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Ob Kaffeevollautomat oder doch Siebträgermaschine ist mittlerweile eine Glaubensfrage, die auf sehr hohem Niveau diskutiert wird. Wer seinen Kaffee lieber „zelebriert“ als ihn schlaftrunken am Morgen zu „beziehen“, kommt um eine klassische Siebträgermaschine nicht herum. Denn hier ist Kaffee brühen noch eine Zeremonie. Lesen Sie mehr in unserem Siebträgermaschinen Test 2025.

Die Testgeräte im Siebträgermaschinen Test 2025

Siebträgermaschinen mit Mahlwerk:
Sage Appliances Oracle Jet
Loewe aura.pure
De’Longhi La Specialista Maestro EC9885.M
De’Longhi La Specialista Touch EC9455.M
De’Longhi La Specialista Arte EC9155.MB
Vestel SESM 9090 X
Krups Precision XP801T
Siebträgermaschinen ohne Mahlwerk:
Smeg EMC02
Caso Design Espresso Gourmet Crema
Caso Design Espresso Gourmet Latte
Hibrew H10B
Cloer 5829
AEG EC6-1-6ST Gourmet 6
Kemar KEM-117
Eta Storio ETA618190000
Cucina di Modena ZX-7812

Unser großes Testfeld umfasst 16 Siebträgermaschinen unterschiedlichster Preisklassen und Kategorien. Darunter befinden sich einfache Maschinen ohne Mahlwerk, die teilweise schon unter 100 Euro zu haben sind und sich eher an Einsteiger richten, bis hin zu exklusiven Modellen mit nahezu perfektem Mahlwerk und aus hochwertigsten Materialien wie Edelstahl und Wurzelholz für nahezu 2 000 Euro.

Bekannte Markenhersteller wie AEG, De’Longhi, Krups und Sage sind ebenso vertreten wie überraschend gute Siebträgermaschinen aus den eher für diese Branche unbekannteren Manufakturen wie Loewe und Smeg. Allen gemein ist der gleiche Einsatzzweck: Einen möglichst perfekten Espresso zaubern oder daraus hervorgehende Heißgetränke wie Americano, Cappuccino oder Latte macchiato.

Siebträgermaschinen ohne Mahlwerk im Test

Neun Siebträgermaschinen werden ohne Mahlwerk ausgeliefert. Was zunächst nach einem Manko klingt, ist unter Kaffeefans aber eher Normalität. Denn einer der wichtigsten Grundbausteine ist eine perfekte Kaffeemühle.

Je besser und homogener die Kaffeebohnen gemahlen werden, umso geschmackvoller wird der Espresso am Ende. Der getrennte Kauf einer hochwertigen Kaffeemühle und der Siebträgermaschine ist somit eher die Regel als die Ausnahme. Denn häufig ist genau das Mahlwerk die Achillesferse auch hochwertigerer Kombigeräte.

Ein Manometer an der Siebträgermaschine ist eine wichtige Orientierungshilfe zur Extraktion des Espresso. Nur in der „Espresso Range“ ist der Druck optimal
Ein Manometer an der Siebträgermaschine ist eine wichtige Orientierungshilfe zur Extraktion des Espresso. Nur in der „Espresso Range“ ist der Druck optimal

Dennoch: Das Preis- und damit ebenfalls das Qualitätsspektrum bei Siebträgermaschinen ist auch bei den Varianten ohne Mahlwerk groß. Im niedrigpreisigen Segment unter 200 Euro ist hier nur eine Maschine, die den Geschmack der Testenden doch einigermaßen trifft. Dabei handelt es sich um die Hibrew H10B, die sogar schon für einen Straßenpreis von 109 Euro zu haben und damit ein echter Geheimtipp ist.

Zwar gibt es hier wie bei allen anderen Geräten dieser Preisklasse nur einen nahezu nutzlosen Tamper aus Kunststoff. Auf der Habenseite steht aber ein Display für wichtige Einstellwerte und Taster mit echtem Druckpunkt – allerdings etwas ungünstig auf der Oberseite platziert. Zudem gibt es ein – in dieser Preisklasse nur selten zu findendes – Manometer zur Beurteilung der optimalen Extraktion und sogar zwei Arten von Siebträgereinsätzen: doppelwandig und einwandig.

Lecker cremigen Espresso liefern alle Maschinen nur, wenn die Extraktion im optimalen Bereich war. Hier ist die Ausgabemenge schon etwas zu viel
Lecker cremigen Espresso liefern alle Maschinen nur, wenn die Extraktion im optimalen Bereich war. Hier ist die Ausgabemenge schon etwas zu viel

Der Espresso aus der Maschine schmeckt dabei überraschend gut, und sie verfügt sogar über eine Cold-Brew-Funktion. Nimmt man ein paar Euro mehr in die Hand, sind die beiden Geräte von Caso einen Blick wert. Sie machen einen sehr hochwertigen Eindruck, haben ebenfalls Display und Tasten (diesmal sogar an der Front) und werden mit einem guten Tamper aus Holz und Metall geliefert.

Die etwas teurere Variante der beiden Maschinen wird zusätzlich mit einem automatischen Milchaufschäumer mit Behälter geliefert. Der Preissprung zwischen der teuersten Maschine ohne Mahlwerk und der Smeg EMC02 ist gewaltig. Das hat aber auch einen guten Grund.

Praktisch sind Knöpfe mit „echtem“ Druckpunkt und natürlich ein Display. Diese Elemente oben auf dem Gerät anzubringen, ist aber nicht unbedingt clever
Praktisch sind Knöpfe mit „echtem“ Druckpunkt und natürlich ein Display. Diese Elemente oben auf dem Gerät anzubringen, ist aber nicht unbedingt clever

Mit der EMC02 hat der eigentlich für hochwertige Haushaltsgeräte im Design der 50er-Jahre bekannte Hersteller einen echten Treffer gelandet. Diese Maschine eignet sich als Gerät zum Einstieg in die professionelle Baristawelt und überzeugt unter anderem mit dem Triple-Thermoblock-System, vielen Einstellmöglichkeiten und edlen Materialien. Auch die Schaumlanze ist dem Hersteller sehr gut gelungen.

Siebträgermaschinen mit Mahlwerk im Test

Die Meinungen zu Geräten mit integriertem Mahlwerk sind gespalten – und das zu recht. Denn häufig stellt sich heraus, dass eine gute Maschine am Ende wegen des durchschnittlichen Mahlwerks doch nicht den hohen Ansprüchen der Kaffeefans genügt. Eine rühmliche Ausnahme kommt hier von einem Hersteller, der eigentlich noch ein unbeschriebenes Blatt in der Baristawelt ist.

Diese Maschine hat Charme. Leider sind die Kippschalter sehr labil und die Anzeige ist nicht für den Druck, sondern für die Wassertemperatur
Diese Maschine hat Charme. Leider sind die Kippschalter sehr labil und die Anzeige ist nicht für den Druck, sondern für die Wassertemperatur

Denn Loewe kennt man eher als hochwertige Marke in der Unterhaltungselektronik. Doch mit der aura.pure hat Loewe auch eine hervorragende Siebträgermaschine im Angebot, die nicht nur durch ihr edles Gehäuse – unter anderem aus Wurzelholz – zu überzeugen vermag. Auch der Triple-Thermoblock und vor allem das überraschend gute Mahlwerk machen die Maschine trotz aufgerufener 2 000 Euro fast schon zu einem Schnäppchen unter den Kombigeräten.

De’Longhi und Kaffeemaschinen

Mit ein paar Abstrichen empfehlenswert sind auch die drei verschiedenen La-Specialista-Modelle von De’Longhi. Sie unterscheiden sich insbesondere bezüglich ihrer Ausstattung. So gibt’s beim Einsteigergerät Arte ein Mahlwerk mit nur acht Mahlgradeinstellungen.

Bei der Touch und der Maestro sind es immerhin 15 Mahlgrade, die eine etwas feinere Einstellung ermöglichen. Allen drei Maschinen gemein ist aber eine gute Bedienführung (bei der Touch sogar mit Anleitungen über das farbige Touchdisplay) sowie zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten bezüglich Temperatur, Mahldauer und Vor-Extraktionszeit.

Der Triple-Thermoblock der Smeg EMC02 kann im Test überzeugen. Natürlich sollten Sie hier aufpassen: Das Metall um den Siebträger wird sehr heiß
Der Triple-Thermoblock der Smeg EMC02 kann im Test überzeugen. Natürlich sollten Sie hier aufpassen: Das Metall um den Siebträger wird sehr heiß

Besonders erwähnenswert: Die beiden Maschinen mit manuellem Tamper werden mit einem kompletten Barista-Kit geliefert. Dieses enthält nicht nur einen hochwertigen Tamper, sondern auch eine Tampermatte sowie einen Aufsatz für den Siebträger zum krümelfreien Mahlen und Tampern. Die Maestro ist mit einem halbautomatischen Tampersystem ausgestattet: Nach dem Mahlen wird ein eingebauter Tamper mit Muskelkraft und damit gut dosierbar auf den gemahlenen Kaffee gedrückt.

Einige Maschinen verfügen sogar über ein Display zur Auswahl des gewünschten Getränkes. Bei der Zubereitung legt man dann selbst Hand an
Einige Maschinen verfügen sogar über ein Display zur Auswahl des gewünschten Getränkes. Bei der Zubereitung legt man dann selbst Hand an

Auch bei der La Specialista Touch ist das Tampern etwas außergewöhnlich: Es gibt eine aufsetzbare Dosierhilfe, damit beim Mahlen nicht so viel daneben geht. Ein spezieller Tamper mit seitlich angebrachter Skala erlaubt das präzise Tampern bis zur korrekten Höhe. Ist doch etwas zu viel Kaffee im Siebträger, lässt sich dieser mit einem Spezialwerkzeug ebenfalls krümelfrei abtragen.

Siebträgermaschine von Sage Oracle Jet im Test

Der Name ist gut gewählt: Wie ein Orakel führt uns diese Maschine durch die Zubereitung leckerer Kaffeegetränke – und wie ein Jet wärmt sich das Gerät auf. Schon nach 30 Sekunden ist diese Siebträgermaschine einsatzbereit.

Hier geht es nahezu krümelfrei zu: Der Siebträger wird in die Mühle eingespannt, mahlen und tampern erledigt diese Maschine dann völlig allein
Hier geht es nahezu krümelfrei zu: Der Siebträger wird in die Mühle eingespannt, mahlen und tampern erledigt diese Maschine dann völlig allein

Das ist beides toll, aber nicht der Kern dieser hervorragenden Siebträgermaschine, die fast schon ein Vollautomat ist. Denn die benötigte Kaffeemenge wird vollkommen autark abgemessen und getampert, anschließend überwacht das Gerät die Extraktion und gibt Tipps, falls man daneben liegen sollte.

Und die Maschine hat recht: Das Ergebnis ist ein hochwertiger Espresso als Grundlage weiterer leckerer Getränke. Einfach nur toll, auch wenn für den Barista vor der Maschine nicht viel mehr bleibt als das Wechseln von Siebträger und Tassen. Selbst die Milch wird auf Wunsch vollautomatisch aufgeschäumt. Natürlich kann man auch selbst eingreifen und beispielsweise die Milchlanze manuell bedienen.

Bei zwei Maschinen von De’Longhi liegt ein komplettes Barista-Set bei. Dank Auflage und Aufsatz wird das Tampern nicht zur Krümelpartie
Bei zwei Maschinen von De’Longhi liegt ein komplettes Barista-Set bei. Dank Auflage und Aufsatz wird das Tampern nicht zur Krümelpartie

Erforderlich ist das aber nicht, denn die Maschine beherrscht selbst alles in Perfektion. Ein absoluter Kauftipp, auch wenn es nicht ganz so preiswert ist, das Orakel nach einem hervorragenden Espresso zu befragen. Im Test ist es letzten Endes ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Loewe und Sage. Für Kaffeefans ist die Sage perfekt, wer als Barista lieber den Taktstock immer und überall selbst in der Hand halten will, greift vielleicht besser zur Loewe.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Siebträgermaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Siebträgermaschinen
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs (beim Abschalten des Geräts sowie ggf. bei Signal) gemessen, die Ziel-Temperatur liegt bei 65 °C. Die Zubereitungsdauer wird für eine Tasse Standard-Espresso ermittelt, der Referenzwert liegt bei 20 Sekunden.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit beurteilt eine Gruppe geschulter Testpersonen die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente sowie ggf. Display, Skalen, Hebel, Siebeinsätze, Tamper, Tank(s), Tropfschale und Schaumlanze. Bei der Reinigung wird überprüft, wie einfach Kaffee- und Milchauslass, Tropffang, Wasser-/Milchbehälter, Gehäuse und sonstiges Zubehör zu reinigen sind, schließlich auch die Modularität und Erreichbarkeit der zu reinigenden Teile ist und ob es schwer erreichbare Stellen gibt. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Anwendungs- und Pflegetipps sowie Schriftgröße) bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Zubereitung gemessen und vergleichend bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standfestigkeit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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