Schlummert das Baby zufrieden oder ist es wach? Weint es? Hat es seinen Schnuller verloren? Viele Eltern möchten Säuglinge und Kleinkinder im Blick behalten, wenn sie in einem anderen Zimmer schlafen. Zur Überwachung verwenden sie daher ein Babyphone mit Kamera. Wir haben acht aktuelle Geräte mit Videofunktion getestet. Lesen Sie mehr in unserem Babyphone Test 2021.
Die Testgeräte im Babyphone Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Babyphone-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Was passiert gerade im Kinderzimmer? Schläft das Kleinkind oder spielt es am späten Abend noch mit Bauklötzen? Ist das Baby schon aufgewacht? Weint das Kleine, weil der Schnuller heruntergefallen ist? Mit einem Babyphone mit Videofunktion bekommen Eltern nicht nur Geräusche mit, sondern können auf einem Bildschirm sehen, was ihr Kind gerade macht. So können sie jederzeit überprüfen, ob es dem Nachwuchs gut geht und entsprechend reagieren. Teilweise müssen sie selbst zum Helfen nicht einmal ins Kinderzimmer laufen. Sie können über die „Eltern-Einheit“ beruhigende Worte an die „Baby-Einheit“ senden oder ein Schlaflied abspielen. Alle unsere acht Testkandidaten zwischen 80 und 220 Euro verfügen über eine entsprechende – und deutlich zu hörende – Gegensprechfunktion, sechs von ihnen spielen Melodien ab. Alle Geräte zeigen zudem die Temperatur am Schlafplatz an.
Zusätzlich gibt es bei einigen Modellen Timer oder Wecker, um beispielsweise Essenszeiten zu programmieren (wie bei Béaba). Wer möchte, kann weitere Kameras anschaffen. In der Regel können bis zu vier von ihnen mit der Eltern-Einheit verbunden werden. So bleibt auch in Haushalten, in denen nicht nur ein Kind zuhause ist, der Überblick. Und wenn wir ehrlich sind, ist der Name Babyphone längst überholt, denn derartige Geräte können auch für Kleinkinder ein nützliches Hilfsmittel für die Eltern sein.
Aufstellen und nutzen eines Babyphones
Wie praktisch sind die Babyphone in der Handhabung? Grundsätzlich sind die Kameras leicht aufzustellen – natürlich mit Sicherheitsabstand zum Kind. Lediglich bei der sehr leichten Kamera von Truelife muss man aufpassen, dass sie nicht umfällt. Viele kann man zudem mit zwei Schrauben an der Wand montieren (in der Regel nicht mitgeliefert). Abgesehen vom Reisemodell von Babymoov benötigen alle Baby-Einheiten für den Betrieb eine nahegelegene Steckdose. Mit Kabellängen zwischen sind 1,5 und 2,5 Metern hat man etwas Spielraum, bei Eufy sind es sogar 3 Meter. Anders ist es bei den Eltern-Einheiten. Mit einem integrierten Akku und handlichem Design für die Hosentasche oder Befestigungsclips für den Hosenbund und ausklappbaren Aufstellern können Eltern sie mobil verwenden. Doch aufgepasst: Bevor man die erste Überwachung starten kann, sind die Akkus der Eltern-Einheiten aufzuladen. Dies kann mehrere Stunden dauern. Entsprechende Netzteile, überwiegend mit Micro-USB-Anschluss, gehören bei allen Testgeräten zum Lieferumfang. Nur beim Yoo-Moov beschränkt sich der Hersteller darauf, zwei Kabel mitzuliefern. Die passenden Stecker müssen anderweitig besorgt werden, soweit man sie nicht bereits zu Hause hat. Nicht unwesentlich für eine bequeme Nutzung ist die Größe der Einheiten. Besonders klein und handlich ist das mobile Teil von Truelife, der Monitor zählt jedoch ebenfalls zu den kleinsten. Das sperrigste, aber gut aufstellbare Elternteil liefert Avent, der Monitor liegt größenmäßig im Mittelfeld.
Modelle mit großem Bildschirm
Den größten Bildschirm dagegen hat Eufys Modell, das optisch an ein übergroßes Smartphone erinnert. Die Bedienung der Testgeräte macht den Probanden keine Probleme. Sobald die Geräte eingeschaltet sind, lassen sich mit Hilfe von Tasten auf dem Monitor verschiedene Einstellungen vornehmen. Die Bedienungsanleitungen erfüllen alle ihren Zweck gut. Eine Besonderheit ist die Anleitung von Avent. Sie besteht aus leicht verständlichen Abbildungen. Erklärungstexte gibt es nicht, sind aber auch nicht unbedingt nötig. Leider sind die Buchstaben bei den Schritten zur Menüführung jedoch sehr klein. Für die Gegensprechfunktion ist in der Regel ein spezieller Bedienknopf am Gerät vorgesehen, beim Yoo-Travel ist dieser auf der Rückseite platziert. Die Tasten sind praktisch, denn so können Eltern schnell mit nur einem Knopfdruck reagieren.
Geräusche lösen Alarm am Babyphone aus
Eltern könnten bei den Testgeräten wählen, ob die Kamera (und die Tonübertragung) permanent laufen soll oder ob sich diese erst bei Geräuschen im Babyzimmer automatisch einschaltet. Letzteres schont zugleich den Akku. Bei der VOX-Funktion, dem integrierten sprachgesteuerten Schalter, lässt sich die gewünschte Empfindlichkeitsstufe im Menü einstellen. Wer die Ansprechschwelle zu niedrig wählt, riskiert häufige Fehlalarme beispielsweise durch Hintergrundgeräusche. Wer sie zu hoch ansetzt, verpasst leises Babymeckern. Bei dem Reisemodell von Babymoov signalisiert eine Leuchtanzeige auf der Vorderseite der Eltern-Einheit Geräusche aus dem Kinderzimmer. Je lauter das Kleine schreit, umso intensiver leuchtet die Anzeige. Bei Eufy kann man einen zusätzlichen Warnton beim Erreichen eines Lärmpegels einstellen. In unseren Testreihen reagieren alle Geräte schnell und zuverlässig auf Geräusche.
Die Modelle von Béaba und Beurer sind zusätzlich mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Bei Béaba kann sogar eine automatische Bewegungsverfolgung eingestellt werden. Die Kamera dreht sich entsprechend mit. Viele Betrachtungswinkel bieten neben ZEN+ (Drehwinkel 270 Grad horizontal und 90 Grad vertikal) außerdem Yoo-Moov (360-Grad-Drehung um die eigene Achse und Neigung) und Eufy (330 Grad horizontal und 115 Grad vertikal) Bei Yoo-Travel kann eine 180-Grad-Drehung („Flip“) ausgelöst werden. Bei den anderen Kandidaten ist per Fernsteuerung lediglich Zoomen und ein leichtes Verschieben des Blickwinkels möglich. Selbst auf den kleineren Monitoren kann man erkennen, was im Bettchen oder auch Zimmer passiert. Besonders überzeugt haben SpaceView und Yoo-Moov aufgrund der Darstellung der Farben, Auflösung und Bildschirmgröße.
Reichweite der Video-Babyphone
Stößt das Babyphone in der Übertragung an seine Grenzen, friert nicht nur das Bild ein, sondern deren Signalverlust wird akustisch oder visuell mitgeteilt. 300 Meter Reichweite nennt Babymoov bei seinem Yoo-Moov auf der Packung. Diese beziehen sich jedoch auf Idealbedingungen. „Die angegebene Reichweite muss durch drei geteilt werden, um eine geschätzte Reichweite in realer Umgebung (mit Wänden…) zu erhalten“, erklärt der Hersteller in der Bedienungsanleitung. Und Béaba schreibt: „Im Innenbereich beträgt die maximale Reichweite 30 Meter.“ Außen sind es 250 Meter (Herstellerangabe). Im Testgebäude zeigt sich: Alle Geräte halten die Verbindung sowohl bei vier dazwischenliegenden Wänden als auch bei der Nutzung über drei Etagen. Größer sind die Unterschiede bei der Reichweite bei freier Sicht. Hier erreichen nicht alle 100 Meter, wobei natürlich auch Störsignale einen Einfluss haben können.
Fazit im Babyphone-Test
Grundsätzlich eignen sich alle Testgeräte, um ein Baby in einem anderen Zimmer zu überwachen. Wer sich in nicht allzu weiter Entfernung aufhält, kann Bild und Ton in einer ausreichenden Qualität empfangen. Es empfiehlt sich, vor Anschaffung zu überlegen, welche Anforderungen das Babyphone erfüllen soll. Die Bedürfnisse hinsichtlich Akkulaufzeit, Strahlungsintensität und Verbindungssicherheit sind sicher ebenso individuell wie Preisvorstellungen und Nutzungssituationen. Ein Blick in die Tabelle zeigt beispielsweise: Einige Testmodelle sind von den Herstellern mit FHSS-Technologie ausgestattet worden, um eine sichere und private Verbindung zu ermöglichen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Babyphone-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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