Raclette gilt als das perfekte Essen in geselliger Runde. In bester Gesellschaft von Freunden oder Familie wird ein Raclette-Grill mit Pfännchen in der Mitte des Tisches aufgebaut. Jeder kann seine Pfännchen nach Belieben füllen und schlemmen. In dieser Ausgabe haben wir fünf dieser Geräte für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Raclette-Grills Test 2023.
Die Testgeräte im Raclette-Grills Test 2023
Raclette-Grills: | |
Cloer 6458 | |
Rommelsbacher RC 1400 | |
Tefal RE458812 | |
Melissa 16300026 | |
Melissa 16300027 |
Der Ursprung von Raclette wird dem Kanton Wallis in der Schweiz nachgesagt und soll über 400 Jahre her sein. Als Bratkäse wurden mittig zerteilte Käselaibe mit der Schnittkante zu einem offenen Feuer ausgerichtet und so lange erhitzt, bis die schmelzende Käseschicht eine bräunliche Kruste bildete. Diese Diese wurde dann abgestrichen. Die am weitesten verbreitete und gängigste Art des Raclette in Deutschland ist wohl die Zubereitung im Pfännchen-Grill. Er passt immer und überall und ist einfach und schnell in der Zubereitung. Da gemeinsam am Tisch gekocht wird, bleibt mehr Zeit für Genuss und Gespräche. Die kinderleichte Handhabung, gepaart mit einem kulinarischen Genuss, machen Raclette zu einem Erlebnis. Aus diesem Grund findet sich wohl kaum mehr ein Haushalt, welcher nicht über ein eigenes Raclette-Gerät verfügt.
Was man zu Raclette-Grills wissen sollte
Trotz der Unterschiede der fünf Geräte kann mit allen ein gemütlicher Abend veranstaltet werden – keines der getesteten Raclettes versagt seinen Dienst. Doch alle haben ein Manko: So wird den Nutzenden in den meisten Bedienungsanleitungen empfohlen, die gewünschte Betriebstemperatur einzustellen.
Abgesehen davon, dass dem Tefal nur einen Betriebsknopf spendiert wurde, verfügen die stufenlosen Regler der anderen Geräte über keine Temperaturangaben. Woher soll der Nutzer also wissen, wie die für ihn richtige Hitze eingestellt werden kann? Hier ist Probieren angesagt.
Der Raclette-Grill von Cloer
Das Raclette von Cloer ist erstklassig verarbeitet. Auch die verwendeten Materialen wirken hochwertig. Als einziges Gerät im Test stellt es eine Parkebene zur Verfügung – für ungenutzte Pfännchen oder bereits gefüllte, die warm gehalten werden sollen. In knapp 5 Minuten (min) nach dem Anschalten ist das Gerät einsatzbereit.
Die Hitzeverteilung bei den Pfännchen ist die gleichmäßigste im Test. Der flüssige Käse rutscht ganz locker und rückstandsfrei aus den Pfännchen. Die Grillplatte ist zwar nicht wendbar, doch die Bratergebnisse mit Steak oder Würstchen können sich sehen lassen. Auch hier ist die Hitzeverteilung sehr gleichmäßig.
Der Clou: Die Grillplatte lässt sich im Test nach Gebrauch ganz einfach mit einem Küchentuch säubern – und zwar rückstandsfrei. Leider hat der Cloer ein Manko: Wegen fehlender Tragegriffe besteht Verbrennungsgefahr. Das Raclette sollte aus diesem Grund zur Sicherheit also erst nach dem Abkühlen weggeräumt werden.
Tefal mit seinen neuen Raclette-Grill
Die Vorstellung des Tefal ist etwas enttäuschend, schließlich gilt eine unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers von 95 Euro. Dafür wirkt das Gerät jedoch nicht hochwertig genug, für die Basis wurde viel Kunststoff verbaut. Dennoch passen alle Teile wie aus einem Guss. Das Gerät hat nur einen Betriebsknopf zum An- und Ausschalten spendiert bekommen. Ein Temperaturregler fehlt.
Nach 7 min ist das Gerät einsatzbereit, wie der sogenannte Thermo Spot anzeigt. Dieser ist auf der Grillplatte angebracht und wird beim Erreichen der Betriebstemperatur einheitlich rot. Was auffällt: Der Basis fehlen nützliche Vertiefungen, in denen die Pfännchen Platz finden. So haben diese keinen festen Halt und rutschen hin und her. Doch punktet Tefal mit der Anzahl der Pfännchen.
Insgesamt können zehn gleichzeitig verwendet werden. Die Wärmeverteilung der Grillplatte ist vorbildlich, bei den Pfännchen dagegen ungleichmäßig. Während die einen ihre ersten Minigerichte schon genießen können, müssen andere noch auf das Durchgaren ihrer Pfännchen warten. Ist es dann soweit, fließt der geschmolzene Käse ohne Rückstände auf die Teller. Die Grillplatte ist wegen der festgebackenen Bratrückstände hingegen etwas schlechter zu reinigen als die der anderen Geräten im Test.
Der Raclette-Grill von Melissa 16300026
Das erste Raclette von Melissa ist das günstigste Gerät im Test. Der niedrige Preis schlägt sich auch in der Verarbeitung nieder. Dafür sind die Pfännchen farblich unterschiedlich gekennzeichnet und es besteht keine Verwechslungsgefahr mit den Pfännchen des Tischnachbarn.
Außerdem liegen sie in der Ablage unter der Heizspirale super sicher. Aber die Grillplatte wackelt und ist nicht arretierbar. Das Gerät ist sehr flach ausgeführt und bietet somit wenig Platz, um die Zutaten in den kleinen Pfannen zu stapeln. Die Hitzeverteilung unter der Heizspirale lässt zudem sehr zu wünschen übrig – wie übrigens auch die der Grillplatte. Dennoch kann auch mit diesem günstigen Gerät ein gemütlicher Raclette-Abend gelingen.
Der Raclette-Grill von Melissa 16300027
Mit dem 16300027 schickt Melissa ein zweites Raclette ins Rennen, das rund 30 Euro teurer ist als das Schwestermodell. Dennoch ist dieser Grill ebenfalls nur mäßig verarbeitet. Die verwendeten Materialien wirken billig. Überstehende Schrauben ragen in die Ebene für die Pfännchen hinein. Hier ist etwas Vorsicht geboten.
Dafür gibt es zur quadratischen Grillplatte zusätzlich eine Steinplatte aus Granit. Allerdings ist das Gerät erst nach 12 min einsatzbereit – so viel Zeit benötigt kein anderes Raclette im Test. Die Hitzeverteilung unter der Heizspirale ist die schlechteste im Test. Der geschmolzene Käse trennt sich rückstandslos von der Oberfläche der Pfännchen.
Das Bratergebnis auf der Grillplatte ist dagegen besser als beim kleinen Bruder. Die Platte lässt sich einfach reinigen. Pluspunkt: Tragegriffe machen den Transport ungefährlich. Ein Raclette gelingt mit Melissa trotz der erwähnten Mängel gut.
Der Raclette-Grill von Rommelsbacher
Der Grill des Herstellers Rommelsbacher ist das teuerste Gerät im Test. Er ist mit Edelstahl und gebürstetem Aluminium am hochwertigsten verarbeitet. Etwas inkonsequent wirkt die Materialauswahl für den Betriebsknopf, der aus Kunststoff besteht. Die Grillplatte lässt sich umdrehen und beispielsweise für Crêpes verwenden. Allerdings versagt die von Rommelsbacher hochgepriesene Xylan-Beschichtung. Weil Rückstände eingebrannt sind, lässt sich die Grillplatte nach Gebrauch nicht ganz so gut reinigen wie beispielsweise die des Konkurrenzgerätes von Cloer. Leider fehlen dem Grill zwei Tragegriffe, die wohl dem modernen Design zum Opfer gefallen sind.
Die Hitzeverteilung unter der Heizspirale ist besser als bei den meisten Testgeräten. Super: Die Grillplatte lässt sich wenden und gibt runde Formen für Crêpes frei. Der Phantasie für ein abwechslungsreiches Raclette sind damit keine Grenzen gesetzt. Wem dennoch die Ideen fehlen, sollte einen Blick in die gut zu lesende Bedienungsanleitung werfen. Diese enthält
verschiedene Rezepte.
Unser Testfazit zum Raclette-Grill-Test
Für einen geselligen Abend mit leckeren Speisen bieten sich Raclette-Grills an. Bei der Auswahl der Zutaten sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Im Test überzeugt das Gerät von Cloer am meisten.
Sowohl bei der Qualität in der Verarbeitung als auch beim Zubereiten der Speisen gibt es kaum Abstriche. Doch auch die beiden Grills von Melissa funktionieren gut und sind die richtige Wahl für den schmalen Geldbeutel.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Raclette-Grills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Nicole Mellar
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