Ob für Tee, Kaffee oder Babybrei – ein Wasserkocher ist in den meisten Haushalten unverzichtbar. Doch braucht es wirklich ein Gerät mit Temperaturwahl, oder reicht der mit einem Schalter zu bedienende Klassiker? Wir haben 13 Modelle auf den Prüfstand gestellt und verraten Ihnen, welche Kocher überzeugen. Lesen Sie mehr in unserem Wasserkocher Test 2025.
Die Testgeräte im Wasserkocher Test 2025
Der Wasserkocher hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als schlichte Metallgefäße konzipiert, die auf dem Herd erhitzt wurden, revolutionierte die Erfindung des elektrischen Wasserkochers die Küchenwelt.

Der erste elektrische Wasserkocher, 1 891 von der Firma Carpenter Electric Co. eingeführt, benötigte noch externe Heizstäbe und war alles andere als effizient. Mit der Einführung integrierter Heizsysteme und verbesserter Sicherheitsstandards in den 1950er Jahren wurde der Wasserkocher jedoch zunehmend bedienfreundlicher.
Heute sind Wasserkocher wahre Hightechgeräte: Sie kochen nicht nur Wasser in Rekordzeit, sondern bieten präzise Temperatursteuerung, Energiesparmodi und edles Design. Wir haben fünf Geräte ohne und acht mit Temperaturwahl getestet, um die aktuell besten Wasserkocher zu finden.
Was braucht der perfekte Wasserkocher alles?
Schauen wir uns zuerst die fünf Kandidaten ohne Temperaturwahl genauer an. Diese haben den klaren Vorteil, dass sie kinderleicht zu bedienen sind. Ein Knopf oder Schalter – und schon wird das Wasser zuverlässig zum Kochen gebracht. Doch nicht nur die simple Handhabung spricht für diese Geräte. Wasserkocher ohne Temperaturwahl sind zudem oft deutlich günstiger in der Anschaffung, wie auch unsere Testkandidaten beweisen.

Die Modelle von Braun und Prinz sind beispielsweise schon für unter 30 Euro zu haben und auch bei den teureren Kandidaten von Philips und Graef bleibt der Marktpreis unter 60 Euro. Das Fehlen zusätzlicher Elektronik macht die Kocher ohne Temperaturwahl darüberhinaus weniger anfällig für technische Defekte, was ihre Langlebigkeit erhöht.
Besonders in Haushalten, in denen Wasserkocher nur gelegentlich zum Einsatz kommen, etwa für Tee, Instant-Suppen oder zum Befüllen von Wärmflaschen, sind sie eine ideale Wahl. Auch in Büros oder Gemeinschaftsküchen beweisen die einfachen Modelle ihren Wert: Sie bieten eine einheitliche Bedienung für jeden, ohne dass sich jemand mit zusätzlichen Einstellungen auseinandersetzen muss. Die Kandidaten im Test überzeugen zudem durch ihre schnellen Kochzeiten, die im Schnitt etwa 3,5 Minuten (min) betragen.

Dabei ist der Kocher von Prinz am schnellsten, während der nur 14 Sekunden (s) länger benötigende Braun schon auf dem letzten Platz landete. Größere Unterschiede zeigen sich bei der Bedienung der Geräte, etwa beim Deckelmechanismus. Während dieser bei Prinz, Braun und dem Graef WK600 per Knopfdruck am Griff geöffnet werden kann, muss er beim Philips und dem WK300 von Graef zum Befüllen des Kochers komplett abgenommen werden.
Das macht die Benutzung umständlicher, da immer zwei Hände gebraucht werden und auch unsicherer, da die Gefahr, mit dem heißen Wasserdampf in Berührung zu kommen, steigt. Weitere Minuspunkte hinsichtlich der Bedienfreundlichkeit müssen bei den Testkandidaten von Graef angerechnet werden, da der Ausguss bei diesen beiden Modellen weniger gut gestaltet ist, wodurch die Dosierung der Wassermenge schwerer fällt.

Beim WK600 ist zudem die Füllstandsanzeige sehr rudimentär gehalten, da überzeugt die klare Beschriftung beim Modell von Braun deutlich mehr. Insgesamt kann bei den Wasserkochern ohne Temperaturwahl der Prinz am meisten überzeugen, weil er in puncto Handhabung und Effizienz die Nase vorn hat, auch wenn er in den Bereichen Standfestigkeit und Verarbeitung Defizite aufweist. Wer mehr Wert auf Qualität und Langlebigkeit legt, ist aber auch mit einem der anderen vier Geräte gut beraten. Für Umweltbewusste empfiehlt sich der Kocher von Philips, der aus biobasiertem Kunststoff hergestellt wird.
Wasserkocher mit Features im Test
Wasser kochen reicht Ihnen nicht? Sie wollen die perfekte Brühtemperatur für Ihren Lieblingstee oder Kaffee individuell einstellen können? Dann brauchen Sie einen Wasserkocher mit Temperaturwahl. Diese Geräte eröffnen ganz neue Möglichkeiten, wenn es um Präzision und Genuss geht. Der größte Vorteil liegt auf der Hand:
Sie können die Temperatur exakt auf das Getränk oder Gericht abstimmen. Grüner Tee entfaltet bei etwa 70 bis 80 Grad Celsius (°C) sein volles Aroma, während schwarzer Tee bei 90 bis 95 °C ideal zubereitet wird.

Für Kaffee-Enthusiasten ist eine Brühtemperatur von 90 bis 96 °C entscheidend, um Bitterstoffe zu vermeiden. Wasserkocher mit Temperaturwahl ermöglichen es, jede Sorte optimal zu genießen. Dabei sind der Tea Aroma Plus von Gastroback sowie der WK350 von Graef, beide mit integriertem Teesieb, speziell auf Teefans ausgerichtet.
Während der GK502 von Graef ebenso wie das Pour-over-Modell von Gastroback sich mit ihrem Schwanenhals vor allem zur Kaffeezubereitung eignen. Um sicherzugehen, dass das gewählte Modell auch für Ihr Lieblingsgetränk geeignet ist, sollten Sie sich vorher jedoch die einstellbaren Temperaturstufen genau anschauen. Bei unseren Testkandidaten gibt es Modelle mit fünf bis zu 13 Stufen oder einer stufenlosen Einstellung. Auch die Temperaturspanne spielt eine Rolle: Einige Kocher starten bei 40 °C, andere erst bei 60 °C.

Besonders für Babyfläschchen oder Instant-Brei sind die niedrigeren Temperaturen von Vorteil, denn damit kann Wasser präzise auf Trinktemperatur gebracht werden, ohne dass es erst abkühlen muss. Hobbyköche profitieren ebenfalls:
Zum Blanchieren von Gemüse oder für empfindliche Speisen, die keine 100 °C benötigen, sind die Kocher eine perfekte Hilfe. Am präzisesten im Hinblick auf die Einhaltung der Temperatur ist in unserem Test das Pour-over-Modell von Gastroback, gefolgt von Tefal und dem Camping-Wasserkocher von Gastroback. Schlusslichter in puncto Temperaturgenauigkeit sind das Gerät von Eta sowie das Thermo-Modell von Gastroback.

Dafür sind diese beiden Kocher aber, zusammen mit dem WK350 von Graef, die schnellsten im Test. Während etwa die anderen Testkandidaten von Gastroback über 6 min brauchen, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen, sind diese drei Modelle schon nach 3,5 min fertig.
Zudem überzeugen viele Wasserkocher mit Temperaturwahl durch zusätzliche Funktionen wie Timer oder Warmhaltemodi. Das spart Energie und Zeit, insbesondere bei häufigem Gebrauch. Die modernen Modelle verfügen zudem über intuitive Displays, vorprogrammierte Einstellungen und hochwertige Designs, die in jeder Küche ein Hingucker sind. Besonders positiv fällt etwa der GK502 von Graef durch seine angenehme Bedienung per Drehregler auf.
Wasserkocher und die Qual der Wahl
Unser Test zeigt: Wasserkocher gibt es in einer beeindruckenden Vielfalt – vom einfachen Modell ohne Temperaturwahl bis hin zum Hightechgerät mit präziser Steuerung. Die Wahl des richtigen Wasserkochers hängt dabei ganz von Ihren Bedürfnissen ab.

Nutzen Sie den Kocher nur gelegentlich und bevorzugen eine unkomplizierte Handhabung? Dann reicht ein Basismodell, wie etwa das Gerät von Prinz. Lieben Sie Tee oder Kaffee und legen Wert auf exakte Temperaturen um Tee optimal zuzubereiten? Dann ist ein Wasserkocher mit Temperaturwahl, wie der WK350 von Graef, die perfekte Wahl.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Wasserkocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Wasserkocher Funktion: Zur Bewertung der Kochdauer werden in mehreren Testreihen definierte Mengen Wasser erhitzt und die benötigte Zeit genommen und bewertet, parallel wird der Energieverbrauch für die Note der Ökologie ermittelt. Für Wasserkocher mit Temperaturwahl wird für die Temperaturgenauigkeit zusätzlich die Abweichung zwischen eingestellter und tatsächlich erreichter Temperatur ermittelt und bewertet. Handhabung: Für den Ausguss der Geräte bewertet die Testredaktion, wie gut die Dosierung des erhitzten Wassers gelingt und ob ungewolltes Tropfen an der Tülle beim Ausgießen vorkommt. Die Testredaktion beurteilt zudem die Bedienfreundlichkeit anhand der Ergonomie der Bedienelemente, der Skala, der allgemeinen Handlichkeit, des Deckelmechanismus’ sowie – sofern vorhanden – der Temperaturwahl am Gerät. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung. Hier wird die Einfachheit der Reinigung der Geräte (ggf. ihrer Einzelteile) von innen und außen bewertet. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Anwendungs- und Pflegetipps sowie Schriftgröße) bewertet. Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und bewertet. Ebenfalls wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen. Ebenfalls fließt die Standfestigkeit in die Note ein. |
Autorin: Dorothee Wagner
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