Wer es perfektionistisch mag, wird Eierschneider lieben. Dank der parallelen Lamellen, die immer im gleichen Abstand zueinander angeordnet sind, sorgen sie für exakt gleich dicke Scheiben, die wir auf unseren Salat oder unser Frühstücksbrot legen können. Kein anderes Küchengerät könnte es besser. Lesen Sie mehr in unserem Eierschneider Test.
Die Testgeräte im Eierschneider Test
Eierschneider sind eines jener kleinen Küchenhelfer, die wohl jeder aus seiner Kindheit kennt. So manch einer bezeichnet ihn als erstes Musikinstrument. Gute Töne kann er wahrscheinlich nicht produzieren, dafür schneidet er zuverlässig Eier oder andere weiche Lebensmittel in gleichmäßig dünne Scheiben.
Eierschneider als das erste Massenprodukt
Erfunden hat den Eierschneider Willy Abel im Jahre 1909. Er wird als einer der ersten Massenartikel des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Bereits im Jahr seiner Erfindung wurde er millionenfach verkauft. Mit dem Multitalent lassen sich ohne große Verletzungsgefahr nicht nur Eier in verschiedene geometrische Formen zerlegen, sondern auch weich gekochte Kartoffeln, Mozzarella oder Champignons. Und dank seiner geringen Größe passt er in jede Küchenschublade.
Schon damals bestand der Eierschneider aus einem schwenkbaren Oberteil mit Metallstreben und einem Unterteil mit einer Mulde, die das Ei aufnehmen kann. Diese Form hat der Eierschneider bis heute behalten. 30 Pfennig kostete ein Eierschneider damals. Heute ist es ein wenig mehr. Unsere getesteten Eierschneider bewegen sich preislich zwischen 1,50 Euro für das preiswerteste Modell aus Kunststoff und 25 Euro für den WMF Eierschneider aus Cromargan-Edelstahl. Ein gutes Gerät findet sich aber auch schon für rund 11 Euro.
Die äußeren Werte zählen
Die meisten Eierschneider unterscheiden sich kaum voneinander. Auch ihre Handhabung ist einfach, schnell und erfolgt mechanisch. Verwendet werden können Eier in den Größen S bis L, aber ausschließlich hartgekochte Eier. Ein weichgekochtes Ei würde durch die Drähte des Eierschneiders zerdrückt werden. Das Ei wird in die Mulde gelegt und der obere Teil zügig heruntergedrückt. Das Ei kann aufgrund der Form der Mulde nicht wegrollen oder beim Herunterdrücken der Drähte nicht verrutschen. Die feinen Drähte gleiten dann mit einem Handgriff zügig durch Eiweiß und Dotter. Dreht man die Scheiben anschließend um 90 Grad und lässt die Harfe nochmals durch das Ei gleiten, erhält man kleine gleichmäßige Würfel, die sich perfekt für das Garnieren von Salaten eignen.
Die Eierschneider von Gefu und Leifheit ComfortLine und ProLine sind sogenannte 3-in-1-Modelle. Sie vereinen drei Funktionen in einem Gerät und können runde und ovale Scheiben und Spalten schneiden. Bei den beiden Modellen von Leifheit wurden dafür zwei Einsätze in den unteren Teil des Eierschneiders und zwei unterschiedlich angeordnete Schneidedrähte (Spalten und Scheiben) integriert, der Gefu Eierschneider verfügt ebenfalls über unterschiedliche Schneidedrähte, aber nur eine Mulde. Dieses Gerät unterscheidet sich damit nur in der Größe von den beiden Modellen von Leifheit.
Lohnen sich robuste Materialien?
Für ein zufriedenstellendes Ergebnis sollten alle Materialien des Eierschneiders stabil sein. Unsere getesteten Modelle bestehen entweder vollständig aus Edelstahl, so wie die Eierschneider von WMF, Rosenstein & Söhne sowie Küchenprofi, oder aus Metall und Kunststoff. Bei den Eierschneidern aus robustem Edelstahl und Schneidedrähten aus Stahl gestaltet sich die Reinigung einfach, nach Benutzung dürfen die Eierschneider direkt in die Spülmaschine. Sie sind etwas teuer und schwerer als die Modelle aus Kunststoff, dafür aber hochwertiger und haltbarer. Auch der Eierschneider von Gefu, der zwar Kunststoff enthält, darf zur Reinigung in die Spülmaschine gegeben werden.
Bei den Kunststoffvarianten, zu finden bei den Eierschneidern von Kitchen Friend und Leifheit, lassen sich Eireste, die sich in den Zwischenräumen festsetzen oder an den Schneidedrehten hängenbleiben, von Hand ein wenig schwerer entfernen. Es ist empfehlenswert, Eierschneider, die nicht in die Spülmaschine gegeben werden dürfen, direkt nach Gebrauch zu reinigen, denn vollständig auseinandernehmen lässt sich keines der getesteten Geräte. Die Drähte der Eierschneider aus Kunststoff bestehen meist entweder aus Edelstahl oder Aluminium. Wichtig ist, dass die Drähte möglichst formstabil sind. Sie können sich andernfalls leicht verbiegen und passen anschließend nicht mehr in die Rillen der Mulde. Die Folge sind ungenaue Schnitte oder es ist kein durchgängiger Schnitt mehr möglich.
Wo liegen die Unterschiede bei den Eierschneidern?
Das Modell Oxo good grips zeichnet sich durch eine große Auflagefläche für die Finger aus, was den Stand und die Handhabung des Eierschneiders deutlich vereinfacht. Ober- und Unterteil des Eierschneiders sind fest miteinander verbunden, wodurch er sich sehr gut öffnen und schließen lässt. Seine gute Verarbeitung führt dementsprechend zu einem perfekten Schnittergebnis. Auch das Modell von Küchenprofi verfügt über eine große Auflagefläche für die Finger, als nachteilig für eine rückstandlose Reinigung erweisen sich jedoch im Gegenzug die Verbindungsdrähte zwischen Ober- und Unterteil des Eierschneiders. An ihnen bleiben Eireste hängen, deren Entfernung sich etwas umständlich gestaltet.
Ebenso verhält es sich beim Modell von Rosenstein & Söhne und dem Leifheit ProLine Eierschneider Combi. Die beiden anderen Modelle von Leifheit, Leifheit Duo ComfortLine und Leifheit ComfortLine Combi, und auch das Modell von Oxo überzeugen durch ihre rutschfesten Standfüße. Selbst auf nassen Oberflächen stehen die Geräte sicher auf der Arbeitsplatte und können nicht herunterfallen. Etwas größer könnten die Auflageflächen für die Finger bei den Eierschneidern aller Leifheit-Modelle, Gefu, WMF und Kitchen Friend sein. Das würde Halt und Handhabung wesentlich verbessern.
Unser Fazit im Eierschneider-Test
Wichtig für eine gute Funktionalität eines Eierschneiders ist das perfekte Zusammenspiel von Schneidedrähten und den Spalten der Mulde im unteren Teil des Geräts. Sind die Gelenke, die Ober- und Unterteil zusammenhalten wackelig, können sich die Drähte verkannten und das Schnittergebnis ruinieren. Die Drähte des Eierschneiders von Kitchen Friend sind bereits vor dem ersten Gebrauch sichtbar verbogen – was bereits im Vorfeld erahnen lässt, dass sich das saubere Schneiden des Eis als schwierig erweisen wird. So ist es dann auch, die Schneidedrähte passen nicht mehr in die Rillen der Kunststoffmulde, so dass sich der Schnitt nicht durch das gesamte Ei ausführen lässt. Das Gewinde zwischen Ober- und Unterteil ist wenig stabil. Ein langes Leben wird dieser Eierschneider leider nicht haben.
Leichte Abzüge in der Verarbeitung erhalten auch die Eierschneider von WMF und Rosenstein & Söhne. Die äußeren Schneidedrähte sind nicht passgenau und quietschen beim Herunterdrücken an den Spalten der Mulde entlang. Darunter leidet zumindest beim Modell von WMF auch das Schnittergebnis. Das Eiweiß ist ausgefranst und bleibt an den Enden der Schneidedrähte hängen. Achtet man beim Kauf auf eine gute Verarbeitung, eine stabile Verbindung zwischen Ober- und Unterteil und darauf, dass das Gerät spülmaschinentauglich ist, ist ein Eierschneider ein durchaus nützlicher Küchenhelfer.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Eierkocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Eszter Fenyöházi
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Bildquelle:
- Test_Eierschneider_Startbild: © Auerbach Verlag