Wasserkocher sind aus kaum einem Haushalt wegzudenken. Sie sparen Zeit und Energie, schließlich wird heißes Wasser nicht nur für die Tee- oder Kaffeezubereitung benötigt, sondern auch zum Kochen. Der Markt stellt eine schier unüberschaubare Auswahl bereit. Unser Vergleichstest soll zeigen, worauf es ankommt. Lesen Sie mehr in unserem Wasserkocher Test 2023.
Die Testgeräte im Wasserkocher Test 2023
Wer auf der Suche nach einem Wasserkocher ist, dürfte vom Angebot überwältigt sein. Es gibt Wasserkocher mit und ohne Temperaturwahl, mit Thermofunktion oder als Teebereiter.
Das Grundprinzip ist bei allen Geräten gleich: Das Wasser wird durch ein Heizelement im Boden der Kanne, oft auch als Kessel bezeichnet, erhitzt. Bei älteren Modellen war die dafür zuständige Heizspirale im Inneren der Kanne verbaut. Das hatte den Nachteil, dass sich daran Kalk festsetzen konnte.
Klassische Wasserkocher im Test
Die acht Modelle der Wasserkocher ohne Temperaturwahl weisen erhebliche Preisunterschiede auf. Sie sind von 25 bis 100 Euro erhältlich. Verantwortlich kann nicht allein die Materialauswahl oder die Verarbeitung sein.
Die Kanne des Emerio beispielsweise ist aus Glas, Edelstahl und Kunststoff und ähnelt dem Eta-Kocher, der aber mit bis zu 60 Euro mehr als doppelt so viel kostet. Die Qualität jedoch ist bei beiden auf gleichem Niveau.
Die Außenhüllen des Balter und des Gutfels wiederum sind komplett aus Kunststoff und wirken deshalb nicht sehr hochwertig. Dafür sind isolierende Doppelwandgehäuse verbaut. Damit gehören Verbrennungen der Vergangenheit an.
Vielleicht ist das der Grund, warum beide die Schnellsten im Test der klassischen Wasserkocher sind: In nur 3.22 Minuten (min) kochen sie 1 Liter (l) Wasser von 18 auf 100 Grad Celsius (°C) auf. Das Model von Braun wird sehr heiß und der Deckel der Kanne öffnet sich nicht vollständig, wodurch das Auffüllen mit Wasser sowie die Reinigung per Hand erschwert werden.
Rein äußerlich fallen zwei Modelle aus dem Rahmen: Der Fakir und der Russell Hobbs Distinctions. Der Fakir ist am besten verarbeitet: Kein Klappern, keine Lücken – alles passt. Die Materialen sind hochwertig.
Leider verliert der Kocher erheblich Punkte bei der Kochzeit. Die Form des Russell Hobbs erinnert an einen Kessel, so wie er früher bei Oma auf dem Herd stand.
Er ist etwas klobig. Im Inneren des Kessels sind rote Kunststoffteile an der Heizspirale angebracht. Sie dienen als Skala für bis zu drei Tassen und sind sehr präzise.
Wasserkocher mit Temperaturwahl im Test
Wasserkocher mit Temperaturwahl sind sozusagen die nächste Entwicklungsstufe. Wenn solch ein Gerät auch noch ganz genau die gewünschten Temperaturen erreicht, kann dies das ausschlaggebende Kaufargument sein.
Der Hersteller Gastroback schickt gleich vier Kocher ins Rennen, wobei sich der Express besonders hervortut. Hier ist der Name auch Programm: In nur 3.15 min wird 1 l Wasser zum Sieden gebracht.
Am schnellsten war in dieser Testkategorie der Cuisinart mit hervorragenden 2.45 min. Der Express erreicht dafür punktgenau die gewünschte Temperatur, die zuvor ganz einfach per Tastendruck eingestellt werden kann.
Ungewöhnlich, aber praktisch: Der Gastroback Advanced Thermo ist ein Wasserkocher mit Thermokanne. Diese lässt sich auch auf Ausflüge mitnehmen und ist während des Transportes wasserdicht verschlossen.
Das Gerät erreicht mit durchschnittlich 2,5 °C Abweichung annähernd die zuvor eingestellte Temperatur – gutes Mittelfeld. In dieser Kategorie schneidet übrigens der AEG mit durchschnittlich 5 °C Abweichung am schlechtesten ab.
Zwar sind 13 Temperaturstufen wählbar, werden in der Realität jedoch kaum erreicht. Außerdem irritiert das Gerät während des Erhitzens auf die zuvor eingestellte Temperatur mit ständigem Abschalten.
Immer wieder muss der Kochvorgang neu gestartet werden. Für 100 Euro sollte das besser klappen. Für Tee-, vor allem aber für Kaffeegenießer hält Gastroback mit dem vierten Gerät im Test den Pour Over Advanced bereit. Dank des langen Ausgusses in Schwanenhalsform gelingt das Einschenken samtweich. Einmalig im Testfeld ist die gradgenaue Einstellmöglichkeit der gewünschten Wassertemperatur.
Unser Fazit zum Wasserkocher-Test
Im Testfeld der Wasserkocher ohne Temperaturwahl tut sich kein Gerät besonders hervor. Der Fakir ist am besten verarbeitet und schick anzusehen, der Balter überzeugt mit den besten Kochleistungen, dicht gefolgt vom Gutfels. Jedoch gefallen die Hüllen aus Kunststoff nicht jedem.
Unter den Geräten mit Temperaturwahl ist der Sieg schon eindeutiger. Die meisten Punkte kann der Gastroback Express sammeln. Kaufentscheidend in dieser Kategorie kann die Auswahl an zur Verfügung stehenden Temperaturstufen sein. Aufschluss gibt die Tabelle am Ende des Berichtes.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Wasserkocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Nicole Mellar
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