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Er darf in keiner Hobbywerkstatt fehlen: Akkuschrauber sind aus dem Alltag des ambitionierten Heimwerkeralltag kaum noch wegzudenken. Es gibt sie inzwischen in allen erdenklichen Variationen und in unterschiedlichen Leistungsstufen und sogar mit Schlagfunktion. Da ist die Wahl des passenden Gerätes schwierig.. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Bohrschrauber Test 2022.

Die Testgeräte im Akku-Bohrschrauber Test 2022

Akku-Bohrschrauber:
Makita DF333DSAE
Hikoki DS18DA
Einhell TP-CD 18/60 Li BL Solo
Black+Decker BDCDC18K-QW

Zum Testfeld gehören der kleine 12-V-Akkuschrauber DF330D von Makita sowie die drei 18-V-Schrauber Hikoki DS18DA, Einhell TP-CD 18/60 sowie der BDCDC18 von Black+Decker. Bis auf das Gerät von Einhell werden alle Akku-Bohrschrauber in einer praktischen Transportbox aus Hartplastik geliefert, die nicht nur einen sicheren Transport, sondern auch eine geordnete Aufbewahrung ermöglichen. Alle Geräte werden, wie heutzutage üblich, mit Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) geliefert. Wie gut sich die vier Geräte in den einzelnen Testabschnitten schlagen, wird sich nun zeigen.

Warum Akkutechnik bei Bohrmaschinen?

Nur noch selten findet man im Handel Akkuschrauber mit älteren Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd). Diese altern nämlich recht schnell und eignen sich nicht für längere Standzeiten ohne Nutzung. Hobbyschrauber können ein Lied davon singen: Da liegt der Akkuschrauber eine Zeit lang nur herum und wird dann spontan gebraucht.

Vier Akku-Bohrschrauber unterschiedlicher Hersteller und mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen haben wir diesmal in unserem Vergleichstest
Vier Akku-Bohrschrauber unterschiedlicher Hersteller und mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen haben wir diesmal in unserem Vergleichstest

Doch kurz nach den ersten Schrauben geht ihm schon wieder die Puste aus, obwohl der Akku damals voll geladen wurde. Ganz zu schweigen von komplett abgestorbenen Akkus. Ganz anders Li-Ion-Akkus. Diese haben keinen Memory-Effekt und halten bei guter Pflege deutlich länger durch. Auch eine Lagerung (unter Beachtung der empfohlenen Lagerungsbedingungen) stecken diese weg, ohne merklich an Kapazität zu verlieren.

Schade: Auch bei der aktuellen Generation an Akkuschraubern verzichtet Black+Decker auf eine Ladezustands­anzeige am Akku
Schade: Auch bei der aktuellen Generation an Akkuschraubern verzichtet Black+Decker auf eine Ladezustands­anzeige am Akku

So ist der Akk-Bohrschrauber auch nach längerer Pause einsatzbereit, ohne erst nachladen zu müssen. Wichtig ist allerdings: Auch Li-Ion-Akkus sollten nie ungeladen gelagert, sondern nach Gebrauch wieder aufgeladen und zudem auch so gelagert werden, dass sie Frost nicht unnötig ausgesetzt sind.

Sollte man bei Akku-Bohrern einen Zweitakku kaufen?

Konstruktionsbedingt sind die Akkus bei Akkuschraubern dieser Bauart essenzieller Bestandteil des Gerätes. Denn diese werden immer unten angebracht und dienen gleichzeitig als Standfläche für den Schrauber. Bei der Kapazität gehen die Hersteller ebenfalls Kompromisse ein: Besser zwei Akkus mit kleinerer Kapazität als ein großer Akku, der dann aber das Gewicht und die Balance des Schraubers aus dem Takt bringen könnte.

Dementsprechend legen Makita und Hikoki gleich zwei Akkus bei, während Black+Decker es bei einem (zudem mit 1,5 Amperestunden (Ah) Kapazität) doch recht kleinen Akku belässt. Der Nachkauf eines Zweitakkus ist hier in jedem Fall anzuraten. Der Hersteller Einhell schickt seinen Akku-Bohrschrauber sogar ganz ohne Akku und Ladegerät ins Rennen.

Bei anderen Geräten im Testfeld lässt sich auf Knopfdruck immer gut abfragen, ob der Akku noch über genügend Power verfügt
Bei anderen Geräten im Testfeld lässt sich auf Knopfdruck immer gut abfragen, ob der Akku noch über genügend Power verfügt

Als Teil der hauseigenen Power-X-Serie lässt man dem Käufer damit Spielraum, falls bereits Akkus dieser Serie im Einsatz sind. Für unseren Test und als generellen Tipp empfehlen wir hier ebenfalls kleinere Akkus mit 2 Ah. Der Vollständigkeit halber: Hikoki stattet sein Gerät mit 2 Akkus mit je 2 Ah aus, Makita ebenfalls – allerdings mit nur 12 Volt (V) und damit deutlich weniger Kapazität.

Die richtige Handhabung von Akku-Bohrschraubern

Die Akkuschrauber werden in aller Regel komplett montiert geliefert. Lediglich beim Gerät von Einhell wird ein zusätzlicher Gürtelclip zum Anschrauben mitgeliefert. Außerdem liegt diesem Akkuschrauber als einzigem im Testfeld ein beidseitig anschraubbarer Handgriff bei, der insbesondere beim Bohren eine gute Zusatzhilfe darstellt.

Einhell spendiert seinem Akkuschrauber als einzigem im Testfeld einen zusätzlichen Handgriff für besonders gutes Führen beim Bohren und Schrauben
Einhell spendiert seinem Akkuschrauber als einzigem im Testfeld einen zusätzlichen Handgriff für besonders gutes Führen beim Bohren und Schrauben

Auch Bits werden mitgeliefert. Aus der Erfahrung heraus sollte man allerdings auf die herstellerseitig gelieferten Bits verzichten und lieber auf ein hochwertiges Universalset mit zusätzlichem Bithalter setzen. Vorteil: Der Bitwechsel geht dann blitzschnell von der Hand und die Abnutzung des Bits im Alltagsbetrieb ist in der Regel deutlich geringer. Gut finden wir übrigens die praktischen Aufbewahrungsboxen, die ein gutes Verstauen bei Nichtnutzung ermöglichen. Lediglich Einhell verzichtet darauf und liefert den Schrauber nur in einem Pappkarton.

Die Ausstattung von Akku-Bohrern als wichtiges Auswahlkriterium

Alle Akku-Bohrschrauber lassen die Einstellung des Drehmomentes in mehr oder weniger feinen Abstufungen zu. Damit können Schrauben sehr exakt eingeschraubt werden, ohne diese zu überdrehen. Das macht vor allem dort Sinn, wo alle Schrauben aus optischen Gründen immer dieselbe Tiefe haben sollen oder ein Drehmoment vorgegeben ist.

Je mehr Stufen ein Akkuschrauber bietet, umso feiner ist dann auch die Abstufung. Lobenswert: Mit 21 Stufen beim Einhell und je 20 bei Hikoki und Makita lassen sich unsere Akkuschrauber sehr feinfühlig einstellen.

Eine zusätzliche Bohrstufe ermöglicht die Nutzung der kompletten Kraft der Akku-Bohrschrauber ohne Drehmoment­begrenzung
Eine zusätzliche Bohrstufe ermöglicht die Nutzung der kompletten Kraft der Akku-Bohrschrauber ohne Drehmoment­begrenzung

Hinzu kommen bei allen drei Geräten noch zwei einstellbare Gänge. Deutlich einfacher ist hingegen das Gerät von Black+Decker: Nur ein fester Gang und lediglich 10 Stufen lassen sich hier einstellen. Positiv: Alle Geräte verfügen über eine Bohrstufe. Hier steht die komplette Kraft zum Bohren zur Verfügung. Mit den zwei Gängen – falls vorhanden – lässt sich aber auch hier noch die Kraft einstellen.

Im Betrieb der Bohrmaschinen zählt die Leistung!

Obwohl Makita bei 12 V eine recht geringe Leistung erwarten lässt: In der Praxis lässt sich mit dem dadurch auch sehr kompakt gebauten Akkuschrauber prima und doch verhältnismäßig kraftvoll arbeiten. Und das bezieht sich nicht nur auf den Aufbau von Selbstbaumöbeln, sondern auch allen anderen Schraubarbeiten. Es zeigt sich: Für nicht allzu große Schrauben reicht die Kraft problemlos aus. Beachten sollte man allerdings, dass das Bohrfutter eine relativ geringe Spannweite von 10 Millimetern (mm) hat.

Ebenfalls 10 mm bietet Black+Decker, während die beiden anderen Schrauber immerhin Bohrer bis 13 mm aufnehmen können. Ebenfalls recht agil zeigt sich der Black+Decker, der nach dem Makita der zweitkleinste Akkuschrauber im Test ist. Allerdings hätten wir uns hier wie schon erwähnt ein paar Drehmomentstufen mehr gewünscht. Besonders kraftvoll zeigen sich die Akku-Bohrschrauber von Hikoki und Einhell im Test, wobei der Einhell mit satten 60 Newtonmetern (Nm) die größte Kraftreserve bietet. Zum Vergleich: Beim Hikoki sind es 50 Nm, bei Black+Decker und Makita 30 Nm.

Akku-Schrauber von Makita als unser Testsieger

Vorweg: Richtig schlecht ist keiner der Akkuschrauber im Test. Es kommt ein großes Stück auch auf den geplanten Einsatz an. Sollen nur gelegentlich ein paar Schrauben ins Holz geschraubt oder Möbel aufgebaut werden, reichen der agile Schrauber von Makita oder der Black+Decker locker aus. Aufgrund des geringen (Straßen-)Preisunterschiedes würden wir hier aber den Makita vorziehen, zumal dort zwei Akkus im Lieferumfang sind und der Bohrschrauber über eine bessere Ausstattung verfügt.

Praktisch: Bis auf Einhell liefern alle Hersteller ihre Akkuschrauber in einem Hartschalenkoffer, der gleichzeitig die Verkaufsverpackung ist
Praktisch: Bis auf Einhell liefern alle Hersteller ihre Akkuschrauber in einem Hartschalenkoffer, der gleichzeitig die Verkaufsverpackung ist

Gegen Black+Decker spricht im Übrigen auch die fehlende Kapazitätsanzeige am Akku. Wer mehr Wert auf kraftvolles Schrauben und Bohren legt und auch mit einem etwas größer gebauten Akkuschrauber leben kann, der sollte sich eher für Hikoki oder Einhell entscheiden. Ganz klarer Favorit: Falls schon Akkus der Power-X-Reihe vorhanden sind, empfiehlt sich der Akku-Bohrschrauber von Einhell. Der kann neben seinen kräftigen 60 Nm auch mit dem zusätzlichen Handgriff punkten. Übrigens: Ein LED-Licht ist in allen vier Testgeräten verbaut.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akku-Bohrschrauber-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Akku-Bohrschrauber
Funktion: In den Testreihen des Schraubtest werden verschieden dimensionierte Schrauben in Hart- und Weichholz gedreht. Ziele ist ein bündiges Eindrehen unter adäquater Kraftanstrengung. Zudem wird innnerhalb der Betriebsspannungsbereiche das anliegende Drehmoment vergleichend bewertet. Das Greifen, Halten und Führen der Maschinen wird während der Testreihen bewertet und dabei auf Griffform, Balance und Greifpunkte für die zweite Hand geachtet.
Handhabung: Für die Note der Bedienfreundlichkeit wird durch die Redaktion die allgemeine Handhabung der Geräte getestet: Trigger, Drehrichtungs- und Gangwahl, Akkuwechsel, Bit-/Bohrerwechsel, ebenso die Handhabung von Ladegerät und Zubehör. Das Betriebsgeräusch wird auf höchster Drehzahl gemessen und bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (speziell für die Akkus) untersucht und anschließend nach ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Tipps) bewertet.
Verarbeitung: Allgemeine Wertigkeit der Materialien, das (Nicht-)Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten und die Passgenauigkeit aller moldularen Teile werden bewertet.
Ökologie: Die Note ergibt sich aus erreichtem Drehmoment pro Volt, Verfügbarkeit von Service/Wartung und ökologischer Betrachtung des Verpackungsmülls.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut Gerät und Anleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen.

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