Gestern noch Trendfood, heute schon fast Standard – Gemüsenudeln, auch Zoodles genannt, sind aus dem Speiseplan ernährungsbewusster Menschen kaum noch wegzudenken. Mit Spiralschneidern ist die kohlenhydratarme Nudelalternative in wenigen Minuten selbst gemacht. Vier dieser Geräte haben wir für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Spiralschneider Test 2021.
Die Testgeräte im Spiralschneider Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Spiralschneider-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Nicht nur Kinder lieben Nudeln, auch für viele Erwachsene ist Pasta das Soulfood schlechthin. Aber was gut für die Seele ist, muss nicht gleichzeitig auch gut für den Körper sein. Denn zu viel kohlenhydratreiche Kost macht uns durch den darin enthaltenen Zucker auf lange Sicht eher träge, da der Körper mehr Energie braucht, um diesen zu verarbeiten. Außerdem macht sich der übermäßige Pastagenuss in den meisten Fällen auch schnell beim Gang auf die Waage bemerkbar. Umso besser, dass es auch eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Nudeln gibt, die einfach und schnell selbstgemacht ist.
Mithilfe eines Spiralschneiders lassen sich aus Zucchini oder Karotten im Handumdrehen leckere Zoodles herstellen. Auch Gurke, rote Beete und anderes Gemüse sowie Obst lässt sich damit verarbeiten, etwa zu ausgefallenen Salaten. Und mit dem richtigen Gerät lassen sich auch Kartoffeln, wenn es denn doch mal Kohlenhydrate sein sollen, in hauchdünne und spiralförmige Leckereien verwandeln. Um herauszufinden, welches unserer Testmodelle diese Herausforderungen am besten meistert, unterziehen wir alle vier Kandidaten, zwei elektrische und zwei manuelle Geräte, einem umfassenden Praxistest. Dabei stehen neben der Funktionalität vor allem auch die Bedienfreundlichkeit und die Sicherheit der Geräte im Fokus.
Aufbau eines Spiralschneiders
Schon beim Auspacken fällt auf, dass sich die elektrischen Spiralschneider von Rommelsbacher und Suntec sehr ähneln. Beide sind etwa gleich groß und bestehen aus einem Gehäuse mit Motoreinheit, in welches die verschiedenen Messereinsätze gesteckt werden können, und einem Einfüllrohr, welches darauf gesetzt wird. Mittels eines Stopfers werden die Lebensmittel fixiert und nach unten durch die Einfüllhilfe gegen die Klinge gedrückt. Ein Auffangbehälter sorgt dafür, dass nichts danebengeht. Die beiden manuellen Spiralschneider weisen hingegen keinerlei äußerliche Ähnlichkeiten auf. Das Modell von Sedhoom wird platzsparend geliefert und muss erst zusammengebaut werden, was vergleichsweise viel Zeit kostet. Im fertigen Zustand nimmt das Gerät mit einer Breite von 24 Zentimetern (cm) dann auch deutlich mehr Platz in Anspruch und erinnert an einen Schraubstock, in den das Gemüse eingespannt wird. Mittels einer Kurbel kann dieses dann gedreht werden, während man mit der anderen Hand an einem seitlichen Griff das Gemüse immer weiter nach vorn Richtung Klinge schiebt. Ein Saugnapf am Boden soll dafür sorgen, dass der Spiralschneider dabei immer einen festen Stand hat. Um die fertigen Zoodles aufzufangen, muss eine Schüssel oder ein Teller untergestellt werden, da der Sedhoom leider nicht mit passendem Behältnis geliefert wird. Das Gerät von Adoric ist hingegen deutlich kleiner und kompakter. Es besteht aus einem runden Auffangbehälter, der mit einer Hand gehalten werden kann und verschiedenen Aufsätzen, die darauf befestigt werden können. Das Gemüse wird dann von oben aufgesetzt und per Hand gedreht.
Welche Optionen bieten die Spiralschneider?
Bevor mit dem Spiralisieren begonnen werden kann, muss die passende Klinge gewählt werden. Beim Spiralschneider von Suntec kann man sich zwischen vier Einsätzen entscheiden. Zwei davon sind für klassische Gemüsespaghetti in unterschiedlichen Dicken konzipiert. Mit den anderen beiden lassen sich flächige Spiralen zaubern, mit glatter oder gewellter Oberfläche. Die Schneideeinsätze beim Rommelsbacher sind nahezu identisch, nur dass es noch einen weiteren gibt und so zwischen drei verschiedenen Spaghettibreiten gewählt werden kann. Das Modell von Adoric wird ebenfalls mit 5 Aufsätzen geliefert, wobei jedoch zwei Reibeaufsätze dabei sind für Käse, Muskatnüsse oder Ähnliches. Übrig bleiben also ebenfalls nur zwei Nudelaufsätze für unterschiedliche Breiten und ein flächiger Aufsatz, auf geriffelte Spiralen muss hier verzichtet werden. Ebenso beim Spiralschneider von Sedhoom, wobei bei diesem Gerät zwischen 4 verschiedenen Spaghettibreiten gewählt werden kann. Und für flächige Spiralen genügt es, den Klingeneinsatz einfach wegzulassen. Für Zucchini und Karotten nutzen wir im Test die Nudelaufsätze in unterschiedlichen Breiten. Die Kartoffel wird hingegen flächig geschnitten undzusätzlich geriffelt spiralisiert.
So funktionieren die Spiralschneider
Mit dem Zoodles-Klassiker aus Zucchini kommen alle Modelle sehr gut zurecht. Bei den elektrischen Geräten ist darauf zu achten, dass das Gemüse fest auf den Stopfer gesteckt wird. Andernfalls kann es nicht mit genügend Kraft nach unten gedrückt werden und wird zwischen Klinge und Stopfer zerquetscht. Aber mit ein wenig Übung ist das kein Problem. Auch mit den manuellen Modellen lassen sich die Zucchini einfach in Spiralen verwandeln. Das erfordert zwar mehr Zeit und auch etwas mehr Kraft, aber da Zucchini eine weiche Konsistenz haben und sehr viel Wasser enthalten, hält sich dieser Mehraufwand in Grenzen. Bei Kartoffeln können die Testmodelle ohne Motor ebenfalls noch mithalten, schwieriger wird es da bei Karotten. Hier kommen die handbetriebenen Geräte schnell an ihr Limit.
Beim Spiralschneider von Sedhoom ist es durch den seitlichen Griff schwierig, überhaupt genügend Kraft auf das Gerät zu übertragen. Gelingt es doch, verliert der Saugnapf schnell seinen Halt, was das Spiralschneiden zu einer wackligen und unsicheren Angelegenheit macht. Das Modell von Adoric liegt zwar besser in der Hand, wodurch sich die Kraft auch besser auf das Gerät übertragen lässt, aber durch die Länge und Härte der Karotte gestaltet sich das Spiralisieren trotzdem sehr mühsam. Außerdem reißt das Gemüse durch zu viel Druck seitlich ein, was dazu führt, dass statt langen Zoodles nur kurze Stücke geschnitten werden.
Spiralschneider nach Einsatz schnell reinigen
Nach der Benutzung, sollten die Geräte möglichst zeitnah gereinigt werden, da sonst die Lebensmittelreste antrocknen und schlechter zu entfernen sind. Am schnellsten geht dies, wenn die Schneideeinsätze vorsichtig per Hand gereinigt werden, auch wenn diese, außer beim Modell von Sedhoom, in die Spülmaschine könnten. Besonders unkompliziert lässt sich der Adoric reinigen, da er nur aus wenigen gut abwaschbaren Teilen besteht. Bei den elektrischen Modellen ist der Reinigungsaufwand etwas umfangreicher. Die meiste Zeit nimmt die Reinigung des Spiralschneiders von Sedhoom in Anspruch. Durch den fehlenden Auffangbehälter und das zusammengesteckte Gehäuse sammeln sich allerhand Speisereste in den Ritzen an, die erst entfernt werden müssen, bevor das Gerät im Schrank verschwinden kann.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Spiralschneider-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner