Auch wenn dieser Sommer bisher durchwachsen ist, werden die Trockenperioden immer heftiger. Nutzpflanzen aber auch Rasenflächen müssen häufiger bewässert werden. Doch auch mit Wasser sollte sparsam umgegangen werden. Intelligente Bewässerungssysteme helfen dabei. Wir nehmen zehn Bewässerungscomputer unter die Lupe. Lesen Sie mehr in unserem Bewässerungscomputer Test 2023.
Die Testgeräte im Bewässerungscomputer Test 2023
Wer möchte schon gern braune Flecken im Rasen, oder verwelkte Blumen im Garten? Wassermangel ist die häufigste Ursache für derartige Schäden an der Flora. Immer häufiger haben wir mit langen Trockenperioden zu kämpfen.
Auch wenn die zurückliegenden Wochen dieses Sommers eher feucht waren gab es auch in dieser Gartensaison bereits viele Wochen wo die Natur unter Hitze und Trockenheit litt. Der Hobbygärtner muss dabei in der Regel selbst eingreifen. Neben der manuellen Bewässerung mittels Gießkanne oder Schlauch und Brause sind häufig bereits Sprinkleranlagen oder andere Bewässerungssysteme in Hausgärten zu finden.
Allerdings müssen diese in der Regel noch manuell in Betrieb genommen werden was nur möglich ist, wenn man auch zu Hause ist. Wer eine solche Anlage betreibt, kennt sicher auch die Gefahren. Wird vergessen, nach der Bewässerung den Hahn zuzudrehen, und mehrere Kubikmeter des preisintensiven Nass ergießen sich über Nacht im Garten. Das muss nicht sein, denn kleine Helfer erleichtern die Bewässerung.
Die Bewässerungscomputer im Test
Im Test nehmen wir zehn Bewässerungscomputer unter die Lupe. Acht davon sind moderne im Smart-Home-System integrierbare Geräte, die sich in der Regel sogar von jedem Ort der Welt – Internet vorausgesetzt – bedienen und kontrollieren lassen.
Bei den anderen beiden Geräten handelt es sich um Computer, die ohne Smartphone oder PC zur Bedienung auskommen und sich besonders im Kleingarten ohne Internetverfügbarkeit nutzen lassen. Die Installation der Systeme ist aber bei allen zehn Systemen gleich.
Abgesehen vom Nauticast-System welches mittels Solarenergie betrieben wird, werden alle Bewässerungscomputer mit Batterien betrieben. Der Vorteil: Die Systeme benötigen keine externe Stromzufuhr und die Sicherheit ist aufgrund der geringen Spannung herkömmlicher AA- oder AAA-Batterien gegeben. Der Nachteil ist, dass von Zeit zu Zeit zu kontrollieren ist, ob die Batterien noch einen guten Ladezustand besitzen.
Beruhigen können wir dabei beim Thema Sicherheit. Alle von uns getesteten Systeme schließen das Ventil wenn die Spannung nicht mehr gegeben ist und somit ein betrieb der Computer nicht möglich ist.
Dies wurde im Test ausgiebig gecheckt, um unangenehme Überraschungen zum einen auf der Wasserrechnung, zum anderen im Garten zu vermeiden. Neben den Einlegen der Batterien werden alle Systeme direkt am Wasserhahn angeschlossen. Der Standardanschluss in Deutschland ist dabei das ¾-Zoll-Gewinde, welches alle Systeme beherrscht. Die Systeme von Wesmartify Smart Garden können zudem auch 1 Zoll große Anschlüsse verarbeiten, Link Tap 1 und Halb-Zoll-Anschlüsse.
Manuelle Bewässerungssysteme im Test
Besitzer von Schrebergärten in Kleingartenkolonien verfügen oft über kein Internet im Garten. Für die Entspannung zwischendurch genügt das Handy-Netz vollkommen aus. In diesen Fällen sind auch smarte Bewässerungssysteme nicht empfehlenswert, da diese sowieso nicht mit der App kommunizieren können.
Einzig Bewässerungssysteme der Royal Gardineer (mit Ausnahme des ZX-7352) und EVA Aqua sind hier einsetzbar. Sowohl die beiden per Tastenfeld auf dem Computer selbst programmierbaren Systeme als auch alle drei smarten Systeme erlauben die direkte Programmierung ohne Internet.
Im Unterschied zum Rest der smarten Systeme kommunizieren die drei letztgenannten Systeme nämlich auch über Bluetooth. Die App-Programmierung erweist sich dabei in der Praxis eindeutig als Vorteil.
Die beiden ausschließlich über das Bedienfeld programmierbaren Systeme enttäuschen durch ihre umständliche Installation und ausschließlich englischsprachige Menüs, die mancher Hobbygärtner erst einmal übersetzen muss. Zwar arbeiten diese nach erfolgter Programmierung zuverlässig, aber sobald etwas geändert werden soll, ist erneut ein manueller Eingriff nötig.
Smarte Bewässerungssysteme im Test
Hier gibt es doch Unterschiede im Testfeld. Doch beginnen wir von vorn. Neben dem Einlegen der Batterien ist nämlich bei allen Systemen auch noch die Installation einer Smartphone-App vonnöten. Mit Ausnahme des EVA-Systems sind alle Bewässerungscomputer mit iOS von Apple und Android aus dem Hause Google kompatibel.
EVA setzt ausschließlich auf iOS. Die Apps der Systeme können laut Anweisung in der Bedienungsanleitung kostenlos heruntergeladen und installiert werden. Leider ist zudem auch das Anlegen eines Nutzerkontos und somit die Registrierung unabdingbar und verlangsamt die Erstinbetriebnahme.
Der Vorteil ist allerdings, dass die App dann auch auf weiteren Mobiltelefonen von Familienmitgliedern oder Nachbar installiert werden kann und nach erfolgtem Login das Bewässerungssystem auch diesen zur Bedienung zur Verfügung steht.
Desweiteren sind die meisten der Bewässerungssysteme somit auch via Sprachsteuerung von Apple, Google oder Amazon (Alexa) nutzbar. Doch bevor dies soweit ist, muss das System erst mit der App kommunizieren. Dies gelingt beim Großteil der Geräte recht zuverlässig.
Bei den Geräten von Nauticast, Wesmartify Smart Garden und Link Tap ist dazu allerdings eine im Lieferumfang enthaltene Bridge nötig. Diese muss separat in Betrieb genommen werden, anschließend kommuniziert der Bewässerungscomputer mit der Bridge, welche die Daten dann an die App weitergibt.
Ein Nachteil der Nauticast und Link Tap Brides ist, dass beide über Netzwerkkabel mit dem Router verbunden sein müssen. WLAN wird nicht unterstützt. Letztendlich bereiten allerdings die beiden Geräte von Wesmartify Smart Garden bei der Einrichtung die größten Probleme. Einmal gekoppelt, läuft das System aber sehr zuverlässig.
Wichtige Unterschiede der Testgeräte
Speziell die Systeme von Nauticast und Link Tap haben mehr zu bieten als reine Bewässerungscomputer. Nauticast legt dem Miyo-Starterset auch einen Feuchtigkeitssensor bei, der eigenständig die Bodenfeuchtigkeit analysiert und somit auch nur dann die Wasserzufuhr freigibt, wenn auch wirklich Wasser im Garten benötigt wird.
Anhand der App wird eingestellt, was bewässert wird, da beispielsweise Nutzpflanzen wie Gurken mehr Wasser benötigen als eine Rasenfläche. Im Test überzeugt das System. Link Tap punktet mit einem sehr genauen Durchflusssensor, der analysiert, welche Wassermengen abgegeben wurden. Auch die Systeme von Essentials Smart Garden haben Durchflusssensoren integriert.
Bewässerungscomputer mit hoher Zuverlässigkeit
Alle 10 Systeme haben programmierte Timer zuverlässig und in der vorgegeben Zeit absolviert. Dabei ist bei den smarten Systemen jeweils der Wochentag voreinstellbar, auch lassen sich hier deutlich mehr Timer programmieren als bei den einfachen Bewässerungsuhren.
Somit ist beispielsweise eine Bewässerung in den morgen und Abendstunden parallel möglich. Praktisch zudem: Drei der Geräte sind mit zwei Wasserauslässen bestückt. Hier können zwei Bewässerungsanlagen parallel betrieben werden. Wer Probleme beim Wasserdruck hat, kann somit zeitversetzt arbeiten.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Bewässerungscomputer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Ricardo Petzold
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