Wer Hausmannskost liebt, bei dem darf ein ordentlicher Bräter in der Küche nicht fehlen. Das große Kochgeschirr eignet sich nicht nur für den Sonntagsbraten, sondern auch zur Zubereitung von Eintopf, Auflauf und vielen anderen Gerichten. Wir haben drei Bräter aus unterschiedlichen Materialien für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Bräter Test.
Die Testgeräte im Bräter Test 2023
Bräter: | |
Schulte-Ufer Bräter Green Life Aluna | |
Tefal Lov Gusseisen Servierpfanne 28 cm | |
Rösle Bräter Expertiso |
Braten, schmoren, garen – mit einem Bräter, auch Schmortopf genannt, ist all das kein Problem. Die hitzebeständigen Gefäße sind echte Allrounder und eine lohnende Investition in jede Küchenausstattung. Damit Sie auch lange Freude an dem Bräter haben, sollte bei der Anschaffung vor allem auf Qualität geachtet werden.
Unsere drei Testkandidaten sind deshalb alle sehr hochwertig verarbeitet und bewegen sich im mittleren bis hohen Preissegment. Am günstigsten ist das Modell von Rösle, welches schon für 86 Euro im Handel erhältlich ist. Die Servierpfanne von Tefal ist mit 220 Euro wiederum am teuersten, während sich der Bräter von Schulte-Ufer mit 158 Euro im Mittelfeld befindet. Ob sich diese Preisgestaltung auch in der Anwendung niederschlägt, wird der Praxistest zeigen.
Bräter geeignet zum bekochen der gesamten Familie?
Einer der Vorteile eines Bräters ist sein hohes Fassungsvermögen. Gerade für Entenbraten und Co. ist das auch notwendig. Mit einem Volumen von 8,5 Litern (l) und einer Höhe von 19 Zentimetern (cm) kann hier das Modell von Schulte-Ufer punkten, in dem auch eine Ente oder Gans Platz finden. Ebenso geht in den Rösle mit 6,5 l jede Menge rein, auch wenn er um einiges flacher ist.
Entsprechend viel Raum benötigen die Behältnisse allerdings auch, was in kleinen Küchen oder Backöfen zum Problem werden kann. Weniger einnehmend ist dagegen der Kandidat von Tefal, der aufgrund seiner geringen Höhe aber auch streng genommen kein Bräter ist, sondern als Servierpfanne bezeichnet wird. Für kleinere Braten, Gulasch, Auflauf und andere Gerichte ist das Modell mit einem Fassungsvermögen von fast 4 l aber trotzdem hervorragend geeignet. Außerdem gibt es für 30 Euro mehr auch einen ovalen Bräter aus ebendieser Lov-Reihe von Tefal.
Gleichmäßiges anbraten sollte bei Brätern problemlos funktionieren
Gerade bei Fleischgerichten müssen die Zutaten in vielen Fällen, bevor sie in den Backofen wandern, erst einmal scharf angebraten werden. Das verleiht ihnen die begehrten Röstaromen. Praktischerweise ist auch das mit unseren drei Testkandidaten kein Problem. Die Bräter sind sogar für alle Herdarten, von Gas über Induktion und Ceran bis hin zu Elektro, geeignet.
Um zu beobachten, ob sich die Wärme bei den verschiedenen Modellen gleichmäßig verteilt, wird im Test deren Bodenfläche mit Scheibenkäse ausgelegt, bevor sie auf die Gasflamme gestellt werden. Beim Modell von Tefal fällt auf, dass es etwas länger dauert, bis der Käse anfängt zu schmelzen und sich die Hitze von innen nach außen kreisförmig ausbreitet. Das liegt am Material der Servierpfanne, die aus massivem Gusseisen besteht. Dadurch braucht der Bräter zwar länger zum Aufheizen, hält die Wärme dann aber auch länger.
Außerdem ist er sehr stabil und langlebig (was auch die Garantie von 20 Jahren beweist), aber auch um einiges schwerer als die Konkurrenz. Die Innenbeschichtung aus Email soll derweil dafür sorgen, dass nichts anbrennt. Das funktioniert in der Regel auch ganz gut, obwohl nicht verhindert werden kann, dass nach längerem Braten der Käse stellenweise am Boden der Servierpfanne festklebt. Damit die besagten Röstaromen entstehen können, ist das aber in gewissem Maße sogar erwünscht. Deutlich mehr aufpassen muss man hingegen beim Kandidaten von Rösle. Das Edelstahlmodell wird schneller heiß, aber ohne Zugabe von Fett braten die Zutaten in kurzer Zeit an.
Beim Bräter von Schulte-Ufer passiert das zum Glück nicht. Dessen Antihaftbeschichtung ist so gut, dass weder Käse noch Ei in unserem Testdurchlauf anbrennen. Selbst nach längerem Braten lassen sich die Zutaten ohne Probleme vom Boden ablösen. Auf Fett oder Öl kann hier also getrost verzichtet werden, was alle Kalorienzähler freuen dürfte.
Außerdem verteilt sich die Wärme bei diesem Modell schnell und gleichmäßig. Durch den Glasdeckel kann genau wie beim Modell von Rösle der Bratvorgang immer gut beobachtet werden, während beim Tefal der Deckel dafür abgenommen werden muss, wodurch viel Hitze entweicht.
Saftiges anschmoren als Königsklasse eines jeden Bräters
Nach dem Anbraten und Ablöschen kann der Braten ab in die Röhre. Bei der Servierpfanne von Tefal ist dabei Vorsicht geboten, da sich die Griffe aufheizen und nur mit einem Ofenhandschuh oder ähnlichem Schutz angefasst werden sollten. Ähnlich verhält es sich bei den Griffen des Rösle-Bräters, da sich diese im eingeklappten Zustand nah an der Herdplatte befinden und ebenfalls schnell warm werden. Einzig das Modell von Schulte-Ufer kann ohne Hilfsmittel angehoben werden, da die Griffe durch die Höhe des Bräters weit genug von der heißen Herdplatte entfernt sind.
Um die Wärmeverteilung im Backofen zu testen, haben wir unsere drei Testmodelle bei 170 Grad Celsius (°C) für 20 Minuten drinnen gelassen und anschließend mit der Wärmebildkamera aufgenommen. Wie sich zeigt, wird die Servierpfanne von Tefal am gleichmäßigsten erhitzt. Das liegt daran, dass sowohl Deckel als auch Pfanne aus Gusseisen sind und die Wärme im Inneren gut eingeschlossen wird. Ein weiterer Vorteil sind die Noppen, die gleichmäßig an der Innenseite des Deckels hervorstehen. An diesen kann das Kondenswasser abfließen, wodurch zum Beispiel der Braten, oder was immer sich im Inneren befindet, schön saftig bleibt.
Außerdem ist das robuste Gusseisenmodell bis zu einer Maximaltemperatur von 250 °C hitzebeständig, während die anderen beiden Testkandidaten nur 170 oder 180 °C aushalten. Das liegt vor allem an ihrem Glasdeckel, der nicht so hitzebeständig ist. Ohne diesen kann der Bräter von Schulte-Ufer auch bei 230 °C in den Ofen. Ideal schmoren lässt sich mit diesem Modell aber erst in Kombination mit der sogenannten Fischpfanne. Die gehört ebenfalls zur Green-Life-Serie und kann als Deckel für den Bräter bei Temperaturen bis zu 230 °C genutzt werden.
Da sie ebenfalls aus Aluminiumguss besteht, wird die Hitze besser im Inneren gehalten. Praktisches Zubehör gibt es auch beim Modell von Rösle, in dem Fall sogar direkt im Lieferumfang enthalten. Dabei handelt es sich um einen Einsatz, der ebenfalls aus Edelstahl besteht und zum Dämpfen, Auftauen oder Warmhalten von Speisen in den Bräter gelegt werden kann.
Wie einfach lassen sich die Bräter reinigen?
Nach dem Festessen müssen die Bräter wohl oder übel wieder gereinigt werden. Das kann gerade durch die Größe des Kochgeschirrs zur Herausforderung werden. Besonders wenn die Modelle, wie die Kandidaten von Tefal und Schulte-Ufer, nicht für den Geschirrspüler geeignet sind, sondern von Hand gereinigt werden müssen.
Bei Letzterem wird das Abwaschen jedoch durch die hervorragende Antihaftbeschichtung erheblich erleichtert, da sich Rückstände problemlos ablösen lassen. Die angebrannten Reste müssen bei der Servierpfanne von Tefal kurz eingeweicht werden, lassen sich dann aber auch gut entfernen.
Die größte Herausforderung stellt hingegen wider Erwarten der Bräter von Rösle dar, obwohl das Edelstahlmodell spülmaschinenfest ist. Denn die angebrannten Speisereste sind zu hartnäckig für den Geschirrspüler und lassen sich nur durch vorheriges Einweichen und nachträgliches Säubern per Hand entfernen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Bräter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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