3 Unkrautbrenner im Test

Unkraut ist bekanntermaßen unverwüstlich und findet immer wieder seinen Weg auf unsere Terrassen, Einfahrten und Gehwege. Mit Unkrautbrennern lässt sich das lästige Grün wenigstens für einige Zeit im Zaum halten. Wir haben zwei elektrische Modelle und einen gasbetriebenen Brenner dem Praxistest unterzogen. Lesen Sie mehr in unserem Unkrautbrenner Test 2022.

Die Testgeräte im Unkrautbrenner Test 2022

Wer ein eigenes Grundstück oder eine Terrasse besitzt, kennt das Problem: Jedes Jahr aufs Neue, wenn alles grünt und blüht, fängt auch das Unkraut an zu sprießen. In den Fugen zwischen Pflastersteinen scheint es sich besonders wohlzufühlen und stellt uns immer wieder vor die Herausforderung, es loszuwerden. Da der Einsatz von giftigen Chemikalien zu diesem Zweck in Deutschland aus gutem Grund verboten ist, bleibt neben dem mühsamen Auszupfen per Hand nur eine Alternative: das Abbrennen. Durch das kurze aber sehr starke Erhitzen werden die Pflanzenzellen zerstört und das Unkraut geht ein. Die Methode ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effektiv und noch dazu bequemer als das Unkrautzupfen per Hand. Allerdings ist auch dies keine dauerhafte Lösung, da die Hitze meist nicht bis zu den Wurzeln durchdringt und die Pflanzen wieder austreiben können.

Was man beim Zusammenbau beachten sollte

Bevor die Geräte einsatzbereit sind, müssen sie aber erst einmal zusammengesetzt werden. Beim elektrischen Modell von Royal Gardineer muss dafür zuerst die Verlängerungsstange an der Basis montiert werden. Beim Testkandidaten von Hammersmith ist die Stange schon montiert, hier kann lediglich noch ein Führungsrad angebracht werden, was sich beim späteren Einsatz bewähren wird. Etwas aufwendiger gestaltet sich die Vorbereitung hingegen beim gasbetriebenen Brenner von Gloria. Für die Nutzung wird eine mit Propan oder einem Propan-Butan-Gemisch gefüllte Gasflasche der Größe 5 oder 11 Kilogramm benötigt, wie sie im Baumarkt oder an der Tankstelle erhältlich ist.

Nun muss noch der mitgelieferte Druckminderer auf der Gasflasche montiert werden, erst dann kann der Schlauch mitsamt Brenner befestigt werden. Anschließend empfiehlt es sich, noch eine Dichtigkeitsprüfung durchzuführen, um sicherzugehen, dass nirgendwo ein Gasleck ist. All diese Schritte sollten sehr sorgfältig ausgeführt werden, da austretendes Gas sehr gefährlich werden kann. Aber die bebilderte Bedienungsanleitung ist hier eine große Hilfe und macht den Zusammenbau auch für Laien sicher möglich. Wenn schließlich noch der Standfuß festgeklemmt wurde, kann es mit dem Brennen losgehen.

Was taugen Unkrautbrenner?

Durch Betätigen des Schiebereglers lassen sich die beiden elektrischen Modelle von Royal Gardineer und Hammersmith unkompliziert einschalten. Bis sie die nötige Temperatur für die Unkrautvernichtung erreicht haben, ist jedoch erst einmal warten angesagt. Reichlich eine Minute benötigen die Geräte, bis sie soweit aufgeheizt sind, dass das Grün unter ihrer Hitze welk wird. Wesentlich schneller ist da der Gasbrenner von Gloria am Start. Allerdings ist auch hier wieder Vorsicht geboten, da das Modell nicht über eine Piezozündung verfügt, sondern mit einem Streichholz entzündet werden muss. Hält man sich an die Anleitung und verwendet ein langes Kaminstreichholz während das Gasventil nur ein halbe Umdrehung geöffnet ist, klappt aber auch das ohne Probleme.

Praktisch unmittelbar nach dem Entzünden der Flamme ist das Gerät einsetzbar und brennt mit seiner bis zu 1 000 Grad Celsius heißen Flamme alles weg, was ihm in den Weg kommt. Das ist effektiv, aber auch brandgefährlich. Zu nah an Hecken, Büschen oder trockenem Rasen sollte der Brenner also besser nicht zum Einsatz kommen. Laut Herstellerangaben werden bei beiden elektrischen Kandidaten hingegen nur Temperaturen von bis zu 650 Grad Celsius erreicht. Das zeigt sich auch in den Ergebnissen, da die Modelle erheblich länger benötigen, um das Unkraut zu verbrennen. Gleichzeitig sind sie sicherer, da keine direkte Flamme im Spiel ist.

So funktioniert ein Unkrautbrenner

Gerade bei größeren Flächen ist es von Vorteil, wenn das Unkrautentfernen leicht von der Hand geht. Die richtige Arbeitshöhe spielt da eine entscheidende Rolle, denn ständiges Gebücktstehen wird schnell anstrengend und ist nicht gut für den Rücken. Mit einer Gesamtlänge von 107 Zentimetern hat der Brenner von Royal Gardineer hier die besten Karten. Das gasbetriebene Modell von Gloria ist mit 94 Zentimetern nicht ganz so lang, lässt sich aber dank der leistungsstarken Flamme trotzdem bequem im Stand bedienen. Etwas weniger rückenfreundlich ist das 102 Zentimeter lange Gerät von Hammersmith. Durch das Führungsrad, auf dem das Modell über den Boden geschoben werden kann, wird die Handhabung jedoch wieder etwas angenehmer gestaltet.

Ein wirkliches Manko bei den elektrisch betriebenen Kandidaten ist hingegen das kurze Kabel. Mit einer Länge von zwei Metern ist der Bewegungsradius bei beiden Geräten nicht besonders groß. Mit einem Verlängerungskabel kann jedoch Abhilfe geschaffen werden. Das ist beim Gasbrenner von Gloria nicht nötig, da dieser mit einem fünf Meter langen Gasschlauch ausgestattet ist, der weitläufiges Arbeiten ermöglicht. Wenn alles Unkraut verbrannt wurde, legt man die Geräte zum Abkühlen auf den ausklappbaren Standfuß. Bevor die Elektromodelle ausgeschaltet werden können, sollten sie laut Bedienungsanleitung jedoch erst noch etwa eine Minute auf Leistungsstufe 1 laufen.

Vielseitig einsetzbar

Neben Unkrautentfernung sind die Brenner noch für weitere Einsatzgebiete geeignet. Zum einen für das Enteisen von überfrorenen Einfahrten oder Gehwegen im Winter, zum anderen fürs schnellere Anzünden des Grills beim sommerlichen Barbecue. Für diesen Zweck lässt sich das Modell von Royal Gardineer durch Abnehmen der Verlängerungsstange und Drehen des Griffs in eine praktische Heißluftpistole verwandeln. Ein passender Grillanzünderaufsatz ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten, während er beim Gerät von Hammer-smith noch nachgekauft werden muss. Zudem verfügt der Testkandidat von Royal Gardineer neben dem klassischen Unkrautaufsatz über eine Kegeldüse, bei der die Hitze in einem kleinen, gut zu lenkenden Strahl austritt. Mit dieser können festgefahrene Schraubgewinde schonend gelöst oder Schrumpffolie verschweißt werden. Außerdem ist noch ein Spachtelaufsatz dabei, bei dem die Hitze großflächig austritt und mit dem Material, wie beispielsweise alte Lack- und Farbreste, aufgeweicht und abgekratzt werden kann, sowie eine Breitstrahldüse, die sich zum Entfernen von oft lästigen Aufklebern eignet.

Welcher Unkrautbrenner ist der beste?

Wer große Flächen schnell von Unkraut befreien will, ist mit einem Gasbrenner wie dem Testkandidaten von Gloria am besten beraten. Das Modell ist leistungsstark und bietet mit seinem fünf Meter langen Schlauch einen großen Bewegungsradius. Allerdings sollte beim Umgang mit dem Gerät immer ausreichend Vorsicht an den Tag gelegt werden, da die offene Flamme eine hohe Brandgefahr mit sich bringt, gerade wenn es draußen sehr trocken ist. Wem das zu heiß ist und wer ohnehin nur eine kleine Fläche vom Unkraut befreien will, der kann auch zu elektrisch betriebenen Modellen greifen. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht nur sicherer, sondern auch vielseitiger einsetzbar sind, etwa zum Entfernen von Lack oder Kleber.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Unkrautbrenner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Autorin: Dorothee Wagner

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