Radon im Haus – eine Gefahr für die Gesundheit

Radonova Radon Tracker
© Radonova
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Vielen ist das Gas Radon sicherlich noch kein Begriff. Trotzdem kommt es in Deutschland auch in erhöhten Konzentrationen im Boden vor und kann durch die Kellerräume ins Haus eindringen und gesundheitliche Risiken verursachen. Im Folgenden klären wir umfassend zum Thema Radon in den eigenen vier Wänden auf und beleuchten das Element genau.

Was ist Radon eigentlich?

Radon ist ein radioaktives Edelgas. Es ist für den Menschen nicht zu sehen, zu hören, zu riechen oder zu schmecken. Somit nicht wahrnehmbar, entfaltet es dennoch durch seine Alphastrahlung seine Wirkung. Die energiereiche Alphastrahlung übt bei einer geringen Eindringtiefe eine hohe Strahlungsintensität aus. Dadurch ist die Gefahr für die Außenhaut wahrscheinlich nur geringer Natur. Für das empfindliche Lungengewebe ist die Gefahr aber sehr hoch. Radon ist nach Nikotin, aber vor Asbest und Dieselruß, der zweithäufigste Verursacher von Lungenkrebs. Etwa 5 bis 7 Prozent aller Lungenkarzinome gehen auf das Edelgas zurück.

Die Eigenschaften von Radon

Typisch für ein Edelgas geht Radon kaum bis keine Verbindungen mit anderen Elementen ein. Von den sechs Edelgasen, von denen es auf der Welt neben Radon noch Helium, Xenon, Neon, Argon und Krypton gibt, ist Radon das schwerste und ungefähr siebenmal schwerer als Luft. Die Lebewesen auf der Erde sind auf Radon eingestellt und die Gefahr, die von Radon unter natürlichen Voraussetzungen ausgeht, ist verschwindend gering. Im Gegenteil, Wissenschaftler vermuten sogar eine positive Funktion von Radon durch das gelegentliche Hervorrufen von Mutationen, die evolutionär neben der genetischen Rekombination von tragender Bedeutung sind. Problematisch wird es erst, wenn der Mensch dauerhaft Konzentrationen des radioaktiven Edelgases ausgesetzt ist, die seinen natürlichen Gehalt in der Außenluft um ein Vielfaches überschreiten.

Wie kommt Radon ins Haus?

Der Ort, an dem Radon sich auf eine solch bedenkliche Weise vermehrt, ist das eigene Zuhause. Radon dringt durch den Keller in Gebäude ein. Durch sein massives Gewicht sammelt sich das Edelgas zunächst im Kellerbereich an, gelangt aber mit der Zeit durch Unterdruck sowie über den Kamineffekt in die Wohnbereiche in den oberen Etagen. 

Altbauten sind von hohen Radonkonzentrationen stärker betroffen als Neubauten, denn zu den Zeiten, in denen die Altbauten errichtet wurden, war Radon noch unbekannt. Mit der heute üblichen Weißen oder Schwarzen Wanne, die aus BU-Beton oder Bitumen besteht, kann bei Neubauten eine zuverlässige Abdichtung auch gegen Radon erzielt werden. Ist die Verdichtung jedoch nicht fachgerecht, kann Radon über Risse, Spalten, Rohre und Leitungskanäle in das Gebäude einsickern.

Radonschwerpunktgebiete in Deutschland

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat um die Jahrtausendwende herum systematische Messungen durchgeführt und auf dieser Basis eine Radonkarte für ganz Deutschland erstellt. Diese Karte wird regelmäßig erneuert und bietet erste Orientierungspunkte darüber, ob im eigenen Wohngebiet mit erhöhten Radonkonzentrationen zu rechnen ist. Generell lässt sich in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle beobachten. Dies liegt daran, dass Radon über verwitterte Gesteinsböden am leichtesten in die Erdatmosphäre eindringt, wie sie in den Voralpen typischerweise vorliegen. Aber auch das Erzgebirge, Fichtelgebirge, der Schwarzwald und der Bayerische Wald sind typische Radonrisikogebiete. 

Im Norden ist Radon wie beschrieben weitaus weniger präsent. Der Anteil kann allerdings an den Küsten von Ost- und Nordsee bedenklich in die Höhe schnellen.

Ab wann wird Radon gefährlich?

Die Radonkonzentrationen liegen nach Angaben des BfS in deutschen Wohnungen durchschnittlich bei 49 Bq/m³. Die WHO warnt ab einer Radonkonzentration von 100 Bq/m³. Bei diesem Wert steigt die Gefahr für Lungenkrebs auf 16 Prozent an. Der Anstieg verläuft nun linear, sodass ein Radonwert von 200 Bq/m³ mit einem um 32 Prozent höheren Lungenkrebsrisiko einhergeht und ein Wert von 300 Bq/m³ mit einem um 48 Prozent höheren Risiko.

Radon richtig messen

Mit geeigneten Messgeräten lässt sich Radon richtig messen und die Radonkonzentration im Eigenheim ermitteln. Die Messgeräte werden im Fachhandel angeboten und unterscheiden sich in aktive und passive Messgeräte. Aktive Messgeräte benötigen einen Stromanschluss und zeigen direkt das Ergebnis an. Passive Messgeräte sind hingegen energieunabhängige Detektoren, die für eine kontinuierliche Messung über längere Zeiträume gedacht sind. Um hier ein Ergebnis zu erhalten, müssen diese vorher in ein Labor geschickt und ausgewertet werden.

Wie kann man sich schützen?

Radon hat die unangenehme Eigenschaft, durch eine einfache Reinigung nicht beseitigt werden zu können. Zum Glück gibt es andere Methoden, das Problem einzudämmen. Einfach, aber effektiv ist das regelmäßige Stoßlüften, damit sich Radon mit der Außenluft verdünnen kann. Wer dem Übel an die Wurzel gehen möchte, kann die Radon-Eintrittsstellen in seinem Haus mit Radonmessgeräten ermitteln und mit Silikon abdichten. Weitere Möglichkeiten bestehen in der Installation einer Radondrainage sowie eines Radonbrunnens. Mit beiden Maßnahmen wird die Bodenluft unterhalb des Gebäudes abgesaugt und dadurch von Radon befreit. Zertifizierte Radonfachpersonen bieten eine professionelle Beratung an, wie sich das Edelgas im Haus wieder auf einen moderaten Wert zurückführen lässt.

Bildquelle:

  • Radonova Radon Tracker: © Radonova