Entscheidung beim Hausbau: Fertigkeller oder nur Bodenplatte?

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Jedes Haus benötigt ein stabiles, sicheres und robustes Fundament. Beim Hausbau stehen daher viele Hausbesitzer vor einer schwierigen Entscheidung: Lieber ein Haus mit Fertigkeller oder nur mit einer Bodenplatte? Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, werden im Folgenden Fertigkeller und Bodenplatten miteinander verglichen.

Fertigkeller

Fertigkeller: Mehr Raum für den Hausbau

Als erstes sollten Sie klären, ob Sie einen Nutz- oder Wohnkeller haben möchten. Denn Fertigkeller sind Wohn- und Lagerraum sowie Fundament zugleich. Sie können sich bei den Materialien für die Kellerwände für Stein oder Beton entscheiden. Eine weitere Möglichkeit bieten Betonfertigelemente, um den Keller zu errichten. Der Vorteil eines solchen Fertigkellers ist, dass der Baufortschritt beschleunigt wird und dadurch enorm viel Bauzeit eingespart wird. Verringerte Bauzeit bedeutet somit auch geringere Kosten für das Bauunternehmen. 

Errichtung eines Fertigkellers

Sobald die Kellerwände und die Decke erbaut sind, folgen Kellerabdichtung und die Dämmung. Hierbei sollten Sie vorher festlegen, wie der Keller später genutzt werden soll. Für einen Wohnkeller benötigen Sie eine Wärmedämmung (Perimeter-Dämmung) an der Außenwand. Wenn Sie den Fertigkeller jedoch als Nutzkeller und Lagerraum nutzen möchten, können Sie auf eine Wärmedämmung verzichten. Viele Bauherren nutzen ihren Keller auch als Stauraum für die Lüftungstechnik und die Heizung. Hier sollten Sie eine Kellerdeckendämmung installieren, um den Wohnraum (beheizt) vom Kellerbereich zu trennen (thermisch). Bei der Planung sollten Sie immer eine bestimmte Raumhöhe berücksichtigen (baurechtliche Vorschrift). Die Untergrenze liegt meistens bei 2,3 m. Informieren Sie sich in der Landesbauordnung Ihres Bundeslandes. Hier können Sie einsehen, welche Mindesthöhe ein Wohnkeller haben sollte.

Wieviel kostet ein Fertigkeller?

Im Vergleich zu den normalen Bodenplatten sind Fertigkeller natürlich teurer in der Anschaffung. Wie hoch die Kosten für die Installation und den Bau des Fertigkellers am Ende sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wichtige Faktoren zur Berechnung der Kosten sind die Grundfläche, die Bodenbeschaffenheit und natürlich die Ausstattung. Die Kosten für einen Fertigkeller belaufen sich je nach Haus auf ca. 30.000 bis 70.000 Euro.

Bodenplatten

Was sind Bodenplatten?

Bodenplatten werden auch als Fundamentplatten bezeichnet. Eine Bodenplatte ist ein Unterbau, um die Standsicherheit eines Hauses zu gewährleisten. In Bezug auf die Statik müssen Sie nicht zwangsläufig eine Bodenplatte errichten. In vielen Fällen ist bereits ein Streifen- oder Punktfundament ausreichend, um für die nötige Stabilität und Standsicherheit zu sorgen. Eine Bodenplatte besteht hingegen aus massivem Stahlbeton. 

Errichtung einer Bodenplatte

Für den Bau der Platte wird als erstes eine Sauberkeitsschicht aufgetragen. Die Sauberkeitsschicht besteht aus Schotter oder Mager-Beton und kann Unebenheiten durch aufsteigende Bodenfeuchtigkeit ausgleichen. Als nächstes wird eine sogenannte Trennlage aufgetragen, die die Bodenplatte vor Rissen im Fundament schützt (Trocknungs-Phase). Die Trennlage besteht in vielen Fällen aus PE-Folie. Jetzt folgt die Errichtung der Schalung, damit die Bodenplatte gegossen werden kann. 

Alternative: Thermobodenplatte

Viele Bauherren entscheiden sich alternativ für eine Thermobodenplatte. Hierbei wird eine Dämmung aus Schaumglas, Polystyrol oder PU-Schaum aufgetragen. Auf diese Weise können Energieverluste niedrig gehalten werden. Im nächsten Schritt werden dann Elektro- und Wasserleitungen verlegt und die Schalung mit Ortbeton gegossen. Nach der Aushärtung kann auf der Bodenplatte ein Haus errichtet werden. 

Wieviel kostet eine Bodenplatte als Fundament?

Der Preis einer Bodenplatte ist in erster Linie vom Aushub der Erde auf dem Baugrundstück abhängig, den Kosten für den Ortbeton, die Grundfläche und den Schalungsarbeiten. Eine Bodenplatte kann sehr teuer werden, wenn der Aushub komplex oder die Bodenbeschaffenheit schlecht ist. Für einen Quadratmeter können Sie mit Preisen zwischen 60 und 90 Euro rechnen. Thermobodenplatte kosten hingegen zwischen 120 und 160 Euro. Hochgerechnet auf die Maße eines Einfamilienhauses (100 m²) entstehen für die Bodenkosten Baukosten von ca. 6.000 bis 9.000 Euro für eine normale Bodenplatte und 12.000 bis 16.000 Euro für Thermobodenplatten.

Entscheidungshilfe: Bodenplatte oder Fertigkeller?

Für die Entscheidung zwischen einem Fertigkeller oder einem Fundament aus einer Bodenplatte sollte immer ein Bodengutachten durchgeführt werden. Bei einem Bodengutachten wird der Baugrund und die Wasserverhältnisse detailliert untersucht und die Tragfähigkeit definiert. Wenn der Grundwasser-Pegel zu hoch ist, dann wird von einem Fertigkeller abgeraten. Wenn Sie sich trotzdem für einen Fertigkeller entscheiden, sind zusätzliche Planungsmaßnahmen erforderlich.

Kostenfrage hintenanstellen 

Viele Bauherren entscheiden sich für eine Bodenplatte, um die Baukosten niedrig zu halten. Allerdings sollten Sie die Entscheidung, ob Sie sich für einen Fertigkeller oder eine Bodenplatte entscheiden, nicht allein von den Baukosten abhängig machen. Ein Fertigkeller bietet dem Haus ein sicheres und stabiles Fundament. Außerdem haben Sie durch den Fertigkeller zusätzlichen Lager- und Wohnraum. Bodenplatten bringen einem Haus hingegen eine hohe Standsicherheit. Es ist also wichtig, dass Sie sich im Voraus Gedanken über die Nutzung des Hauses machen. Sinnvoll ist hier zudem auch eine Kosten-Nutzen-Analyse. Auf Websites wie zum Beispiel  fertigkeller.net finden Sie alle wichtigen Informationen zu Fertigkellern. Die Bauexperten können Sie umfangreich beraten und führen alle wichtigen Kosten und Preise auf. Informieren Sie sich also vorher ausgiebig.

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  • News_Hausbau-mit-Ziegel_Startbild: © Lebensraum Ziegel