Anzeige

Kabellose Staubsauger liegen voll im Trend. Sie sind in der Regel kompakt gebaut, benötigen kein lästiges Stromkabel und arbeiten beutellos – gut für die Umwelt. Im Test haben wir uns 15 dieser Geräte in der Ausführung als Stielsauger mit Akkubetrieb angeschaut und waren von einigen dieser Geräte begeistert. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Stielstaubsauger Test 2021.

Die Testgeräte im Akku-Stielstaubsauger Test 2021

Akku-Stielstaubsauger mit Wischfunktion:
Philips 8000 Series Aqua Plus XC8347
Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10
Balter Vertu X11 Pro
Sichler NX-4855
Akku-Stielstaubsauger:
Dyson V11 Absolute Extra Pro
Philips Speedpro Max XC8045/01
Tineco Pure One S12 Pro EX
Samsung VS20T7536T5
Tineco Pure One X
AEG QX7-1 Ultal
Severin HV 7164
Rowenta RH9878WO X-Force
Fakir Inovax
Emerio UVC-123263
Koenic KVR 29620
Eta ETA223190000 Supersonic Elastic
Koenic KVR 21621

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akku-Stielstaubsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Staubsaugen gehört zu den täglichen Ritualen der Wohnungsreinigung. Doch schwere Bodenstaubsauger sind nicht nur sperrig, sondern benötigen auch ständig eine Netzverbindung. Wer zudem mehrere Etagen zu bewältigen hat, der wird sich schon über einen Akkusauger Gedanken gemacht haben. Es passiert selten, aber manchmal landet die EU mit einem gut gemeinten Verbot auch einen Volltreffer – wie mit EU-Verordnung Nr. 666/2013. Diese regelt die Maximalleistung für Staubsauger und eine Begrenzung auf höchstens 900 Watt (W). Tatsächlich schafften es die Tüftler und Entwickler, deutlich sparsamere Modelle zu entwickeln, die dennoch an Saugleistung kaum etwas verloren haben. Und sie ebneten den Weg für Akkustaubsauger, die es mittlerweile tatsächlich geschafft haben, kabelgebundene Geräte in so manchem Haushalt zu verdrängen. „Geht doch!“, möchte man da sagen. Die aktuellen Geräte können sich durchaus sehen lassen und glänzen teilweise mit noch mehr interessanten Features als nur dem Saugen.

Alle Sauger lassen sich auch als Handstaubsauger nutzen. Am cleversten hat das AEG gelöst. Hier lässt sich ein echter Handsauger entnehmen
Alle Sauger lassen sich auch als Handstaubsauger nutzen. Am cleversten hat das AEG gelöst. Hier lässt sich ein echter Handsauger entnehmen

Unsere Testgeräte

Insgesamt 17 Akkustaubsauger der aktuellen Generation waren diesmal im Test. Darunter auch interessante Neuvorstellungen aus Fernost wie der Pure One S12 Pro EX von Tineco oder dem Mi Vakuum Cleaner G10 vom hierzulande eher als Handyproduzent bekannten Hersteller Xiaomi. Vom Aufbau her unterscheiden sich alle Sauger nur wenig. Alle Geräte nutzen mehr oder weniger starke Motoren mit einem beutellosen Zyklon-Abscheidersystem. Damit sich die Staubbelastung in Grenzen hält, sind bei allen Geräten HEPA-Filter eingebaut. Diese bewirken effektiv, dass sich der angesaugte Staub nicht im ganzen Raum verteilt, sondern im Staubbehälter bleibt. Das funktioniert in der Praxis auch recht gut, allerdings gibt es bei allen Saugern einen Schwachpunkt: das Entleeren des Staubbehälters. Hier lässt sich kaum verhindern, dass sich dabei auch feiner Staub verteilt. Die Hersteller empfehlen daher, die Behälter im Freien zu entleeren. Ein gut gemeinter Ratschlag. Doch was ist mit der Mietwohnung im vierten Stock? Ein eher unpraktischer Tipp.

Fast alle Bodendüsen verfügen inzwischen über eine LED-Beleuchtung. Das erweist sich beim Saugen in dunklen Ecken als praktisch
Fast alle Bodendüsen verfügen inzwischen über eine LED-Beleuchtung. Das erweist sich beim Saugen in dunklen Ecken als praktisch

Welche Saugleistung haben die Akku-Stielstaubsauger?

Wie in den vergangenen Jahren, bieten die aktuellen Modelle recht unterschiedliche Saugleistungen. Ganz vorn mit dabei ist Marktführer Dyson mit der kraftvollsten Leistung im Feld. Aber auch Philips, Samsung, Tineco und Xiaomi glänzen mit sehr guten Saugleistungen. Natürlich geht das auf die Akkulaufzeit. Diese liegt bei unseren kraftvollen Kandidaten bei mageren 8 bis 12 Minuten (min). Rühmliche Ausnahme bei den saugstarken Exemplaren ist Philips. Mit einer Laufzeit von 28 min zeigen die beiden Sauger eine enorme Ausdauer. Nur ein Modell von Koenic saugt mit 33 min in der höchsten Stufe noch länger, hat aber eine wesentlich geringere Saugkraft. Zurück zu den Modellen mit kurzer Akkulaufzeit. Das uns beispielsweise die 9 min des Dyson nicht überzeugen und selbst für kleine Wohnungen zu mager sind, haben die Hersteller schon selbst erkannt. Aus diesem Grund gibt es zumindest bei Dyson und dem großen Modell von Tineco gleich noch einen Wechselakku mit dazu. Das macht Sinn, denn der Ladevorgang dauert mit etwa vier Stunden im Schnitt viel zu lange für ein zwischenzeitliches Nachladen.

Einige Geräte verfügen über eine Akkustandsanzeige. Gerade bei den relativ kurzen Laufzeiten eine wichtige Orientierung
Einige Geräte verfügen über eine Akkustandsanzeige. Gerade bei den relativ kurzen Laufzeiten eine wichtige Orientierung

Universelle Sauger

Die Zeiten, als ein Staubsauger nur mit einer Bodendüse und vielleicht noch einer zusätzlichen Fugendüse geliefert wurde, sind bei den meisten Herstellern vorbei. So liefern die meisten gleich zwei unterschiedliche Bodendüsen (zum Beispiel für Hartböden und Teppiche), spezielle Minibürsten für Couch und Co. und verschiedene Düsen und Bürsten für Ritzen, Tierhaare und so weiter mit. Auch Kombidüsen mit wahlweise „zuschaltbarer“ Bürste liegen voll im Trend. Das ist auf der einen Seite sehr praktisch, kann bei der Wahl des richtigen Hilfsmittels aber auch verwirren. Übrigens sind die meisten Bodendüsen elektrisch, verfügen also über eine rotierende Bürste für eine effektive Reinigung. Ebenfalls durchgesetzt hat sich eine LED-Beleuchtung an den Düsen. Damit erkennt man vor allem in Ecken noch besser, wo sich der Staub festgesetzt hat. Leider gibt es ausgerechnet beim Marktführer Dyson keine LED an der Düse, was wir tatsächlich sehr schade finden.

Die meisten Hersteller legen ihren Geräten inzwischen ein ganzes Arsenal an verschiedenen Aufsatzdüsen bei
Die meisten Hersteller legen ihren Geräten inzwischen ein ganzes Arsenal an verschiedenen Aufsatzdüsen bei

Welcher Akku-Stielstaubsauger ist der beste?

Die Unterschiede bei den Saugleistungen im Testfeld sind groß. Während etwa bei der Hälfte der Sauger ausreichend Power zum kräftigen Saugen vorhanden ist, fehlt uns beim Rest doch ein Stück an Leistung. Diese Geräte sind sicher zum gelegentlichen Saugen geeignet, können aber kaum einen herkömmlichen kabelgebundenen Staubsauger ersetzen. Schaut man sich die Ergebnisse an und vergleicht diese mit den Verkaufspreisen, dann wird klar: Für gute bis sehr gute Saugleistung muss man auch ordentlich bezahlen. Preiswerte Geräte hingegen kommen nach wie vor nicht an die Leistung der Spitzenreiter heran. Immerhin: Auch bei vielen günstigen Saugern kann sich das mitgelieferte Zubehör sehen lassen. Am praktischsten finden wir übrigens die Miniturbobürste. Damit lässt sich ein Sofa oder auch eine Matratze im Handumdrehen sehr gründlich von Fusseln oder Tierhaaren befreien.

Klasse Erfindung: Die Miniturbodüse eignet sich besonders gut zur schnellen und gründlichen Reinigung von Polstermöbeln
Klasse Erfindung: Die Miniturbodüse eignet sich besonders gut zur schnellen und gründlichen Reinigung von Polstermöbeln

Akku-Stielstaubsauger mit Wischfunktion

Einige Modell beherrschen auch das Wischen, sind also genaugenommen Wischsauger. Ermöglicht wird dies in dieser Modellkategorie durch einen Wischaufsatz, der bei Bedarf mit Wasser befüllt und an die Düse angebracht wird. Mittels speziellem Moppaufsatz ermöglichen diese Geräte dann auch das gleichzeitige Wischen von Hartböden. Die Unterschiede sind allerdings groß. Bei Balter, Tineco und Xiaomi kann uns das Ergebnis nicht ganz so überzeugen, außerdem sind die Wasserbehälter bei den beiden Letztgenannten relativ klein. Deutlich besser das Wischergebnis beim Sichler. Dieser Sauger verfügt über einen elektrischen Wischaufsatz mit zwei beweglichen Mopps, die im Betrieb rotieren bzw. vibrieren. Das schafft ein insgesamt gutes Ergebnis. Am besten beherrscht allerdings der Testsieger Aqua Plus von Philips diese Disziplin. Auch hier gibt es einen speziellen Aufsatz mit ordentlich großem Wasserbehälter und Wischmopp. Selbst eingetrocknete Flecken in der Küche lassen sich damit mühelos beseitigen.

Der Moppaufsatz von Sichler ist mit seinen beiden vibrierenden Lappen besonders gründlich bei der Nassreinigung von Hartböden
Der Moppaufsatz von Sichler ist mit seinen beiden vibrierenden Lappen besonders gründlich bei der Nassreinigung von Hartböden

Leerung und Reinigung

Je nach Modell ist das mehr oder weniger einfach zu erledigen. Dabei kommt es auch auf die Bauart des Saugers an. Geräte mit vertikal angebrachtem Staubbehälter lassen sich dabei leichter leeren als jene mit horizontalem Staubbehälter. Der Grund ist einfach: Beim horizontalen Behälter muss zunächst das Saugrohr abgenommen werden, da der Behälter vorne aufgemacht wird. Je nach Platz vor dem Mülleimer können vertikale Staubbehälter hingegen direkt ausgeleert werden. Übrigens: Nur Dyson verfügt über eine praktische Mechanik, die beim Entleeren zusätzlich den ggf. am Filter hängenden Staub mit herausdrückt. Um eine regelmäßige Reinigung der Filter und ggf. auch den Tausch kommt man damit allerdings trotzdem nicht herum.

Kannste knicken: Das praktische Knickrohr von Eta erlaubt gründliches und bequemes Saugen auch unter Möbeln oder Betten
Kannste knicken: Das praktische Knickrohr von Eta erlaubt gründliches und bequemes Saugen auch unter Möbeln oder Betten

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akku-Stielstaubsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Für die Grobpartikelaufnahme werden Partikel mit Größen von 0,4 bis 5 mm verwendet und diese von glatten (Fliesen, Hartboden, Tisch) sowie textilen Oberflächen (Auslegeware, mehrere Polstermöbelstücke) aufgesaugt. Selbige Reinigungsflächen kommen auch bei der Staubaufnahme zum Einsatz, die Partikelgrößen des Mineralstaubs betragen hier 0,05 bis 0,4 mm. Bei der Faseraufnahme werden Tierhaare auf Textilflächen appliziert (Krafteinwirkung 50 n) und dann via optimaler Düse/Bürste aufgesaugt. Bei den Geräten mit Wischfunktion wird diese nach Sauberkeit und eventuellen Wasserrückständen auf glatten Flächen bewertet. Die Betriebsdauer ergibt sich aus der Mittlung zweier Durchgänge im Dauerbetrieb auf der höchsten Leistungsstufe inklusive ggf. vorhandenen, elektrisch betriebenen Zubehörs.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, ebenso die allgemeine Handlichkeit. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird angelehnt an die DIN EN 60312 durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 Zentimeter, bis hin zu gemittelten 63 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Bei der Reinigung/Entleerungsnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzenden Teile bewertet, dies umfasst speziell das Öffnen, Leeren und Reinigen des Staubbehälters oder den Wechsel des Staubbeutels. Einbezogen wird der Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Borsten bzw. Walzenbürste und der Geräteaußenseiten sowie die durch Feinstaub verschmutzende Kontaktstellen an den Düsen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht, dann anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Ein Teilwert ergibt sich aus dem Verhältnis von aufgeladener Energiemenge und der damit erreichten Laufzeit unter Berücksichtigung der Saugleistung. Die Saugleistung wurde mit einem Präzisionsdrucksensor und einem Strömungsmesser ermittelt. Als zweiter Teilwert fließt die ökologische Bewertung der verwendeten Verpackungsmaterialien in die Benotung ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer bei Montage, Demontage und Betrieb durch Quetschen/Einklemmen oder unsachgemäße Handlungen Schäden entstehen.
 

Autorin: Mike Bauerfeind

Lesen Sie auch: 7 Akku-Handstaubsauger im Test 2021.

Bildquelle:

  • Test Akku-Stielsauger 2021: © Auerbach Verlag, Tineco