Traditionsbeete mit frischem Twist: Klassische Pflanzen modern kombinieren

Beet mit Radieschen
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Beete mit bekannten Pflanzenarten gehören hierzulande zur Grundstruktur in vielen Gärten. Sie bieten Verlässlichkeit, sind pflegeleicht und haben sich über Jahre hinweg bewährt. 

Doch gerade diese Vertrautheit führt nicht selten zu einer monotonen Optik. Gartenbesitzer, die den klassischen Arten neues Leben einhauchen möchten, brauchen dafür keinen radikalen Stilbruch. Bereits kleine Anpassungen hinsichtlich Farbwahl, Blühzeitpunkt und Struktur eröffnen spannende neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Statt Bewährtes rigoros zu ersetzen, lohnt sich vor allem ein Blick auf moderne Ergänzungen. Gerade durch gezielte Kontraste zwischen klassischen und zeitgemäßen Pflanzformen entstehen Beete, die sowohl funktional als auch optisch auf ganzer Linie überzeugen.

Alt trifft neu: Harmonische Ergänzungen für mehr Dynamik

Einzelne klassische Arten lassen sich durch gezielt ausgewählte Partner schon deutlich aufwerten. 

Der Phlox, eine seit Jahrzehnten beliebte Staude in deutschen Gärten, wirkt in Kombination mit locker wachsenden Sorten wie Verbena bonariensis zum Beispiel sofort weniger kompakt und bekommt eine moderne Leichtigkeit verliehen. Ähnlich lässt sich die robuste Taglilie mit filigranen Gräsern wie Pennisetum alopecuroides auflockern, wodurch dem Gesamtbild mehr Tiefe zugefügt wird.

Auch klassische Frühblüher lassen sich in moderne Pflanzpläne perfekt integrieren. Tulpen erzielen zum Beispiel nicht nur als Solisten eine tolle Wirkung, sondern harmonieren auch mit Stauden wie Geranium Rozanne oder Alchemilla mollis, die nach der Blüte den Platz übernehmen. Diese Kombinationen fördern zugleich einen durchgängigen Blüheffekt bis in den Sommer hinein.

Blühphasen gezielt verlängern

Ein häufiges Problem in vielen Gärten besteht nämlich in der zeitlichen Verdichtung der Blühhöhepunkten im Frühjahr. Ab Juni verlieren dadurch viele Beete an Farbe. Eine gut abgestimmte Kombination klassischer und moderner Arten verhindert jedoch genau das.

Wichtig ist daher die Kenntnis der individuellen Blühzeiten. Werden beispielsweise frühblühende Zwiebelpflanzen wie Tulpen mit spätblühenden Stauden wie Echinacea oder Sedum kombiniert, lässt sich die visuelle Wirkung des Beets gleich um mehrere Monate verlängern. Auch Salvia nemorosa oder Heuchera füllen Lücken im Verlauf des Gartenjahres ideal auf. 

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bietet dafür öffentlich zugängliche Planungsgrundlagen, mit denen sich standortgerechte und auf Blühphasen abgestimmte Pflanzkombinationen erstellen lassen. Diese Datenbanken beruhen auf umfangreichen Pflanzenbeobachtungen und gelten als zuverlässige Orientierung, sowohl für Hobby- als auch für Profigärtner.

Farbharmonie statt Konkurrenz im Beet

Die Farbwirkung spielt für die Ästhetik eines Gartens eine zentrale Rolle. Klassische Beete setzen häufig auf kräftige Primärfarben. Diese wirken zwar eindrucksvoll, können jedoch schnell unruhig erscheinen. 

Diejenigen, die eine ruhige, moderne Optik anstreben, arbeiten daher besser mit Ton-in-Ton-Kombinationen oder gezielten Akzenten. Zarte Pastelltöne lassen sich gut mit silberlaubigen Pflanzen oder Strukturstauden kombinieren. Ein beliebtes Beispiel: rosa blühende Tulpen im Wechsel mit weißem Zierlauch und silbrigem Stachys byzantina erzeugen ein ruhiges, aber spannendes Bild. Auch Farbverläufe von Blau nach Violett lassen sich mit klassischen Sorten wie Lavendel, Rittersporn und Salvia hervorragend umsetzen.

Gestaltung mit Struktur und wenig Aufwand

Neben der Farbe und der Blühzeit ist die Struktur der Pflanzen ein entscheidender Faktor für das Gesamtbild. 

Unterschiedliche Höhen, Blattgrößen und Wuchsformen erzeugen Tiefe – auch auf begrenztem Raum. Horstbildende Stauden wie Astern oder Sonnenhut geben Halt, während Gräser eine Prise Leichtigkeit bringen.

Das Ziel besteht darin, ein durchgängiges Bild über die gesamte Saison zu schaffen. Dabei darf selbstverständlich auch die Pflege nicht aus dem Blick geraten. Die meisten der genannten Pflanzen gelten jedoch als überaus robust und anpassungsfähig. Eine standortgerechte Auswahl reduziert den Pflegeaufwand, Gießbedarf und die Anfälligkeit für Schädlinge zusätzlich.

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Bildquelle:

  • Beet mit Radieschen: Sonja/stock.adobe.com