Zahlreiche Haarschnitte lassen sich zu Hause selbst erledigen – oder der nächste Friseurbesuch mit einigen pflegenden Schnitten nach hinten verschieben. Für diese und viel mehr Aufgaben geben fünf Hersteller ihre Haarschneider in unser Testlabor. Wichtig sind eine leichte Handhabung und gute Ergebnisse. Wer schneidet am besten ab? Lesen Sie mehr in unserem Haarschneidemaschinen Test 2022.
Testgeräte im Haarschneidemaschinen Test 2022
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haarschneidemaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Wer sein Haar gern zu Hause pflegt und auch selbst schneidet, wird mit einem zuverlässigen Haarschneidegerät seine Freude haben. Eine einfache Handhabung des Zubehörs, die leichtgängige Verstellung der Schnittlänge sowie eine hygienische Reinigung sind wichtig für viel Freude beim Frisieren daheim.
Das höhere Preissegment
In der Kategorie der Geräte ab 100 Euro Verkaufspreis befinden sich der Babyliss Men und der Panasonic, die beide unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch eines haben sie gemeinsam: Eine hochwertige Verarbeitung und leistungsfähige Schnitte. Der Babyliss zeigt sich sehr wertig und bringt durch seine massive Metallschneide das Gefühl von Qualität über sein Gewicht in die Hand. Der Hauptschalter zum Schieben könnte ein wenig größer sein, rastet aber sehr gut.
Die blau beleuchtete Betriebsanzeige inklusive Ladestandanzeige ist ein optisches Highlight und verleiht dem Gerät zusätzlich den Eindruck von Wertigkeit. Die Feineinstellung der Schnittlänge direkt am Gerät über den großen Rasthebel funktioniert sehr gut und wird über den Daumen der rechten Hand bedient, Linkshänder dürften mit etwas Umgreifen aber ähnlich gut zurechtkommen. Die zahlreichen Kammaufsätze sind sehr gut abgestuft, sodass für jede Anwendung der richtige dabei sein sollte. Die Aufsätze halten am Gerät zudem sehr gut. Die Längenangabe auf den Kammaufsätzen ist perfekt lesbar, nicht zuletzt durch den hohen Kontrast des Drucks.
Das Gerät arbeitet laufruhig, der Motor strahlt aber zu jeder Zeit seine kraftvolle Arbeitsweise aus. In der Praxis werden die Haare praktisch beim ersten Zug bereits vollständig abrasiert, minimale Stoppeln erwischt spätestens der zweite Zug. Die Aufsätze haken oder ziepen nicht, sondern gleiten weich durch das Haar.
Japanischer Schnitt
Der Panasonic zeigt sich nicht weniger hochwertige, liegt aber leichter in der Hand. Die Handhabung profitiert sehr stark von der Formgebung. Diese ist ergonomisch gewählt und für Links- als auch Rechtshänder gleichermaßen ideal geeignet. Die vollständig gummierte Rückseite bietet exzellenten Grip und sorgt dafür, dass man bei der Arbeit stets ein sicheres Gefühl entwickelt.
Die Verstellung der Schnittlänge erfolgt über das integrierte Wahlrad. Dieses lässt sich zwischen Daumen und Zeigefinger verstellen, rastet exakt ein und zeigt je nach gewähltem Aufsatz die aktuelle Schnittlänge gut an. Der Wechsel zwischen den beiden Aufsätzen funktioniert tadellos, sie rasten gut am Gerät ein und lassen sich anschließend nicht allzu schwer wieder lösen, im Gegenteil: Dies geht laut Testendenmeinung sehr fließend von der Hand.
Durch die integrierte Längenverstellung spart man, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, eine Menge Aufsätze. Mit den beiden mitgelieferten kommt man sehr gut hin und muss deutlich seltener wechseln. Das gesamte Zubehörpaket ist unverspielt, bedient die wesentlichen Ansprüche und bietet einen alltagstaugliches Set. In der Praxis fällt es dem Gerät leicht, auch bereits in den ersten Zügen alle Haare vollständig zu erfassen. Der Linearmotor des Gerätes sorgt für eine gänzlich andere Geräuschkulisse als bei den anderen Geräten. Das etwas hochfrequentere Geräusch ist laut Testendenmeinung auch über längere Dauer sehr angenehm.
Qualität unter 100 Euro
Der Haarschneider von Remington ist seinem Original von 1937 nachempfunden, was sich in der Retro-Optik und Formgebung widerspiegelt. Das große Gerät ist entsprechend auch für eher größere Hände geeignet und liegt dort sicher und rutschfest. Die griffige Vorderseite bietet dem Daumen eine gute Platzierung. Er verfügt nicht über eine Ladestandsanzeige, was womöglich der Retro-Optik zugesprochen werden kann.
Sein Verstellhebel für die Änderung der Schnittlänge wirkt nicht so massiv wie beim Babyliss, rastet auch nicht so satt und verfügt über keine Skala, sodass man nicht weiß, welche Einstellung man tatsächlich getroffen hat. Man kann dies nur optisch abschätzen. Die Aufsätze lassen sich gut anbringen, verfügen über einen ebenso guten Halt, lassen sich jedoch am Ende etwas schwer lösen.
Das Zubehör ist auch hier unverspielt und bietet dem Käufer alle wesentlichen Inhalte, die man für den Betrieb braucht. Im Test läuft das Gerät ausgesprochen kultiviert, das Betriebsgeräusch ist auf der subjektiven Ebene das ruhigste im Testfeld. Im Betrieb gelingt es diesem Gerät nicht immer sofort, alle Haare im ersten Zug zu erfassen.
Komfortable Haarschneidemaschine
Das geradlinige Gerät von Carrera kommt mit einem sehr gut ablesbaren Display. Feineinstellungen der Schnittlänge sind direkt am Gerät möglich, sodass der gewählte Kammaufsatz angepasst werden kann. Diese Feineinstellung am Gerät rastet sehr satt und vermittelt das Gefühl, die Einstellung so sicher getroffen zu haben, dass diese sich nicht selbst verstellt.
Das Zubehör ist vielfältig, inklusive Ladestation und einem Kamm. Die Millimeterabstufungen, besonders bei den großen Aufsätzen, sind zuletzt sehr grob. Die Millimeterangaben auf den jeweiligen Kammaufsätzen sind in den schwarzen Kunststoff eingeprägt und lassen sich entsprechend eher schwierig ablesen. Die Rückseite des Gerätes bietet der Hand eine rutschfeste Fläche aus gummiertem Material, das zusätzlich geriffelt ist. Das Zubehör samt Gerät und Ladestation findet Platz in einem Reiseetui.
Im Praxistest läuft das Gerät ruhig und kultiviert, sodass auch längeres Arbeiten sanft von der Hand geht. Die Längeneinstellung direkt am Gerät ist sehr komfortabel und lässt zu, dass man sehr schnell zwischen 0,5 bis 2 Millimetern (mm) umschalten kann. Das Schnittergebnis ist beim ersten Zug bereits sehr gut, spätestens beim zweiten Zug sind auch alle restlichen Haare entfernt.
Zubehörschnäppchen
Der Fakir bietet ein sehr umfangreiches Set, dass viel Zubehör für verschiedene Anwendungen beinhaltet. Das Gerät selbst liegt griffig in der Hand, nicht zuletzt durch die Formgebung und die gummierte Fläche für den Daumen. Für den schmaleren Schneidaufsatz liegt ein längenvariabler Kammaufsatz bei. Dieser ist grundlegend gut gedacht: Man kann hier von 3 bis 7 mm in 1-mm-Schritten die Schnittlänge verstellen. Jedoch wird hier beim Verstellen der Schnittlänge eine Kraft benötigt, die hin und wieder auch den gesamten Scherkopf ablöst. Selbstverständlich lässt sich alles leicht wieder anbringen, jedoch stört das versehentliche Ablösen den Arbeitsfluss.
Schön funktioniert das magnetisch gehaltene Ladegerät, dass an einem USB-Anschluss eingesteckt wird. Der Praxistest gibt her, dass das Gerät weniger kultiviert läuft als die preisintensiveren Geräte im Testfeld. Das Lösen der Kammaufsätze funktioniert schwergängig: Beim Abtrennen mit dem Daumen löst sich oft genug der gesamte Scheraufsatz mit ab. Die Klingen haben es schwer, beim ersten Durchgang bereits alle Haare zu erfassen, teils werden mehrere Durchgänge benötigt. Besonders mit einem Kammaufsatz wird dieser Effekt verstärkt, sodass man öfter die gleiche Stelle für ein gleichmäßiges Schnittergebnis überfahren muss.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haarschneidemaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Die Testredaktion bewertet den Kurzschnitt und den Langschnitt (mit Aufsatz) jeweils in Bezug auf Ziepen oder Haken und wie flüssig und störungsfrei gearbeitet werden kann, das Ergebnis und die Gleichmäßigkeit sowie, ob Rötungen oder Hautreizungen entstehen.
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Bildquelle:
- Test_Haarschneider 2022_Startbild: © Auerbach Verlag, Remington