Heutzutage geht es im Alltag oft hektisch zu. Da kommt das Kochen gerne mal zu kurz, schließlich ist es meist sehr zeitaufwendig. Ein Schnellkochtopf erspart die lange Garzeit bei vielen Lebensmitteln und liefert bereits nach wenigen Minuten fertig gekochte Zutaten. Doch welche Schnellkochtöpfe auf dem Markt liefern besonders gute Ergebnisse? Lesen Sie mehr in unserem Schnellkochtopf Test 2021.
Die Testgeräte im Schnellkochtopf Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres xxx-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Der Prototyp des Schnellkochtopfes entstand schon im Jahr 1679. Denis Papin erfand den „Papinschen Topf“, der anfangs vor allem im Labor verwendet wurde. 1927 schaffte der „Siko“ (Sicherheits-Kochtopf) als erster moderner Schnellkochtopf den Sprung in die Küchen der Menschen. Das Prinzip dieser speziellen Töpfe ist kein Hexenwerk. Wasser kocht normalerweise bei einer Temperatur von ca. 100 Grad Celsius (°C) und verdampft dann allmählich. In Schnellkochtöpfen entsteht beim Erhitzen ein Druck, der durch den Verschluss mit Gummiabdichtung nicht entweichen kann. Durch diesen Druck erhöht sich die Siedetemperatur des Wassers auf ca. 120 °C und die Speisen werden schneller gar. Ab einem bestimmten Druck öffnet sich das Ventil und die heiße Luft kann entweichen. Praktisch, oder?
Alles gut abgedichtet beim Schnellkochtopf
Wie genau bleibt der Überdruck, der durch das Erwärmen des Topfes entsteht, denn im Topfinneren, ohne direkt wieder zu entweichen? Die Lösung: der Dichtungsring! Ohne dieses Teil des Topfes könnte der Druck während des Erhitzens durch Lücken zwischen Deckel und Unterteil entweichen. Diesen Gummiring gilt es immer gut im Auge zu behalten. Man sagt, dass er um die 100 Kochvorgänge aushält, bevor er porös wird. Die Hersteller selber raten, ihn für circa zwei Jahre zu nutzen. Dann muss er aus dem Deckel entfernt (Bild 5: Dichtungsring beim Duromatic) und durch einen neuen ersetzt werden. Bei den Testmodellen war kein Ersatz enthalten. Das ist nicht schlimm. Beim Neukauf muss nur darauf geachtet werden, dass der Gummiring denselben Durchmesser wie der Topf hat und durchgängig abschließt. Wichtig ist auch, dass sowohl der Dichtungsring als auch der Topf selber vor Gebrauch gründlich gereinigt werden sollten. Die Dampfkochtöpfe sind zum Schutz anfangs mit Talkumpulver beschichtet. Wäscht man dieses nicht ab, kann es zu weißen Kalkflecken und gelben Verfärbungen kommen. Deswegen ist es wichtig, die Produktteile vor Erstbenutzung mit warmem Wasser, Spülmittel und etwas Haushaltsessig zu reinigen.
Schnellkochtöpfe sind effizient in jeder Hinsicht
Im Hinblick auf die Ressourcenschonung sind Schnellkochtöpfe unschlagbar. Mit nur wenig Wasser lässt sich fast ein Kilo Kartoffeln in kürzester Zeit kochen. Was wie eine Traumvorstellung für die Küche klingt, ist Realität und lässt sich durch den Vorgang erklären, der im Topfinneren abläuft. Der entstehende Druck sorgt für das schnelle Garen der Speisen. Durch die kleine Menge an Wasser und ein Drittel der Zeit, die normalerweise zum Kochen gebraucht wird, benötigt man nur 50 Prozent der Energie. Zusätzliche Zeit spart man durch die Gareinsätze, die mit manchen Modellen geliefert werden. Sowohl der Galaxy als auch der Easy Click haben diese Dämpfhilfen dabei. Mithilfe dieser können auf zwei unterschiedlichen Ebenen mehrere Speisen in derselben Zeit zubereitet werden. Hinzu kommt, dass das Kochen mit Schnellkochtöpfen einige Nährstoffe in Lebensmitteln bewahrt, die sonst verloren gehen würden. Die flinken Helfer tragen also auch noch zu einer gesünderen Ernährungsweise bei. Zu guter Letzt ersparen die Töpfe es uns, bei Familientreffen oder Abenden mit Freunden die ganze Zeit in der Küche zu stehen, und sorgen dafür, dass wir das Essen schon servieren können, während sich die letzten Gäste noch die Jacken ausziehen.
Die Lage fest im Griff
Mithilfe verschiedener Griffdesigns wird dafür gesorgt, dass der Topf angehoben und leicht geöffnet werden kann. Schnellkochtöpfe haben einen Verschlussmechanismus, der sich bei jedem Modell unterscheidet. So überzeugen der Galaxy und der Easy Click mit einem simplen Einhandverschlusssystem. Durch Drehen des Deckelknaufs oder Betätigen eines Schalters öffnet sich der Topf und der Deckel kann abgenommen werden. Das funktioniert allerdings nicht im Druckzustand. Um das Oberteil abnehmen zu können, muss erst jeglicher Druck vollständig entwichen sein. Bei den anderen Modellen braucht es etwas mehr, um den Topf zu öffnen. Die sogenannten Bajonettverschlüsse greifen durch Zusammendrücken ineinander. Bei den Modellen Toni, Duromatic und NX-9742 lässt sich das mit zwei Händen bewerkstelligen, während beim Perfect Premium die Teile so leicht ineinander greifen, dass auch eine Hand reicht. Der Griff ist bei diesem Modell zudem abnehmbar. So können der Deckel und das Topfunterteil direkt in die Spülmaschine. Ansonsten muss der Deckel separat gereinigt werden. Easy Click und Galaxy sollten hingegen überhaupt nicht in die Spülmaschine.
Wichtig beim Schnellkochtopf: Der Druck muss raus
Das Wasser ist im Topf, alle Teile fest montiert und verschlossen. Vor der Erstbenutzung sollte man etwas Zeit einplanen, die es braucht bevor der Topf komplett betriebsbereit ist. Nun beginnt das Erhitzen. Bei vielen Modellen lassen sich unterschiedliche Garstufen einstellen. Der Toni hat zwei Druckstufen auf dem Topfdeckel. Nun heißt es abwarten. Während des Erhitzens zeigt sich bei manchen Modellen am Ventil, wie viel Druck im Topfinneren schon entstanden ist. Der Duromatic hat zwei rote Ringe am Ventil, die im Laufe der Erwärmung zum Vorschein kommen und anzeigen, welche Garstufe die Nahrungsmittel im Inneren bereits erreicht haben. Die anderen Modelle haben diese optische Kennzeichnung nicht. Dafür kann die Druckstufe aber im Vorhinein eingestellt werden. Ist diese erreicht, kommt der kritische Teil: das Druckablassen. Bevor der Topf geöffnet werden kann, muss dieser in Form von heißem Dampf entweichen. Hierbei gilt äußerste Vorsicht. Am besten dreht man den Topf so, dass das Ventil vom Körper weg zeigt und man nicht Gefahr läuft, Ausdünstungen ins Gesicht zu bekommen.
Beim Galaxy oder Perfect Premium gestaltet sich der Vorgang sehr einfach, da bloß der Regler auf die Druckablass-Funktion gestellt werden muss. Der NX-9742 hat leider ein sehr hakendes Ventil. Ein kleiner Schreck wurde auch ausgelöst: Beim Easy Click kam übermäßig viel heiße Luft sehr ruckartig herausgeschossen. Falls das Ventil mal nicht funktionieren sollte, gibt es noch einen Geheimtipp. Dieser musste beim Duromatic angewendet werden, da er sich nicht öffnen ließ. Hält man den Schnellkochtopf unter kaltes Wasser, lässt sich der Deckel schon nach kurzer Zeit abnehmen.
Kartoffeln kochen im Schnellkochtopf
Wie sieht es denn schließlich mit dem Endprodukt aus? Seinen Dienst erfüllt eigentlich jedes Modell. Das beste Ergebnis liefern der Toni und der Duromatic ab, die Kartoffeln sind genau richtig und auf den Punkt gar. Beim Rosenstein-&-Söhne-Topf sind sie hingegen noch relativ hart. Das GSW-Modell, sowie der Galaxy und der Testsieger von WMF lassen sich dazwischen einordnen. Hierbei ist zu erwähnen, dass im Test der Schnellkochtöpfe mit einer Garzeit von 10 Minuten gearbeitet wurde. Wer noch 5 Minuten mehr entbehren kann, wird auch bei den Modellen, die hier etwas schlechter abgeschnitten haben, ein gutes Kochergebnis erzielen. Und so flink wie diese Töpfe arbeiten, machen fünf Minuten mehr oder weniger keinen Unterschied.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres xxx-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Annika Franz
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