Ein möglicher Weg, um sich lästiger Körperbehaarung zu entledigen, ist die Verwendung von Epilierern, mit denen man die Haare automatisch mitsamt ihrer Wurzel aus der Haut zupfen kann. Wir schauen im nachfolgenden Test, welcher Epilierer uns dabei am besten unterstützen kann. Lesen Sie mehr in unserem Geräteklasse Test 2021.
Die Testgeräte im Epilierer Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Epilierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Körperbehaarung mag nicht jeder – und wer sie loswerden will, hat die Wahl zwischen verschiedenen Hilfsmitteln. Wenn man länger nachdenkt, entsteht eine Liste der Möglichkeiten, wie den lästigen Härchen zu Leibe gerückt werden kann: Wachs, Rasur, Epilation oder auch Lichthaarentfernung (testen wir ebenfalls in dieser Ausgabe) stehen zur Auswahl. Für das Epilieren sprechen vor allem die nachhaltige Wirkung im Vergleich zur Rasur und die kostensparende Anwendung, da – anders als beim Rasieren – keine Klingen nachgekauft werden müssen. Für alle, deren Entscheidung nun „Epilation“ heißt, prüfen wir vier Epilierer auf ihre Praxistauglichkeit. Die Mission ist klar: Gesucht ist der beste Helfer, der in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Hautfläche gleichmäßig enthaart. Zur Wahl stehen dazu zwei Geräte von Panasonic sowie je eines von Braun und Sichler, die wir uns nun genauer anschauen werden. Unsere Tester haben dabei verschiedene Erwartungen in Hinsicht auf die Genauigkeit.
Schmerzempfinden beim Epilierer
Auch das Schmerzempfinden ist subjektiv und natürlich unterschiedlich. Einfach aussitzen kann man das Thema jedenfalls nicht – Körperpflege ist ohne Zweifel eine dauerhafte, aber lösbare Lebensaufgabe. Die Epilierer ähneln vom Design her herkömmlichen Rasierern und sind für die Einhandbedienung gedacht. Alle Epilierer besitzen einen eingebauten Akku und ermöglichen somit kabelloses, netzunabhängiges Epilieren. Zur besseren Begutachtung der zu epilierenden Hautfläche haben alle Geräte eingebaute LEDs, die die Haut beleuchten und feinste Härchen aufspüren helfen. Zu einem angenehmen Epiliergefühl gehört selbstverständlich auch ein gut gereinigter Epilierer. Voraussetzung hierfür ist die Möglichkeit, den Epilierkopf zur Reinigung leicht abnehmen und unter fließendem Wasser gut säubern zu können.
Dies haben auch die Hersteller erkannt und erlauben genau das bei allen Geräten. Auch wenn dies bei den Zweifach-Epilierkopfsystemen von Panasonic nicht ganz so leicht gelingt, sind wir insgesamt sehr zufrieden mit dem Reinigungsergebnis. Beim Blick auf die Sicherheitsmerkmale stört uns vor allem, dass sich die Geräte beim Transport unbemerkt einschalten können und dabei mit dem Epilierkopf Schäden verursachen können. Auch wenn der Braun eine Einschaltsperre besitzt, finden wir diese dennoch recht wirkungslos, da sie beim mehrsekundigen Drücken der Einschalttaste deaktiviert wird und der Motor startet. Die anderen Geräte springen direkt beim Betätigen des Tasters oder Schalters an und sind somit ebenso gefährlich.
Die Unterschiede zwischen den Epiliergeräten
Schon bei flüchtiger Betrachtung bemerken wir Unterschiede im Aufbau der Epilierköpfe: Der Sichler arbeitet im Vergleich zu den übrigen drei Kandidaten mit gut der halben Breite und folglich weniger Pinzetten zum Haarezupfen, sodass die Enthaarung mehr als doppelt so viel Zeit beansprucht. Die Panasonic-Geräte haben die größte Breite im Test und zudem ein Zweifach-Epilierkopfsystem, um auch Haare zu erreichen, die vom ersten Kopf nicht entfernt wurden. Durch den stark vertieft liegenden Epilierkopf des Sichler liegt eher das Plastikgehäuse als der Kopf auf der Haut auf, wodurch die Pinzetten nur mit Mühe Haare erfassen können, was die Epilierwirkung nochmals verringert. Wir wenden uns der Ergonomie zu, wobei wir erneut den Sichler mit seiner klobigen, unhandlichen Form hinter den beiden schlanken Panasonic-Geräten sehen. Sieger ist auch in dieser Disziplin der Braun mit seiner angenehm gummierten Oberfläche, die rutschfrei und gut in der Hand liegt. Der wohl wichtigste Aspekt bei unserer Beurteilung kommt der Qualität der Haarentfernung zu. Hier zeigen sich zugleich die größten Unterschiede der Geräte: Der Sichler hat große Mühe, die Haare mit der zu schmalen und zu tief liegenden Walze überhaupt zu erfassen, um sie entfernen zu können. Die Panasonic-Geräte mit ihren sehr breiten Köpfen lassen trotz der Doppel-Epilierköpfe noch Haare stehen und die Tester bemängelten die recht schmerzhafte Behandlung. Am angenehmsten und besten verlief das Epilieren mit dem Braun, der trotz Einzelwalze gründlicher arbeitete als die Kontrahenten. Wohl auch dank seines Massagerollen-Aufsatzes gelang ihm eine nahezu schmerzlose Enthaarung.
Die von den Testern bevorzugte, weil weniger schmerzhafte Anwendungsmethode der Enthaarung unter der Dusche ist fast bei allen Geräten möglich. Nur der Sichler ist nicht wasserfest und macht eine reine Trocken-Epilation erforderlich. Wir prüfen als Nächstes die Lautstärke der Epilierer und messen beim Braun die geringsten Pegel im Betrieb. Mit Blick auf die verwendeten Materialien wiederholt sich der Eindruck, dass der Sichler-Epilierer deutlich einfacher und weniger wertig daherkommt als seine drei Kollegen. Das mitgelieferte Zubehör umfasst zwar bei allen Epilierern auch noch einen Rasier- und Trimmaufsatz, aber im Detail überwiegen die Unterschiede. Der Sichler bietet nur einfaches Aufbewahrungsmaterial und eine Reinigungsbürste, während bei Panasonic auch Aufsätze für Bikinizone und Fußpflege sowie ein Hautschutz-Aufsatz beiliegen. Braun übertrifft mit seiner Ausstattung seine Mitbewerber und legt zusätzlich einen separaten Gesichtsepilierer namens FaceSpa bei. Somit wird das ohnehin schon vielseitige Wirkungsfeld des Braun-Pakets um eine umfassende Gesichtspflege erweitert. Dieses kann auch zur Entfernung feinster Härchen von 0,02 Millimetern Dicke verwendet werden und sorgt mithilfe einer Gesichtsbürste für ein besseres Hautbild durch eine stärkere Durchblutung.
Unser Fazit im Epilierer-Test
Die Testkandidaten sind allein vom Preissegment her sehr unterschiedlich aufgestellt. Bei Marktpreisen von 15 bis 173 Euro (aktuelle Preise zum Redaktionsschluss) waren von vornherein in praktisch allen Disziplinen entsprechende Abstufungen zu erwarten und so sind wir nicht verwundert, wenn das günstigste Gerät mit der schwächsten und das teuerste Gerät mit der höchsten Wertung aus unserem Test hervorgeht. Ganz so einfach wollen wir es uns aber nicht machen und formulieren unser Fazit lieber etwas genauer: Der Braun-Epilierer gewinnt mit großem Abstand gegenüber den beiden Panasonic-Geräten und dem deutlich abgeschlagenen Sichler-Enthaarer. Mit mustergültiger Handhabung und vorbildlicher Funktion zeigt er keinerlei Schwächen und aufgrund des umfangreichen, wertigen Zubehörs arbeitet er vielseitig und nahezu schmerzfrei.
Der Panasonic ES-DEL8A holt sich mit guten Ergebnissen den Preis-Leistungs-Sieg. Der Sichler ist für gerade einmal 10 Prozent des Marktpreises vom Braun erhältlich und erzielt dabei noch gute und befriedigende Noten. Die Anschaffung lohnt bei seltenen oder kurzen Enthaarungseinsätzen. Für die häufige Benutzung oder flexiblere Anwendungen geht unsere klare Empfehlung nach dem Test hingegen zu Produkten aus dem höherpreisigen Segment. Das Rundum-sorglos-Paket gibt es letztlich bei Braun, wo der Käufer nicht nur das Zubehör, sondern ein weiteres Zusatzgerät erwirbt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Epilierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Andreas Müller
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