Das 1 × 1 der Schraubenschlüssel

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Heutzutage wird es immer seltener, dass wir von unseren Eltern ein solides Grundwissen über gewisse Handwerksarbeiten vermittelt bekommen. Hobbyhandwerker müssen sich daher meist selbst darüber informieren, welches Werkzeug für welche Arbeit das richtige ist.

Bei der Vielzahl an Equipment ist die Auswahl oft gar nicht so einfach wie man denkt. So auch bei Schraubenschlüsseln, welche oftmals in einem Set bestehend aus einer Vielzahl an verschiedenen Werkzeug-Variationen kommen. Da viele Menschen gar nicht wissen wo der Unterschied zwischen Maulschlüssel, Rollgabelschlüssel und Ratschringschlüssel liegt, gibt es hier den kleinen Schraubenschlüssel-Guide.

Die Funktion von Schraubenschlüsseln

Schrauben und Muttern bilden zwei Elemente eines Verbindungsstücks, mit dem Dinge aneinander befestigt werden können. Während die Schraube durch den Gegenstand geleitet wird, wird sie auf der anderen Seite durch eine Mutter mit Windung eingefasst. Nun kann man die Schraube so lange festdrehen, bis sie den Anschlag am zu verbindenden Gegenstand erreicht hat.

Für die Schraube selbst nutzt man in diesem Fall Werkzeug mit Schraubenzieherfunktion. Schraubenzieher, auch Schraubendreher genannt, kommen mit verschiedenen Kopf-Formen. Die bekanntesten sind Schlitz- und Kreuzschlitz-Schraubenzieher. Schrauben, die eine sternförmige Einlassung haben, kann man mit einem Torx-Schraubenzieher befestigen. Auch oft gesehen sind Aufsätze mit einem Inbus-Profil, für Schrauben, die man als Laie meist mit den kleinen S-förmigen Metallstäbchen befestigt, die in jedem zweiten IKEA-Paket dabei sind. Schon etwas unbekannter ist hingegen der Pozidriv-Schraubenzieher. Der PZ-Schraubendreher hat neben der üblichen Kreuzform noch weitere kleine Kreuzarme zwischen den regulären.

Es bringt uns aber nichts die Schraube fest zu drehen, wenn sie auf der anderen Seite keinen Halt findet. Schließlich dreht sie sich sonst nur munter auf der Stelle. Um eine Schraube mit einer Mutter zu befestigen, muss man daher wahlweise die Schraube oder die Mutter festhalten, während man das jeweils andere Ende dreht. Hier kommt schließlich der Schraubenschlüssel ins Spiel.

Arten von Schraubenschlüsseln

Maulschlüssel

Der Maulschlüssel, auch Gabelschlüssel genannt, ist die bekannteste Form des Schraubenschlüssels. Muttern und andere Verbindungselemente, die einen vier- oder sechskantigen Kopf haben, können mit ihm befestigt und gelöst werden. Das maulförmige Ende des Schlüssels wird um den Kopf gespannt. Dazu ist der Maulschlüssel meist etwas zu seinem Stiel angewinkelt, um auch schwierige Winkel erreichen zu können.

Den Maulschlüssel gibt es nicht nur mit verschiedenen Anwinkelungen, sondern auch in vielen verschiedenen Millimetergrößen. Damit man den richtigen Gabelschlüssel finden kann, muss man sich die Zahlen auf dem Werkzeug anschauen. Ist er mit einer 15 markiert, ist die Öffnung des Mauls 15 Millimeter weit und passt so für Muttern mit einem 15 Millimeter breiten Durchmesser.

Rollgabelschlüssel

Der Rollgabelschlüssel ist eine Sonderform für den Maulschlüssel. Er ist mit einem Mechanismus versehen, durch den man die Weite des Mauls anpassen kann. Dies ermöglicht den Komfort, dass das Maul auf mehrere Mutterngrößen passt und die Vielzahl an Maulschlüsseln durch einen einzigen Rollgabelschlüssel ersetzt werden können.

Ringschlüssel

Der Ringschlüssel hat, wie sein Name erahnen lässt, kein offenes Maul, sondern einen geschlossenen Ring. In der Regel kommt er in Sechskant- oder Doppelsechskantform daher. Neuere Modelle existieren aber auch mit torxförmigem Ring.

Mit dem Ringschlüssel umfasst man die Mutter fast vollständig. Damit ist die Kraftübertragung optimiert und das Lösen und Befestigen von Schrauben ist leichter. Auch der Ringschlüssel kommt in verschiedenen Formen, um auch bei mangelndem Bewegungsspielraum agieren zu können.

Ring-Maulschlüssel

Um das Beste aus beiden Werkzeugen zu vereinen, gibt es auch eine Kombination aus Ring- und Maulschlüssel. Während sich an einem Ende des Werkzeuges der Ring befindet, ist am anderen Ende das Maul vorzufinden. Damit ist es ein praktisches Werkzeug für vielfältige Einsätze.

Ratschenringschlüssel

Der Ratschenringschlüssel spart uns Mühe und Zeit bei besonders hartnäckigen oder langwierigen Schraubarbeiten. Er besitzt eine Freilaufmechanik. Damit setzt man den Ringschlüssel einmal an und muss dann nur noch in Hebelbewegungen agieren, statt den Schraubenschlüssel vollständig um die Schraube zu drehen. Auf einem Weg geht die Bewegung ohne Widerstand, auf dem Rückweg hält sich der Ringschlüsselkopf dann an der Schraube fest.

Damit man Schrauben lösen und festschrauben kann, kann man die Richtung, in der der Schlüssel durchlässig ist, umstellen. Die meisten Ratschen kommen mit einem rechtwinklig angewinkelten Griff, auf den mehrere verschiedene Profile aufgesteckt werden können. Sie kommen oft in einem Set mit verschiedenen Ringgrößen, Bitköpfen und Griffen.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl an Werkzeug, mit dem wir Schrauben und Muttern lösen und befestigen können. Die verschiedenen Schraubenschlüsselvarianten gibt es in Multifunktionstools oder mit arbeitserleichternden Funktionen wie dem Freilauf der Ratsche. Wer in Werkzeug investieren möchte, das regelmäßig genutzt wird, sollte dabei nicht unbedingt auf Discounterware zurückgreifen. Hochwertigen Werkzeug hält lange Zeit und erleichtert jede Handwerksarbeit.