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Selbstversorgende aufgepasst! Wir haben uns die Dörrautomaten der neuesten Generation angeschaut und vier Modelle für Sie getestet. Was können die Geräte und welche Unterschiede gibt es zwischen ihnen? Wer sichert sich den Testsieg und welcher Automat kann nicht überzeugen? All das erfahren Sie im Testbericht. Lesen Sie mehr in unserem Dörrautomaten Test 2024.

Die Testgeräte im Dörrautomaten Test 2024

Dörrautomaten:
Klamer Dörrautomat 700 XL
Caso DH 450
Rommelsbacher DA 650
Korona 57011

Wer einen eigenen Garten hat, kennt das Problem: Erst gibt es lange nichts zu ernten und plötzlich weiß man gar nicht mehr, wohin mit all den Tomaten, Beeren, Äpfeln oder Pflaumen. Gerade bei ertragreichen Obstbäumen ist die anfallende Erntemenge oft viel zu groß für den direkten Verzehr. Also heißt es: haltbar machen. Neben dem Einkochen oder Einfrieren ist Dörren eine immer beliebtere Methode, um Lebensmittel möglichst schonend zu trocknen und damit länger lagern zu können.

Zwar zählt das Lufttrocknen schon zu den ältesten Konservierungstechniken der Welt, erfreut sich aber dank neuer Dörrautomaten wieder großer Beliebtheit. Denn im Vergleich zum herkömmlichen Trocknen an der Luft geht es mit einem solchen Gerät deutlich schneller und der Energieverbrauch ist geringer als beim Dörren im Backofen. Gute Argumente also für die Anschaffung eines Dörrautomaten. Beim Kauf ist allerdings Vorsicht geboten, denn nicht alle Modelle können gleichermaßen überzeugen.

Dörrautomat-Arten im Test

Im Grunde gibt es zwei Arten von Dörrautomaten, von denen wir jeweils zwei Modelle testen. Die einen haben ein festes Gehäuse, in das die Dörrtabletts eingeschoben werden können wie in einen Backofen. An der Rückwand befindet sich eine Lüftung, um eine gleichmäßige Luftzirkulation zu gewährleisten. Die anderen haben eine Gerätebasis mit Lüftung, auf die die einzelnen Dörrtabletts gestapelt werden. Letztere sind meist günstiger und schon für unter 100 Euro zu haben.

Die Dörrtabelle auf der Oberseite des Deckels gibt beim Caso einen praktischen Überblick über die gängigsten Dörrzeiten
Die Dörrtabelle auf der Oberseite des Deckels gibt beim Caso einen praktischen Überblick über die gängigsten Dörrzeiten

Die Modelle mit festem Gehäuse von Rommelsbacher und Klamer sind mit 160 und 190 Euro hingegen deutlich teurer. Außerdem sind die stapelbaren Dörrautomaten leichter und lassen sich platzsparender verstauen, bieten aber auch weniger Platz zum Dörren.

Der größte Nachteil dieser Geräte liegt allerdings ebenfalls auf der Hand: Durch die Belüftung von unten werden nicht alle Ebenen gleichermaßen gut vom warmen Luftstrom erreicht. Ob sich das merklich auf die Dörrergebnisse auswirken wird, wird sich zeigen.

Die richtigen Einstellungen bei Dörrgeräten wählen

Bevor es mit dem Dörren losgehen kann, müssen wir uns mit den verschiedenen Funktionen und Einstellungen der Geräte vertraut machen. Schon bei der Ausstattung zeigen sich erste Unterschiede. Während die stapelbaren Modelle nur über jeweils fünf Dörrebenen verfügen, sind es beim Rommelsbacher sieben und beim Kandidaten von Klamer sogar acht Tabletts.

Bei Geräten mit festem Gehäuse befindet sich der Lüfter rückseitig und kann die Luft gleichmäßig über alle Ebenen verteilen
Bei Geräten mit festem Gehäuse befindet sich der Lüfter rückseitig und kann die Luft gleichmäßig über alle Ebenen verteilen

Das ergibt eine Nutzfläche von 5 000 und 6 300 Quadratzentimetern (cm²), während es bei den stapelbaren Geräten nur 2 800 oder 3 400 cm² sind. Neben den normalen Dörrebenen aus Plastik oder Edelstahl verfügen die meisten Dörrautomaten noch über weiteres Zubehör. Bei den stapelbaren Geräten sind Silikonformen für die Herstellung von Müsliriegeln dabei. Zum Caso gehören außerdem noch zwei Dörrfolien, auf denen beispielsweise Fruchtleder hergestellt werden kann. Die Dörrunterlage aus Plastik von Rommelsbacher kann dafür ebenso genutzt werden oder auch als Auffangtablett. Zusätzlich verfügt der DA 650 noch über ein feinmaschiges Dörrgitter, ebenfalls aus Plastik, was sich für kleinteiliges Dörrgut wie beispielsweise Kräuter und Samen eignet.

Beim Fleischdörren zeigen sich Unterschiede: links das Ergebnis vom Korona, rechts das vom leistungsstärkeren Klamer
Beim Fleischdörren zeigen sich Unterschiede: links das Ergebnis vom Korona, rechts das vom leistungsstärkeren Klamer

Ein bunt bebildertes Rezeptheft mit jeder Menge leckeren Rezeptideen rundet das Gesamtpaket von Rommelsbacher ab. Aber auch was die Einstellungsmöglichkeiten angeht, bietet der DA 650 die meisten Extras. Neben der Temperatur- und Zeiteinstellung verfügt dieses Gerät auch über eine Warmhaltefunktion und ein Favoritenprogramm, das individuell eingespeichert werden kann. Bei den drei anderen Testkandidaten können lediglich die Temperatur und Zeit eingestellt werden, aber letztlich ist das auch das, was zählt. In 5-Grad-Schritten kann die Temperatur zwischen 35 Grad Celsius (°C) und 30 °C bei Caso sowie 70 °C bei den stapelbaren Modellen, 75 °C bei Rommelsbacher und sogar 85 °C bei Klamer eingestellt werden.

Der Timer kann bei Klamer auf maximal 24 Stunden (h) gestellt werden, bei den anderen Modellen auf 48 h (Caso), 72 h (Korona) oder sogar 99 h bei Rommelsbacher. Bei Korona lässt sich der Timer allerdings nur in 1-h-Schritten einstellen, nicht im Halbstundentakt wie bei den anderen Kandidaten. Um die richtige Zeit und Temperatur für das jeweilige Dörrgut zu finden, helfen Richtwerte in den Bedienungsanleitungen der Geräte oder, besonders praktisch, der auf dem Deckel aufgedruckte Kurz-Guide bei Caso.

Dörrautomaten, Trockenfleisch und Dörrobst

Wie wichtig die richtige Temperatur ist, zeigt sich im ersten Testdurchlauf bei der Zubereitung von Trockenfleisch. Damit das gelingt, sollte eine Temperatur von 50 °C idealerweise nicht überschritten werden. Backöfen kommen bei solch niedrigen Temperaturen an ihre Grenzen, nicht aber unsere Dörrautomaten, denn genau dafür sind sie gemacht. Auf jeweils zwei Ebenen wird das Rindfleisch in den vier Modellen verteilt und für 10 h schonend gedörrt.

Neben fünf Dörrtabletts sind beim Modell von Caso auch zwei Dörrfolien sowie zwei Silikonformen für Müsliriegel mit im Gesamtpaket
Neben fünf Dörrtabletts sind beim Modell von Caso auch zwei Dörrfolien sowie zwei Silikonformen für Müsliriegel mit im Gesamtpaket

Das Ergebnis kann nicht bei allen Kandidaten gleichermaßen überzeugen. Bei den Dörrautomaten mit festem Gehäuse ist das Trockenfleisch stärker und gleichmäßiger über die Ebenen hinweg gedörrt. Die stapelbaren Modelle können da nicht ganz mithalten, insbesondere das Gerät von Korona. Ähnlich sieht es im zweiten Testdurchlauf aus, bei dem Orangen- und Apfelscheiben getrocknet werden. Jeweils drei Äpfel und eine Orange werden pro Gerät bei 70 °C getrocknet. Bei Rommelsbacher und Klamer ist da noch jede Menge Platz für weiteres Dörrgut, während die Modelle von Caso und Korona mit vier belegten Ebenen hier schon fast an ihr Kapazitätslimit geraten.

Viel Platz auf acht Dörrebenen und noch dazu ein sehr übersichtliches Touchbedienfeld bietet der Dörrautomat von Klamer
Viel Platz auf acht Dörrebenen und noch dazu ein sehr übersichtliches Touchbedienfeld bietet der Dörrautomat von Klamer

Was die Resultate anbelangt, treten die Leistungsunterschiede zwischen den Testkandidaten hier noch deutlicher zutage. Während die 600 oder 700 Watt (W) starken Geräte von Rommelsbacher und Klamer schon nach 6 h fertig sind, braucht der Caso mit seinen 450 W gut 1 h länger, bis die Orangen- und Apfelscheiben ähnlich gut durchgedörrt sind. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erhalten, ist ein zwischenzeitliches Umschichten der Dörrtabletts empfehlenswert, da sonst die unteren Ebenen schneller fertig sind.

Nicht mithalten kann hingegen der Kandidat von Korona mit lediglich 240 W. Auch nach 7 h ist das Obst hier noch nicht ansatzweise durchgedörrt, vor allem auf den oberen Ebenen. Dass das Gerät dabei auch entsprechend weniger Strom verbraucht, ist da nur ein schwacher Trost. Was während beider Testdurchgänge auffällt, ist das Betriebsgeräusch beim Dörrautomaten von Caso. Mit 51 Dezibel dB(A) ist er etwa 10 dB lauter als die Modelle von Klamer und Rommelsbacher. Diese haben mit ihren Edelstahltabletts noch den weiteren Vorteil, dass sie sich im Geschirrspüler reinigen lassen.

Unser Fazit im Dörrautomaten-Test

Wer viel und häufig dörren möchte, für den empfiehlt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten mit festem Gehäuse, da diese in der Regel mehr Platz bieten und gleichmäßigere Ergebnisse erzielen.

Nach über 7 h Dörrzeit bei 70 °C sind die Apfelringe beim Modell von Korona enttäuschend wenig durchgetrocknet
Nach über 7 h Dörrzeit bei 70 °C sind die Apfelringe beim Modell von Korona enttäuschend wenig durchgetrocknet

Die Testkandidaten von Rommelsbacher und Klamer sind da beide eine gute Wahl. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte oder wenig Platz zur Verfügung hat, ist mit dem stapelbaren Gerät von Caso aber ebenfalls gut beraten.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Dörrautomaten
Funktion: Im Vordergrund steht das Ergebnis des Dörrvorgangs für verschiedene Lebensmittel. Auch die Gleichmäßigkeit innerhalb der Ebenen und über alle Ebenen hinweg wird zur Bewertung herangezogen.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen beurteilt für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente und wie gut sich die Etagen aufeinander stapeln lassen. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts, die Modularität und Spülmaschinentauglichkeit der zu reinigenden Teile bewertet. Das Betriebsgeräusch wird aus einem halben Meter Abstand gemessen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitshinweise untersucht, dann anhand der Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Tests ermittelt. Die Verpackung wird nach ökologischen Punkten bewertet.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autorin: Dorothee Wagner

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