Eines der wohl praktischsten kleinen Helferlein in der Küche ist die Waage. Das Abschätzen vom Gewicht der Zutaten bleibt so erspart und das Rezept kann bis aufs Gramm genau befolgt werden. Doch welche Exemplare auf dem Markt wiegen genau ab und sind noch dazu handlich, praktisch und ein Hingucker im Regal? Lesen Sie mehr in unserem Küchenwaagen Test 2021.
Die Testgeräte im Küchenwaagen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Küchenwaagen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Jeder kennt den Moment beim Backen, in dem man versucht, die gewünschte Menge an Mehl zum Teig hinzuzufügen. Oma hat immer 500 Gramm benutzt und wusste komischerweise auch immer ganz genau, wie viel das ist, auch ohne Waage. Die gesamte Mehlpackung enthält genau ein Kilogramm. Wenn sie nur voll wäre, dann wäre das Abschätzen ein Leichtes. Nur gab es letzte Woche schon Apfelkuchen, und etwas vom Mehl fehlt. Also schön, dann eben auf gut Glück. Ein einfacher Teig zum Kuchenbacken verzeiht einem vielleicht die etwas ungenauen Angaben, aber manchmal braucht es eben die genaue Grammanzahl für das perfekte Gericht. Küchenwaagen sind ein nützliches kleines Gadget, um schnell die genaue Menge abzuwiegen.
So genau sind digitale Küchenwaagen
Das wohl wichtigste Kriterium bei einer Küchenwaage ist die Genauigkeit der Wiegefunktion. Aber was genau passiert eigentlich, wenn man etwas zum Abwiegen auf die dafür gemachte Fläche legt? In jeder Waage befinden sich eine oder mehrere sogenannte Wägezellen aus Aluminium oder Stahl. Auf dieser liegen sehr dünne Drähte, die Dehnungsmessstreifen. Unter Gewichteinwirkung verformen sich die Wägezellen minimal. Diese Abweichung wird mithilfe der Messdrähte aufgezeichnet und als Gewicht wiedergegeben. Fast alle Waagen dieses Tests bestehen das Kriterium Messgenauigkeit mit Bravour. Zwar gibt es sowohl bei der Kitchen EcoMaster und der EcoStyle von Caso als auch bei der Waage aus dem Hause Melissa geringe Abweichungen, allerdings sind diese nie größer als zehn Gramm, sodass dadurch in der Benutzung beim Kochen und Backen keine Nachteile entstehen. Alle getesteten Küchenwaagen bieten eine Anzeige in Gramm und Oz (Unze). Abgesehen von dem Modell von Rosenstein & Söhne und den beiden von Soehnle bieten alle anderen auch eine Anzeige in Millilitern an, was praktisch für das Abwiegen von Flüssigkeiten ist. Dafür können aber die Soehnle-Modelle mit sehr hohen Maximalgewichten von 10 und 15 Kilo punkten. Alle anderen haben eine Obergrenze von fünf Kilo. Auch praktisch ist die bei fast allen Waagen vorhandene Tara-Funktion. So lassen sich auch Lebensmittel perfekt wiegen, die in einer Verpackung auf die Wage gelegt werden.
Bedienung der digitalen Küchenwaagen
Alle der vorgestellten Waagen bieten ein mehr oder weniger großes Display mit entsprechenden Tasten oder Oberflächen mit Sensorfunktion für die optimale Bedienung. Bei den beiden Modellen von Soehnle funktionieren diese Sensoren, die ein Ändern der Einstellungen durch Fingerberührung versprechen, manchmal erst nach dem zweiten Anlauf. Dafür bieten diese Waagen aber eine Aufhängfunktion an der Rückseite, mit der man sie an der Wand befestigen kann. Das geht übrigens auch mit der Suntec-Waage. Das Modell von Gourmetmaxx besitzt sogar ein Tastaturfeld für die genaue Angabe von Mengen. Genauso wie bei der Suntec-Waage können hier die Nährwerte verschiedener Zutaten abgerufen werden, da diese im System eingespeichert sind. So ist nicht nur das Gewicht des Lebensmittels, sondern sind direkt auch Angaben zu Fetten, Kohlenhydraten, Eiweißen und Kalorien zu sehen. Ungefähr die Hälfte der vorgestellten Waagen überzeugt mit einem beleuchteten Display, was das Ablesen der Angaben nochmals erleichtert. Doch auch bei den anderen Modellen ist der Bildschirm so designt, dass die Werte problemlos ablesbar sind. Vor allem die Silit-Waage und die EcoStyle von Caso haben einen sehr großen Bildschirm. Andere Waagen, wie zum Beispiel die beiden von Soehnle, legen den Fokus hingegen auf eine große Wiegefläche, was die Benutzung um einiges flexibler macht und auch größere Behältnisse erlaubt.
Hauptsache standfest
Um eine störfreie Benutzung der Küchenwaagen zu garantieren, haben alle verschiedenste Antirutschsysteme an der Unterseite. So wird sichergestellt, dass sie auch bei der Belastung mit größeren oder schwereren Gewichten nicht umkippen. Die Soehnle-Waagen haben sehr große Antirutschfüße. Hier steht alles sicher. Beim WMF-Modell hingegen kann es beim Bedienen der Tasten oder Belasten auf der falschen Stelle passieren, dass sie hochschnippt oder verrutscht. Dasselbe gilt für die Kitchen EcoMaster aus dem Hause Caso. Eine besondere Betrachtung gilt hier den Waagen von Rosenstein & Söhne sowie dem Zweitmodell von Caso. Sie kommen nämlich mit einem sehr praktischen handlichen Design. Dank Ein-/Ausklappfunktion lassen sie sich kompakt verstauen und nehmen so im Küchenschrank nicht viel Platz weg. Das bedeutet aber auch, dass sie in ausgeklappter Form eine eher kleine Wiegefläche bieten und so weniger Stabilität gegeben ist. Wenn aber der zu wiegende Gegenstand richtig platziert wird, stellt es kein Problem dar. Dafür lassen sie sich auch einfach mal auf Reisen mitnehmen.
Reinigung einer Küchenwaage
Küchenwaagen funktionieren normalerweise mit Batterien, die hier getesteten entweder mit 1,5-Volt-Batterien der Art AAA oder CR-Knopfzellen. Außer bei der Suntec-Waage sind diese auch bei allen Modellen bereits im Lieferumfang enthalten. Allerdings gibt es zwei sehr umweltfreundliche Ausnahmen in dieser Waagenauswahl. Sowohl das Modell von Brabantia als auch die beiden von Caso können batterielos in Betrieb genommen werden. Sie funktionieren auf der Basis von kinetischer Energie. Indem man entweder am Bedienrad dreht oder die Hebelfunktion betätigt, bringt man die Waage für einige Minuten zum Laufen. Keine Batterieentsorgung, keine Umweltverschmutzung. Abgesehen davon waren größtenteils alle Waagen ressourcensparend verpackt und bei den meisten wurde auf die übermäßige Nutzung von Plastik verzichtet. In Bezug auf die Reinigung bieten vor allem Modelle wie das von WMF eine einfache Lösung. Durch die glatte Glasoberfläche reicht einfaches Abwischen. Auch hier gibt es eine Küchenwaage die heraussticht. Die Aqua Proof von Soehnle lässt sich sogar in der Spülmaschine reinigen. Fakt ist, dass für alle nicht viel Wasser benutzt werden muss, ein Wisch über die Bedienoberfläche reicht aus.
Unser Fazit im Küchenwaagen-Test
Da hier wirklich diverse Waagen im Test waren, gibt es noch mal einen kleinen Gesamtüberblick: Wer vor allem große, schwere Zutaten wiegen möchte und dies auch eher in großen Behältnissen, setzt auf die Modelle von Soehnle und Silit. Sie überzeugen mit einem hohen Maximalgewicht und großer Wiegefläche. Für eine gelegentliche Nutzung kleiner Abwiegemengen in der Küche eignen sich praktische leichte Modelle wie die Waagen von Caso, WMF und Melissa, das Modell von Gourmetmaxx oder die Suntec. Wer es aber gerne sehr kompakt und handlich mag, ist mit den klappbaren Waagen von Rosenstein & Söhne oder der EcoStyle von Caso gut bedient. Diese und die mintgrüne Version von Brabantia bieten die umweltfreundliche Alternative zu den anderen Waagen. Schlussendlich machen alle das, was sie sollen: wiegen. Worauf sonst noch Wert gelegt wird, kann individuell entschieden werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Küchenwaagen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Annika Franz
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