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Trockenfrüchte, Gemüsechips und Beef Jerky sind beliebte Snacks für groß und klein. Wer die leckeren Knabbereien und Fruchtleder selbst herstellen möchte, kann Obst, Gemüse, Pilze und Fleisch zu Hause in einem elektrischen Dörrautomaten trocknen. Wir haben vier Geräte im direkten Vergleich getestet. Lesen Sie mehr in unserem Dörrautomaten Test 2021.

Die Testgeräte im Dörrautomaten Test 2021

Dörrautomaten:
Steba ED 8
Steba ED 4
Graef DA 510
Gastronoma 18310004

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Die Etagengitter des Einsteiger-Dörrautomaten sind relativ feinmaschig und wie bei allen Testgeräten aus Kunststoff
Die Etagengitter des Einsteiger-Dörrautomaten sind relativ feinmaschig und wie bei allen Testgeräten aus Kunststoff

Getrocknete Erdbeerstückchen, Apfelringe oder Bananenchips sind beliebte Leckereien für Babys und Kleinkinder. Als Alternative zu Süßkram mit Industriezucker hat sich Trockenobst längst einen Platz in vielen Pausenbrotdosen von Schülern und Erwachsenen erobert. Schließlich lassen sich die Leckereien gut aufbewahren und mitnehmen. Sportler naschen Beef Jerky, getrocknetes Fleisch, als Proteinquelle. Das Trocknen von Lebensmitteln hat eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten dörren die Menschen Obst, Gemüse und Fleisch, um es haltbar zu machen. Das, was heute im Supermarkt zu finden ist, hat jedoch häufig einen Nachteil: unerwünschte Zusatzstoffe. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät: Die knusprigen Bananenchips sind gezuckert, die ledrigen Mangostücke geschwefelt und das Beef Jerky enthält Nitritpökelsalz und Geschmacksverstärker. Wer darauf verzichten möchte, kann sich seine Snacks selbst herstellen. Heute erleichtern dies elektrische Dörrautomaten.

Beim kleinen Dörrautomaten von Steba lassen sich Stecker und Kabel im Geräteboden verstauen
Beim kleinen Dörrautomaten von Steba lassen sich Stecker und Kabel im Geräteboden verstauen

So funktioniert ein Dörrautomat

Die Geräte lassen sich auf verschiedene Wunschtemperaturen einstellen und sind so aufgebaut, dass sie auf engem Raum verhältnismäßig viel Ablagefläche bieten. So ist es auch bei unseren vier Testmodellen. Sie unterscheiden sich nicht nur deutlich in der Größe, sondern auch im Aufbau. Ein Gerät, das hochpreisige Modell von Graef, verfügt über ein Einschubsystem mit zehn Etagen und lässt sich über ein Türchen öffnen. Die drei Konkurrenzgeräte haben dagegen ein Stapelsystem: Auf einer Basis werden Gitteretagen übereinander gestapelt und mit einem Deckel mit Lüftungsschlitzen verschlossen. Das Gerät von Gastronoma hat fünf rechteckige Ablageflächen mit abgerundeten Ecken. Die zwei Stapelmodelle von Steba haben jeweils fünf runde Ablageflächen. Das größere Modell dreht sich während des Dörrens. Das kleinere ist ein günstiges Einstiegsmodell. 

Der große Dörrautomat von Steba ist das einzige Modell, bei dem sich die Etagen beim Dörren drehen
Der große Dörrautomat von Steba ist das einzige Modell, bei dem sich die Etagen beim Dörren drehen

Schneiden, auslegen, abwarten – Dörrautomaten in der Praxis

Bevor die Testgeräte ihre Arbeit machen, heißt es schnippeln. Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Tomaten und vorgegartes Filet müssen in feine Scheiben geschnitten werden. Wie viele Millimeter es sein sollen, erklären die Bedienungsanleitungen. Generell gilt: Je dicker und feuchter die Stücke sind, desto länger dauert das Dörren. Das Aufschneiden kostet Zeit, je nach Küchenhelfer mehr oder weniger. Um den größten Testautomaten mit Apfelscheiben zu füllen, werden ein Dutzend kleine Äpfel gehobelt. Da freut es beim Hersteller zu lesen: „Das dünne Aufschneiden von Lebensmitteln macht diese leichter bekömmlich für den Magen.“ Und durch das Dörren – auf das auch Rohköstler teilweise setzen – sollen Enzyme, Vitamine und andere wertvolle Nährstoffe erhalten bleiben. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass gerade Trockenobst einen hohen Fruchtzuckeranteil hat und nicht übermäßig verzehrt werden sollte. Bis die Probanden die ersten Obst-, Gemüse- und Fleischstücke naschen können, vergehen jedoch erst einmal Stunden. Am schnellsten ist das Filet gedörrt. Nach sechs Stunden finden sich in allen vier Testgeräten knusprige Fleischstückchen. Graef trocknet gleichmäßig. Es macht keinen Unterschied, ob das Fleisch auf der Etage mittig oder am Rand platziert ist oder auf welcher Etage es liegt. Um dies zu erreichen, lässt Graef die Temperatur im Inneren des Automaten stets um plus/minus fünf Grad Celsius schwanken.

Auf der Oberseite des Dörrkastens von Graef ist hinten ein relativ einfach zu bedienendes Display
Auf der Oberseite des Dörrkastens von Graef ist hinten ein relativ einfach zu bedienendes Display

Wie gelingt gleichmäßiges Dörren?

Bei den drei Konkurrenten sind die Lebensmittel ähnlich gleichmäßig innerhalb der Ebenen dehydriert. Allerdings sind die Stücke auf den oberen und mittleren Etagen beim kleinen Steba und bei Gastronoma etwas feuchter geblieben. Das lässt sich verbessern, indem man zwischendurch die Etagen austauscht und die Obststücke wendet. Das ist eher lästig und nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit praktikabel. Ähnlich wie beim Fleisch sind die Ergebnisse bei Obst und Gemüse. Dörrriese Graef mit seinen 630 Watt trocknet am zuverlässigsten und schnellsten, gefolgt vom großen Steba mit 500 Watt. Bis die Bananenchips knusprig sind, vergehen bis zu zwölf Stunden. In dieser Zeit verbrauchen die Kandidaten nicht nur Strom und sorgen für Wärme in kleinen Räumen, sondern brummen – wenn auch nur leise. Neben den teils sperrigen Maßen ist dies ein Grund, die Geräte im Keller zu parken oder zumindest aus viel genutzten Räumen zu verbannen. Die nötige Sicherheit (selbst für den Einsatz über Nacht) soll ein Überhitzungsschutz mit automatischer Abschaltung gewährleisten. Gute Werte in der Sicherheit erzielen alle Geräte. Wir haben sie auf Einklemmen, Verbrennen und Standfestigkeit geprüft. Den besten Platz in der Verarbeitung teilen sich Graef und der kleine Steba, dicht gefolgt vom großen Steba.

Insgesamt liefern alle Testgeräte leckere Ergebnisse, wenn auch nicht immer über alle Ebenen gleichmäßig getrocknet
Insgesamt liefern alle Testgeräte leckere Ergebnisse, wenn auch nicht immer über alle Ebenen gleichmäßig getrocknet

Wie lange braucht ein Dörrautomat zum Trocknen?

Wie lange das Dörren in etwa dauert, findet man in den guten bis sehr guten Bedienungsanleitungen heraus. Gastroback und Steba punkten mit Tabellen. Darin finden sich diverse Obst- und Gemüsesorten mit Empfehlungen zum Schneiden, zur Temperatur und zur Dauer. Bei Steba sind daneben Kräuter aufgelistet. Gastronoma verzichtet auf solche Angaben. Stattdessen gibt es eine Übersicht zum Prüfen, ob Lebensmittel richtig getrocknet sind. So sollte Banane am Ende knusprig sein, Karotte stattdessen ledrig. Tipps zu Fleisch gibt es nur bei Graef. Das beiliegende Rezeptbuch enthält sogar eine Marinade für „Scharfe Rindfleisch-Jerkys“. Die vielseitigen Rezepte und Tipps – etwa auch für Nüsse und Kerne – sind ein Pluspunkt in der Handhabung. Insgesamt lassen sich die vier Modelle recht gut bedienen. Am einfachsten gelingen die Einstellungen am simplen Drehschalter des kleinen Steba-Geräts. Der Haken: Es fehlt ein Timer. Die anderen Kandidaten lassen sich bis zu 40 oder 48 Stunden programmieren. Der große Steba ist über das Bedienfeld und Display schnell eingestellt. Beim Graef und Gastronoma gelingt dies weniger intuitiv. In der Handhabung und Reinigung der Gitter hat der kleine Steba kleine Vorteile, da die einzelnen Etagen eine handliche Größe haben. Teilweise bleiben kleine Fetzen von Tomate, Banane oder Apfel an den Kunststoffgittern (oder an den Matten aus dem Zubehör) kleben, die dann bei allen Testmodellen mit Schwamm und Spülwasser gereinigt werden müssen. Zudem ist das Gehäuse von Gastronoma etwas anfällig für Fingerabdrücke.

Im Einschub-Dörrautomaten von Graef gelingen Erdbeerchips und andere Leckereien in Topqualität
Im Einschub-Dörrautomaten von Graef gelingen Erdbeerchips und andere Leckereien in Topqualität

Unser Fazit im Dörrautomaten-Test

Wer Snacks ohne Zusatzstoffe genießen möchte, kann mit einem Dörrautomaten viel Leckeres vom süßen Fingerfood für Babys über knusprige Gemüsechips für Gesundheits- und Kalorienbewusste bis hin zu Jerky für Sportler herstellen. Kerne und Nüsse lassen sich trocknen, ebenso Kräuter und andere Schätze aus Garten und Natur. Die besten Funktionsergebnisse erzielt im Vergleichstest der – nicht ganz günstige – Graef-Automat (noch vor dem Testsieger von Steba). Das Dörrgut ist lecker, das Topgerät arbeitet gleichmäßiger und schneller als die Konkurrenz. Für Einsteiger und kleine Haushalte eignet sich unser Preis-Leistungs-Sieger von Steba. Großer Nachteil des kleinen Steba-Geräts ist jedoch der fehlende Timer. Doch Achtung: Was in vielen Stunden schonend getrocknet wurde, ist nicht nur bei Kindern in Minuten wieder aufgegessen. Wer sich Vorräte anlegen möchte, muss eine Menge Lebensmittel und genügend Zeit zum Verarbeiten einplanen. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Dörrautomaten
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt die Bedienfreundlichkeit, unter Beachtung der Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente. Einfluss hat hier auch, wie gut sich die einzelnen Etagen aufeinander stapeln und der Deckel schließen lässt. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts und die Modularität der zu reinigenden Teile untersucht und bewertet. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitshinweise untersucht, dann anhand der Qualität bewertet.
Funktion: Im Vordergrund steht das Ergebnis des Dörrvorgangs für verschiedene Lebensmittel (Fleisch und Gemüse/Obst). Bewertet wird dies auf den verschiedenen Etagen.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der verschiedenen Testreihen ermittelt und vergleichend bewertet. Zudem fließt die Bewertung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten in die Note ein.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autorin: Janine Reichert

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