12 Multireiben im Test 2022

Reiben, raspeln, hobeln – die Vielfalt der Gemüsebearbeitung ist riesig. Wir beschäftigen uns daher heute mit Multireiben, die das gesunde Nahrungsmittel zum Kochen und Garnieren verarbeiten. Welcher Kandidat ist der schnellste? Und welche Reibe macht sich bei der Aufbewahrung besonders flach? Wir geben Antworten. Lesen Sie mehr in unserem Multireiben Test 2022.

Die Testgeräte im Multireiben Test 2022

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Multireiben-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Im Rahmen der Vorbereitungen für den Test der Multireiben stolpern wir zunächst über die Begrifflichkeit: Eine Reibe ist eigentlich zum feinen Zerkleinern gedacht und sobald das Ergebnis etwas gröber aussieht, dann war wohl ein Hobel, eine Raffel oder Raspel im Einsatz. Für all diese Tätigkeiten ist also das Kunstwort „Multireibe“ eingeführt worden und so schauen wir, wie viel „Multi“ in den Testkandidaten steckt: Am wenigsten „Multi“ bietet uns die Oxo-Doppelreibe, die bereits in ihrem Namen die beiden Funktionen verrät: feines und grobes Reiben. Die größte Funktionsvielfalt können mit fünf Funktionen die Reiben von Metaltex und WMF bieten. Betrachten wir nun aber erst einmal die Bauweisen der Kandidaten.

Wie funktioniert eine Multireibe?

Die Hersteller nutzen jede erdenkliche Bauart, um die geplante Funktionsvielfalt herzustellen. Im einfachsten Fall ist dies, wie bei WMF und Metaltex, eine einzelne Reibefläche, in die dann verschiedene Einsätze eingesetzt werden. Die Reiben sind recht flach und unter der Reibefläche lassen sich die unbenutzten Einsätze verstauen. Die Klappreiben von Weis und Oxo setzen stattdessen auf zwei verschieden geätzte Reibeflächen. Die Reibe wird in diesem Fall bei der Nutzung aufgeklappt auf die Arbeitsfläche gestellt. Zusammengeklappt sind sie dann ähnlich dünn wie die Metaltex.

Hat man mehr Platz im Schrank, dann bieten sich die großvolumigen Testkandidaten an, die an ihren drei oder vier Seiten eine größere Funktionsvielfalt bieten und bei denen sich das geriebene Gemüse im Hohlraum im Inneren der Reiben sammelt. Als absolute Sonderbauform fällt der Sumo Slicer von Livington aus dem Rahmen: Er ähnelt einem Fleischwolf und seine Funktionsvielfalt erhält er durch wechselbare Trommeln. In Sachen Stabilität fällt uns lediglich das sehr dünne Blech der Oxo-Doppelreibe negativ auf, das weich wirkt und stark nachgibt. Alle anderen Reiben wirken wertig und haltbar.

Handhabung und Effizienz

Die Mehrzahl der Testkandidaten steht bei der Benutzung aufrecht auf der Arbeitsplatte oder Schüssel und die Raspel fallen dann auf oder in diese. Dient der Griff bei diesen nur zum Fixieren der aufrecht stehenden Reibe, so ist die Arbeitsweise bei WMF und Metaltex anders, denn die Riffelung an der Unterseite lädt dazu ein, die Reibe waagerecht auf eine Schüssel zu legen. Bei der WMF-Reibe fällt uns dabei auf, dass alle unbenutzten Einsätze stets entfernt werden müssen, um sie nicht zu verschmutzen und um die Reibe sauber auflegen zu können. Weil die Einsätze auf dem Grundgerüst der Reibe festgeklemmt sind, erfordert dies deutlich Kraft und die Tester murren, weil sie dabei mit ihren Fingern in die Nähe der scharfen Klingen und Raspelzungen kommen. Wir attestieren folgerichtig ein erhöhtes Verletzungsrisiko, das andere Reiben aufgrund deren Bauform nicht haben.

Die unbenutzten Einsätze der Metaltex sind sogar so angebracht, dass sie während der Arbeit nicht verschmutzen. Die Lurch-Multireibe besitzt obendrein eigene Aufbewahrungsbehälter für das Reibegut, das dann ohne Umfüllen in den Kühlschrank befördert werden kann. Die Tester monierten allenfalls, dass die restlichen Einsätze der Lurch dann ungeschützt im Küchenschrank liegen und man sich beim nächsten Einsatz zudem wundert, wo denn der Behälter gerade steckt. Eine Verwendung der Lurch-Reibe ohne den passenden Sammelbehälter ist aufgrund des fehlenden Griffs nicht vorgesehen und so bleibt unsere Begeisterung für das Lurch-System gedämpft.

Als Nächstes schauen wir uns die Effizienz der Reiben an und entdecken bei der Vierkantreibe von Oxo einen sehr schmalen Hobel, sodass sich dicke Gurken nicht hobeln lassen. Die Effizienz beim Reiben hängt vor allem von der Länge der Reibefläche ab und die Einsätze der Metaltex sind derart kurz, dass die Verarbeitung von Gemüse deutlich länger dauert.

Dass es auch anders geht, sieht man bei WMF, wo die Einsätze doppelt so lang sind. Die Längen der Reiben der übrigen Kandidaten erscheinen uns stets als angemessen und so wenden wir uns dem Sumo Slicer als Sonderling in der Bauform zu. Wegen seines großen Platzbedarfs schauen die Tester etwas argwöhnisch auf das große Plastikgehäuse. Als der Slicer dann aber mit seinem stabilen Saugfuß auf der Arbeitsplatte fixiert ist, verstummen die kritischen Stimmen schnell: In Sachen Effizienz stellt er alle anderen Modelle in den Schatten. Durch seine runden Trommel-Einsätze ist seine Reibefläche praktisch unbegrenzt lang und auch beim Hobeln hat er den größten Durchsatz, weil pro Kurbelumdrehung gleich vier Scheiben geschnitten werden. So sehr wir uns bei den übrigen Kandidaten auch mühen – die in kürzester Zeit produzierten riesigen Gemüseberge vom Sumo Slicer bleiben bei Weitem unerreicht. Mit diesem Ergebnis hätten wir nicht gerechnet.Gerade für Rohkost-Liebhaber ist dieser Hobel somit das Non plus Ultra.

Sicherheit und Lagerung

Nach erledigter Arbeit geht es an die Reinigung und das Verstauen der Reiben. Das Reinigen geht bei allen Reiben recht leicht von der Hand. Kleine Einschränkungen gelten dabei für den Sumo Slicer, der nicht in die Spülmaschine darf, und die Weis Vierkantreibe, die sich nicht öffnen lässt. Wasser und Spülbürste reichen aber bei allen Reiben zur Reinigung aus. Bei der Rösle-Reibe ist der Innenraum sehr eng, aber Sorgen bezüglich der Reinigung sind unbegründet, denn nach dem Herausdrehen des Haltegriffs lässt sich die Hobel-Seite der Reibe herausnehmen. Die Oxo-Doppelreibe ist im zusammengeklappten Zustand ebenfalls zerlegbar.

Bleibt als letzter Kritikpunkt, dass die teilweise sehr scharfen Reiben oder gar Hobelklingen nach dem Verstauen ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko darstellen, und nur die Doppelreibe von Oxo besitzt einen Plastikschutz für beide Seiten der Reibe. Diese Schutzabdeckung wird vor der Lagerung aufgeklickt und verhindert so wirkungsvoll Schnittverletzungen. Schade, dass kein anderer Hersteller die Sicherheitsthematik bei der Aufbewahrung aufgreift. Etwas ratlos schauen wir auf das Lagerungsvolumen des Livington Sumo Slicers. Neben dem schon recht großen Slicer müssen auch noch die beiden Austauschtrommeln griffbereit aufbewahrt werden. Für den kleinen Hunger auf frisches Gemüse genügt aber auch eine normale Multireibe vollkommen.

Welche Multireibe ist die beste?

Unser großer Multireibentest liefert erfreulicherweise durchweg gute und sehr gute Ergebnisse. Vor dem Kauf lohnt auf jeden Fall ein Blick in die Küchenschublade, damit der für die Reibe zur Verfügung stehende Platz klar wird. Die beiden bestplatzierten Klappreiben machen sich extrem dünn im Schrank, allerdings fehlt ihnen die Hobelfunktion. Die Vierkantreiben bieten systembedingt mehr Funktionsvielfalt und für die wirklich große Menge Schnippel-Gemüse gibt es zum Glück den Sumo Slicer von Livington, dessen Arbeitstempo keine Wünsche offen lässt. Die wichtigste Erkenntnis unseres Vergleichstest ist jedoch, dass jede getestete Multireibe ihre Stärken hat und die 2,4 als schwächste Note zeigt die Hochwertigkeit des Testfelds.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Multireiben-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Autor: Andreas Müller

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