Kuchen, Saft oder Marmelade – frische Kirschen sind vielseitig einsetzbar und immer lecker. Egal ob Süß- oder Sauerkirsche. Nur der harte Kirschkern stört den Genuss und sollte vorher entfernt werden. Dabei helfen sogenannte Kirschentsteiner oder -entkerner, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt. Lesen Sie mehr in unserem Kirschkernentferner Test 2024.
Die Testgeräte im Kirschkernentferner Test 2024
Die Kirschsaison ist in vollem Gange und bei vielen erfreut sich das Kernobst großer Beliebtheit. Denn Kirschen sind nicht nur als frischer Snack für zwischendurch ein Genuss, sondern aus ihnen lassen sich allerhand leckere Sachen zaubern. Der erste Schritt bei der Verarbeitung ist dabei meist die Entfernung des harten Kirschkerns, damit der im Kuchen oder der Marmelade nicht stört.

Das ist mithilfe eines kleinen Messers problemlos möglich, kostet aber vor allem bei größeren Mengen jede Menge Zeit und ist nicht gerade eine saubere Angelegenheit. Besser soll es mit speziellen Kirschentsteinern oder -entkernern funktionieren. Im Test haben wir drei kleinere Modelle für unter 10 Euro und zwei größere mit inkludiertem Auffangbehälter.
Die richtige Technik bei Kirschkernentfernern
Das Entsteinen funktioniert nicht bei allen Geräten auf die gleiche Weise. Beim klassischen Kirschentkerner aus Omas Küche von Triangle wird der Stein herausgeschält. Dafür ist das Modell mit einer kleinen Metallschlinge und einem simplen Haltegriff ausgestattet.

Während mit einer Hand die Kirsche festgehalten wird, kann mit der anderen der Kern mithilfe der Metallschlinge entfernt werden. Der Lady Kirsch von Metaltex und der Entsteiner von Rosenstein & Söhne erinnern hingegen eher an eine Zange. Vorn wird die Kirsche eingelegt und hinten werden die beiden Zangenschenkel zusammengedrückt.
Der vorn angebrachte Stößel wird dadurch in die Kirsche und der in ihr befindliche Kern nach außen gedrückt. Ähnlich funktionieren auch die beiden größeren Modelle von Metaltex und Leifheit, nur dass sie nicht mit einer Hand bedient werden, sondern fest auf Tisch oder Arbeitsplatte platziert werden. Die Kirschen werden in die leicht angeschrägte Schütte gelegt, an deren unterem Ende der Stößel befestigt ist.

Nach und nach rutschen die Früchte also unter den Stößel und können durch Herunterdrücken desselben entsteint werden. Die Kerne fallen nach unten in den zugehörigen Auffangbehälter und die entsteinten Kirschen kullern nach vorn in die dafür bereitgestellte Schüssel.
Gute oder günstige Kirschkernentferner?
Es geht auch beides. Zumindest was die Material- und Verarbeitungsqualität betrifft. Da kann beispielsweise auch der simple Entkerner von Triangle mit seiner Schlinge aus Edelstahl und dem Kunststoffgriff punkten. Für nur 6 bis 7 Euro erhält man in diesem Fall einen soliden Kirschentsteiner, der wertig verarbeitet und in Deutschland hergestellt wurde. Bei den zangenähnlichen Modellen schneidet der Kandidat von Rosenstein & Söhne besser ab, da er aus verchromtem Vollmetall hergestellt ist.

Der Lady Kirsch von Metaltex aus rosafarbenem Kunststoff macht dagegen keinen so hochwertigen und robusten Eindruck, ist dafür aber auch nur halb so teuer. Bei den beiden größeren Entsteinern von Metaltex und Leifheit zeigen sich ebenfalls Unterschiede hinsichtlich der Materialqualität. Obwohl beide Modelle aus Kunststoff sind, wirkt der Kandidat von Leifheit deutlich stabiler, die Einzelteile lassen sich passgenau zusammenfügen und der Griff liegt gut in der Hand. Die fünfjährige Garantie des Herstellers spricht ebenfalls für ein Qualitätsprodukt, das mit mehr als 20 Euro jedoch seinen Preis hat.
Der Entsteiner von Metaltex ist schon für 12 Euro erhältlich, macht dafür aber auch einen eher wackeligen Eindruck, die Kanten sind zum Teil nicht gut abgerundet, wodurch auch der Stößel nicht so angenehm anzufassen ist. Ob sich diese Unterschiede in der Materialqualität auch in den Entsteinungsergebnissen niederschlagen, wird sich zeigen.
Vor- und Nachteile bei Kirschkernentsteinern
Der klassische Kirschentsteiner von Triangle bietet neben seinem geringen Preis noch einige weitere Vorteile. So nimmt er beispielsweise nicht viel Platz in Anspruch und kann auch in kleinen Küchen problemlos verstaut werden. Dadurch ist er jederzeit schnell und unkompliziert einsatzbereit. Außerdem spritzt kein Kirschsaft beim Entkernen mit der kleinen Metallschlinge, dafür muss aber etwas mehr Zeit eingeplant werden. Mit etwas Übung lassen sich die Steine zwar zunehmend schneller entfernen, insgesamt braucht man mit diesem Modell aber immer noch am längsten. Zudem bleiben in vielen Fällen Rückstände von Fruchtfleisch an den Kernen zurück. Etwas schneller und auch effektiver funktionieren hingegen die Zangenmodelle von Metaltex und Rosenstein & Söhne.

Vor allem der Entkerner aus Edelstahl kann hier überzeugen, da er eine größere Hebelwirkung hat und weniger Kraftaufwand nötig ist. Außerdem lässt er sich weiter zusammendrücken, wodurch die Kerne besser herausgelöst werden. Bei beiden Kandidaten sind Fruchtsaftspritzer jedoch nicht zu vermeiden, da viel Druck ausgeübt wird. Insgesamt eignen sich die drei kleineren Entkerner im Test auch eher für kleinere Mengen Kirschen. Wer hingegen kiloweise Kirschen aus eigener Ernte verarbeiten möchte, sollte lieber zu einem größeren Modell mit integrierter Auffangschale greifen.
Mit ihnen geht das Entsteinen um ein Vielfaches schneller, da nicht jede Kirsche einzeln eingelegt werden muss. Zwischen unseren beiden Testmodellen aus dieser Kategorie gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Während das Gerät von Leifheit problemlos und effizient arbeitet, muss beim Entkerner von Metaltex oft nachgeholfen werden.

Zum einen, weil die Kirschen nicht immer von selbst nachrutschen, also erst einmal in Position gebracht werden müssen. Zum anderen, weil sie nach dem Entsteinen in mehr als der Hälfte der Fälle nicht von selbst herausfallen, sondern auch hier nachgeholfen werden muss. Das kostet Zeit und Nerven, vor allem da trotz Hilfestellung etwa jede zehnte Kirsche nicht richtig entsteint wird. Beim Modell von Leifheit ist es gerade mal eine Kirsche aus 30, die aufgrund ihrer geringen Größe mit Stein durchrutscht. Gelegentliche Fruchtsaftspritzer sind aber auch bei den größeren Entsteinern nicht komplett zu vermeiden. Das Plastikgehäuse bietet in den meisten Fällen aber einen guten Spritzschutz.
Ein einfacher Abwasch bei Kirschkernentfernen?
Bleibt am Ende nur noch die unvermeidliche Aufgabe des Saubermachens. Besonders leicht macht uns das der klassische Entsteiner von Triangle, der im Handumdrehen abgewaschen ist, aber auch in den Geschirrspüler wandern kann. Da das Entkernen mit diesem Modell ohne Spritzer vonstatten geht, müssen die nachträglich auch nicht entfernt werden, was die Reinigung zusätzlich erleichtert.

Bei den Zangenmodellen sieht das etwas anders aus, da sich bei diesen Fruchtsaftspritzer nicht vermeiden lassen. Da auch die Eigenverschmutzung der Entsteiner größer ist, dauert das Saubermachen etwas länger. Obwohl auch diese Modelle in der Spülmaschine gereinigt werden können. Das geht beim großen Entkerner von Metaltex leider nicht, weshalb hier am meisten Zeit für die Reinigung benötigt wird. Nicht nur, weil das Gerät nicht für den Geschirrspüler geeignet sind, sondern auch weil es aus mehreren Einzelteilen besteht, die mitunter eine starke Eigenverschmutzung aufweisen.

Beim Modell von Leifheit ist das ähnlich, aber bis auf den Stößel können hier zum Glück alle Teile bequem in der Spülmaschine gereinigt werden. Somit ist das Leifheit-Gerät ohne große Mühen schnell sauber.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kirschkernentferner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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