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Ratzfatz sitzt die Frisur wieder wie eine Eins: Haarschneider sind für den Hausgebrauch eine durchaus sinnvolle Anschaffung. Wenn ein Style durch zu lang gewachsene Haare aus dem Leim zu gehen droht, kann eine Maschine helfen. Wir haben bei neun Exemplaren getestet, für welchen Heim-Einsatz sie taugen. Lesen Sie mehr in unserem Haarschneider Test 2025.

Die Testgeräte im Haarschneider Test 2025

Haarschneider (Akku):
Wahl 2240L
Babyliss E996E
Remington Genius HC5810
Prinz PZ-HB1
Eta Roger ETA934590000
Remington Alpha HC5150
Eta James ETA634190000
Remington Quickcut Pro HC4300
Haarschneider (Kabelgebunden):
Remington Colourcut HC5035

Über eines muss man sich im Klaren sein: Mit einer Haarschneidemaschine lassen sich Kurzhaarschnitte herstellen, zu lange Haarzonen cutten, herausgewachsene Haarspitzen angleichen und bestimmte Stellen am Kopf gezielt trimmen. Eine neue Frisur ist dies aber noch nicht, dazu gehört viel mehr.

Ein Friseur nutzt eine solche Maschine, um Grund in die zu lange Haarpracht zu bringen, dann greift er zu Kamm und Schere. Erst dann beginnt die eigentliche Facharbeit, die nicht umsonst einem Lehrberuf zugrunde liegt. Styling mit einer Haarschneidemaschine? Nur bei Kurzhaarfrisuren zu empfehlen – und wenn die Kinder mit wildem Haarwuchs wie kleine Trolle aussehen. Unser Testteam hat Friseure befragt, worauf es ihnen ankommt, wenn sie einen (Profi-)Haarschneider in die Hand nehmen.

Da gibt es zunächst einmal die Kammaufsätze. Werden sie aufs Gerät geschoben, so ist dies besser, als wenn sie eingeklickt werden. Die Klicklasche kann irgendwann ausleiern, und dann bewegt sich der Kamm beim Schneiden ungewollt leicht mit.

Für welche Haarschneidemaschine soll man sich entscheiden?

Daran gemessen, machen alle Testgeräte von Wahl bis Remington ihre Sache gut. Genau hingeschaut, liefern sie einige Unterschiede im Detail. In der Ausstattung zeigt sich, dass sie für verschiedene Bedürfnisse Lösungen anbieten. Also sollte man genau überlegen, wofür man einen Haarschneider braucht und wie oft.

Ladekontrolle, wie sie sein sollte: Etas Roger zeigt sie in Prozent und Laufzeit auf dem Display an
Ladekontrolle, wie sie sein sollte: Etas Roger zeigt sie in Prozent und Laufzeit auf dem Display an

Unser Test liefert Argumente für die Entscheidung. Bei den Kammaufsätzen ist die Gerätewahl keine Qual, denn praktisch jedes Testmodell liefert eine große Anzahl von Kämmen in verschiedenen Längen mit. Die Kämme sind quasi Schutzvorrichtungen für den Kopf, damit die Maschine die Haare nicht kürzer schneidet als gewünscht. Bei den meisten Geräten werden die Kämme aufgesetzt und festgeklickt, was immer gut funktioniert.

Die bessere Variante – das Aufschieben eines Kammaufsatzes – liefert zum Beispiel der Remington Genius. Wir erinnern uns an den Profikommentar: Unser Testteam bestätigt, dass das Aufschieben von Kämmen die technisch reifere Lösung ist, sieht bei der Klick-Fixierung aber ebenfalls eine hohe Qualität. Eingestellt wird die Schnittlänge der Klinge selbst am Gerät. Hier setzen die Hersteller auf unterschiedliche Konzepte.

Bei Prinz wird neben der Ladekontrolle auch die Schnittlänge per Leuchtzahl verdeutlicht (unten)
Bei Prinz wird neben der Ladekontrolle auch die Schnittlänge per Leuchtzahl verdeutlicht (unten)

Der Haar- und Bartschneider von Prinz kombiniert einen Drehring mit aufleuchtenden Zahlen. Remingtons Genius setzt auf den klassischen Drehring mit gefixten Millimeter-Angaben. Wahls Rapid Clip und Remingtons Colourcut regeln die genaue Schnittlänge über die Aufsteckkämme und kombinieren dies mit einem nahezu stufenlosen Schnittlängen-Hebel. Remington Alpha löst die Längeneinstellung über die Kammaufsätze und eine Rasterleiste.

Wir können hier nur dann echte Unterschiede bei der Wertung ansetzen, wenn – wie bei Etas Roger – der Schieberegler etwas schwergängig ist. Ansonsten ist dies eine Geschmacksfrage. Die klassischen Einstellhebel gefallen dem Team am besten – übrigens auch den Friseuren, die bei einem Hebel, der mit einer auf einen Blick erkennbaren Schnittlängenanzeige kombiniert wird, den Daumen am höchsten heben.

Kämme bei Haarschneidern auf hohem Niveau

Wie verhalten sich die Kämme, gibt es Unterschiede beim langsamen Fahren durchs Haar? Nein, gibt es praktisch nicht. Keiner der Kammaufsätze fühlt sich unangenehm auf der Kopfhaut an.

Babyliss setzt bei der Längeneinstellung auf einen hochwertigen Metallhebel am Scherkopf
Babyliss setzt bei der Längeneinstellung auf einen hochwertigen Metallhebel am Scherkopf

Wenn es denn tatsächlich mal etwas ziept, kann der Kamm nichts dafür. Haare verzwirbeln nun einmal, daher sollte man sie vor dem Schneiden mit einer Maschine auch erstmal sehr sorgfältig bürsten oder kämmen. Bei der Schnittleistung gibt es auch praktisch keine Unterschiede.

Dem gesamten Testfeld können wir eine gute Schnittleistung bescheinigen, wenngleich für eine Topleistung auf Profiniveau insgesamt ein paar Prozent fehlen. Für den Zweck, den die Haarschneider im Heimgebraucht erfüllen sollen, sind die Edelstahl- oder Keramikklingen allesamt sehr gut. Etwas anders sieht es aus, wenn man die Maschine ohne Aufsatz benutzt, die Klinge also als Trimmer einsetzt. Babyliss’ Haarschneider aus der Super-X Metal Series ist hier ebenso wie Etas Roger zum Beispiel immer sanft zur Haut, rötet sie nur leicht.

Auch Wahls Haarschneider löst die Schnittlängenwahl via Hebel, allerdings besteht der aus Kunststoff
Auch Wahls Haarschneider löst die Schnittlängenwahl via Hebel, allerdings besteht der aus Kunststoff

Remingtons Colourcut schneidet sehr genau und gründlich, und das praktisch so, dass man die Klinge auf der Haut gar nicht spürt. Der James von Eta tut der Haut hingegen gar nicht gut, verletzt sie sogar ein bisschen, wenn man die Klinge nicht plan ansetzt. Als Trimmer können wir das Gerät nicht empfehlen.

Remingtons spezielle Haarschneider

Zwei Remington-Geräte sind Besonderheiten im Testfeld: der Quickcut Pro und der Colourcut. Der Quickcut ist geformt wie eine Designer-Computermaus, schmiegt sich mit seiner runden Form in die Handfläche und führt so zu einem deutlich direkteren Haarschneiden als mit einem klassischen Gerät, das einen langen Hebel repräsentiert.

Bei Remingtons Alpha wird die Schnittlänge am Aufsteckkamm eingestellt, der gut sitzend eingeschoben wird
Bei Remingtons Alpha wird die Schnittlänge am Aufsteckkamm eingestellt, der gut sitzend eingeschoben wird

Der Quickcut macht genau das, was sein Name sagt: Er schneidet sehr schnell Haare in ihrer Flächigkeit. Zum Trimmen oder Feinarbeiten ist die Power-Kugel weniger geeignet. Der Colourcut ist der einzige rein netzbetriebene Haarschneider im Testfeld. Er liefert – bei sehr guter Schnittleistung – neun Kammaufsätze und zwei Spezialkämme für den Seitenschnitt, die in grellen unterschiedlichen Farben gegossen sind.

So findet man den passenden Kamm sofort wieder. Womit wir bei der Ausstattung und dem Geräteservice sind. Babyliss gestaltet seinen Haarschneider im edlen Metall-Design und entscheidet sich für blaues LED-Licht für die Ladestandsanzeige.

Remingtons Quickcut Pro ist mit seiner besonders breiten Klinge für flächiges Haarschneiden bestens geeignet
Remingtons Quickcut Pro ist mit seiner besonders breiten Klinge für flächiges Haarschneiden bestens geeignet

Wahl spendiert seinem Rapid Clip eine stabile Kulturtasche für Gerät und Zubehör. Remingtons Genius ordnet das umfangreiche Zubehör und den Schneider in einem Metallkoffer. Prinz überlässt es den Nutzenden, ob sie ihr Gerät direkt mit einem Kabel oder über eine Ladestation laden möchte.

Haarschneider mit langer Akkulaufzeit im Test

Power haben sie alle, im Schnitt laufen die Haarschneidemaschinen eine Stunde im Leerbetrieb. Lediglich Remingtons Alpha ist mit herstellerseitig angegebenen 30 Minuten (min) Akkulaufzeit weit hinten eine Ausnahme, die aber im Test um 12 min übertroffen wird.

Namensgeber für Remingtons Colourcut ist die durchdachte Ausstattung mit verschiedenfarbigen Kammaufsätzen
Namensgeber für Remingtons Colourcut ist die durchdachte Ausstattung mit verschiedenfarbigen Kammaufsätzen

Babyliss ist mit nominell 180 min weit vorn, gemessen geht es noch 47 min weiter. Prinz hingegen muss sich fragen, warum die angegebene Stunde Laufzeit schon nach 38 min beendet ist. Die meisten Haarschneider liefern eine Reinigungsbürste mit und sind insgesamt pflegeleicht.

Der Schnittkopf muss nicht entfernt werden. Das Ausbürsten reicht vollkommen aus. Geräte, die zusätzlich unter fließendem Wasser gereinigt werden können, haben damit einen Bonus im Rennen, der zwar gut, aber nicht notwendig ist.

Der Genius von Remington wird samt Zubehör in einem Profikoffer aus Aluminium gut sortiert verstaut
Der Genius von Remington wird samt Zubehör in einem Profikoffer aus Aluminium gut sortiert verstaut

Viel eher kommt es da schon auf die Klingenpflege an. Für diese packen die meisten Hersteller – zum Beispiel Remington und Wahl – ein kleines Fläschchen Spezialöl in den Karton. Unser Fazit ist, und das spiegelt auch die Wertungstabelle wider: Alle Haarschneider schneiden sehr gut bis gut ab. Schauen Sie bei der Auswahl einfach auf die Ausstattung und nehmen Sie das Gerät in die Hand. Der Profi mag eher schwere Exemplare. Das Gewicht ist also auch für Sie ein handfestes Argument für die Kaufentscheidung, und keines unserer Testgeräte fühlt sich in der Hand wie ein anderes an.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Haarschneider-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Haarschneider
Funktion: Testpersonen bewerten den Kurzschnitt und den Langschnitt (mit Aufsatz) jeweils in Bezug auf Ziepen oder Haken. Außerdem wie flüssig und störungsfrei gearbeitet werden kann, das Schnittergebnis und die Gleichmäßigkeit sowie Rötungen oder Hautreizungen. Bei den Akkugeräten wird zudem die reale Akkulaufzeit in mehreren Durchgängen im Dauerbetrieb ermittelt. Abweichungen von mehr als 5 % zur Herstellerangabe führen zu Notenabzügen. Des Weiteren fließt die Laufzeit im Vergleich zum Testfeld in die Teilnote ein.
Handhabung: Die Bedienfreundlichkeit setzt sich zusammen aus der Wertung für Handlichkeit und Grip der Geräte, Funktionalität, Gängigkeit und Lage der Bedienelemente sowie den Wechsel der Aufsätze. Bei der Bewertung der Reinigung werden insbesondere Aufwand, Dauer sowie die Modularität der Geräte und die Zugänglichkeit der Schmutzstellen beurteilt. Das Betriebsgeräusch ergibt sich aus der praxisnahen Messung im Testlabor aus einer Distanz von 15 cm zur Scherkopfmitte, bis 60 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Außerdem fließt die Wertung des Geräuschempfindens der Testpersonen in die Teilnote ein. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Beurteilt werden die Qualität der verwendeten Materialien, eventuell vorhandene Klemmstellen, Grate und scharfe Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit der modularen Teile.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, entstehender Müll, insbesondere zu vermeidende Kunstoff- bzw. Styroporanteile)
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen oder Schneiden Schäden entstehen. Zusätzlich fließt die Möglichkeit zur Einschaltsperrung in die Bewertung ein.

Autor: Stefan Michaelis

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