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Wasserkocher sind aus kaum einem Haushalt wegzudenken. Sie sparen Zeit und Energie, schließlich wird heißes Wasser nicht nur für die Tee- oder Kaffeezubereitung benötigt, sondern auch zum Kochen. Der Markt stellt eine schier unüberschaubare Auswahl bereit. Unser Vergleichstest soll zeigen, worauf es ankommt. Lesen Sie mehr in unserem Wasserkocher Test 2023.

Die Testgeräte im Wasserkocher Test 2023

Wasserkocher mit Temperaturwahl:
Gastroback Design Wasserkocher Express 42441
Klamer Wasserkocher 1800
Cuisinart CPK17SE
Gastroback Design Wasserkocher Cool Touch 42436
Gastroback Design Wasserkocher Advanced Thermo 42426
Korona 20670
Balter WK-08
AEG K5-1-6ST Deli 5
Eta Emma ETA5595
Wilfa Svart Format WSDK-2000B
Gastroback Design Wasserkocher Pour Over Advanced 42329
Wasserkocher ohne Temperaturwahl:
Gutfels Water 2020
Emerio WK-125145
Balter WK-4
Krups BW442D
Russell Hobbs Distinctions 26421-70
Braun Purshine WK1500
Eta Crystina ETA515390000
Fakir Adell

Wer auf der Suche nach einem Wasserkocher ist, dürfte vom Angebot überwältigt sein. Es gibt Wasserkocher mit und ohne Temperaturwahl, mit Thermofunktion oder als Teebereiter.

Der Klappmechanismus des Krups-Wasserkochers ist zwar ausgefeilt, wirkt aber klapprig und nicht lange haltbar
Der Klappmechanismus des Krups-Wasserkochers ist zwar ausgefeilt, wirkt aber klapprig und nicht lange haltbar

Das Grundprinzip ist bei allen Geräten gleich: Das Wasser wird durch ein Heizelement im Boden der Kanne, oft auch als Kessel bezeichnet, erhitzt. Bei älteren Modellen war die dafür zuständige Heizspirale im Inneren der Kanne verbaut. Das hatte den Nachteil, dass sich daran Kalk festsetzen konnte.

Klassische Wasserkocher im Test

Die acht Modelle der Wasserkocher ohne Temperaturwahl weisen erhebliche Preisunterschiede auf. Sie sind von 25 bis 100 Euro erhältlich. Verantwortlich kann nicht allein die Materialauswahl oder die Verarbeitung sein.

Die Kanne des Emerio beispielsweise ist aus Glas, Edelstahl und Kunststoff und ähnelt dem Eta-Kocher, der aber mit bis zu 60 Euro mehr als doppelt so viel kostet. Die Qualität jedoch ist bei beiden auf gleichem Niveau.

Merkwürdig ist die Skala des Russell-Hobbs-Wasserkochers aus Kunststoff im Inneren der Kanne, zeigt aber genau den Füllstand pro Tasse an
Merkwürdig ist die Skala des Russell-Hobbs-Wasserkochers aus Kunststoff im Inneren der Kanne, zeigt aber genau den Füllstand pro Tasse an

Die Außenhüllen des Balter und des Gutfels wiederum sind komplett aus Kunststoff und wirken deshalb nicht sehr hochwertig. Dafür sind isolierende Doppelwandgehäuse verbaut. Damit gehören Verbrennungen der Vergangenheit an.

Vielleicht ist das der Grund, warum beide die Schnellsten im Test der klassischen Wasserkocher sind: In nur 3.22 Minuten (min) kochen sie 1 Liter (l) Wasser von 18 auf 100 Grad Celsius (°C) auf. Das Model von Braun wird sehr heiß und der Deckel der Kanne öffnet sich nicht vollständig, wodurch das Auffüllen mit Wasser sowie die Reinigung per Hand erschwert werden.

Die Innenskalen einiger Testgeräte wie beim Korona sind unpraktisch. Besser beim Klamer: Der Füllstand ist von außen erkennbar
Die Innenskalen einiger Testgeräte wie beim Korona sind unpraktisch. Besser beim Klamer: Der Füllstand ist von außen erkennbar

Rein äußerlich fallen zwei Modelle aus dem Rahmen: Der Fakir und der Russell Hobbs Distinctions. Der Fakir ist am besten verarbeitet: Kein Klappern, keine Lücken – alles passt. Die Materialen sind hochwertig.

Leider verliert der Kocher erheblich Punkte bei der Kochzeit. Die Form des Russell Hobbs erinnert an einen Kessel, so wie er früher bei Oma auf dem Herd stand.

Er ist etwas klobig. Im Inneren des Kessels sind rote Kunststoffteile an der Heizspirale angebracht. Sie dienen als Skala für bis zu drei Tassen und sind sehr präzise.

Wasserkocher mit Temperaturwahl im Test

Wasserkocher mit Temperaturwahl sind sozusagen die nächste Entwicklungsstufe. Wenn solch ein Gerät auch noch ganz genau die gewünschten Temperaturen erreicht, kann dies das ausschlaggebende Kaufargument sein.

Der Hersteller Gastroback schickt gleich vier Kocher ins Rennen, wobei sich der Express besonders hervortut. Hier ist der Name auch Programm: In nur 3.15 min wird 1 l Wasser zum Sieden gebracht.

Am schnellsten war in dieser Testkategorie der Cuisinart mit hervorragenden 2.45 min. Der Express erreicht dafür punktgenau die gewünschte Temperatur, die zuvor ganz einfach per Tastendruck eingestellt werden kann.

Ungewöhnlich, aber praktisch: Der Gastroback Advanced Thermo ist ein Wasserkocher mit Thermokanne. Diese lässt sich auch auf Ausflüge mitnehmen und ist während des Transportes wasserdicht verschlossen.

Etwas fürs Büro oder für Ausflüge: Der Kessel des Gastroback Thermo ist eine vollwertige Thermokanne mit absolut dichtem Deckel
Etwas fürs Büro oder für Ausflüge: Der Kessel des Gastroback Thermo ist eine vollwertige Thermokanne mit absolut dichtem Deckel

Das Gerät erreicht mit durchschnittlich 2,5 °C Abweichung annähernd die zuvor eingestellte Temperatur – gutes Mittelfeld. In dieser Kategorie schneidet übrigens der AEG mit durchschnittlich 5 °C Abweichung am schlechtesten ab.

Zwar sind 13 Temperaturstufen wählbar, werden in der Realität jedoch kaum erreicht. Außerdem irritiert das Gerät während des Erhitzens auf die zuvor eingestellte Temperatur mit ständigem Abschalten.

Die Temperaturmessungen während der Tests werden mit professionellen Laborgeräten durchgeführt. Auf dem Bild: der Fakir Adell
Die Temperaturmessungen während der Tests werden mit professionellen Laborgeräten durchgeführt. Auf dem Bild: der Fakir Adell

Immer wieder muss der Kochvorgang neu gestartet werden. Für 100 Euro sollte das besser klappen. Für Tee-, vor allem aber für Kaffeegenießer hält Gastroback mit dem vierten Gerät im Test den Pour Over Advanced bereit. Dank des langen Ausgusses in Schwanenhalsform gelingt das Einschenken samtweich. Einmalig im Testfeld ist die gradgenaue Einstellmöglichkeit der gewünschten Wassertemperatur.

Unser Fazit zum Wasserkocher-Test

Im Testfeld der Wasserkocher ohne Temperaturwahl tut sich kein Gerät besonders hervor. Der Fakir ist am besten verarbeitet und schick anzusehen, der Balter überzeugt mit den besten Kochleistungen, dicht gefolgt vom Gutfels. Jedoch gefallen die Hüllen aus Kunststoff nicht jedem.

Unter den Geräten mit Temperaturwahl ist der Sieg schon eindeutiger. Die meisten Punkte kann der Gastroback Express sammeln. Kaufentscheidend in dieser Kategorie kann die Auswahl an zur Verfügung stehenden Temperaturstufen sein. Aufschluss gibt die Tabelle am Ende des Berichtes.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Wasserkocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Wasserkocher
Funktion: Zur Bewertung der Kochdauer werden in mehreren Testreihen definierte Mengen Wasser erhitzt, die benötigte Zeit genommen und bewertet, parallel wird der Energieverbrauch für die Note der Ökologie ermittelt. Für Wasserkocher und Teebereiter mit Temperaturwahl wird für die Temperaturgenauigkeit zusätzlich die Abweichung zwischen eingestellter und tatsächlich erreichter Temperatur ermittelt und bewertet.
Handhabung: Für den Ausguss der Geräte bewertet die Testredaktion, wie gut die Dosierung des erhitzten Wassers gelingt und ob ungewolltes Tropfen an der Tülle beim Ausgießen vorkommt. Die Testredaktion beurteilt zudem die Bedienfreundlichkeit anhand der Ergonomie der Bedienelemente, der Skala, der allgemeinen Handlichkeit, des Deckelmechanismus‘ sowie – sofern vorhanden – der Temperaturwahl am Gerät. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung. Hier wird die Einfachheit der Reinigung der Geräte (ggf. ihrer Einzelteile) von innen und außen bewertet. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Anwendungs – und Pflegetipps sowie Schriftgröße) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und bewertet. Ebenfalls wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen. Ebenfalls fließt die Standfestigkeit in die Note ein.

Autorin: Nicole Mellar

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