Ein guter Schlafsack sollte warm sein, ohne uns ins Schwitzen zu bringen, bequem und praktisch sein. Außerdem am besten leicht und kompakt, dann ist er der ideale Reisebegleiter. Ob und wie gut einzelne Modelle diese Kriterien erfüllen, haben wir anhand von 10 Schlafsäcken aus unterschiedlichen Preisklassen getestet. Lesen Sie mehr in unserem Schlafsack-Test 2024.
Die Testgeräte im Schlafsäcke Test 2024
Ob einsames Outdoor-Abenteuer, Campingurlaub oder Festivalbesuch – ein Schlafsack kann bei vielen Gelegenheiten zum Einsatz kommen. Auch für überraschende Übernachtungsgäste ist er als schnelle und unkomplizierte Alternative zum erst neu zu beziehenden Inlett geeignet.
Je nach Anlass werden aber auch unterschiedliche Anforderungen an den mobilen Bettersatz gestellt. Soll er besonders warm oder doch lieber luftig sein, eng anliegen oder Platz lassen? Beim Kauf eines Schlafsackes lohnt es sich, genau hinzuschauen und sich vorher im Klaren darüber zu sein, unter welchen Umständen das Modell später genutzt werden wird.
Schlafsäcke und verschiedene Formen
Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Schlafsacktypen, die sich im Wesentlichen durch ihre Form unterscheiden. Das sind zum einen die sogenannten Mumienschlafsäcke, die, wie ihr Name schon vermuten lässt, eng am Körper anliegen und so besonders warm halten sollen.

Im Test haben wir sieben dieser Modelle dabei. Bei den restlichen drei Kandidaten handelt es sich um klassische Deckenschlafsäcke. Diese haben eine rechteckige Grundform und lassen sich komplett öffnen, sodass sie auch als normale Decke genutzt werden können. Sie bieten damit in der Regel mehr Bewegungsfreiheit als die enganliegenden Modelle, sind aber meist nur für moderate Temperaturen ausgelegt und nehmen auch zusammengepackt mehr Platz in Anspruch.
Damit eignen sie sich eher für den Heimgebrauch oder komfortableres Reisen mit dem Auto. Mumienschlafsäcke hingegen sind für anspruchsvolle Touren und extremere Wettersituationen ausgelegt. Zumindest die hochwertigen Modelle, denn qualitativ gibt es da gewaltige Unterschiede, wie der Praxistest zeigt.

Einige Hersteller bieten die Schlafsäcke auch in mehreren Größen an, wie etwa Therm-a-Rest und Forclaz. Dadurch können auch sehr große oder kleine Personen ein passendes Modell finden. Gerade bei den Mumienschlafsäcken ist das von Vorteil, da diese für den optimalen Wärmehaushalt am besten eng anliegen sollten.
Schlafsäcke für kalte Tage
Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl eines Schlafsackes dürfte in den meisten Fällen der empfohlene Temperaturbereich sein. Der wird von den Herstellern in der Regel mit drei Werten angegeben: der Komforttemperatur, der Grenz- oder Limittemperatur und der Extremtemperatur.

Dabei orientiert sich der erste Wert an einer durchschnittlichen Frau, der zweite an einem durchschnittlichen Mann und gibt die untere Temperaturgrenze an, bei der ein komfortables Durchschlafen möglich ist.
Für Laien empfiehlt es sich, sich an der Komforttemperatur zu orientieren, da diese den Temperaturbereich angibt, in dem sich auch unerfahrene Nutzende wohlfühlen. Eher für milde Nächte eignen sich die Testkandidaten von Steinwood, Therm-a-Rest und der Cosy von Origin Outdoors mit einer Komforttemperatur von bis zu 6 beziehungsweise 5 Grad Celsius (°C). Etwas wärmer halten die Modelle von Vaude, Skandika und Tambu, bei denen die Komfortgrenze mit 3 bis 2 °C angegeben wird.

Für Temperaturen bis zum Gefrierpunkt oder darüber hinaus sind die Schlafsäcke von Forclaz und Semptec sowie der Frostfall Performance von Origin Outdoors geeignet. So zumindest die Herstellerangaben, auf die jedoch nicht in jedem Fall Verlass ist, wie der Praxistest zeigt. Das fällt vor allem beim Mumienschlafsack von Semptec auf, der seine angegebene Komforttemperatur von bis zu 0 °C nicht einhalten kann. Die meisten Testpersonen würden dieses Modell eher für gemäßigte Temperaturen von Frühjahr bis Herbst empfehlen.
Wirklich wohlig warm hält hingegen der Kandidat von Forclaz, was an seiner hochwertigen Daunenfüllung liegt. Ein warmer Schlafsack muss aber nicht in jedem Fall die bessere Wahl sein. Für den sommerlichen Festivalbesuch oder das Übernachten im Camper tut es auch ein luftigeres Modell, das einen nicht so schnell ins Schwitzen kommen lässt.
Komfort- und Praxis-Test Schlafsäcke
Was den Schlafkomfort betrifft, kann vor allem der Schlafsack von Forclaz punkten. Die Daunenfüllung bringt nicht nur hervorragende Isolationseigenschaften mit, sondern sorgt auch für hohen Liegekomfort dank ihrer Bauschigkeit. Aber auch andere Modelle, wie etwa die Deckenschlafsäcke von Deuter und Skandika oder der Mumienschlafsack von Vaude, sind sehr bequem durch ihren weichen Stoffbezug. Weniger kuschlig ist der Kandidat von Therm-a-Rest, aber dafür hält er trocken.

Bei ihm ist nicht nur die äußere Schicht wasserabweisend, sondern auch das Schlafsackinnere. Zudem lässt er sich sehr klein komprimieren und ist damit leicht zu transportieren. Noch kleiner und leichter ist nur der Forclaz. Die Deckenschlafsäcke von Deuter und Skandika sind hingegen deutlich größer und schwerer, aber dafür mit einem weiteren Schlafsack koppelbar.
Ein Vorteil, den sonst nur der Kandidat von Steinwood mitbringt, der sich sogar mit mehreren Schlafsäcken verbinden lässt, dank Reißverschluss an beiden Seiten. Für die Isolationseigenschaften ist das jedoch nicht ideal, da sich an Reißverschlüssen Kältebrücken bilden können. Um das zu verhindern, kommt es auf effektive Wärmeleisten an.

Zusätzliche Wärmekragen und Kordelzüge am Kopfteil sorgen außerdem dafür, dass nicht so viel Wärme entweichen kann. Besonders positiv fallen hier die Modelle von Vaude, Forclaz und Therm-a-Rest auf. Die günstigeren Schlafsäcke von Steinwood und Semptec können da nicht mithalten. Vor allem letzterer fällt im Test negativ auf durch die mangelnde Qualität der Verarbeitung, was an herausstehenden Fäden und unsauberen Nähten sichtbar wird.
Pflege und Lagerung von Schlafsäcken im Test
Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Schlafsack haben, kommt es auf die richtige Pflege an. Häufiges Waschen sollte, wenn möglich, vermieden werden. In der Regel genügt es, den Schlafsack nach der Nutzung ordentlich auszulüften.
Die meisten Modelle sind dafür mit Aufhängeschlaufen am unteren Ende ausgestattet. Sollte Aufhängen nicht genügen, hilft nur noch die Waschmaschine. Unsere Testkandidaten können alle bei 30 °C im Schonwaschgang gereinigt werden.

Damit die Schlafsäcke anschließend schnell trocknen, empfiehlt sich die Nutzung eines Trockners. Leider sind nur die Modelle von Forclaz, Vaude, Deuter und Therm-a-Rest dafür ausgelegt, alle anderen Testkandidaten müssen Lufttrocknen. Erst, wenn die Schlafsäcke nicht mehr feucht sind, können sie verstaut werden. Am besten werden sie nur lose zusammengelegt und luftig gelagert.
Durch die Aufbewahrung in der Kompressionshülle werden sonst die Fasern geschädigt und der Schlafsack verliert seine Isolationseigenschaften und seine Bauschigkeit. Das gilt vor allem für Daunenschlafsäcke, da dieses Naturmaterial besonders empfindlich ist. Beim Modell von Forclaz ist deshalb ein Aufbewahrungsnetz dabei, das dem Schlafsack genügend Luft und Raum gibt.

Auch der Therm-a-Rest wird mit einem Baumwollbeutel zur Lagerung geliefert. Wer darüber hinaus noch Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte zu Schlafsäcken aus recycelten Materialien, wie die von Vaude, Deuter oder Tambu greifen oder solche, die einen Reparaturservice bieten, wie beispielsweise Forclaz.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Schlafsäcke-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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