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In der kühleren Jahreszeit dürfen Bäume und Sträucher wieder zurückgeschnitten werden. Wenn es um Äste und kleine Stämme geht, ist das Sägen von Hand mitunter recht mühsam. Andererseits lohnt sich der Einsatz einer großen Kettensäge eher nicht. Genau hierfür gibt es praktische und kompakte Astkettensägen. Lesen Sie mehr in unserem Astkettensägen Test 2025.

Die Testgeräte im Astkettensägen Test 2025

Astkettensägen:
Al-Ko CSM 1815
Cramer 48MCSK2
Goodyear GY450HC

Bei einer Astkettensäge handelt es sich im Prinzip um eine kompakte und handliche Kettensäge, sie arbeitet nach demselben Prinzip im Kleinformat. Somit gibt es ein kleines Schwert und auch eine Kette, die letztlich für das Schneiden der Äste oder sogar kleiner Stämme verantwortlich ist. Immerhin schaffen unsere Exemplare Schnittbreiten zwischen 130 und 150 Millimetern (mm). Im Testfeld haben wir drei dieser Astkettensägen mit sehr ähnlichen Daten, sodass diese recht gut miteinander vergleichbar sind.

Auspacken der Astkettensägen

Alle drei Astkettensägen werden praktischerweise in passenden Transportkoffern geliefert. Das erleichtert nicht nur das Tragen zum Einsatzort, sondern erlaubt auch eine platzsparende Lagerung. Bei Al-Ko und Goodyear bestehen die Koffer aus robustem Kunststoff, Cramer liefert seine Maschine in einer Art Stofftasche mit Innenverkleidung aus.

Das Einfüllen des Schmieröls für die Kette ist bei Goodyear etwas „fummelig“, weil der Knopf der Ölpumpe direkt auf die Einfüllöffnung geschraubt ist
Das Einfüllen des Schmieröls für die Kette ist bei Goodyear etwas „fummelig“, weil der Knopf der Ölpumpe direkt auf die Einfüllöffnung geschraubt ist

Lobenswert: Ein Starterset Schmieröl für die Kette legen alle drei Hersteller mit dazu. Erfreulicherweise handelt es sich dabei um umweltfreundliches Pflanzenöl im Gegensatz zu billigem Kettensägenöl, welches auch heute leider häufig noch aus Mineralöl besteht und damit als nicht umweltgerecht eingestuft werden kann. Die Sets von Cramer und Goodyear beinhalten außerdem ein Ladegerät und den passenden Akku. Bei Al-Ko sind Ladegerät und Akku separat zu kaufen; jedoch passt der Akku auch in viele andere Geräte des Herstellers.

Aufbau der Astkettensägen

Praktischerweise braucht man als Käufer einer dieser Astkettensägen die Kette nicht selber einbauen, denn die Geräte werden komplett einsatzbereit ausgeliefert. Also nur noch Akku laden und Öl einfüllen, dann kann es auch schon losgehen.

Kleines Manko bei Goodyear: Die Astkettensäge wird ohne einen aufsetzbaren Kettenschutz geliefert. Beispiel rechts dagegen: Säge von Al-Ko mit Kettenschutz
Kleines Manko bei Goodyear: Die Astkettensäge wird ohne einen aufsetzbaren Kettenschutz geliefert. Beispiel rechts dagegen: Säge von Al-Ko mit Kettenschutz

Eine Besonderheit beim Ölen: Im Gegensatz zu den großen Kettensägen wird hier manuell geölt. Entweder über einen kleinen mechanischen Pumpschalter, der das Öl zur Kette transportiert oder, wie im Falle von Cramer, komplett manuell mit einer kleinen Ölflasche. Letzteres ist allerdings deutlich weniger komfortabel als die Variante mit der kleinen mechanischen Pumpe und dem Vorratsbehälter direkt an der Astkettensäge.

Kettensäge von Al-Ko im Test

Die Kettensäge von Al-Ko macht gleich auf den ersten Blick einen wertigen Eindruck. Zum Schutz vor versehentlicher Berührung der Kette wird zum einen eine Schutzhülle aus Kunststoff mitgeliefert, zum anderen gibt es oben über der Kette noch eine große Schutzkappe, die während des Betriebes das Hineingreifen von oben verhindern soll. Das Schmieröl für die Kette wird in einen Vorratsbehälter eingefüllt und mittels der schon beschriebenen mechanischen Pumpe zur Kette transportiert.

Blick auf die Akkustandsanzeige der Astkettensäge von Goodyear. Der große rote Knopf daneben muss zum Einschalten gedrückt werden
Blick auf die Akkustandsanzeige der Astkettensäge von Goodyear. Der große rote Knopf daneben muss zum Einschalten gedrückt werden

Das funktioniert einwandfrei. Kette und Schwert lassen sich bei dieser Säge werkzeuglos wechseln. Die Kettenspannung wird allerdings über eine kleine Schraube vorn an der Säge eingestellt und hierfür wird Werkzeug in Form eines Schraubendrehers benötigt.

Praktisch finden wir auch die LED-Anzeige an der Säge, die den Ladezustand des Akkus darstellt. Im Betrieb gibt es keinen Grund für Beschwerden. Alle Äste werden ohne Stocken oder Ruckeln zuverlässig abgetrennt und auch beim Test mit Holz im Maximaldurchmesser weiß die kleine Säge von Al-Ko zu überzeugen. Somit gibt es am Gerät nichts auszusetzen, wenn man mal von der nicht ganz werkzeuglosen Kettenspannung absieht.

Akku-Kettensäge von Cramer im Test

Die Astkettensäge von Cramer ist ähnlich wie das Gerät von Al-Ko aufgebaut und überzeugt ebenfalls im Test. Die Kette lässt sich bei dieser Säge pro­blemlos an einem Drehknopf ohne zusätzliches Werkzeug spannen und der Kettenwechsel ist wie bei allen Geräten im Testfeld komplett werkzeuglos möglich. Beim Ölen ist sie allerdings nicht so komfortabel wie der Rest, denn es gibt an der Säge selbst keinen Vorratsbehälter.

Bei Al-Ko wird die Kette über eine Kreuzschraube neben dem Kettenschwert eingestellt. Somit ist hier ein passender Schraubendreher zur Korrektur erforderlich
Bei Al-Ko wird die Kette über eine Kreuzschraube neben dem Kettenschwert eingestellt. Somit ist hier ein passender Schraubendreher zur Korrektur erforderlich

Stattdessen muss Öl aus einem kleinen Behälter direkt auf die Kontaktfläche zwischen Kette und Schwert getropft werden. Das funktioniert freilich ebenfalls problemlos, aber man muss immer das Öl mit dabei haben, was dann doch etwas umständlicher ist. Im Betrieb schlägt sie sich ähnlich gut wie die Astkettensäge von Al-Ko, allerdings beobachten wir beim Schneiden von Ästen doch gelegentlich eine stärkere Vibration, besonders beim ersten Einschnitt.

Astkettensäge von Goodyear im Test

Die Astkettensäge von Goodyear ist das kompakteste Gerät im Test, obwohl die Schnittlänge mit 150 mm sehr gut ist. Auch die Motorgeschwindigkeit ist mit 11 Metern pro Sekunde (m/s) deutlich höher als bei Al-Ko (7 m/s) und Cramer (7,8 m/s).

Einen großen Vorteil der höheren Geschwindigkeit können wir im Test allerdings nicht feststellen. Lobenswert ist das Akkumanagement: Der Hersteller legt dem Gerät ein Doppelladegerät und gleich zwei Akkus bei. Zum Betrieb ist nur ein Akku erforderlich, sodass man mit den beiden Akkus nahezu 2 Stunden arbeiten kann. Das Laden hingegen dauert im Vergleich zu den anderen Sägen, die jeweils rund 90 Minuten (min) benötigten, mit 190 min mehr als doppelt so lange. Eine Besonderheit im Betrieb kann auch zur Falle für neue Nutzende werden.

Kleine Baumpflegearbeiten lassen sich mit den praktischen Astkettensägen wunderbar durchführen. Gut erkennbar ist der wichtige Griffschutz rechts an der Kette
Kleine Baumpflegearbeiten lassen sich mit den praktischen Astkettensägen wunderbar durchführen. Gut erkennbar ist der wichtige Griffschutz rechts an der Kette

Nachdem wir nämlich den Akku eingesetzt haben und den Hebel zum Start betätigen, tut sich zunächst überhaupt nichts. Erst nach längerer Suche stellen wir fest, dass das Gerät zunächst über einen kleinen Druckknopf neben der Akku-Anzeige eingeschaltet werden muss. Der Knopf ist uns zunächst gar nicht aufgefallen, da derlei Schalter in der Nähe von LED-Akkustandsanzeigen sehr häufig nur zur Überprüfung der Kapazität eingesetzt werden und die LEDs anschalten. Im Betrieb kommen wir auch mit dieser Säge sehr gut zurecht und sind erstaunt über die Leistung – trotz der kompakten Maße. Einen sicherheitsrelevanten Makel müssen wir allerdings doch noch protokollieren: Als einzige Astkettensäge im Testfeld wird sie ohne einen Kunststoffaufsatz für Kette und Schwert geliefert. Das bedeutet, Kette und Schwert liegen immer frei. Somit kann man versehentlich in die Kette greifen, was auch bei abgeschaltetem Gerät schmerzhaft sein kann. Vermutlich würde ein passender Kettenschutz nur wenige Cent kosten.

Unser Fazit zum Kettensägen-Test

Die Testtabelle zeigt ein Ranking, welches wir auch aus den praktischen Erfahrungen mit den Geräten bestätigen können. Am saubersten arbeitet die Astkettensäge von Al-Ko mit wenig Vibrationen, einem ordentlichen Griff und der praktischen Kapazitätsanzeige.

Fast schon richtige Baumstämme können die kleinen Wundergeräte völlig problemlos zerteilen und machen der großen Kettensäge in vielen Fällen Konkurrenz
Fast schon richtige Baumstämme können die kleinen Wundergeräte völlig problemlos zerteilen und machen der großen Kettensäge in vielen Fällen Konkurrenz

Einziges Manko ist die Tatsache, dass die Kette nicht werkzeuglos gespannt werden kann. Die zweitplatzierte Astkettensäge kann dies zwar, verfügt dafür aber nicht über eine geräteinterne Ölung der Kette. Trotzdem ist auch sie ein sehr gutes Gerät. Das trifft letztlich auch für die Kettensäge von Goodyear zu. Allerdings ist auch hier die Kette nur mit Werkzeug spannbar und das Fehlen eines aufsetzbaren Kettenschutzes kostet etwas Punkte. Insgesamt reicht es bei dieser durchaus praktischen, weil sehr kompakten und gut tragbaren Astkettensäge, für ein gutes Testergebnis und Platz drei in unserem Testfeld.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Astkettensägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Astkettensägen
Funktion: Im Test wird Holz in verschiedenen Stärken und Härtegraden gesägt. Es wird geprüft, ob die Sägen Holz mit durchschnittlicher und maximaler Dicke laut Herstellerangabe schneiden können. Auch wie gut sie harte Hölzer sägen, wird bewertet. Kraftaufwand und Arbeitsgeschwindigkeit sind ebenfalls Kriterien. Note 1 gibt es nur bei zügigem, ruckelfreiem Arbeiten. Die Akkulaufzeit wird im Dauerbetrieb auf höchster Stufe ohne Belastung gemessen und verglichen.
Handhabung: Die Testredaktion bewertet die Bedienfreundlichkeit der Geräte, einschließlich Handhabung, Balance, Vibration, Griff und Gewicht. Funktionalität, Ergonomie und Bedienelemente werden ebenfalls geprüft. Das Betriebsgeräusch wird aus 50 cm Entfernung gemessen. Die Reinigung wird anhand von Modularität und Zugänglichkeit, insbesondere von Schwert und Kette, bewertet. Die Anleitung wird auf Sicherheits- und Warnhinweise sowie deren Qualität überprüft. Bei Akkugeräten zählt auch die Ladeeffizienz, basierend auf dem Verhältnis von Betriebs- zu Ladezeit.
Ökologie: Die Note für das Verhältnis von Laufzeit zu Ladeverbrauch basiert auf dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemessen über zwei Ladezyklen. Die Verpackung wird nach ökologischen Kriterien bewertet.
Sicherheit: Der Schutz der Nutzenden steht im Mittelpunkt. Bewertet wird, wie gut das Gerät und die Anleitung Schäden durch Klemmen oder Schneiden verhindern. Wichtig sind Sicherheitseinrichtungen wie Handschutz, Gashebelsperre, Kettenbremse und Krallenanschlag.

Autor: Mike Bauerfeind

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