9 Dampfbügeleisen und 3 Dampfbügelstationen im Test

Dampfbügeleisen sind praktische Helfer, die in keinem Haushalt fehlen sollten. Denn mit ihnen lassen sich Textilien spielend glätten. Voraussetzung dafür ist aber ein gutes Eisen, das gut gleitet, ordentlich Dampf ausstößt und sein Handwerk beherrscht, denn nichts ist schlimmer, als Brandflecken auf der geliebten Kleidung. Lesen Sie mehr in unserem Dampfbügeleisen Test 2022.

Die Testgeräte im Dampfbügeleisen Test 2022

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbügeleisen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Jeder hat sie zu Hause: Die geliebte Jeans, das T-Shirt voller Erinnerungen oder das ganz besondere Kleid – Kleidung erfüllt nicht nur einen Zweck, sondern trägt auch zu unserem Selbstbild oder gar unserer Persönlichkeit bei. Um so wichtiger ist es daher, sie auch entsprechend gut zu pflegen. Dabei helfen mittlerweile eine Menge Helferchen im Haushalt. Neben der Waschmaschine sind Bügeleisen dabei die wichtigsten.

Die richtige Sohle

Das A und O bei jedem Bügeleisen ist die Sohle, denn das Gerät kann noch so gut ausgestattet sein, wenn es nicht richtig gleitet, wird das Bügeln zur Tortur. Die meisten Bügeleisen in unserem Test setzen daher auf Keramik, das besonders gut gleitet. Hersteller wie Tefal oder auch AEG haben sich zudem für besondere Beschichtungen entschieden, die die Gleitfähigkeit noch weiter verbessern sollen. Insgesamt können aber alle Testgeräte mit einer guten Führbarkeit überzeugen, wobei Braun, Philips und Sichler besonders positiv auffallen. Privileg gerät manchmal leicht ins Stocken.

Inbetriebnahme

Bevor man der Knitterwäsche zu Leibe rücken kann, gilt es, die Geräte richtig vorzubereiten. Beim Bügeln geht das in der Regel schnell: Auspacken, Wasser einfüllen, Aufheizen lassen und los geht es. Mit Aufheizzeiten zwischen 40 und 60 Sekunden entstehen keine lange Wartezeiten und auch das Befüllen des Wassertanks geht dank großer Öffnungen leicht von der Hand. Sichler, Braun, Privileg und Grundig liefern hier kleine Messbecher mit, wobei die Becher von Sichler und Privileg so klein sind, dass man sie mehrfach füllen muss, um bis zur Maximal-Anzeige zu gelangen. Das spart zwar Platz und Plastik, macht das Auffüllen der Geräte aber unnötig kompliziert. Hier greift man unweigerlich schnell zu einem größeren Gefäß, dass sich schon im Haushalt befindet.

Die Wassertanks fassen rund 300 Milliliter (ml) Wasser, wobei Binibini mit 400 ml den größten und Grundig mit nur 240 ml den kleinsten Tank liefert. Größere Unterschiede gibt es dagegen bei der Lesbarkeit der Füllstandsanzeige: Während man bei AEG, Braun (SI 7181VI), Privileg und Binibini jederzeit gut einsehen kann, wie viel Wasser sich noch im Tank befindet, gestaltet sich das bei anderen Geräten schwieriger. So müssen unsere Tester die Eisen von Grundig und Tefal sogar gegen das Licht halten, um die Wasserkante sehen zu können. Hier wird die dunkle Farbe des Wasserbehälters zum Nachteil.

Richtig glatt mit viel Dampf

Im Praxistest müssen sich die Eisen dann an verschiedenen Materialien beweisen: leichtes Gewebe (Hemd, Bluse), mittleres Gewebe (T-Shirts, Laken) und schweres/festes Gewebe (Jeans). Insgesamt können alle Geräte den Teststücken Herr werden, wobei Tefal und AEG hier das Feld anführen. Sie gleiten mühelos über die Stoffe und hinterlassen glatte Bahnen. Bei Philips fällt dagegen auf, dass das Bügeleisen auf mittleren Geweben helle Spuren hinterlässt, Grundig bekommt Punktabzug, weil man oft mehrfach über die gleiche Stelle bügeln muss, um ein glattes Ergebnis zu erhalten.

Die flexibelste Dampfregulierung bieten die Geräte von Braun, denn sie verfügen über sechs Dampfstufen, während die meisten anderen Testgeräte sich auf drei Stufen beschränken. Ärgerlich: Bei einigen Geräten tritt bei einem Dampfstoß nicht nur Dampf, sondern auch Wasser aus. Sowohl Privileg als auch Braun (SI 7181VI) und Grundig hinterlassen Wasserflecken. Den größten Aussetzer hat allerdings Binibini: Aus dem Bügeleisen tritt mitten im Test eine nicht unerhebliche Menge Wasser aus und das Gerät heizt nicht mehr hoch. Es muss erst einmal komplett vom Strom genommen werden, ehe es den Betrieb wieder aufnimmt. Dies ist unschön und führt folglich zu Abwertungen des Gerätes im Test.

Bei welchem Dampfbügeleisen besteht Verbrennungsgefahr?

Brandflecken müssen wir im Test dagegen keine beklagen. Keines der Geräte wird so heiß, dass es das Gewebe beschädigt. Das ist vor allem beim Braun SI 9270WH wichtig, denn das Eisen kommt als einziges ohne manuelles Temperaturrad daher. Statt die Hitze selbst zu regulieren, übernimmt die iCare-Technologie diese Aufgabe. Selbst keine Kontrolle zu haben, ist anfangs zwar befremdlich, erleichtert das Bügeln aber erheblich, da man sich über die jeweils einzustellenden Bügelstufen keine Gedanken machen muss. Zuverlässig arbeitet auch die automatische Abschaltung: Alle Geräte schalten sich in der vorgegebenen Zeitspanne ab, AEG und Tefal sogar eher. Einen besonderen Pluspunkt gibt es hier für Privileg und Sichler, die zusätzlich mit einem Signalton warnen.

Fast alle durchgefallen

In einem Punkt können nur wenige Dampfbügeleisen überzeugen: die Bedienungsanleitung. Die Handhabung der meisten Geräte ist zwar intuitiv, wer z. B. für die Reinigungsprogramme dann doch nochmal nachlesen will, wird mitunter im Regen stehen gelassen. Denn viele Anleitungen enthalten fast nur noch Bilder, die mitunter ausschließlich in Englisch beschriftet sind. Eine Anleitung in Worten, die die Bilder im Zweifel erklärt, sucht man meist vergeblich. Lediglich Sichler, Privileg und Binibini stechen hier positiv hervor.

Auch die Reinigungsprogramme können im Test nur bedingt überzeugen. Die meisten Geräte haben eine Selbstreinigungsfunktion, bei der der Bereich unter der Bügelsohle gereinigt wird. Dabei tritt neben heißem Wasser auch Dampf aus, der – da man den entsprechenden Knopf gedrückt halten muss, über die Hände strömt. Das kann unangenehm sein. Auch das lange Festhalten braucht Kraft. Philips und Tefal haben dagegen nur ein Anti-Kalk-System, bei dem der entsprechende Behälter herausgenommen und gesäubert werden kann. Eine Reinigung unter der Sohle gibt es nicht.

Wünschenswert wäre hier ein Schalter oder Hebel, der einrastet und nicht die ganze Zeit gedrückt werden muss. Zudem wäre ein Signalton oder Leuchten schön, das anzeigt, wann die Reinigung abgeschlossen ist. Privileg verspricht zwar einen solchen Signalton, im Test funktioniert dieser aber leider nicht, sodass wir erahnen müssen wann die Phase abgeschlossen ist.

Dampfbügelstationen

Für Vielbügler eignen sich Dampfbügelstationen besonders gut. Sie sind zwar recht groß, Wassertanks von etwa 2 000 ml lassen aber lange ungestört arbeiten. Da der Dampf zudem in der Station und nicht im Bügeleisen erzeugt wird, sind die Eisen selbst deutlich leichter als normale Bügeleisen. Mit gerade einmal 0,85 Kilogramm ist das Philips ein echtes Fliegengewicht, liegt aber dennoch gut in der Hand und gleitet hervorragend. Das geringe Gewicht wird auch beim Bügeln nicht zum Nachteil, denn obwohl es so leicht ist, glättet es mühelos schon mit wenigen Zügen.

Auch die Dampfleistung der getesteten Dampfbügelstationen ist deutlich höher als die der normalen Bügeleisen. So fallen die Dampfstöße recht üppig aus und auch ein dauerhafter Dampfausstoß ist möglich. Bei der regulären Dampfleistung fällt Braun im Test mit Schwächen auf. Nur auf maximaler Leistung tritt beim normalen Bügeln regelmäßig sichtbar Dampf aus. Philips und Tefal können das bereits auf geringerer Stufe.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbügeleisen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

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