Für das schnelle Stück Fleisch oder das langsam gegarte im Ofen: Ohne Pfanne oder Schmorpfanne kommt eine gut organisierte Küche nicht aus. Wie interessant verschiedene Werkstoffe und Beschichtungen von Topgeräten zusammenspielen können, zeigt unser Test mit neun ganz unterschiedlichen Pfannen. Lesen Sie mehr in unserem Servier- und Schmorpfannen Test 2025.
Die Testgeräte im Servier- und Schmorpfannen Test 2025
Dabei müssen sich alle Exemplare drei Tests stellen, von denen es zwei richtig in sich haben. Zunächst einmal betrachten wir die Pfannen durch eine Wärmebildkamera, um zu checken, ob sie die Hitze der Herdplatte auch wirklich gleichmäßig verteilen. Tun sie alle – bei jeder Pfanne ist der gesamte Boden innerhalb weniger Minuten komplett heiß. Die Hitze geht bei allen bis zum erhöhten Rand, dem Markenzeichen von Schmorpfannen und Brätern. Bei unseren zwei weiteren, den echten Härtetests, trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Test 1: Es wird ein Ei in die Pfanne geschlagen, das dort ohne Einsatz von Fett zum Spiegelei werden soll, ohne dass es haften bleibt. Bei Wolls Eco Logic QXR Guss-Hochrandpfanne entfährt einigen im Testteam dabei glattweg ein „Wow!“: Die Beschichtung der pechschwarzen Pfanne ist so exzellent, dass das fertige Spiegelei beim leichten Schütteln am Griff auf dem Boden hin und her gleitet. Wasserspritzer, die wir als kleinen Extratest in die Woll schlenzen, formen sich blitzschnell zu kleinen Kügelchen, die nun fröhlich in der Pfanne tanzen – besser geht es nicht!
Auch Fiskars Taiten, Schulte-Ufers Green Life Edena und Springs Vulcano Intense Pro zeigen ein ähnlich starkes Ergebnis. Bei allen anderen Exemplaren klebt das Ei aber an manchen Stellen leicht an. Das spricht nicht gegen diese Pfannen, denn ein Spiegelei wird ja eigentlich erst richtig lecker, wenn es mit etwas Butter oder Butterschmalz gebraten wird. Aber es zeigt: Beschichtungen sind eine Wissenschaft für sich.
Harter Tomaten-Test für Schmorpfannen
Test 2 ist richtig hart, denn so etwas passiert ja nun durchaus Vergesslichen mal im Küchen-Alltagsbetrieb: Beschädigt das Essen, das in der Pfanne vergessen wurde und nun anbrennt, die Böden des Kochgeschirrs? Wir prüfen dies durch einen dicken Klecks Tomatenmark, den wir so lange bei voller Hitze in der Pfanne belassen, bis er zu qualmen beginnt, am Boden komplett und in höheren Lagen leicht verbrannt ist. Hier haben wir echt gute Nachrichten:

Das halb verkohlte Tomatenmarkstück brennt mit Ausnahme in einer einzigen Pfanne nirgendwo an, zeigt in der schon beim Ei-Test herausragenden Schmorpfanne von Woll sogar wieder die erstaunlichen Gleiteigenschaften (der verkohlte Klumpen rutscht elegant über den Boden). In Fiskars Norden hingegen klebt das, was mal knallrotes Tomatenmark war, nicht nur fest, sondern hinterlässt auch einen fiesen dunklen Fleck im Pfannenboden.
Aber gut: Schmoren heißt, dass Fleisch mit oder ohne Gemüse bei moderater Hitze und vor allem in Flüssigkeit langsam gart. Fiskars Norden sprechen wir die Alltagstauglichkeit daher also keineswegs ab. Eine Pfanne fällt beim Test zwar krachend durch, aber hier sind Spiegelei- und Tomatenmark-Prüfung auch nicht wirklich ernst gemeint: Die Pfanne aus der Tornwald-Schmiede ist komplett aus Gusseisen und damit natürlich nicht beschichtet.

Eine solche Pfanne muss speziell vorbereitet und gepflegt werden. Dies geschieht zum Beispiel durch Einbrennen mit hochwertigem Öl, das in die ultrafeinen Poren des Gusseisens eindringt und so für die berühmte Patina sorgt. Hat ein Hobbykoch eine Gusseiserne regelmäßig in Arbeit, schimmert ihre Oberfläche in verschiedenen Farben und wirkt auf den ersten Blick fast schon ein bisschen schäbig. Aber genau so muss eine Gusseiserne aussehen.

Immer wieder muss sie geölt und gegebenenfalls weiter eingebrannt werden. Eine solche Pfanne liefert vor allem ein Rinder- oder Lammfilet, das seinesgleichen sucht. Das exzellente Exemplar aus der Tornwald-Schmiede mit Gießtülle kann auch einfach so in den Ofen geschoben und als Schmorpfanne genutzt werden. Ein tolles Produkt, das zu einem sehr moderaten Preis erhältlich ist.
Cleverer Griff bei Servier- und Schmorpfannen
Dass die Woll Eco Logic sich ganz knapp nach vorn schiebt, liegt unter anderem an ihrem Griff. Dieser wird durch eine intelligente Klickschalter-Technik einhändig vom Rumpf gelöst, sodass die Pfanne mühelos in den Backofen geschoben werden kann.

Bei Tefals Hard Titanium – eine Schmorpfanne in klassischer Form mit Glasdeckel – wird dies schon schwieriger, weil der Griff nicht gelöst werden kann. Alle anderen Exemplare ähneln in ihrer Bauart eher flachen Töpfen, besitzen zwei Griffe und flache Deckel.
Springs Vulcano Intense ist tatsächlich eher eine klassische Bratpfanne. Da sie aber aus Edelstahl gefertigt ist, kann auch sie in den Ofen geschoben werden. Dass die eine oder andere Pfanne spülmaschinengeeignet ist, spielt in unserer Testbewertung keine Rolle.

Denn ähnlich wie bei guten Kochmessern lassen wir an eine gute Pfanne kein Spülmittel heran. Wir testen daher, ob sich eine Pfanne lediglich mit warmem Wasser und einem Tuch gut reinigen lässt, denn nur dies ist ein adäquater Umgang mit einer hochwertigen Beschichtung. Gute Nachricht: Jedwede Pfanne in unserem Testfeld lässt sich auf diese Weise schnell und einfach reinigen.
Schmorpfannen mit schicken Designs
Worin bestehen also die Unterschiede? Zunächst einmal im Design, was aber natürlich eine Geschmacksfrage ist. Fiskars Modelle glänzen zum Beispiel allesamt mit ihrem eleganten skandinavischen Metalldesign, das mit Deckel- und Griffformen spielt und wunderbar flache Schmorpfannen liefert.
Auch Tefals Exemplar aus der Jamie-Oliver-Kollektion geht in diese Richtung. Wer eine flache Schmorpfanne mit Glasdeckel einem Metall-Komplettmodell vorzieht, macht mit der Schulte-Ufer nichts falsch.

Tefals Pfannen besitzen zudem das sogenannte Thermo-Signal, ein kreisrundes Farbfeld mit einer ikonischen Sanduhr. Ist die Pfanne heiß, schimmert der Kreis dunkelrot und die Sanduhr verschwindet. Eine hübsche Spielerei, für Kochanfänger sogar sehr sinnvoll.
Gute Handhabung bei diesen Schmorpfannen
Auch bei der Handhabung sind keine nennenswerten Unterschiede zu verzeichnen. Die topfförmigen Schmorpfannen werden mit beiden Händen gehoben, dabei kommt keine Pfanne aus dem Gleichgewicht. Die Pfannen mit langem Griff sind ebenfalls gut ausbalanciert.

Ob ein Exemplar rund 1 Kilogramm (kg) oder 2,5 kg wiegt, fällt im wahrsten Sinne des Wortes hier nicht ins Gewicht. Na klar: Die Schmiedeeiserne lässt sich mit ihren mehr als 3 kg Grundgewicht kaum mehr einhändig tragen, aber wie gesagt:
Ein solch massives Exemplar schreibt seine eigenen Küchengesetze. Am Ende macht die Öko-Bewertung der Verpackung den kleinen Unterschied, ein Kriterium, das jeder für sich selbst in seiner Wertigkeit einordnen muss. So richtig negativ fällt hierbei lediglich Tefals Hard Titanium auf, denn die eigentlich sehr sorgfältig in einem Karton verpackte Pfanne klebt derart am Pappboden fest, dass Klebereste mühsam vom Pfannenboden entfernt werden müssen.

Nachdem sie für den Ersteinsatz abgespült wurde, bleibt sie aber wie alle anderen Exemplare vollkommen geruchsfrei. Kaufempfehlung? Jede Pfanne aus unserem Neuner-Testfeld macht einen guten Job auf und im Herd. Man muss nur wissen, wofür man eine solche Pfanne braucht. Davon ist die Form abhängig. Und vielleicht entscheidet dann einfach der Design-Geschmack, für den es hier reichlich Auswahl gibt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Servier- und Schmorpfannen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Servier- und Schmorpfannen Funktion: Die Wärmeverteilung der Pfanne wird einerseits mit einer Wärmebildkamera erfasst und bewertet, andererseits während der Praxistests mit Lebensmitteln. Die Antihaftwirkung wird sowohl im gewöhnlichen Gebrauch (Lebensmitteltests) als auch nach dem Anbrennen von Lebensmitteln bewertet. Die Lage des Griffs in der Hand, dessen Grip, die allgemeine Balance der Pfanne und das Gewichtsgefühl ergeben die Note für Griff und Balance. Handhabung: In die Handhabungsnote gehen Reinigung von Pfanne und Griff sowie die Einfachheit der Reinigung (u.a. Spülmaschinentauglichkeit) ein. Verarbeitung: Beurteilt werden insbesondere Wertigkeit der Oberflächen, auch die eventuell vorhandenen Grate und Materialüberstände. Ökologie: Bewertet werden die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, entstehender Müll) sowie die Ausdünstungen bei Erstbenutzung. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut Konstruktion und Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen, dazu gehen Griffigkeit und der Handschutz zur (heißen) Pfanne in die Bewertung ein. |
Autor: Stefan Michaelis
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