kann. Daher benötigt man für ein Induktionskochfeld auch nicht zwingend einen dicken Kochtopfboden („Thermoboden“) oder massives Gusseisenkochgeschirr, auch ganz gewöhnlich, preiswerte Kochtöpfe erfüllen ihre Funktion.

Das in vielen Haushalte beliebte „Vorkochen“ des Wassers im Wasserkocher ist bei Masse- und Strahlungskochfeldern durchaus sinnvoll. Wasserkocher haben eine Energieeffizienz von etwa 80 Prozent, der Kochvorgang wird deutlich verkürzt. Auf einem Induktionskochfeld hingegen ist das Vorkochen nicht nötig, die Energieeffizienz liegt auf vergleichbarem Niveau der Wasserkocher, würde man zu erst diesen und dann das Induktionskochfeld verwenden, würde man sogar weniger energieeffizient arbeiten, schließlich muss auch der Wasser selbst erhitzt werden, hier geht Wärmeenergie verloren, die man nicht wieder gewinnen kann.

Kochplattentemperaturen

Ein weiterer Vorteil der Erzeugung der Hitze im Kochgeschirrboden besteht darin, dass die Kochplatte deutlich kühler bleibt und auch schneller abkühlt. Dieser Aspekt ist sicherlich für Familien mit Kindern kein unwichtiger, schließlich sieht man die Hitze auf der Kochplatte ja nicht und schwere Verbrennungen möchte man aus sehr guten Gründen natürlich vermeiden. Doch auch ein ganz koch-praktischer Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen:

Die schnelle Regulierung der Kochtemperatur z.B. nach dem scharfen Anbraten von Filets. Schaltet man das KAI16250 ab bzw. stellt man eine niedrigere Leistungsstufe ein, reagiert es sofort, der Kochvorgang stoppt umgehend, das Überkochen kann somit vermieden werden. Anders sieht es beim Masse- und beim Strahlungskochfeld aus, was sich an einem Phänomen sehr deutlich zeigt: Noch eine Minute nach dem Abschalten der Kochfelder kochte in den Testreihen das Wasser weiter – ein Überkochen kann nicht verhindert werden, auch das schnelle Drosseln der Kochtemperatur ist nicht möglich.

 

Grund hierfür sind die hohen Kochplattentemperaturen, im Falle des TB 600 waren über 400 °C und beim E6V1AX über 300 °C zu messen. Dies liegt weit über den Flammpunkten von Papier, Bratöl oder auch Geschirrtüchern. Ganz anders hingegen die Temperatur beim KAI16250: Vergleichsweise kühle 110 °C wies das Kochfeld direkt nach den Testreihen auf. Verbrennungsgefahr besteht zwar auch hier
Beeindruckend ist auch das Abkühlverhalten: Das TEKA wies 10 Minuten nach dem Abschalten und der Herunternahme des Topfes noch Temperaturen von über 150 °C auf, beim Gorenje waren es sogar leicht über 200 °C, das KAI16250 kühlte binnen 10 Minuten schon auf 40 °C ab.

Fazit

Nicht nur in der Theorie, die manchmal durchaus grau sein kann, sind Induktionskochfelder den herkömmlichen Masse- und Strahlungskochfeldern klar überlegen, sowohl bei Ankochdauer und Energieverbrauch, bei Temperaturregelung und Abkühlungsverhalten. In allen Testreihen erzielte das KAI16250 bessere Werte als TB 600 und E6V1AX und dies – mit Nachdruck sei das erwähnt – sogar ohne zugeschaltete Boost-Funktion. Trotz der dann 10 Prozent geringerer Nominalleistung konnte das Koenic-Induktionskochfeld die Konkurrenten hinter sich lassen.

Mit aktiver Boost-Funktion vergrößert sich der Vorsprung in den Testreihen, in denen es auf die reine Leistungsfähigkeit ankommt, dann erheblich.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Induktionskochfeldtechnologie in Sachen Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit den herkömmlichen Kochfeldtechnologien klar überlegen ist und auch auch beim Aspekt der Sicherheit kann sie überzeugen. Die Investition in ein Induktionskochfeld wie z.B. das Koenic KAI16250 rentiert sich folglich nicht nur rein aus Stromkostensicht, sondern auch beim Anwendungskomfort und Zeitgewinn.

Autor: Jan Stoll

Bildquelle:

  • Test_Kochfeldtechnologien_Artikelbild01: © Auerbach Verlag
  • Test_Kochfeldtechnologien_Artikelbild02: © Auerbach Verlag
  • Test_Kochfeldtechnologien_Startbild: © Pixelot - Fotolia.com