Eine Nacht im Zelt oder unter dem Sternenhimmel hat für viele einen besonderen Reiz. Wie erholsam der Schlaf im Freien ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist vor allem auch die gewählte Unterlage. Wir haben diesmal elf verschiedene Optionen von der Luftmatratze über die Campingmatte bis zum Feldbett getestet. Lesen Sie mehr in unserem Campingbetten und -matten Test 2024.
Die Testgeräte im Campingbetten und -matten Test 2024
Die Nähe zur Natur, das freie und unabhängige Reisen, flexibel und auch spontan – das sind Gründe, die für einen Outdoor-Urlaub sprechen. So entscheiden sich laut Umfragen rund zehn Millionen Deutsche ab und zu für einen Campingurlaub, zwei Millionen sogar häufig. Sie tauschen damit das eigene Bett gegen eine mehr oder weniger bequeme Unterlage.

Während im Wohnwagen, Wohnmobil oder Camper oft spezielle Polster und Matratzen vorhanden sind, gibt es für Nächte unter dem Sternenhimmel und im Zelt eine breitere Auswahl. Ebenso verschieden wie die individuellen Ansprüche sind die Möglichkeiten.
Das zeigt sich in unserem Vergleichstest mit elf verschiedenen Produkten. Sie sind jeweils für eine Person geeignet. Drei Feldbetten sind dabei, wobei ein Modell Teil eines Zeltbett-Sets mit zusätzlicher Luftmatratze ist. Zudem testen wir fünf Campingmatten mit Schaumstoffkern bis 10 Zentimeter (cm) Dicke.

Darunter sind nicht nur zwei recht kompakte Modelle mit geringem Packmaß vertreten, sondern auch umfangreiche Alternativen. Hinzu kommen drei Komfortlösungen, darunter zwei Luftmatratzen, eine davon ein Luftbett mit integrierter elektrischer Pumpe, sowie ein aufblasbares Campingbett mit Lattenrost. Es dient als Unterkonstruktion für Matte oder Matratze.
Kompakte oder sperrige Campingbetten
Da die Schlafmöglichkeit mit auf Reisen geht, spielt es eine große Rolle, wie man sie transportieren kann. Beim Gewicht reicht die Spanne von 1,1 Kilogramm (kg) bei der Campingmatte von Klymit bis zu 12,5 kg beim Zeltbett von Semptec.
Letzteres umfasst jedoch bereits Campingausrüstung wie Zelt, Luftpumpe und Schlafsack. Auch die Transportmaße unterscheiden sich deutlich. Die wenigsten Testmodelle passen in einen großen Rucksack und scheiden daher für den Abenteuerurlaub zu Fuß, mit dem Rad oder ähnlich aus. Ein Großteil eignet sich eher für Reisende, die mit dem Auto unterwegs sind. Und selbst da kann es eng werden. Nicht nur beim Campen muss im Kofferraum noch einiges mehr verstaut werden.

Nicht jeder kann auf die Rückbank, einen Dachgepäckträger oder einen Anhänger ausweichen. Am meisten Platz benötigen die Matte von Skandika und das Zeltbett von Semptec. Sie stecken – wie fast alle Konkurrenten – in einer praktischen Transporttasche. Nur beim Luftbett von Semptec fehlt dieses Zubehör, der Karton reißt schnell ein. Hat man sein Reiseziel erreicht, geht es ans Auspacken. Wie man eine Matte oder Matratze benutzt, ist in der Regel keine große Wissenschaft. Jedoch sind spezielle Ventile erklärungsbedürftig. Für die Feldbetten sind Aufbauanleitungen hilfreich. Nicht immer ist eine umfangreiche Bedienungsanleitung in Papierform vorhanden. Quechua setzt auf Hinweise und Abbildungen auf den Produkten sowie witterungsbeständige eingenähte Zettel. Das ist für Outdoor-Produkte keine schlechte Idee, da loses Papier bei Ausflügen schnell verloren geht oder beschädigt wird.

Ergänzend finden sich online mehr Informationen bis hin zu Videotutorials. Dies ist bei anderen Testprodukten ebenfalls der Fall. Etwas knapp gehalten ist die Aufbauanleitung beim Zeltbett. Da sich in der Transporttasche allerlei Zubehör bis hin zu Heringen verbirgt, muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen. Während sich die Matten mit Schaumstoffkern selbst aufblasen oder mit geringem Aufwand aufblasen lassen, braucht es bei den Luftmatratzen Pumpen. Im Campingbett von Semptec ist eine elektrische Pumpe integriert, die das Einzelbett in wenigen Minuten mit Luft befüllt.
Anstrengend ist dabei lediglich der Lärmpegel von bis zu 100 Dezibel. Will man hingegen Luftmatratze und Campingbett von Quechua befüllen, muss man Zubehör kaufen. Wie lange das Aufpumpen dauert, hängt dann letztlich auch von der gewählten Pumpe ab. Ein einfacher Blasebalg gehört beim Zeltbett von Semptec zum Lieferumfang, um die Matratze des Sets aufzupumpen.
Der Aufbau der drei Feldbetten ist sehr unterschiedlich. Bei Skandika löst man einen Gurt und klappt das Bett einfach auseinander. Beim Zeltbett müssen nur wenige Teile montiert werden. Beim kompakten Feldbett von Basic Nature sind hingegen einige Einzelteile aneinander zu stecken. Dies gelingt trotz knapper Anleitung schnell.
Liegekomfort und Campingbetten
So richtig stabil finden insbesondere größere Testpersonen die Liege von Basic Nature nicht. Zudem ist die Bewegungsfreiheit durch die seitlichen Stangen etwas eingeschränkt. Das Feldbett von Skandika ist da geräumiger, das Kopfteil etwas erhöht und der Stoff angenehmer. Unangenehm finden die Testpersonen dagegen beim Feldbett des Zeltbettes, dass die Ecken (Metall) am Kopf- und Fußende nicht von einem Stoff oder einer Polsterung bedenkt sind. Eine Nutzung ohne die beiliegende Luftmatratze kommt daher eher nicht in Frage.

Die Kombination von Liege und Matratze überzeugt die Testenden im Liegekomfort – jedoch weniger als die Campingmatten. Dies liegt daran, dass die Matten sich dank Schaumstoffkern besser an den Körper anpassen und an den richtigen Stellen nachgeben. Damit sind sie gegenüber den Luftmatratzen und Feldbetten insgesamt im Vorteil.
Bei den Feldbett-Stoffen gibt es keine spezielle Polsterung. Die Luftmatratzen haben jeweils eine große Luftkammer. Die Härte lässt sich variieren, indem man mehr oder weniger aufbläst. Seitenschläfer beklagen sich jedoch beispielsweise darüber, dass die Hüfte zu stark einsinkt, während die leichteren Schultern zu hart liegen.

Ein Plus an Komfort bietet einige Zentimeter mehr in der Breite und Länge, insbesondere bei etwas größeren Testpersonen. Das Knistern des Schlafsacks bei Bewegungen ist eine Begleiterscheinung, auf die man gerne verzichten kann. Stoffoberflächen wie bei den Campingmatten von Coleman, Skandika und Quechua schneiden hier am besten ab – gefolgt von den Veloursmatratzen (Semptec).
Unser Campingbetten-Test Fazit
Werbeversprechen wie „draußen schlafen wie im eigenen Bett“ oder „fast wie im eigenen Schlafzimmer“ erfüllen unsere elf Testkandidaten alle nicht. Egal, ob auf einer Matte mit Schaumstoffkern oder einem Feldbett aus Stoff und Metallgestell, das Liegegefühl unterscheidet sich natürlich von einer klassischen Matratze.

Als besonders bequem werden von unseren Testenden die Matten mit Schaumstoffkern von Klymit, Skandika und Quechua bewertet. Das Campingbett von Quechua überzeugt besonders – egal, ob in Kombination mit Matratze oder Matte.
Wer sich mit Campingausrüstung auf den Weg in den Urlaub macht, muss bei der Auswahl seiner Schlafunterlage neben dem Schlafkomfort aber vor allem die Transportmaße und das Gewicht im Blick behalten. Hier liegen die Matten von Klymit und Therm-a-Rest klar vorn. Ein wichtiges Kaufkriterium ist zudem der Preis.
![Funktioniert nur mit einer Auflage – dann aber bestens: das Camping[unter]bett von Quechua](https://www.haus-garten-test.de/wp-content/uploads/2024/05/8_quechua_Latten-Campingbetten-Campinggmatten-Campinggmatratzen_g.jpg)
Für Gelegenheitscamper mit kleinem Geldbeutel scheiden viele unserer Testprodukte eher aus, da diese zu preisintensiv sind für eine geringe Nutzung. Am teuersten sind die hochwertige Campingmatte von Skandika mit knapp 210 Euro und das Zeltbett-Set von Semptec für 400 Euro. Die günstigsten Testmodelle kommen alle von Quechua. Preis-Leistungs-Sieger ist die Luftmatratze für 60 Euro.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Campingbetten und -matten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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