Hackmesser sind kleine Kraftprotze, denen selbst Knochen und Sehnen nichts anhaben können. Aber auch Gemüse und Obst lassen sich damit leicht in feine Stückchen zerteilen. Hat man sich erst einmal an die Handhabung des Schwergewichts unter den Messern gewöhnt, ist es aus der eigenen Küche nicht mehr wegzudenken. Lesen Sie mehr in unserem Hackmesser Test 2021.
Die Testgeräte im Hackmesser Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Hackmesser-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Hackmesser kommen seit Urzeiten vor allem in der Fleischproduktion zum Einsatz. Sie sind mit ihren fast 90 Zentimetern (cm) Gesamtlänge relativ wuchtig und erfordern handwerkliches Geschick, um sie richtig zu führen. Durch ihr hohes Gewicht von rund drei Kilogramm können sie in der Anwendung enorme Kraft erzeugen und Fleisch schnell verarbeiten. Während industriell gebräuchliche Hackmesser fast ausschließlich zum Zerteilen und Zerschneiden von größeren Fleischstücken sowie ganzen Tieren verwendet werden, sind unsere Testobjekte aufgrund ihrer geringeren Größe auch für filigrane Arbeiten wie dem Ausnehmen von Fisch oder dem Schneiden von Obst und Gemüse geeignet. Aufgrund der Schärfe der Klinge werden die Lebensmittel nicht zerdrückt und die Klinge gleitet mühelos und gerade hindurch. Aber auch Knochen und Sehnen schaffen sie durch das hohe Eigengewicht und den dadurch erzeugten Schwung ohne Schwierigkeiten.
Klinge und Griff
Auch wenn es Hackmesser durchaus in verschiedenen Größen zu erwerben gibt, sollte ein Hackmesser für die eigene Küche nicht zu groß gekauft werden. Unsere Testmodelle sind mit einer Klinge von 15 bis 17 cm ausgestattet. Damit kann jeder Hobbykoch gut umgehen. Wichtig ist zudem, dass der Griff des Messers gut in der Hand liegt, um die Sicherheit beim Schneiden zu gewährleisten. Dafür sollte der Griff ergonomisch geformt sein, um die Handhabung effizient und bequem zu gestalten und die Hand auch bei längerer Nutzung nicht zu ermüden. Ob dieser aus Edelstahl oder Kunststoff besteht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Zu lange Griffe können schlecht in der Hand liegen und das Messer entgleitet. Zu kurze oder zu dicke Griffe können das Handling stark einschränken. Das Hackmesser von Pearl verfügt über einen Röhrengriff, der lückenlos in die Klinge übergeht und sich gut reinigen lässt. Ebenso verhält es sich beim Messer Grand Gourmet von WMF. Es geht fugenlos in die Klinge über, was aber andererseits Verletzungen nicht ausschließt. Das chinesische Hackmesser Spitzenklasse von WMF und der Küchenspalter von F. Dick verfügen über einen Kunststoffgriff, der mehr Sicherheit und mehr Grip bieten kann.
Richtig scharf
Im Gegensatz zum Fleischmesser zeichnet sich das Hackmesser durch eine rechteckige Klinge aus, die sich auch in Höhe, Länge und Dicke deutlich von anderen größeren Messern unterscheidet. Sie besteht ausschließlich aus Stahl und ist oft noch dazu in einem Spezialverfahren besonders gehärtet. Andere Materialien würden aufgrund der hohen Krafteinwirkung schnell verbiegen oder gar brechen. Die Klinge, die bei handelsüblichen Hackmessern bei ungefähr 15 bis 20 cm Länge liegt, wird in einer Einheit mit dem Griff geschmiedet. Das verhindert, dass Klinge oder Griff während des Hackens abbrechen.
Die Klingenlänge unserer Testobjekte liegt durchschnittlich bei rund 15 cm, einzig das Hackmesser der Firma Pearl verfügt über eine längere Klingenlänge von 17 cm. Somit ist es auch in der Gesamtlänge mit 31 cm deutlich länger als seine Mitstreiter mit rund 28 cm. Das kürzeste Hackmesser ist das Modell chinesisches Hackmesser Spitzenklasse Plus von WMF mit einer Gesamtlänge von nur 26 Zentimeter.
Bei einem weiteren wichtigen Thema bei derartigen Küchehelfern, dem Gesamtgewicht unterscheiden sich die Testkandidaten deutlich. Der Küchenspalter von Friedrich Dick ist mit 532 Gramm (g) ein echtes Schwergewicht, während beispielsweise das Hackmesser von Pearl lediglich 270 g auf die Waage bringt. Die Messer von WMF liegen bei rund 400 g Gesamtgewicht.
Der Härtetest
Um zu sehen, was unsere Testmesser können, lassen wir sie Lebensmittel unterschiedlicher Härtegrade schneiden. Zunächst beginnen wir mit den weicheren Zutaten und teilen eine Zucchini in dünne Scheiben. Beim Hackmesser von Pearl bleiben die Scheiben der Zucchini fest am Messer kleben, das Messer von Friedrich Dick hinterlässt ausgefranste Ränder bei jeder einzelnen Scheibe. Dagegen erhalten wir bei beiden Hackmessern von WMF auf Anhieb schöne gleichmäßig geteilte Zucchinischeiben, die sich problemlos vom Messer lösen. Die Wassermelone hingegen stellt für alle Hackmesser ein Hindernis dar. Die harte Schale lässt sich nur unter großem Kraftaufwand und mit Schwung durchbrechen. Ist die Melone erst einmal geöffnet, schaffen es alle Messer, diese in gleich große Stücke zu schneiden. Mit dem Knollensellerie treffen unsere Testobjekte ebenfalls auf einen härteren Gegner. Auch hier muss das Messer der Firma Friedrich Dick kapitulieren. Das Messer rutscht beim Schneiden ab, schlägt im Hackblock ein und hinterlässt eine tiefe Kerbe. Das zeigt, mit welcher Kraft das Hackmesser arbeitet. Gemüse oder Obst lassen sich damit jedoch nicht schneiden.
Anders sieht es bei den übrigen Hackmessern aus. Mit etwas Druck auf das Messer lässt sich der Knollensellerie in gleichmäßig dünne Scheiben schneiden. Überhaupt haben wir beim Messer von F. Dick den Eindruck, dass sich der Schwerpunkt des Messers sehr weit vorn am Ende der Klinge befindet. Auch das hohe Gewicht des Messers macht sich hier bemerkbar: Bei jedem Schneideversuch kippt das Messer buchstäblich vorn über und hackt weitere tiefe Kerben in den Hackblock. Wer hier nicht aufpasst, wird sich über kurz oder lang verletzen. Die Knochen unseres Hühnchens hingegen werden von allen Modellen mühelos geknackt. Dennoch muss mehrmals ausgeholt werden, bevor der Knochen durchtrennt ist. Das erfordert Geschick und Zielgenauigkeit, um auch beim zweiten Versuch dieselbe Trennstelle zu treffen. Alles in allem lassen sich mit unseren Hackmessern grundsätzlich auch weiche Lebensmittel bearbeiten.
Reinigung und Pflege
Ein Hackmesser wird sicherlich in einem normalen Haushalt nicht täglich in Gebrauch sein. Aber auch bei gelegentlicher Nutzung muss auf fachgerechte Reinigung und Pflege dieses Küchenhelfers Wert gelegt werden. Empfehlenswert ist, das Messer nach jedem Gebrauch vorsichtig von Hand mit warmem Wasser und etwas Spülmittel zu reinigen. Ein Waschgang in der Spülmaschine würde eher zu einer stumpfen Klinge führen und damit die Langlebigkeit des Küchenwerkzeugs deutlich verkürzen. Um die Klinge dauerhaft scharf zu halten, sollte das Messer zudem hin und wieder nachgeschärft werden. Noch ein Tipp zum Schluss: Um die Sicherheit in der Anwendung des Hackmessers zu erhöhen, kann der Erwerb eines Hackblocks sinnvoll sein.
Die Vorteile eines solchen Hackblocks liegen auf der Hand: Er ist deutlich robuster als ein herkömmliches Schneidebrett aus Holz und ist somit sowohl schnittfest als auch gleichzeitig sehr widerstandsfähig. Er eignet sich perfekt für die Anwendung eines Hackmessers – das erfahrungsgemäß sehr scharf ist – da er durch sein Eigengewicht nicht wegrutschen kann. Das kann ein wichtiger Pluspunkt sein, denn gerade wenn man Lebensmitteln mit etwas mehr Kraftaufwand zu Leibe rückt, ist eine fest stehende Unterlage hilfreich.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Hackmesser-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Esther D. Fenyöhazi
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Bildquelle:
- Test_Hackmesser 2021_Startbild: © Auerbach Verlag, Ilia Nesoleny/stock.adobe.com