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Gesunde Snacks sind gefragt. Ob Trockenfrüchte, Gemüsechips oder Beef Jerky, mit einem Dörrautomaten lassen sich viele Leckereien einfach und ohne unerwünschte Zusatzstoffe zu Hause herstellen. Auch Fruchtleder, Müsliriegel, Kräuter und mehr trocknen in den Geräten. Wir haben neun Dörrautomaten getestet. Lesen Sie mehr in unserem Dörrautomaten Test 2022.

Die Testgeräte im Dörrautomaten Test 2022

Dörrautomaten:
Springlane Dora
Arendo 305032
Stöckli Dörrex
Balter Dörrautomat Seco LCD DA-105
Balter Dörrautomat Seco DA-104
Rommelsbacher DA 350
Rosenstein & Söhne NC-2321
Eta Brisa Eta130290000
Arendo Dehydrator Professional 305270

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Baiser, Haferkekse, Blumenkohl-Popcorn – das sind Leckereien, die man nicht unbedingt mit einem Dörrautomaten in Verbindung bringen würde. Und doch finden sich diese Snackideen im Rezeptbuch eines Testteilnehmers. Er zählt zu insgesamt neun modernen Geräten, die wir diesmal nach unserem vielseitigen Kriterienkatalog geprüft haben. Wir widmen uns damit einem elektrischen Automaten, der eine jahrhundertelange Tradition aufgreift – und für die Nutzung in den eigenen vier Wänden vereinfacht.

Das Trocknen von Lebensmitteln hatte schon früher einen entscheidenden Vorteil: Das Dörren entzieht die Feuchtigkeit, dehydriert die Nahrungsmittel langsam. Lagert man Gedörrtes gut, eignet es sich als Vorrat für schlechte Zeiten. Denn getrocknete Lebensmittel sind in der Regel lange haltbar. Schimmel und Bakterien sollen – anders als bei frischen Nahrungsmitteln – keine Chance haben. Heute werden gedörrte Lebensmittel außerdem als Zwischenmahlzeiten für unterwegs geschätzt. Sie wiegen wenig und beanspruchen nicht viel Platz im Rucksack.

Klein und groß: Die Dörrautomaten von Rosenstein & Söhne und Eta bieten unterschiedlich viel Platz für Dörrgut
Klein und groß: Die Dörrautomaten von Rosenstein & Söhne und Eta bieten unterschiedlich viel Platz für Dörrgut

Beliebt sind beispielsweise knusprige Bananenchips, ledrige Mangostückchen, würziges Beef Jerky und aromatische getrocknete Tomaten. Ein Vorteil freut besonders Ernährungsbewusste: Wer selbst dörrt und nicht auf Produkte aus dem Supermarktregal setzt, weiß genau, was er nascht. Er verzichtet auf unerwünschte Zusätze wie diverse Zuckerarten, Schwefel, Geschmacksverstärker oder Nitritpökelsalz.

So funktionieren die Geräte

Moderne Dörrautomaten vereinen viele praktische Vorzüge. Die Geräte lassen sich auf Wunschtemperaturen einstellen. Sie sind so konzipiert, dass sie auf engem Raum verhältnismäßig viel Ablagefläche bieten. Sie laufen über viele Stunden nebenbei, dank Timer (sieben Testmodelle) und automatischer Sicherheitsabschaltung auch über Nacht. Zwischendurch sollte man laut Herstellerempfehlung die Etagen wechseln, um gleichmäßigere Ergebnisse zu erzielen. Im Test sind geeignete Geräte unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Preiskategorie vertreten. In der Regel liegt das Dörrgut auf Kunststoff oder Metall. Bei acht Geräten gibt es ein Stapelsystem: unten eine Basis mit Motor, in der Mitte mehrere Gitteretagen und oben ein Deckel mit Lüftungsschlitzen. Das hochpreisige Modell von Arendo ist dagegen anders aufgebaut. Das stabile kastenartige Gerät hat ein Einschubsystem mit zehn Metallgittern und lässt sich über eine Glastür bequem öffnen.

Fast baugleich wirken diese drei Testkandidaten auf den ersten Blick. Ausstattung und Funktion variieren trotzdem
Fast baugleich wirken diese drei Testkandidaten auf den ersten Blick. Ausstattung und Funktion variieren trotzdem

Was kann man alles mit einem Dörrautomaten machen?

Ein Nachteil am Dörren zu Hause ist der relativ hohe Aufwand in der Vorbereitung. Zunächst einmal müssen die Lebensmittel eingekauft, geerntet oder gesammelt werden. Dann meistens waschen, abtropfen lassen oder abtupfen. Vor dem Verteilen auf den Gittern gilt es, die Zutaten noch gleichmäßig in dünne Scheiben zu schneiden oder ähnlich zu portionieren. Der Ertrag pro Trocken­vorgang ist im Test selbst bei den größeren Geräten recht gering. Schließlich wird Äpfeln, Bananen, Tomaten und Fleisch das Wasser entzogen, sie schrumpfen zusammen. Für mehr Ausbeute lassen sich in der Regel weitere Etagen nachkaufen. Nur beim Einschubsystem von Arendo ist keine Erweiterung möglich.

Bei Springlane gehören Kräutermatte, Zange und Müsliriegelform zum praktischen Zubehör
Bei Springlane gehören Kräutermatte, Zange und Müsliriegelform zum praktischen Zubehör

Besonders ärgerlich ist es, wenn beispielsweise fertige Apfelringe oder Bananenchips auf dem Gitter festkleben und sich nicht komplett entnehmen lassen. So hat man Verlust – und gleichzeitig einen erhöhten Putzaufwand. Am meisten Probleme machen in diesem Punkt die Kandidaten mit Metallgittern von Arendo, Rommelsbacher und Stöckli. Am besten lassen sich die gedörrten Snacks von den Kunststoffetagen bei Balter und Eta entnehmen. Praktisch: Die meisten Gitter aus Kunststoff dürfen außerdem in die Spülmaschine. Insgesamt gesehen lassen sich die Testgeräte gut bis sehr gut bedienen. Die Displays und Schalter sind funktional. Kinderleicht können Temperaturen zwischen 35 und 70 Grad Celsius und Zeiten eingestellt werden. Die Bedienungsanleitungen beschränken sich nicht auf das Nötigste, sondern detaillierte Tabellen zu Dörrdauer und -temperatur sind Standard. Rezepte sind keine Seltenheit. Besonders hervorzuheben sind die Dörrideen bei Balter und Springlane, die sogar Zubehör zur Herstellung von Müsliriegeln mitbringen.

Gleichmäßig gedörrt

Bei aller Mühe und Geduld, die man beim Dörren aufbringen muss, sollen am Ende die Ergebnisse überzeugen. Gewünscht sind intensiver Geschmack und leckere Konsistenz von ledrig bis knusprig. Wichtig ist zudem, dass es gelingt, die einzelnen Stücke gleichmäßig zu trocken – egal an welcher Stelle im Gerät sie liegen. Im Test mit Obst, Gemüse und Fleisch zeigt sich, dass alle Kandidaten gleichmäßig dörren. Durchweg entstehen ledrige bis knusprige Apfel- und Bananenchips sowie getrocknete Tomaten und Fleischstücke. Dabei sind die Lebensmittel innerhalb der Etagen vor allem bei den Stapelsystemen gleichmäßig dehydriert. Ganz vorn liegen Stöckli und Rommelsbacher.

Der Dörrautomat von Stöckli lässt sich mit den klassischen Drehreglern einfach und schnell einstellen
Der Dörrautomat von Stöckli lässt sich mit den klassischen Drehreglern einfach und schnell einstellen

In der Regel sind auch zwischen den verschiedenen Ebenen kaum Unterschiede festzustellen. Das schlägt sich in tollen Funktionsnoten nieder. Doch das Dehydrieren dauert viele Stunden. Da möchte man auf nervige Betriebsgeräusche verzichten. Alle Testmodelle arbeiten recht leise. Im Schlafraum über Nacht möchte man sie trotzdem nicht platzieren. Als störend empfindet mancher, dass das Dörren auf hohen Temperaturen auch die Umgebungsluft erwärmt. Grundsätzlich ist ein Betrieb über Nacht möglich – und je nach nach Dörrdauer auch schwer zu vermeiden. Damit nachts sicher gedörrt werden kann, setzen die Hersteller vor allem auf einen Überhitzungsschutz und eine automatische Abschaltung. Im Test erzielen alle Geräte in den Sicherheitskategorien Einklemmen, Verbrennen und Standfestigkeit gute bis sehr gute Noten.

Der kompakte Rosenstein & Söhne eignet sich gut dazu, eine kleine Portion Apfelchips zum Snacken herzustellen
Der kompakte Rosenstein & Söhne eignet sich gut dazu, eine kleine Portion Apfelchips zum Snacken herzustellen

Welcher Dörrautomat ist der beste?

Wer Mühe, Zeitaufwand und Kosten nicht scheut, kann mit unseren Testkandidaten lecker und gleichmäßig dörren. Die Geräte sind vielseitig einsetzbar. So kann man beispielsweise seine Gartenernte zügig konservieren oder gesammelte Wildkräuter trocknen. Ein Genuss ohne Zusatzstoffe macht gedörrtes Obst zu einem beliebten Snack – nicht nur für Babys und Kinder. Gesundheits- und Kalorienbewusste setzen zudem auf Gemüsechips, Kräutertees, Nüsse und Kerne. Mit Rezepten und Zubehör wie bei Springlane lassen sich Müsliriegel und mehr im Dörrautomaten zubereiten.

Die Metallgitter im stabilen Einschubautomat von Arendo ermöglichen ein überwiegend gleichmäßiges Dörren von Lebensmitteln
Die Metallgitter im stabilen Einschubautomat von Arendo ermöglichen ein überwiegend gleichmäßiges Dörren von Lebensmitteln

Die mittelpreisige „Dora“ zeigt im Test die beste Gesamtleistung und kann nicht nur in puncto Handhabung überzeugen. Doch aufgepasst: Die Konkurrenz glänzt ebenfalls mit guten Noten, günstigen Preisen oder hochwertigeren Materialien. Wer den Küchenhelfer regelmäßig benutzen möchte, setzt vielleicht eher auf ein hochpreisiges Qualitätsmodell. Für gelegentliches Snacken reicht dagegen eher ein Einsteigergerät. Bei unseren neun getesteten Kandidaten gibt es genügend Auswahl: Das günstigste Modell kostet 50 Euro, das teuerste 170 Euro. Je nach persönlichen Bedürfnissen können Größe, Zubehör oder auch Details die Kaufentscheidung beeinflussen. Wer es praktisch mag, sollte sich für einen Automaten mit spülmaschinenfesten Etagen aus Kunststoff entscheiden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dörrautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand von Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente. Entscheidenden Einfluss hat dabei auch, wie leicht die Vorbereitung des Gerätes fällt. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts, die Modularität und Spülmaschinentauglichkeit aller zu reinigenden Stellen bewertet. Das Betriebsgeräusch wird aus einem halben Meter Abstand gemessen.
Funktion: Im Vordergrund steht das Ergebnis des Dörrvorgangs (Konsistenz und Feuchtigkeitsgehalt des Dörrgutes) für verschiedene Lebensmittel (Fleisch und Gemüse/Obst). Die Gleichmäßigkeit der Dörrergebnisse innerhalb der einzelnen Ebenen und über alle Ebenen hinweg wird zur Bewertung herangezogen.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der verschiedenen Testreihen ermittelt und vergleichend bewertet. Die Verpackung der Geräte wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen.
 

Autorin: Janine Reichert

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Bildquelle:

  • Test_Dörrautomaten 2022_Startbild: © Auerbach Verlag, Springlane