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Eine Nacht im Zelt oder unter dem Sternenhimmel hat für viele einen besonderen Reiz. Wie erholsam der Schlaf im Freien ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist vor allem auch die gewählte Unterlage. Wir haben diesmal elf verschiedene Optionen von der Luftmatratze über die Campingmatte bis zum Feldbett getestet. Lesen Sie mehr in unserem Campingbetten und -matten Test 2024.

Die Testgeräte im Campingbetten und -matten Test 2024

Feld-/Zeltbetten:
Skandika Campingliege Viia
Semptec NX-3931
Basic Nature Campingbett Lifted 591515
Aufblasbare Komfortlösungen (ab 10 cm):
Quechua Campingbett aufblasbar mit Lattenrost – Bed Air 70×200 cm blau
Quechua Luftmatratze aufblasbar Camping – Air Seconds Comfort 70 cm für 1 Person
Semptec NC-8802
Matten mit Schaumstoffkern (bis 10 cm):
Quechua Selbstaufblasende Luftmatratze Ultimate Comfort 70 cm 1 Person
Coleman Supercomfort 7.5cm Single
Klymit Klymaloft REG
Therm-a-Rest Luxurymap Sleeping Pad
Skandika Easy 3D Premium Single

Die Nähe zur Natur, das freie und unabhängige Reisen, flexibel und auch spontan – das sind Gründe, die für einen Outdoor-Urlaub sprechen. So entscheiden sich laut Umfragen rund zehn Millionen Deutsche ab und zu für einen Campingurlaub, zwei Millionen sogar häufig. Sie tauschen damit das eigene Bett gegen eine mehr oder weniger bequeme Unterlage.

Fünf Campingmatten mit Schaumstoffkern sind im Test vertreten. Für den Komfort zählt nicht nur die Höhe
Fünf Campingmatten mit Schaumstoffkern sind im Test vertreten. Für den Komfort zählt nicht nur die Höhe

Während im Wohnwagen, Wohnmobil oder Camper oft spezielle Polster und Matratzen vorhanden sind, gibt es für Nächte unter dem Sternenhimmel und im Zelt eine breitere Auswahl. Ebenso verschieden wie die individuellen Ansprüche sind die Möglichkeiten.

Das zeigt sich in unserem Vergleichstest mit elf verschiedenen Produkten. Sie sind jeweils für eine Person geeignet. Drei Feldbetten sind dabei, wobei ein Modell Teil eines Zeltbett-Sets mit zusätzlicher Luftmatratze ist. Zudem testen wir fünf Campingmatten mit Schaumstoffkern bis 10 Zentimeter (cm) Dicke.

Damit sich eine Matte selbst aufbläst, werden spezielle Ventile verwendet. Bei Quechua sind diese mit „IN“ und „OUT“ beschriftet
Damit sich eine Matte selbst aufbläst, werden spezielle Ventile verwendet. Bei Quechua sind diese mit „IN“ und „OUT“ beschriftet

Darunter sind nicht nur zwei recht kompakte Modelle mit geringem Packmaß vertreten, sondern auch umfangreiche Alternativen. Hinzu kommen drei Komfortlösungen, darunter zwei Luftmatratzen, eine davon ein Luftbett mit integrierter elektrischer Pumpe, sowie ein aufblasbares Campingbett mit Lattenrost. Es dient als Unterkonstruktion für Matte oder Matratze.

Kompakte oder sperrige Campingbetten

Da die Schlafmöglichkeit mit auf Reisen geht, spielt es eine große Rolle, wie man sie transportieren kann. Beim Gewicht reicht die Spanne von 1,1 Kilogramm (kg) bei der Campingmatte von Klymit bis zu 12,5 kg beim Zeltbett von Semptec.

Letzteres umfasst jedoch bereits Campingausrüstung wie Zelt, Luftpumpe und Schlafsack. Auch die Transportmaße unterscheiden sich deutlich. Die wenigsten Testmodelle passen in einen großen Rucksack und scheiden daher für den Abenteuerurlaub zu Fuß, mit dem Rad oder ähnlich aus. Ein Großteil eignet sich eher für Reisende, die mit dem Auto unterwegs sind. Und selbst da kann es eng werden. Nicht nur beim Campen muss im Kofferraum noch einiges mehr verstaut werden.

Die Isomatte von Therm-a-Rest zählt zu den kompaktesten im Vergleichstest. Auch hier gibt es besondere Ventile
Die Isomatte von Therm-a-Rest zählt zu den kompaktesten im Vergleichstest. Auch hier gibt es besondere Ventile

Nicht jeder kann auf die Rückbank, einen Dachgepäckträger oder einen Anhänger ausweichen. Am meisten Platz benötigen die Matte von Skandika und das Zeltbett von Semptec. Sie stecken – wie fast alle Konkurrenten – in einer praktischen Transporttasche. Nur beim Luftbett von Semptec fehlt dieses Zubehör, der Karton reißt schnell ein. Hat man sein Reiseziel erreicht, geht es ans Auspacken. Wie man eine Matte oder Matratze benutzt, ist in der Regel keine große Wissenschaft. Jedoch sind spezielle Ventile erklärungsbedürftig. Für die Feldbetten sind Aufbauanleitungen hilfreich. Nicht immer ist eine umfangreiche Bedienungsanleitung in Papierform vorhanden. Quechua setzt auf Hinweise und Abbildungen auf den Produkten sowie witterungsbeständige eingenähte Zettel. Das ist für Outdoor-Produkte keine schlechte Idee, da loses Papier bei Ausflügen schnell verloren geht oder beschädigt wird.

Wer die Campingmatte von Coleman mit mehr Luft füllen möchte, kann den Packsack zu einer Pumpe umfunktionieren
Wer die Campingmatte von Coleman mit mehr Luft füllen möchte, kann den Packsack zu einer Pumpe umfunktionieren

Ergänzend finden sich online mehr Informationen bis hin zu Videotutorials. Dies ist bei anderen Testprodukten ebenfalls der Fall. Etwas knapp gehalten ist die Aufbauanleitung beim Zeltbett. Da sich in der Transporttasche allerlei Zubehör bis hin zu Heringen verbirgt, muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen. Während sich die Matten mit Schaumstoffkern selbst aufblasen oder mit geringem Aufwand aufblasen lassen, braucht es bei den Luftmatratzen Pumpen. Im Campingbett von Semptec ist eine elektrische Pumpe integriert, die das Einzelbett in wenigen Minuten mit Luft befüllt.

Anstrengend ist dabei lediglich der Lärmpegel von bis zu 100 Dezibel. Will man hingegen Luftmatratze und Campingbett von Quechua befüllen, muss man Zubehör kaufen. Wie lange das Aufpumpen dauert, hängt dann letztlich auch von der gewählten Pumpe ab. Ein einfacher Blasebalg gehört beim Zeltbett von Semptec zum Lieferumfang, um die Matratze des Sets aufzupumpen.

Der Aufbau der drei Feldbetten ist sehr unterschiedlich. Bei Skandika löst man einen Gurt und klappt das Bett einfach auseinander. Beim Zeltbett müssen nur wenige Teile montiert werden. Beim kompakten Feldbett von Basic Nature sind hingegen einige Einzelteile aneinander zu stecken. Dies gelingt trotz knapper Anleitung schnell.

Liegekomfort und Campingbetten

So richtig stabil finden insbesondere größere Testpersonen die Liege von Basic Nature nicht. Zudem ist die Bewegungsfreiheit durch die seitlichen Stangen etwas eingeschränkt. Das Feldbett von Skandika ist da geräumiger, das Kopfteil etwas erhöht und der Stoff angenehmer. Unangenehm finden die Testpersonen dagegen beim Feldbett des Zeltbettes, dass die Ecken (Metall) am Kopf- und Fußende nicht von einem Stoff oder einer Polsterung bedenkt sind. Eine Nutzung ohne die beiliegende Luftmatratze kommt daher eher nicht in Frage.

Nie wieder die Verpackung suchen: Bei Quechua ist die Transporttasche an der Luftmatratze festgenäht
Nie wieder die Verpackung suchen: Bei Quechua ist die Transporttasche an der Luftmatratze festgenäht

Die Kombination von Liege und Matratze überzeugt die Testenden im Liegekomfort – jedoch weniger als die Campingmatten. Dies liegt daran, dass die Matten sich dank Schaumstoffkern besser an den Körper anpassen und an den richtigen Stellen nachgeben. Damit sind sie gegenüber den Luftmatratzen und Feldbetten insgesamt im Vorteil.

Bei den Feldbett-Stoffen gibt es keine spezielle Polsterung. Die Luftmatratzen haben jeweils eine große Luftkammer. Die Härte lässt sich variieren, indem man mehr oder weniger aufbläst. Seitenschläfer beklagen sich jedoch beispielsweise darüber, dass die Hüfte zu stark einsinkt, während die leichteren Schultern zu hart liegen.

Bei Semptec versteckt sich die elektrische Pumpe samt Kabel und Stecker direkt im Luftbett
Bei Semptec versteckt sich die elektrische Pumpe samt Kabel und Stecker direkt im Luftbett

Ein Plus an Komfort bietet einige Zentimeter mehr in der Breite und Länge, insbesondere bei etwas größeren Testpersonen. Das Knistern des Schlafsacks bei Bewegungen ist eine Begleiterscheinung, auf die man gerne verzichten kann. Stoffoberflächen wie bei den Campingmatten von Coleman, Skandika und Quechua schneiden hier am besten ab – gefolgt von den Veloursmatratzen (Semptec).

Unser Campingbetten-Test Fazit

Werbeversprechen wie „draußen schlafen wie im eigenen Bett“ oder „fast wie im eigenen Schlafzimmer“ erfüllen unsere elf Testkandidaten alle nicht. Egal, ob auf einer Matte mit Schaumstoffkern oder einem Feldbett aus Stoff und Metallgestell, das Liegegefühl unterscheidet sich natürlich von einer klassischen Matratze.

Sieht schlimmer aus, als es ist: Die Campingliege von Basic Nature muss zusammengebaut werden
Sieht schlimmer aus, als es ist: Die Campingliege von Basic Nature muss zusammengebaut werden

Als besonders bequem werden von unseren Testenden die Matten mit Schaumstoffkern von Klymit, Skandika und Quechua bewertet. Das Campingbett von Quechua überzeugt besonders – egal, ob in Kombination mit Matratze oder Matte.

Wer sich mit Campingausrüstung auf den Weg in den Urlaub macht, muss bei der Auswahl seiner Schlafunterlage neben dem Schlafkomfort aber vor allem die Transportmaße und das Gewicht im Blick behalten. Hier liegen die Matten von Klymit und Therm-a-Rest klar vorn. Ein wichtiges Kaufkriterium ist zudem der Preis.

Funktioniert nur mit einer Auflage – dann aber bestens: das Camping[unter]bett von Quechua
Funktioniert nur mit einer Auflage – dann aber bestens: das Camping[unter]bett von Quechua

Für Gelegenheitscamper mit kleinem Geldbeutel scheiden viele unserer Testprodukte eher aus, da diese zu preisintensiv sind für eine geringe Nutzung. Am teuersten sind die hochwertige Campingmatte von Skandika mit knapp 210 Euro und das Zeltbett-Set von Semptec für 400 Euro. Die günstigsten Testmodelle kommen alle von Quechua. Preis-Leistungs-Sieger ist die Luftmatratze für 60 Euro.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Campingbetten und -matten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Campingbetten und -matten
Funktion: Im Bereich Alltagsnutzung/Liegekomfort testet die Redaktion die Standfestigkeit auf dem Boden, Federung und Härte sowie das allgemeine Liegegefühl auf den Produkten. Bei Aufbau/Installation wird die Einfachheit des Aufbaus anhand der Anleitung, der Beschriftung der Einzelteile sowie eines durchdachten Designs bewertet. Einfaches, kompaktes Verstauen und die Einfachheit des Transports (Gewicht, Packmaße) werden im Punkt Verstauen/Transport bewertet.
Handhabung: Testpersonen bewerten die allgemeine Bedienfreundlichkeit der Produkte und untersuchen Reinigung und Pflege anhand der Reinigung nach Bedienungsanleitung sowie die Verschmutzungsanfälligkeit. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlichen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft sowie anhand der Qualität (Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Struktur, Bebilderung, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Qualität der verwendeten Materialien und Oberflächen, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Produkt und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autorin: Janine Reichert

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