4 Massagesitzauflagen im Test

Zu viel Zeit sitzend zu verbringen, ist nicht gut für die Gesundheit, lässt sich im modernen Arbeitsalltag aber meist leider nicht vermeiden. Mit einer Massageauflage soll das Sitzen ohne viel Aufwand angenehmer gestaltet werden können. Ob und wie gut das funktioniert, haben wir anhand von vier Modellen getestet. Lesen Sie mehr in unserem Massagesitzauflagen Test 2022.

Die Testgeräte im Massagesitzauflagen Test 2022

Eine Massage während der Arbeit oder beim Filmschauen auf dem heimischen Sofa? Mit Massagesitzauflagen kein Problem. Die Modelle sind genau für diesen Zweck entworfen und versprechen wohltuende Entspannung auf Knopfdruck. Im Handel gibt es eine große Auswahl an Geräten, die zum Teil für unter 100 Euro im niedrigen Preissegment zu haben sind, aber auch mehrere hundert Euro kosten können. Im Test haben wir mit dem Modell von Newgen Medicals ein günstiges Gerät, zwei Kandidaten aus dem mittleren Preissegment von Homedics und Medisana sowie eine weitere Massageauflage von Homedics, die mit einem Marktpreis von 235 Euro am teuersten ist. Ob sich diese Preisunterschiede auch in der Massagequalität niederschlagen und welche Unterschiede noch ins Gewicht fallen, wird der Test zeigen.

Sitz oder lieber eine Matte?

Schon beim Auspacken fällt auf, dass sich drei der Testmodelle sehr ähnlich sind, während das vierte aus der Reihe fällt. Denn die Massageauflage von Newgen Medicals ist nicht wie die anderen als Sitzauflage mit Rückenteil und Sitzteil konzipiert, sondern als Matte. Dadurch ist sie deutlich flexibler und lässt sich auch im Bett oder auf dem Boden platzieren. Zudem ist sie mit ihren zwei Kilogramm um einiges leichter als die Konkurrenten.

Die wiederum haben den Vorteil, dass sie ideal für Bürostühle oder Sessel geeignet sind. Durch die feste Rückenpartie können sie auch über die Stuhllehne hinausragen und geben dennoch genug Stabilität zum Anlehnen. Mit Klettbändern lassen sich die Auflagen zusätzlich fixieren. Welches Modell das richtige ist, hängt also nicht zuletzt davon ab, wo das Massagegerät zum Einsatz kommen soll. Aber auch hinsichtlich der Funktionen gibt es von Matte zu Matte Unterschiede.

Wie funktioniert eine Massagesitzauflage?

Der Testkandidat von Newgen Medicals arbeitet beispielsweise lediglich mit Vibration und Wärme. Dafür ist das Modell in vier Zonen aufgeteilt (vom Nacken über Rücken und Lendenbereich bis hin zu den Beinen), die einzeln oder zusammen aktiviert werden können. Applikationen mit strukturierter Oberfläche, die an verschiedenen Stellen auf der Matte angebracht sind, sollen zum Lösen von Verspannungen beitragen. Die Intensität der Massage lässt sich separat in drei Stufen regulieren. Darüber hinaus verfügt die Matte über fünf voreingestellte Programme (von pulsierend über klopfend und rollend bis hin zu knetend), die zur Auswahl stehen. Zusätzlich kann jederzeit während des Betriebs die Infrarotwärmefunktion zugeschaltet werden. Insgesamt fühlt sich die Massage ganz angenehm an, geht jedoch nicht in die Tiefe, da dafür der nötige Druck fehlt.

Anders sieht das bei den drei übrigen Testkandidaten aus, die mit beweglichen Massageköpfen ausgestattet sind. Jeweils vier der Köpfe befinden sich im Rückenbereich, wo sie rotierend auf- und abwandern. Auch hier lassen sich verschiedene Körperbereiche gezielt ansteuern. Neben dieser sogenannten Shiatsu-Massage verfügen die beiden Modelle von Homedics auch über einen Rolling-Modus, bei dem sich die Massageköpfe einfach von oben nach unten bewegen. Beim teureren Gerät gibt es zudem drei voreingestellte Massageprogramme, die jeweils verschiedene Funktionen kombinieren.

Zusätzlich besitzen die Auflage von Medisana sowie das teurere Modell von Homedics noch weitere Massageköpfe im Bereich des Nackens. Bei den beiden Kandidaten von Homedics verfügt außerdem die Sitzfläche über eine Vibrationsfunktion. Darauf muss bei der Auflage von Medisana verzichtet werden, aber im Gegenzug ist sie mit zwei seitlichen Flügeln für die Akupressurmassage ausgestattet. Schaltet man diese zu, pumpen sie sich in Intervallen auf und üben so Druck auf die Taillenregion aus.

Das ist im ersten Moment etwas befremdlich und auf der höchsten von drei Intensitätsstufen empfinden es einige Testpersonen sogar als unangenehm. Der zusätzliche Druck sorgt aber auch dafür, dass Verspannungen besser gelöst werden können, mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Andernfalls bleibt immer noch die Möglichkeit, die Zusatzmassage einfach wieder auszuschalten. Ein wirklicher Störfaktor ist hingegen das laute Brummen während des Betriebs bei der Auflage von Newgen Medicals.

Welche Massagesitzauflage ist die beste?

Damit die Massagesitzauflage ihren Zweck bestmöglich erfüllen kann, ist es von Vorteil, wenn sie sich individuell an die Körpergröße anpassen lässt. Beim Modell von Newgen Medicals ist das nur durch eine Änderung der Sitz- oder Liegeposition möglich, da sich die Massagefläche selbst nicht anpassen lässt. Beim Gerät von Medisana lässt sich die Höhe der Massageköpfe am Nacken mithilfe eines Drehreglers verändern. Der ist etwas schwergängig, erfüllt aber seinen Zweck. Beim teureren Modell von Homedics ist das komplette Nackenkissen höhenverstellbar und kann an den Führungsschienen entlang mit genügend Kraft nach oben gezogen werden. Das Kissen lässt sich sogar vollständig abnehmen und separat ohne Stromkabel betreiben.

Diese Möglichkeiten bestehen bei der zweiten Sitzauflage von Homedics im Test nicht, da diese keine Massageköpfe im Nackenbereich besitzt, sondern lediglich im Rücken- und Schulterbereich. Allerdings verfügt die Auflage über einen vergleichsweise langen Rückenbereich, bei dem sich Höhe und Breite der Massagefläche individuell mit der Fernbedienung anpassen lassen. Dadurch ist das Modell für kleine und große Personen gleichermaßen gut geeignet. Die übersichtliche Gestaltung des Bedienelements mit eindeutigen Symbolen, genau wie bei den Kandidaten von Medisana und Newgen Medicals, erleichtert zudem die Einstellung. Ein Vorteil, den das teurere Gerät von Homedics nicht hat, denn bei diesem ist die Fernbedienung mit vielen klein beschrifteten Feldern eher unübersichtlich.

Ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft jedoch in jedem Fall weiter, sodass auch bei diesem Gerät zumindest die Breite der Massagefläche angepasst werden kann. Die drei Sitzauflagen verfügen außerdem alle über eine Spotfunktion, mit der die Massage gezielt auf einem Punkt gehalten werden kann. Für alle, die zu Beginn etwas überfordert sind mit den verschiedenen Funktionen, bieten die drei Kandidaten mit der Demotaste auch einen übersichtlichen Durchlauf aller Optionen an.

Nimmt eine Massageauflage viel Platz weg?

Nach 15 Minuten schalten sich die Geräte aus Sicherheitsgründen automatisch ab und können dann entweder erneut eingeschaltet oder nach dem Abkühlen verstaut werden. Dafür lässt sich die Matte von Newgen Medicals einfach zusammenfalten und kann so beispielsweise unter dem Sofa Platz finden. Die drei Sitzauflagen wiederum können nicht handlich zusammengeklappt werden. Mit den Halteschlaufen am Kopfende lassen sich die Modelle aber an einem Bügel in den Schrank hängen. Das Gerät von Medisana hat außerdem den Vorteil, dass der Nackenbezug abgenommen werden kann und waschbar ist. Ebenso kann auch beim günstigeren Modell von Homedics die Rückenlehnenpolsterung einfach in die Waschmaschine wandern, während die anderen Auflagen nur mit einem Tuch gereinigt werden dürfen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Massagesitzauflagen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Autorin: Dorothee Wagner

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