Die neuen Dampfbügeleisen versprechen nicht nur hohe Dampfmengen, sondern einfaches und schnelles Glätten von leichten Baumwollstoffen bis hin zu dickem Leinen. Dabei sollen sie einfach zu bedienen und gut zu führen sein. Ob die Geräte halten, was sie versprechen, zeigt der Test. Lesen Sie mehr in unserem Dampfbügeleisen Test 2021.
Die Testgeräte im Dampfbügeleisen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbügeleisen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Bügeln ist wohl eine der unbeliebtesten Aufgaben im Haushalt und kann oft beschwerlich sein, wenn man nicht das passende Gerät zur Verfügung hat. Die neuen Dampfbügeleisen versprechen schnelle Glättergebnisse ohne viel Aufwand. Das Bügeln wird einem zwar nicht komplett abgenommen, allerdings kann der Akt vereinfacht werden. Bei den Bügelsohlen setzen die Hersteller überwiegend auf Keramik, mit Ausnahme von Braun, wo sich eloxiertes Aluminium findet. Keramik soll die Gleitfähigkeit der Dampfbügeleisen verbessern. Doch sowohl Philips, Braun als auch AEG lassen sich mühelos über feine und grobe Stoffe führen. Lediglich bei Fakir ist ein Stocken zu bemerken, wodurch sich auch schneller neue Falten ziehen.
Auffüllen und einstellen des Dampfbügeleisen
Bevor es losgehen kann, müssen die Eisen mit Wasser – um Kalkrückstände besser zu vermeiden mit destilliertem Wasser – befüllt werden. Für diese Aufgabe liefern alle Hersteller, außer Philips, einen kleinen Messbecher mit, welcher das Befüllen vereinfachen soll. Die Becher sind schlicht und erfüllen ihre Aufgabe gut. Der Becher von Braun kann durch seine besonders schmale Tülle überzeugen. Letztlich hat jedoch sicher jeder einen Becher oder ähnliches bereits daheim. Etwas umständlich erscheint das Befüllen bei AEG, da die Einfüllöffnung sich hier an der Abstellfläche befindet. Je nach verwendetem Material lässt sich der Füllstand mal besser oder schlechter ausmachen. Bei Philips lässt der dunklere Kunststoff die Füllmenge weniger gut erkennen. Auch AEG und Fakir machen es mit farbigem Kunststoff etwas schwerer, diesen zu sehen. Alles in allem ist das jedoch kein großer Kritikpunkt. Nach dem Auffüllen können die Dampfbügeleisen aufgeheizt werden. Mit 30 Sekunden erreicht Fakir am schnellsten die 170 Grad Celsius (°C), dicht gefolgt von Philips mit 45 Sekunden. Etwas länger muss man bei AEG mit 65 Sekunden warten, wohingegen man bei Braun mit 73 Sekunden noch etwas mehr Geduld benötigt. Das sind jedoch wirklich gute Ergebnisse. Diese Dampfbügeleisen ermöglichen einen schnellen Arbeitsstart. Bei den Einstellungsmöglichkeiten machen sich die Hersteller alle den stufenlosen Drehradregler zunutze. Philips, Fakir und AEG geben dabei, neben den üblichen Punkten zum Einstellen der Bügeltemperatur, zusätzlich die allgemeinen Gewebe (Wolle, Baumwolle, Leinen) als Hilfestellung an. Diese Empfehlungen erfolgen bei Braun in der Bedienungsanleitung, welche wirklich ausführliche Angaben für verschiedene Stoffe liefert.
Dampfend heiß und glatt bügeln
Nach den Vorbereitungen kann es an die dampfende Arbeit gehen. Für den Test wurden drei verschiedene Stoffe gebügelt: leichtes Gewebe (Hemd, Bluse), mittleres Gewebe (Laken) und schweres/festes Gewebe (Jeans). Beim Bügeln der Hemden können die Bügeleisen von AEG und Philips auf Anhieb überzeugen. Braun und Fakir schwächeln hier überraschenderweise. Mit dem Eisen von Fakir bleibt man aufgrund der mangelnden Gleitfähigkeit schnell am Stoff hängen, wodurch eher neue Falten entstehen. Brauns Dampfstoß und das Warten auf die Neuproduktion erschwert den Glättvorgang unnötig. Die praktische Dauerdampffunktion von AEG eignet sich wirklich gut, um viel Dampf zu produzieren. Leider ist der Dampf etwas ungleichmäßig und es entstehen zum Teil Wassertropfen auf dem Stoff. Philips’ sanfter und gleichmäßiger Dampfausstoß kann durch seine kraftvolle Wirkung auch bei mittlerem sowie schwerem Gewebe überzeugen. Brauns Bügelergebnisse verbessern sich unerwarteterweise, je fester die Stoffe werden. Leider muss man hier nach jedem Dampfstoß auf eine Neuproduktion warten. Zwar wird besonders viel Dampf abgegeben, dieser kann jedoch an den Seiten hervorkommen.
Auch Fakir gibt schnell Wassertropfen statt Dampf ab und gleitet nicht besonders gut über die Stoffe. Trotzdem sind die Ergebnisse bei festen Stoffen wirklich solide. Das Dampfbügeleisen tut, was es soll. Auf den ersten Blick wirken die Eisen von AEG, Philips und Braun ziemlich schwer. Philips ist mit 1,7 Kilogramm am schwersten, gefolgt von AEG mit knapp 1,6 Kilo. Braun bringt unbefüllt 1,4 Kilo auf die Waage und Fakir ist mit etwas über 1 Kilo am leichtesten. Mit seiner vergleichbar kleinen Fläche kann aber vermutlich nicht so viel Stoff wie bei den anderen Bügeleisen geglättet werden. Ein höheres Gewicht kann sich, wie die Bügelergebnisse zeigen, jedoch als Vorteil erweisen. Denn durch die höhere Masse muss nicht so viel Druck auf den Stoff ausgeübt werden, um ein glattes Ergebnis zu erzielen. Den höheren Kraftaufwand spürt man bei Fakir deutlich. Ansonsten liegt das Eisen gut in der Hand. An Gleitfähigkeit mangelt es den Dampfbügeleisen von Philips, Braun und AEG nicht. Die Geräte lassen sich fast mühelos über die unterschiedlichen Stoffe ziehen und liegen dabei sehr gut in der Hand. Weiterhin lassen sich alle Geräte einfach und sicher auf ihrer Standfläche stellen, was den Arbeitsprozess ebenfalls erleichtert.
Wie bügelt man Seide und Kunstfaser?
Feinere Stoffe wie Seide oder Kunstfaser, bei denen die Dampffunktion nicht angewendet werden sollte, können mithilfe der Sprühfunktion befeuchtet werden. Diese Funktion ist bei den einen durch Sprühen, bei den anderen durch stetiges Tropfen gekennzeichnet. Das Dampfbügeleisen von AEG sprüht einen feinen Nebel und sehr weit. Die beiden Geräte von Philips und Braun sprühen weit, jedoch nicht so fein. Eher unregelmäßig verteilen sich die Tropfen bei Fakir.
Wie wird ein Dampfbügeleisen gereinigt?
Um eine stetig gleichbleibende Arbeitsqualität der Dampfbügeleisen zu gewährleisten, sollten diese regelmäßig gereinigt werden. Für den normalen Gebrauch reicht es, diese nach dem Bügeln zu entleeren und anschließend das abgekühlte Gerät mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Für eine gründlichere Reinigung bieten die Geräte die Möglichkeit der sogenannten „Flush Clean“-Funktion. Dabei wird der Wassertank maximal befüllt, kurz auf die höchste Stufe gestellt und schließlich über dem Waschbecken mithilfe der vorgesehenen Taste entleert. Auf diese Weise können Verkalkungen und andere Schmutzablagerungen effektiv entfernt werden.
Unser Fazit im Dampfbügeleisen-Test
Alles in allem enttäuschen die namenhaften Hersteller nicht. Doch Philips kann im Gesamtpaket zum Bügeln motivieren. Bei diesem Dampfbügeleisen werden einfache Handhabung und sehr gute Bügelergebnisse vereint. Noch dazu ist die Verarbeitungsqualität hochwertig. Wirklich gute Ergebnisse liefern auch AEG und Braun, wohingegen AEG bei den Ergebnissen mehr überzeugen kann. Mit diesem Gerät werden alle Stoffe glatt. Fakir liefert vergleichsweise schwache Ergebnisse, erfordert mehr Aufmerksamkeit und Arbeitsaufwand. Die Bügelergebnisse sind gut und das Gerät tut seinen Dienst. Für welches Dampfbügeleisen man sich letztlich entscheidet, ist sicherlich von individuellen Faktoren abhängig – sprich, wie die Geräte eingesetzt werden und welche Funktionen und Qualitäten dafür notwendig sind. Der Test konnte die Vor- und Nachteile aufzeigen und die Tabelle bietet weitere Informationen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbügeleisen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Lisa Zuber
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