Regler aufdrehen, Grillgut auf dem Rost parken und nach nur kurzer Zeit heiße Köstlichkeiten genießen: Unkomplizierter als mit einem Elektrogrill kann der kulinarische Sommer nicht sein. Unser Testfeld mit 14 ganz unterschiedlichen Grillgerätekonzepten zeigt, dass nun auch Bratwürste mit E-Power richtig gut werden. Lesen Sie mehr in unserem Elektrogrills Test 2025.
Die Testgeräte im Elektrogrills Test 2025
Was darf es sein? Eine komplette Grillstation wie Char-Broils Smart-E, ein Stand-/Tisch-Gerät wie der Lumin von Weber, ein Tischgrill wie von Lebenlang oder ein Kontaktgrill wie der Caso Design Steakmaster Pro? Ob für den Garten, Balkon oder die Küche, ob für eine Grillparty oder ein verträumt delikates Fleisch- und Gemüse-Tête-à-Tête: Für jedes Bedürfnis und jede Gelegenheit bietet der Markt passende Elektrogrills an. Man sollte sich daher genau überlegen, für was man sich ein Gerät anschaffen möchte.
Zugreifen kann man in unserem Testfeld dann bei jedem Gerät, denn der 14-mal-Doppeltest-Marathon endete bei keinem schlechter als mit der Note 2 und damit „gut“. Die Zeiten, in denen eine maximale E-Grilltemperatur zum Erhitzen von Wasser prima, aber Grillen von Steak und Bratwurst risikobehaftet war, sind endgültig vorbei. 220 Grad Celsius (°C) schafft jeder Grill, 250 °C und mehr jeder zweite und der Spitzenreiter Smart-E sogar 370 °C. Weber Lumin knackt mit 315 °C ebenfalls die 300er-Grenze. Und das heißt: Ein Steak kommt auf jeden Fall saftig auf den Teller, auch wenn es „well done“ gegrillt wurde, weil sich Poren bei großer Hitze sofort schließen.
Elektrogrills mit Deckel im Test
Bei einer Bratwurst ist hohe Hitze hingegen gar nicht gut, sie wird am besten bei 180 °C langsam, aber sicher gar und knackig. Hier haben wir gute Nachrichten: Im Gegensatz zu Bratwurst-Grilltests der vergangenen Jahre liefern die E-Autos der Grillszene in der aktuellen Gerätegeneration genauso gute Ergebnisse wie die Kohle- oder Gasverbrenner. Wirklich jede Bratwurst kommt im Test sehr gleichmäßig gebräunt vom Rost oder von der Grillplatte auf den Teller. Dabei gelten folgende Wurst-Gesetze:
Bei den Tischgrills ist Geduld und häufiges Wenden gefragt, Kontaktgrills sind eher flink und das Bräunen unter einem geschlossenen Standgrill-Deckel erspart das Wenden der Wurst. Hier hat es uns besonders Webers Lumin mit seinem Gehäuse aus porzellanemailliertem Stahl angetan, das die Hitze perfekt im Inneren des Grillraumes verteilt.

Fleisch braucht die volle E-Power, die bei jedem Grill flink erreicht wird. Langes Vorheizen gehört der Vergangenheit an, und ist der Hitze-Peak erreicht, liegt ein mariniertes Nackensteak ebenso zügig auf dem Teller. Fast alle Grills – egal aus welcher Kategorie – liefern ein gegrilltes Steak, das in seiner Saftigkeit und leichten Krustigkeit überzeugt.
Den Smart-E von Char-Broil lassen wir auf der Top-Temperatur von 370 °C bei geschlossenem Deckel laufen und bekommen ein Steak wie aus dem Lehrbuch:

supersaftig, Röststoffe wie gewünscht, einfach perfekt! Webers Lumin liefert bei geschlossenem Deckel und 315 °C ebenso herausragend ab, garniert sein vollsaftiges Fleisch mit krossen Rändern. Alle anderen Grills servieren saftige Steaks mit etwas weniger oder keinen Röststoffen, die sich aber allesamt sehen lassen können.
Elektrogrills mit Auto-Gar-Funktion im Test
Tefals Kontaktgrill bietet mit seinen vielseitigen Programmfunktionen an, dass man das Fleisch in seiner Dicke zwischen den Deckeln elektronisch messen und dann automatisch auf den gewünschten Gargrad bringen kann. Das klappt aber nicht ganz, medium bleibt medium rare.

Logisch durchdacht kann dies auch nicht ganz funktionieren, weil eine Dicke-Messung nicht die Textur eines Steaks und dessen Fettanteil erfassen kann. Da Tefal aber mit einem kurzen Tippen auf seinem digitalen Bedienfeld jedwede individuelle Kontrolle zulässt, bekommen wir auch hier am Ende ein exzellentes Ergebnis. Lediglich zwei Grills fallen beim Steak-Test etwas ab.
Unolds Stand-/Tischgrill Jimmy 58 585 hat offensichtlich zu wenig Kraft, denn aus dem Fleisch tritt Saft aus, sodass es am Ende etwas trocken wird. Tescomas Kontaktgrill President liefert ein Steak, das zwar schön gegart ist, aber überhaupt kein Röststoffe hat – im Grunde wie Fleisch, das in einer Folie im Ofen gegart wurde.

Schauen wir auf Technik und Grundvoraussetzungen, die jeder Grill zu liefern hat, um gut bewertet zu werden. Da wäre einmal die Hitzeverteilung an Rost oder Grillplatte. Die ist überall komplett gleichmäßig, lässt allenfalls mal auf einer winzigen Fläche am Rand nach. Auch hier liefert Weber das beste Ergebnis – setzen wir hier 100 Prozent an, landen alle anderen Grills bei 98 bis 95 Prozent.
Elektrogrills mit Ungereimtheiten im Test
Unterschiede gibt es bei der Nachvollziehbarkeit der Temperatureinstellung – hier vor allem beim Runterregeln für Gemüse oder zum Warmhalten – und der Bedienung von Reglern oder Tasten. Unangefochtene Nummer eins: Smart-E von Char-Broil. Ein einfacher Drehregler leuchtet, wenn die Temperatur bis auf das Wunschziel hochgefahren ist, und diese wird als extragroße Digitalzahl angezeigt.

Einfacher geht’s nicht, besser auch nicht. Weber liefert die Temperaturanzeige im Deckel, der Drehregler ist im Grunde eine Programmwahl. Symbole stehen hier für Anbraten, Dampfgaren, Räuchern und einige Funktionen mehr, für die im Hintergrund Temperaturen definiert sind. Die Zahlen fehlen hier aber eben. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Einige Grills – so der Jimmy von Unold – verzichten ebenfalls auf Zahlen, hier muss man nach Gefühl arbeiten. Bei den Tischgrills liefert Campingaz mit seinem Plancha Electric 1 XD eine Temperaturanzeige am Regler, Lebenlangs Tischgrill LBL8 586 eine sechsstufige Regleranzeige mit Zwischenraster.

Casos Steakmaster steht mit seinen einfachen logischen Programmen für die gute Bedienkultur im gesamten Kontaktgrill-Feld. Tefal treibt sie mit einer hochlogischen Displaybedienung positiv auf die Spitze, Severin leider im negativen. Der Regler schaltet durch beleuchtete Symbole am Geräterand, die für die Grillgutsorten stehen – leider sind die so gut wie nicht zu erkennen bei Tageslicht.
Die Besonderheiten: Campingaz’ Plancha-Grill besitzt eine festverbaute Platte, ist mit 15 Kilo monströs schwer, aber auch exorbitant gut. Bis zu 280 °C schafft das emaillierte Gusseisen, das nach dem Gebrauch einfach mit Seifenwasser eingeweicht und abgewischt wird. Überschüssiges Spülwasser fließt in den großen Fettausguss.

Lebenlangs LBL8 586 überzeugt durch zwei unabhängig voneinander regelbare Grillflächen. Auch Casos Steakchef arbeitet so, wenn man die beiden Hälften des Kontaktgrills aufklappt.
Elektrogrills im Reinigungs-Test
Die Reinigung ist bei allen Grills kein besonders aufwendiger Akt, da ist der Campingaz allenfalls ein paar Prozentpünktchen vorn. Char-Broil besitzt sogar eine Reinigungsautomatik, bei geschlossenem Deckel werden die Grillroste schonend ausgebrannt.

Am Ende können sie einfach abgespült werden. Das ist bei praktisch jedem Grill so, ob Tisch- oder Kontaktgrill, die Platten oder Roste werden einfach aus dem Gerät herausgenommen und im Geschirrspüler oder per Hand abgewischt.
Auch bei der Sicherheit arbeiten alle Testkandidaten sehr gut. Kein Griff wird heiß, keine Ablage, alle Standgrills stehen sicher. Lediglich Unolds Jimmy ist eine Ausnahme: Der Deckel wird sehr heiß, offensichtlich an seiner Oberfläche auch heißer als im Innenraum. Entsprechend schwach ist seine Benotung in der Wärmeregulierung.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Elektrogrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Elektrogrills Funktion: Die Note der Wärmeregulierung setzt sich zusammen aus der Dosierbarkeit der Hitze und der möglichst gleichmäßigen Verteilung auf der Grillfläche, der ggf. vorhandenen Warmhalteflächen und der möglichst geringen Wärmeentwicklung an Griffen und Ablageflächen. Bei den Kontakt- und Tisch-/Standgrills wird in mehreren Testreihen mit verschiedenem Grillgut die Wärmeregulierung anhand der Grillergebnisse ermittelt. Für die Note der Wärmeverteilung wird geeignetes Grillgut flächig verteilt und dessen gleichmäßige Bräunung bewertet, ebenfalls werden die Aufnahmen einer Thermokamera einbezogen. Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen untersucht und bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente (deren Position und Gängigkeit) überprüft, ebenso die Handhabung und die Nutzung der Grillfläche, ggf. der oberen Grillplatte. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung; bewertet werden hier Einfachheit, Modularität und Reinigungsaufwand. Der Transport beinhaltet eine Beurteilung der ggf. vorhandenen Transportgriffe und Räder und der Park-/Abstellposition während des Nichtgebrauchs (bei Kontaktgrills nicht bewertet); die Aufbaunote setzt sich zusammen aus der Bewertung von dafür nötigem körperlichen und zeitlichen Aufwand (bei Kontaktgrills nicht bewertet). Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft sowie anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Aufbauanleitung, Tipps) bewertet, wichtig sind zudem die Pflege-/Reinigungshinweise. Ökologie: Der Energieverbrauch der Elektrogrills wird während der Testreihen ermittelt und in Bezug auf die Größe der Grillfläche bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, anfallender Kunststoffmüll) bewertet. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Verarbeitung: Bewertet werden die Qualität der verwendeten Materialen, die Passgenauigkeit sämtlicher modularen Teile, die Spaltmaße sowie (nicht) vorhandene scharfe Kanten und Gussrückstände. |
Autor: Stefan Michaelis
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