Auf der Baustelle ist es staubig, feucht und es geht oft rau zu – kurzum: Kein idealer Ort für die filigrane Elektronik, die zum Beispiel in Radios steckt. Das haben einige Hersteller inzwischen erkannt und bieten speziell konstruierte Baustellenradios zum Kauf an, die dem rauen Alltag dort standhalten sollen. Lesen Sie mehr in unserem Baustellenradios Test 2022.
Die Testgeräte im Baustellenradios Test 2022
| Baustellenradios: | |
| Makita DMR115 | |
| Dewalt DCR020 | |
| Einhell TC-RA 18 Li BT | |
Im Testfeld haben wir heute drei Baustellenradios der Hersteller Dewalt, Einhell und Makita. Die Modelle verfügen über ein robustes Gehäuse und sind zumindest für den Inneneinsatz auf Baustellen gedacht. Makita geht sogar noch einen Schritt weiter und erlaubt den Außeneinsatz seines Radios dank IP65 Schutzklasse.
Das Baustellenradio von Makita
Das Baustellenradio von Makita ist schon aufgrund seiner Größe auf dem Bau kaum zu übersehen. Dafür ist dieses Modell hervorragend ausgestattet und verfügt neben einer Klangregelung sogar über einen relativ bassstarken Subwoofer. Mit der Schutzklasse IP65 genügt es den harten Anforderungen auf dem Bau und ist staubdicht sowie Strahlwassergeschützt. Im Dauerregen sollte es nicht stehen, aber ab und an einen kleinen Schauer übersteht das Gerät dagegen schadlos.
Auffällig ist der robuste Aufbau. So sind alle Anschlüsse nochmal separat mit Abdeckungen geschützt und ein Metallschutzbügel vor dem Bedienfeld verhindert Schäden am Display. Praktisch: Der Tragegriff ist gleichzeitig die Antenne für den Radioempfang. Unterstützt werden UKW und Digitalradio nach dem DAB-Plus-Standard. Über ein großes Bedienfeld und einen Multifunktions-Drehregler mit Druckfunktion lassen sich alle Funktionen des Radios steuern. Das Farbdisplay unterstützt dabei hervorragend bei der Nutzung.
Jeweils 5 UKW- und DAB-Plus-Sender lassen sich auf die Schnellspeichertasten legen. Das Abspeichern und Abrufen funktioniert dabei intuitiv. Zusätzlich ist das Koppeln von Smartphones via Bluetooth möglich. Damit ist das Radio über diesen Umweg auch zum Streamen von Internetradio und Streamingdiensten geeignet. Der Aux-In-Anschluss für analoge Zuspieler wird hingegen auf der Baustelle eher selten zum Einsatz kommen. Schließlich gibt es noch eine USB-Buchse, die zum Laden oder der Stromversorgung von Smartphones geeignet ist.
Der Klang ist hervorragend, die maximale Lautstärke könnte für lärmende Bauumgebung aber gerne noch etwas höher sein. Sehr gut: Verschiedene Equalizer-Profile erlauben die Anpassung des Klangs. Auch ein manuelles Einstellen ist möglich. Praktisch: Sowohl die 14 Volt (V) Akkus als auch die größeren Makita-Systemakkus mit 18 V lassen sich hinten in das Gerät einschieben. Dafür muss eine Klappe auf der Rückseite geöffnet und der Akku eingelegt werden. Dadurch ist dieser ebenfalls gut gegen Staub und Wasser geschützt. Schließlich kann das Radio auch über Netzstrom betrieben werden, ein entsprechendes Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.
Das Radio von Einhell im Test
Geradezu winzig wirkt das Radio von Einhell im Vergleich zu Makita und Dewalt. Bei der Ausstattung muss hier ebenfalls mit ein paar Einschränkungen gelebt werden. So gibt es nur manuellen Radioempfang, DAB-Plus ist nicht mit an Bord. Warum Einhell hier neben UKW auf Mittelwelle setzt, ist etwas rätselhaft.
Schon Ende 2 015 wurde der letzte Mittelwellensender in Deutschland abgeschaltet und die Frequenz ist damit hierzulande praktisch bedeutungslos geworden. Ein wirkliches Manko ist aber das fehlende Digitalradio. Das Radio ist für den reinen Inneneinsatz konzipiert und verfügt über keine Schutzklasse (IPXO). Damit ist auch kein Staubschutz vorhanden, was den Einsatz nur auf relativ staubfreien Baustellen erlaubt. Ein echtes Baustellenradio ist das TC-RA 18 Li BT von Einhell daher nicht. Betrieben wird das Gerät ausschließlich mit Akkus der Serie Power X, die unten eingeschoben werden und damit dem kleinen Radio noch etwas zusätzliche Stabilität verleihen.
Ein alternatives Betreiben über Netzteil ist nicht vorgesehen, hier fehlt der dafür erforderliche Anschluss. Das Radio von Einhell ist insgesamt recht einfach gehalten. Alle Bedienelemente sowie ein kleines LC-Display sind auf der Überseite und damit gut erreichbar untergebracht. Es gibt einen Tragegriff und zusätzlich eine gummierte Antenne. Neben dem Empfang von UKW und Mittelwelle eignet sich das Radio auch zum Koppeln mit Bluetooth-fähigen Wiedergabegeräten wie Smartphones. Gut: Es gibt je 10 Senderspeicher für UKW und Mittelwelle. Das Anwählen der Sender erfolgt allerdings nicht über Direktspeichertasten, sondern einen CH-Knopf zum Durchschalten. Große Klangwunder darf man von diesem Gerät aber nicht erwarten, zumal es keinerlei Einstellmöglichkeiten wie Equalizer oder Ähnliches gibt. Dafür ist es das mit Abstand preiswerteste Gerät im Test.
So macht sich das Dewalt-Baustellenradio in unserem Test
Das futuristisch aussehende Radio von Dewalt macht einen robusten Eindruck und sollte damit für den harten Baustellenalltag gewappnet sein. Allerdings gibt es nirgendwo einen Hinweis auf eine Schutzklasse bezüglich Staub- und Wasserschutz. Daher müssen wir davon ausgehen, dass dieses Radio nach keiner Schutzklasse zertifiziert ist und der Einsatz nur im Innenraum vorgesehen ist.
Das wird durch den Aufkleber auf der Unterseite noch untermauert, wo ein Symbol auf den ausschließlichen Einsatz in Räumen hinweist. Mit dem Gerät ist lediglich Radioempfang möglich, allerdings erfreulicherweise wie bei Makita sowohl im analogen als auch digitalen Bereich. So kann der Tuner UKW und DAB-Plus empfangen. Ein Koppeln via Bluetooth ist hingegen nicht vorgesehen.
Immerhin gibt es einen Aux-In-Modus. Damit lassen sich analoge Quellen an das Radio anschließen. Die hierfür erforderliche Klinken-Eingangsbuchse ist hinter einer Klappe auf der linken Seite versteckt. Dort findet sich ebenfalls eine USB-Buchse zum Laden von Smartphone und Co. Gesteuert wird das Radio über einige Bedienknöpfe auf der Vorderseite und ein LC-Display mit interessanter grüner Hintergrundbeleuchtung. Allerdings ist das Display nicht sonderlich Blickwinkelstabil und wirkt bei der Betrachtung aus dem Winkel teilweise recht schwach.
Viele manuelle Eingriffe hat der Nutzer aber nicht: Beim ersten Start wird wie üblich ein automatischer Suchlauf der Digitalsender durchgeführt. Über die Pfeiltasten kann dann zwischen den Sendern gewechselt werden. Im UKW-Modus führt ein langer Druck dieser Tasten zum Wechsel auf den nächststärkeren Sender. Speichertasten für Lieblingssender gibt es nicht. Auch eine Klangregelung sucht man vergebens. Hier gibt es eine Besonderheit: So können hinten alle 10,8 – 18 V XR Li-Ion Schiebe-Akkus von Dewalt verwendet werden. Alternativ verfügt das Radio über ein eingebautes Netzteil und kann somit an jeder herkömmlichen Steckdose betrieben werden. Die Antenne zum Empfang der Radiosender ist wie bei Einhell gummiert und damit recht robust für den Baustelleneinsatz gebaut.
Das Radio von Makita als unser Testsieger!
Das robusteste Baustellenradio im Testfeld kommt von Makita und ist nach IP 65 auch für den Außenbereich zertifiziert. Es hat den besten Klang im Testfeld und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Auch Dewalt baut ein sehr robustes Radio, allerdings nur für den Inneneinsatz. Das kleinste Radio im Testfeld von Einhell ist ebenfalls nur für den Inneneinsatz geeignet. Dort störte uns der fehlende Empfänger für Digitalradio.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Baustellenradio-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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