Seit jeder nutzen Menschen das Trocknen von Lebensmitteln als eine schonende Variante zur Haltbarmachung. Neben Trockenfrüchten aus Obst erfreuen sich Chips aus Gemüse immer größerer Beliebtheit. Mit den vier Dörrautomaten der getesteten Hersteller gelingt das Trocknen im Handumdrehen auch zu Hause. Lesen Sie mehr in unserem Dörrautomaten Test 2023.
Die Testgeräte im Dörrautomaten Test 2023
Das Trocknen von Lebensmitteln ist das Entziehen der Feuchtigkeit, damit den Schadorganismen und den Enzymen die Lebensgrundlage genommen wird. Somit kommt es zur Konservierung und das Nahrungsmittel ist lange haltbar.
Neben der Lufttrocknung, um etwa Kräuter für den Winter haltbar zu machen, bietet sich das Dörren an. Mit den getesteten Dörrautomaten kann das Dörren effizient und gleichmäßig in großer Menge erfolgen.
Wie funktioniert ein Dörrautomat?
Jeder kennt wahrscheinlich aus seiner Kindheit die Bündel an Kräutern und Zwiebeln, die bei unseren Großeltern an der Luft trockneten. Auch die Isländer trocknen auf diese Weise ihren Stockfisch.
Allerdings ist der Konservierungseffekt oft nicht gleichmäßig beziehungsweise dauert es relativ lange, um ein ausreichendes Dörren herbeizuführen. Der Dörrautomat nutzt auch die thermische Trocknung; dies jedoch mit einem warmen Luftstrom, damit das Trocknen schneller vonstatten geht.
Mit der richtigen Temperatur, dem konstant warmen Luftstrom und einer guten Luftzirkulation steht einem erfolgreichen Dörrvorgang nichts im Weg. Die getesteten Dörrautomaten verfügen über ein großes Temperaturspektrum von 35 Grad Celsius (°C) bis 70 °C. Der Dörrautomat DA506 von Graef verfügt sogar über ein Thermometer am LC-Display, mit dem die Temperatur auf das Grad genau überwacht werden kann.
Selbst gemacht ist gesünder
Im Supermarkt oder dem Reformhaus Ihres Vertrauens haben Sie sicherlich auch schon einmal Dörrobst und andere getrockneten Lebensmittel erstanden. Um effizient zu arbeiten, werden in der industriellen Nahrungsmittelindustrie oft beschleunigte Dörrmethoden angewendet, die dem Lebensmittel das Wasser nur um ein Drittel entziehen.
Oft wird zum Haltbarmachen dann Schwefel eingesetzt, was für unsere Gesundheit und auch für den Geschmack nicht förderlich ist. Deshalb kann nur empfohlen werden, sein Trockenobst und -gemüse selbst frisch herzustellen – ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Und es schmeckt auch besser, da schonender zubereitet.
Das bringt der Dörrautomat
Dörrautomaten gibt es in zahlreichen Größen. Durch mehrere Etagen oder Siebe haben sie eine enorme Dörrfläche, womit mehrere Kilogramm unterschiedlichster Lebensmittel getrocknet werden können. Die Zeit und die Temperatureinstellung ermöglichen eine punktgenaue Trocknung. Der Stromverbrauch ist gegenüber der Nutzung des Backofens viel geringer.
Natur pur mit diesen Dörrgeräten
Sie nutzen nur die Nahrungsmittel, die Ihnen die Natur bereitstellt – ohne Konservierungsstoffe. Nährstoffe und Vitamine bleiben erhalten. Haben Sie einen Garten? Dann kann der Dörrautomat über die Erntezeit hinaus für Genuss sorgen. Viele natürliche Lebensmittel können getrocknet werden: Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Kräuter.
Bei diesem Test kommen Obstsorten wie Apfel, Aprikose, Banane, Himbeeren und Johannisbeeren zum Einsatz. Süßkartoffel, Champignon und Pfefferminze sowie Salami runden das Testprogramm ab.
Unsere Dörrautomaten im Test
Alle Dörrgeräte werden mit denselben Nahrungsmitteln bestückt. Diese werden gegebenenfalls gewaschen, entsteint und in Scheiben oder Würfel geschnitten. Die Beeren werden im Ganzen auf die Siebe gelegt. Nach einer Trocknung von 6 Stunden (h) bei 60 °C können die Ergebnisse der vier Dörrautomaten verglichen werden.
Die saftigen Lebensmittel, wie Beeren oder Aprikose, sind in dieser Zeit noch nicht ausreichend gedörrt und werden noch weitere 4 h getrocknet. Für Pilze, Süßkartoffel und Kräuter ist die Zeit ausreichend. Auch Apfelringe und Banane sind vollständig getrocknet. Allgemein ist zu beachten, dass die beiden Dörrgeräte von Nutrilovers und Browin einen anderen Aufbau haben als die von Graef und Eta.
Dörrgerät und Luftstrom
Ziel eines guten Dörrautomaten sollte es sein, die warme Luft gleichmäßig auf das darin befindliche Obst und Gemüse zu verteilen. In diesem Test gibt es zwei Prinzipien: Die Geräte von Nutrilovers und Browin haben einen beheizbaren Sockel, auf dem sich Siebe und ein Deckel befinden. Die Luft wird von unten nach oben durch das Gerät geschickt. Damit ist die Luft am unteren Sieb am heißesten; nach oben hin wird sie kälter, was Einfluss auf die Dörre hat.
Besser geeignet sind Automaten, die den Luftstrom gleichmäßig horizontal verteilen (Graef und Eta). Dazu befindet sich an der Rückseite ein Ventilator, der die warme Luft auf alle Siebe verbreitet. Deshalb sind die Dörrergebnisse bei den Automaten von Graef und Eta gleichmäßiger und auch besser als bei Nutrilovers und Browin. Um beste Dörrergebnisse zu erhalten, ist es daher empfehlenswert, bei den sockelbeheizten Geräten die Siebe aller paar Stunden durchzutauschen.
Einfache Reinigung bei diesen Geräten
Doch wie ist es um den Reinigungsaufwand der Dörrautomaten bestellt? Die Dörrsiebe sind bei drei Geräten aus Kunststoff und nur bei dem Gerät von Eta aus Edelstahl. Das erklärt auch das Gewicht des Gerätes, das mit stolzen 10 Kilogramm daherkommt.
Flexibler sind damit die Kleingeräte, wobei die Reinigung im Geschirrspüler bis zu 60 °C nur bei Nutrilovers und Eta empfohlen wird. Die händische Reinigung der Siebe mit lauwarmen Wasser und Spülmittel ist viel Aufwand, da gern Reste der Lebensmittel, insbesondere bei feuchten und fettigen Nahrungsmitteln wie der Banane und der Salami, ankleben.
Dörren ganz einfach oder?
Die Bedienung ist bei allen Dörrgeräten intuitiv. Alle verfügen über eine Tastenbedienung, bei Eta auch über eine Touchbedienung und ein LC-Display.
Das Gerät von Graef wird an der hinteren Geräteoberseite bedient, was etwas ungewöhnlich ist, jedoch auch helfen kann, um Kinder an der Nutzung zu hindern. Durch die Luftströme und die laufenden Motoren arbeitet jedoch kein Gerät geräuschlos.
Dein natürlicher Dörr-Snack
Dörrobst ist wohl das bekannteste trockene Nahrungsmittel, welches vor allem im Müsli Einsatz findet. Doch es gibt noch mehr, was ein Dörrautomat leisten kann. Bei zwei Herstellern (Nutrilovers und Graef) sind umfangreiche Rezeptbücher im Lieferumfang. Neben Kräutern für Tee oder zum Würzen von Speisen gibt es auch die Möglichkeit, Chips, Müsliriegel, Beef Jerky oder Fruchtleder herzustellen.
Dörren einmal anders
Weiterhin kann ein Dörrautomat mit Ventilator, wie die von Graef oder Eta, auch genutzt werden, um Hefeteig gehen zu lassen, Joghurt, Energy Balls, Marinaden oder selbst gemachte Pasta herzustellen.
Durch die Keep-Warm-Funktion (60 Minuten) können auch Speisen warmgehalten werden. Dazu einfach die Siebe entnehmen. Auch Leckerli für Hund oder Katze können aus Fleisch gefertigt werden. Es sind kaum Grenzen gesetzt. Probieren Sie’s aus.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Anja Schumann
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