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Früher galten sie als überflüssige Frühstückskrümelsauger, inzwischen hat sich die Leistung von Handsaugern deutlich verbessert. So gibt es saugstarke Modelle mit Turbobürste, die sich sogar zur bequemen Reinigung von Auto-Innenräumen eignen. Selbst klassischen Stielsaugern machen sie inzwischen Konkurrenz. Lesen Sie mehr in unserem Handsauger Test 2024.

Die Testgeräte im Handsauger Test 2024

Handsauger:
Einhell TE-HV 18/06 Li – Solo
Eta Rotary ETA242590000
Severin HV 7147
Klamer Akku-Handstaub­sauger 140
Rowenta AC9736
Severin HV 7140
Kärcher CVH 3 Plus

In unserem Testfeld für Handstaubsauger untersuchen wir in diesem Vergleichstest insgesamt sieben Geräte unterschiedlicher Hersteller genauer. Sie sollen sowohl Teppich als auch andere Böden saugen. Bis auf das Exemplar aus dem Hause Einhell sind alle Geräte mit einem internen Akku ausgestattet, der nicht so ohne Weiteres getauscht werden kann.

Im Sinne des Umweltschutzes ist das kritisch zu sehen, denn so manches funktionierende Gerät wird nach einem Akkuschaden somit wohl im Müll landen, anstatt mit einem neuen Akku ausgestattet zu werden. Dabei handelt es sich durch die Bank weg um Sauger mit einer hochwertigen Ausstattung, die sicher länger als nur einen Akkulebenszyklus durchhalten werden. Alle werden beispielsweise mit einer praktischen Ladestation geliefert. Bei Nichtnutzung können die Sauger in die Station gestellt werden und der Akku wird wieder nachgeladen. Das ist ziemlich praktisch.

Aufbau der Handsauger-Modelle

Alle Handsauger im Test kommen ohne Staubbeutel aus und sind kompakt gebaut. Je nach Ausstattung eignen sie sich zum Aufsaugen von Krümeln auf dem Tisch, zur Reinigung von Polstern oder sogar (in begrenztem Umfang) zum Saugen auf dem Boden. Kleine Handsauger wie die Geräte von Klamer, Rowenta oder der HV 7140 von Severin sind tatsächlich nur für Gelegenheitsarbeiten auf dem Küchentisch geeignet, können aber auch zum Staubsaugen auf Tastaturen oder Ähnlichem verwendet werden.

Mit den kleinen Staubsaugern lassen sich dank verschiedener Aufsätze auch prima Stellen reinigen, die beim normalen Säubern oft vergessen werden
Mit den kleinen Staubsaugern lassen sich dank verschiedener Aufsätze auch prima Stellen reinigen, die beim normalen Säubern oft vergessen werden

Ganz anders die Modelle von Eta und der HV 7147 von Severin: Diese werden unter anderem auch mit „Turbobürste“ geliefert, die ein gründliches Saugen beispielsweise von Autositzen versprechen. Diese Bürsten sind von der Bauform her wie kleine Bodendüsen mit einer rotierenden Bürste ausgestattet, die sich im Betrieb auch tatsächlich dreht.

Ermöglicht wird dies durch eine elektrische Kontaktstelle, die beim Aufsetzen mit der Turbobürste verbunden wird. In der Bürste selbst befindet sich ein kleiner Elektromotor, der die Bürste schließlich bewegt. Noch raffinierter sind die Sauger von Severin sowie Einhell: Hier gibt es zwei einfache Saugrohre aus Kunststoff sowie eine kleine Bodendüse mit dazu. Zusammengesteckt und über einen Adapter mit dem Handsauger verbunden entsteht ein echter Bodenstaubsauger.

Performance der Sauger im Betriebs-Test

Die Saugleistung der einzelnen Handstaubsauger ist recht unterschiedlich und auch die Laufzeit variiert von Gerät zu Gerät erheblich. Kein Wunder: Die Sauger sind mit Akkus sehr unterschiedlicher Spannung und Kapazität ausgestattet.

Diese reichen von 7,2 Volt (V) und 14 Wattstunden (Wh) bis zu 18 V und 41 Wh. Einige Sauger halten deshalb in der höchsten Stufe kaum 10 Minuten (min) durch, während diesbezüglich besser ausgestattete Handsauger immerhin auf mehr als 20 min kommen. Selbstverständlich gibt es auch Unterschiede bei der Saugleistung.

Clever: Bei diesem Modell ist die Polsterbürste direkt am Gerät integriert und lässt sich bei Bedarf einfach herausklappen und nutzen
Clever: Bei diesem Modell ist die Polsterbürste direkt am Gerät integriert und lässt sich bei Bedarf einfach herausklappen und nutzen

Die erwähnten kleineren „Krümelsammler“ eignen sich deshalb kaum für die Autoreinigung. Zu schwach ist die Saugkraft und auch die Turbodüse fehlt. Ganz im Gegenteil dazu lässt sich ein Auto (auch dank des umfangreichen Zubehörs) mit den größeren Saugern reinigen – also beispielsweise dem Severin HV 7141, dem Eta Rotary oder – mit Abstrichen wegen der fehlenden Turbobürste – auch dem kleinen Sauger von Einhell.

Lange Ladezeiten und Handstaubsauger

Insgesamt ist die Laufzeit bei unseren Handsaugern sehr kurz bis vertretbar. Allen gemein ist die Notwendigkeit einer Aufladung des Akkus nach dem Betrieb. Hierfür stehen für alle Sauger die schon erwähnten praktischen Ladestationen zur Verfügung (Ausnahme: Einhell).

Im Test dauerte es allerdings schon sehr lange, bis die Sauger wieder nachgeladen sind. Im schnellsten Fall muss man immerhin 2 h und 15 min warten, das Schlusslicht braucht satte 4 h und 30 min.

Auch bei den kleinen Modellen muss auf Komfort nicht verzichtet werden. So gibt es oft auch LEDs, die Akkuzustand oder Betriebsmodus anzeigen
Auch bei den kleinen Modellen muss auf Komfort nicht verzichtet werden. So gibt es oft auch LEDs, die Akkuzustand oder Betriebsmodus anzeigen

Ausnahme auch hier der Sauger von Einhell. Dieser gehört zur großen Palette der Power-X-Geräte des Herstellers und wird ohne Akku ausgeliefert. Zum Einsatz kommt dann ein Akku aus dieser Serie, der je nach Typ mit Kapazitäten zwischen 1,5 und 5,2 Amperestunden (Ah) bei 18 V Spannung verfügbar ist. Je nach Größe des Akkus ändert sich dabei nicht nur die Laufzeit, sondern auch die Ladezeit variiert. Im Test entscheiden wir uns für einen Akku mit einer Leistung von 3 Ah.

Handsauger und Besonderheiten

Konzipiert sind unsere Handstaubsauger für die gelegentliche Nutzung am Tisch oder bei der Möbel- und Polsterreinigung. Hierfür sind alle gut ausgestattet und verfügen zumindest über eine Fugendüse und einen Möbelpinsel. Besonders gut ausgestattete Sauger bringen aber noch einiges mehr mit, wie die schon erwähnte elektrisch betriebene Turbodüse oder ein komplettes Bodensauger-Erweiterungsset. Letzteres kann in der Praxis allerdings nicht ganz so überzeugen.

Stark: Selbst Kronkorken stellen für aktuelle Modelle kein Problem dar, wie hier der kleine Handstaubsauger von Klamer beweist
Stark: Selbst Kronkorken stellen für aktuelle Modelle kein Problem dar, wie hier der kleine Handstaubsauger von Klamer beweist

Gesaugt wird bei allen Geräten in einen Staubbehälter ohne zusätzlichen Staubbeutel. Das ist auf der einen Seite praktisch und umweltfreundlich, bringt allerdings auch einen erhöhten Reinigungsaufwand mit sich. So setzen sich die Staubfilter schnell zu und müssen regelmäßig gereinigt werden.

Auch der Behälter selber sollte häufiger sauber gemacht werden. Zum Glück lassen sich diese Teile alle problemlos unter fließendem Wasser reinigen, was den Aufwand doch etwas verringert. Besonders schnell verschmutzen die Filter dabei durch Tierhaare. Wer also Haustiere hat, muss häufiger schauen, dass nicht zu viele am Filter verfangene Haare die Saugleistung mindern.

Handsauger mit einfacher Bedienung im Test

Zur Bedienung der Handsauger gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Die meisten Geräte verfügen über zwei Leistungsstufen, die entweder über den normalen Einschalter oder einen zusätzlichen Schalter gewechselt werden. Lediglich der X-Touch von Rowenta verzichtet auf eine zweite Stufe und hat wirklich nur einen Ein-/Ausschalter. Optisch zeigt zumeist eine LED oder mehrere LEDs den Ladezustand des Akkus an, um die Restlaufzeit abschätzen zu können.

Zusammengebaut sieht der Interims-Bodenstaubsauger von Einhell recht lustig aus. Allerdings: Für kleine Reinigungsarbeiten ist die Konstruktion durchaus zu gebrauchen
Zusammengebaut sieht der Interims-Bodenstaubsauger von Einhell recht lustig aus. Allerdings: Für kleine Reinigungsarbeiten ist die Konstruktion durchaus zu gebrauchen

Zur Entleerung muss in aller Regel der komplette Staubauffangbehälter entnommen und über dem Mülleimer ausgeleert werden. Dabei sollte, wie oben schon erwähnt, auch der Filter von eventuellen Anhaftungen befreit werden.

Insgesamt ist damit das Ausleeren nicht ganz so komfortabel wie bei den meisten Stiel-Akkusaugern, die über eine Klappe entleert werden können, aber das bringt die kompakte Bauform nun einmal mit sich.

Unser Fazit zum Handsauger-Test

Alle Handsauger im Test funktionieren und erfüllen ihren Zweck. Wer nur einen Krümelsauger für den Frühstückstisch sucht, sollte sich die kompakteren Geräte genauer anschauen. Hier sticht der Akku-Handstaubsauger 140 aus dem Hause Klamer mit einer guten Saugleistung sowie einer ordentlichen Laufzeit von über 20 min hervor.

Besonders beim Modell Rotary von Eta kann die mitgelieferte elektrische Turbobürste zum Beispiel bei Tierhaaren auf Polstern überzeugen
Besonders beim Modell Rotary von Eta kann die mitgelieferte elektrische Turbobürste zum Beispiel bei Tierhaaren auf Polstern überzeugen

Soll der Sauger universeller – also zum Beispiel auch zur Reinigung im Auto oder für Outdoor Teppiche – eingesetzt werden, empfiehlt sich einer der etwas größeren Handsauger, die auch über eine bessere Ausstattung verfügen. Unsere Tipps hier sind der Eta Rotary sowie der HV 7147 aus dem Hause Severin. Wer ohnehin schon Akkus von Einhell zur Verfügung hat, der schaut sich den TE-HV 18/06 etwas genauer an.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Handsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Handsauger
Funktion: Für die Grobpartikelaufnahme werden Partikel mit Größen von 0,4 bis 5 mm verwendet und diese von glatten sowie textilen Oberflächen aufgesaugt. Selbige Reinigungsflächen kommen auch bei der Staubaufnahme zum Einsatz. Die Betriebsdauer ergibt sich aus der Mittlung zweier Durchgänge im Dauerbetrieb auf der höchsten Leistungsstufe.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, die allgemeine Handlichkeit sowie den Umbau. Das Betriebsgeräusches wird aus einer Messdistanz von 50 cm ermittelt und vergleichend bewertet. Bei der Entleerung/Reinigungsnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise untersucht, dann anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Ökologie: Die Lade-Effizienz ergibt sich aus dem Verhältnis von geladener Energiemenge und der erreichten Laufzeit unter Berücksichtigung der Saugleistung. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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