Ein schicker Bart braucht wirklich einiges an Pflege. Um die bärtigen Zeitgenossen dabei zu unterstützen, haben sich viele Hersteller aufgemacht, um diese Pflege mit Barttrimmern möglichst einfach zu gestalten. Wir schauen uns einmal an, auf welche verschiedenen Arten diese Unterstützung erfolgen kann. Lesen Sie mehr in unserem Barttrimmer Test 2020.
Die Testgeräte im Barttrimmer Test 2020
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Barttrimmer-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Da Bärte in den letzten Jahren wieder mehr und mehr in Mode kommen, bedienen sich viele Männer der am Markt angebotenen elektrischen Schneidegeräte, um ihrer Gesichtsbehaarung einen individuellen Stil zu verpassen. Das Trimmen lässt den Bart nicht nur gepflegt aussehen, sondern unterstützt ebenfalls einen gleichmäßigeren Wuchs. Im Gegensatz zum elektrischen Rasierer kann ein Barttrimmer auch längere Bärte komfortabel und effektiv auf die jeweilige Wohlfühllänge kürzen und gekonnt in Form bringen.
Das Testfeld im Akku-Barttrimmer-Test
Wir testen sieben verschiedene Barttrimmer von sechs Herstellern und gehen in diesem Vergleichstest auf die Besonderheiten und Highlights dieser Geräte ein. Der leichteste Trimmer wiegt mit 91 Gramm (g) gerade einmal die Hälfte vom Schwergewicht mit 179 g. Die UVP-Preisspanne reicht von 19,90 Euro bis 145,24 Euro. Der Testsieger liegt bei beiden Werten im Mittelfeld.
Panasonic Bartschneider ist sehr hochwertig
Das schwerste und teuerste Gerät im Test ist ebenfalls sehr hochwertig verpackt und nach dem Aufstellen des Trimmers auf den mitgelieferten Ladeständer fällt unser Blick auf das griffige Drehrad zur Verstellung der Schnittlänge. Diese Mechanik ist stabil, wertig und ein echter Hingucker. Leider ist das Panasonic-Gerät nur für Bärte bis 10 Millimeter (mm) Länge geeignet, aber vom eigentlichen Schnittergebnis her sind wir begeistert! Die Klinge schneidet außerordentlich gut, die Aufsätze für das Präzisionstrimmen arbeiten zudem makellos und ohne zu zwicken. Beim Panasonic ist die Reinigung durch das wasserfeste Gehäuse sehr einfach und aufgrund der sehr kurzen Ladezeit ist der Trimmer immer wieder schnell voll einsatzbereit.
Barttrimmer von Braun ist Testsieger
Beim Auspacken des Braun-Trimmers genießen wir die edle Verpackung, entdecken viel wertiges Zubehör und freuen uns über einen Gillette-Nassrasierer mit 2 Klingen, der als Gratiszugabe beigelegt ist. Die große maximale Schnittlänge lässt sich in 39 Stufen exakt verstellen und durch die stehende Aufbewahrungsmöglichkeit des Trimmers auf dem beiliegenden Ladeständer bleibt unsere Badablage angenehm aufgeräumt. Das Akkuladen geht sehr schnell und so können wir flink mit dem Test starten. Der Wechsel der mitgelieferten Aufsätze erfolgt rasch und leichtgängig, sodass wir schnell die Trimm-Ergebnisse vorliegen haben: Alle Tester attestieren in sämtlichen Disziplinen eine glatte 1 und wir bemerken auch in der Bedienungsanleitung perfekte Qualität.
Der einzige nennenswerte Mangel ist bei der Reinigung zu beobachten, denn bei Abnahme der Klinge sieht man schlecht erreichbare Bartstoppeln und Barthaare, die an gefetteten Teilen der Mechanik hängen. Eine Lösung scheint nicht vorgesehen und wir können mit dem beiliegenden Pinsel nicht wirkungsvoll arbeiten. Dies hätte man beim Produktdesign sicherlich besser lösen können. Das ansonsten makellose Testergebnis hängt die Messlatte jedenfalls angenehm hoch – wir sind gespannt, was die anderen Kandidaten abliefern können.
Beurer Bartstyler auf Platz 3
Den dritten Platz belegt das im Vergleich zum Panasonic-Kandidaten nur ein Drittel so teure Beurer-Gerät. Die Schnittleistung ohne Aufsatz ist makellos, aber sobald Zubehör montiert werden soll, geht es mühsam und langsam voran. Die Aufsätze sind nur schwer zu lösen und wirken dabei minderwertig, sodass die Tester ständig Angst haben, die Aufsätze beim normalen Wechseln zu beschädigen. Lange Barthaare lassen sich schlecht, kurze Barthaare eher durchschnittlich rasieren. Der feine Klingenblock für 1 – 5 mm Länge eignet sich gut beim Bearbeiten der Augenbrauen, aber bei weicherer Körperbehaarung versagt er leider. Der Gesamteindruck ist durchwachsen, weil dem Bartstyler nicht alle Disziplinen gleich gut gelingen.
Handlich im Miniformat der Babyliss-Trimmer
Diese beiden Testkandidaten ähneln sich äußerlich und vom Testergebnis her sehr, sodass wir sie nun gemeinsam vorstellen. Beim 12-in-1-Gerät überrascht die Vielzahl an Aufsätzen, deren Montage wir allerdings auch in der Bedienungsanleitung nicht erklärt bekommen. Begriffe wie „Stoppelaufsatz“ werden zwar erwähnt, aber der dazugehörige Aufsatz wird nicht erläutert. Diese Mängel ziehen sich durch das gesamte Zubehör: unzureichend beschrieben, nicht sauber zu identifizieren und nach dem Zusammenpuzzeln auch noch nicht zufriedenstellende Rasurergebnisse. Da wünscht man sich als Käufer weniger Teile, die dann besser beschrieben sind und besser arbeiten. Der Bruder des 12-in-1-Geräts kommt mit viel weniger Zubehör, aber ähnlichen Mängeln in der Bedienungsanleitung daher. Ein fein einstellbarer Präzisionskammaufsatz verdient seinen Namen nicht, wenn er um mehr als zwei Millimeter wackelt. Auch wenn eine Reinigung unter Wasser möglich ist, fehlt uns die Möglichkeit, den Klingenblock zu wechseln und wir empfinden die wenigen enthaltenen Aufsätze als nicht wertig.
Fakir Barthaar-Trimmer
Den vorletzten Platz in unserem Test belegt der Barttrimmer von Fakir Hausgeräte. Die Ursache hierfür liegt in den schlechten Teilergebnissen bei Handhabung und Verarbeitung. Das Gerät ist unergonomisch und schwer zu reinigen. Lange Ladezeiten und eine minderwertige Anleitung, daneben kein nennenswertes Zubehör sowie ein recht unangenehmes Betriebsgeräusch – die Liste der Mängel ist lang und die Trimm-Ergebnisse wollen nicht so recht überzeugen. Positiv vermerken wir die pfiffige Aufstellhilfe, die einfach ausgeklappt werden kann und eine freistehende Aufbewahrung ermöglicht. Ein Pluspunkt ist ebenso die Verwendung eines Standard-Euro-Stromkabels, das im Falle eines Verlustes nachgekauft werden kann.
Das kann der Barttrimmer Sichler Men’s Care
Knapp an letzter Stelle landet im Test der 2-in-1-Präzisions-Akku-Bartschneider von Sichler Men’s Care. Ursache hierfür sind vor allem seine schlechten Trimm-Ergebnisse, die sich zudem erst nach mehreren Durchgängen einstellen. An längeren Haaren zupft der Trimmer recht empfindlich und das Betriebsgeräusch ist unangenehm laut. Der nirgends erwähnte Laseraufsatz erinnert an einen Linienlaser aus dem Heimwerkerbereich (siehe Abbildung) und soll wohl dazu dienen, eine bestimmte gerade Linie zu rasieren. Im Test erscheint der Laser als sinnlos und einen Einsatz in Augennähe empfinden wir als gesundheitlich doch sehr riskant. Beim Reinigen zeigt sich ein weiterer Mangel. So entdecken wir Haare an gefetteten Stellen im Gerät, die wir nicht, beziehungsweise nur mit sehr viel Aufwand, wieder entfernen können.
Fazit im Barttrimmer-Test
Die getesteten Geräte lassen sich in drei Kategorien einteilen: Der Braun-Trimmer ist alleine in der Spitzengruppe angesiedelt, Fakir und Sichler sind die günstigsten Geräte und zusammen im hinteren Testfeld. Die übrigen Geräte haben gemischte Stärken und Schwächen und lediglich der Barbers Corner von Beurer will als Preis-/Leistungssieger erwähnt werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Barttrimmer-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Autor: Andreas Müller
Lesen Sie auch unseren Barttrimmer-Test 2019.