Wenn es draußen kalt ist, freut sich der Mensch auf mollige Wärme daheim. Auch wenn man nicht alles aufheizen kann, so erfreut sich doch eine Erfindung großer Beliebtheit – und nicht nur im Winter: das Heizkissen. Was es schon zu Großmutters Zeiten gab, gibt es heute in einer modernen und stromsparenden Form. Lesen Sie mehr in unserem Heizkissen Test 2023.
Die Testgeräte im Heizkissen Test 2023
Heizkissen: | |
Promed NRP-2.0 | |
Promed HKP-1.6 XL | |
Infactory NX-7449 |
Im Test haben wir drei Heizkissen zur stationären und mobilen Nutzung. Unsere drei Heizkissen richten sich an ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Während beim Kissen von Infactory die Mobilität und netzunabhängige Stromversorgung im Vordergrund stehen, sind die beiden Kissen von Promed eher für den stationären Hausgebrauch gedacht. Das HKP-1.6XL ist dabei mehr eine kleiner geratene Heizdecke mit weniger Komfort eines echten (gepolsterten) Kissens und das NRP-2.0 wärmt vor allem den Nackenbereich und lässt sich einfach um den Körper legen.
Das Heizkissen Promed HKP-1.6XL
Mit einer Heizleistung von 100 Watt (W) gehört das Heizkissen von Promed eher zu den genügsamen Geräten und kann auch angesichts höherer Strompreise ohne schlechtes Gewissen betrieben werden. Denn eine Kilowattstunde ist hier erst nach 10 Stunden Dauerbetrieb erreicht. So weit kommt es in der Regel aber gar nicht, da die automatische Abschaltung bereits nach 90 Minuten (min) Dauerbetrieb greift. Mit sechs Temperaturstufen, einer LED-Anzeige am Regler und dem Turbo-Aufheizmodus ist das Kissen gut ausgestattet.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der zweiseitige abnehmbare Kissenbezug, der auch waschbar ist: Auf der einen Seite ist dieser angenehm flauschig, aber die andere Seite erinnert eher an Kunststoff mit einem weniger angenehmen Hautgefühl. Selbstverständlich lässt sich der Bezug auch durch einen eigenen passenden Bezug austauschen. Da das Kissen an keiner Stelle kaum wärmer als 30 Grad Celsius (°C) wird, muss man sich hier beim gewünschten Stoff kaum Gedanken um eine hitzebedingte Beschädigung machen.
Auch das Heizkissen selbst lässt sich bei 30 °C in der Handwäsche reinigen. Die Steuereinheit kann hierzu abgezogen werden – eine sehr praktische Idee. Im Betrieb wird das Kissen recht schnell warm, aber zu keinem Zeitpunkt wirklich heiß. Zu den Rändern hin nimmt die Heizwirkung auch spürbar ab und ist nur in der Kissenmitte gleichmäßig verteilt. Das stört allerdings kaum bei der Benutzung dieses Heizkissens. Selbstverständlich ist das Kissen auch über einen Überhitzungsschutz gegen Beschädigungen gesichert.
Das Heizkissen von Promed NRP-2.0
Bei diesem Gerät handelt es sich eher um ein Nackenkissen, auch wenn man es selbstverständlich als beheizte Unterlage zum Draufsetzen nutzen kann. Doch um den Hals gelegt spielt es seine wahren Fähigkeiten – nämlich eine angenehme Erwärmung im Nackenbereich – erst richtig aus. Das hilft bei vielerlei Beschwerden im Halswirbelbereich wie Verspannungen oder Nackenschmerzen und fühlt sich richtig gut an. Im Vergleich zum HKP-1.6 XL wird das Kissen besonders im Nackenbereich bis zu 35 °C warm und kann dort wirklich eine angenehme und hilfreiche Wärme spenden.
Bedient wird es über ein baugleiches Bedienelement mit ordentlich langem Netzanschlusskabel, welches sich zum Waschen des Kissens ebenfalls abnehmen lässt. Der Bezug ist bei diesem Modell allerdings nicht abnehmbar, sodass das Kissen nur komplett bei 30 °C gewaschen werden kann. Beim Umlegen um den Hals kann das Kissen praktischerweise mit einem Druckknopf befestigt werden, sodass auch eine gewisse Bewegungsfreiheit bei der Nutzung erhalten bleibt.
Wie das andere Modell von Promed ist dieses Kissen ebenfalls mit einer Maximalleistung von 100 W angegeben. Die höhere Wärmeentwicklung zeigt sich allerdings auch beim Stromverbrauch. Während das NKP-1.6 XL in 10 min lediglich 4 W verbraucht, sind es beim NRP-2.0 mit 6 W immerhin 50 Prozent mehr Energieverbrauch. Zu den Rändern hin nimmt auch hier die Heizleistung deutlich ab, wobei sie im Anwendungsbereich rund um Nacken und Halswirbelsäule doch recht gleichmäßig verteilt ist. Zur Anwendung im Nackenbereich kann das NRP-2.0 auf jeden Fall empfohlen werden.
Das Heizkissen von Infactory NX-7449
Hier kann man wohl das Wort „Kissen“ am besten gebrauchen. Denn das NX-7 449 ist ein echtes gepolstertes Kissen, welches auf den ersten Blick gar nicht als Wärmekissen zu identifizieren ist. Nur das fest verbundene USB-Kabel verrät, dass es sich hier um mehr als ein simples Kissen handelt. Der schwarze Kissenbezug ist mit einem kleinen Reißverschluss versehen und abnehmbar. Laut Hersteller kann dieser per Handwäsche gereinigt werden. Durch die erforderlichen 5 Volt Betriebsspannung ist das Kissen sehr flexibel einsetzbar: In der Nähe eines Computers lässt es sich über dessen USB-Anschluss betreiben.
Im Auto klappt das über einen USB-Anschlussstecker über das Bordnetz oder auch eine simple Powerbank. Hat man eine Netzsteckdose in der Nähe, kann schließlich auch ein Netzbetrieb mit einem USB-Netzstecker erfolgen. Trotz der recht geringen Spannung erwärmt sich das Kissen vergleichsweise fix. Da die Heizelemente oben auf der Polsterung sitzen, entfaltet sich die Wärme beim Kissen natürlich sehr einseitig. Daher sollte man schauen, dass man immer auf der richtigen Seite sitzt. Ansonsten gefällt uns dieses Kissen vor allem wegen seiner flexiblen Nutzbarkeit und der vorhandenen Polsterung gut. Der Kissenbezug fühlt sich aber etwas zu sehr nach Kunststoff an.
Die Kissen im Betriebstest
Alle Kissen funktionieren im Betrieb einwandfrei. Bei den Heizkissen von Promed gefällt uns insbesondere die praktische Steuerung mit der gut lesbaren roten LED-Anzeige.
Nach unserem Geschmack könnten die Kissen ihre Wärme aber ruhig etwas gleichmäßiger auch in die Ränder hinein abgeben. Beim mobilen Heizkissen von Infactory finden wir die Verteilung etwas besser. Praktisch ist die Möglichkeit, das NRP-2.0 von Promed als Wärmekissen für den Nacken zu verwenden. Das ist wohltuend und entspannend zugleich.
Wie funktionieren eigentlich Heizkissen?
Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Bei allen drei Heizkissen sind simple Heizdrähte im Inneren verspannt und sorgen aufgrund des elektrischen Widerstandes für eine Energieumwandlung von elektrischem Strom in Wärme nach dem Prinzip eines elektrischen Heizkörpers. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung kommt es auf eine gute Verteilung der Heizspirale über die Fläche an.
Je feiner die Verästelung, umso gleichmäßiger wird schlussendlich die Wärme empfunden. Mit 100 W Spitzenleistung sind die beiden Kissen von Promed recht genügsam, unterm Strich aber dann auch nicht wirklich richtig heiß. Immerhin schafft das NRP-2.0 in der Fläche um die 35 °C. Das NKP-1.6 XL war mit maximal 29 °C doch deutlich kühler.
Unser Fazit zum Heizkissen-Test
Das Nackenheizkissen von Promed kann uns am meisten überzeugen, weil es recht flexibel einsetzbar ist. Auch das USB-Heizkissen von Infactory ist mobil einsetzbar und wärmt recht gut. Etwas enttäuscht das Promed HKP-1.6 XL aufgrund der doch deutlich geringeren Heizleistung. Dafür kann es gemeinsam mit dem zweiten Kissen von Promed mit einem flauschigen Hautgefühl punkten – zumindest auf einer Seite des Bezuges. Gut: Alle drei Kissen sind waschbar, die beiden von Promed sogar komplett.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Heizkissen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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