Winterzeit ist die perfekte Zeit für Fondues. Klassische Sets besitzen eine Brennvorrichtung für Spiritus, Brennpaste oder Gas. Dies führt jedoch immer wieder zu Malheuren wie verkleckerte Brennpaste oder Brandlöcher in der Tischdecke. Elektrische Fondues sollen den Gefahren ein Ende bereiten. Wir haben drei getestet. Lesen Sie mehr in unserem Fondue-Sets Test 2023.
Die Testgeräte im Fondue-Sets Test 2023
Fondue-Sets (elektrisch): | |
Tefal EF300010 | |
Novis Inox VDE | |
Melissa 16310230 |
Die einen sagen, die Schweizer hätten es erfunden. Andere meinen, es komme von den Franzosen. Wem wir das Fondue tatsächlich zu verdanken haben, ist unklar. Eines steht jedoch fest: Die Geräte sind eine großartige Erfindung. Ob zum Mittag- oder Abendessen, ob zu zweit oder in größerer Runde mit Freunden oder der Familie: Niemand muss mehr allein am Herd stehen. Ganz nach Belieben sorgen Fondues für abwechslungsreichen Genuss. Ob Fleischfondue mit Fett oder Brühe, Käse- oder Schokoladenfondue: Die Vorbereitungen für ein geselliges Essen und Beisammensein müssen nicht aufwendig sein.
Vorteile elektrischer Fondue-Sets
Der Hauptgrund für die Anschaffung eines elektrisches Fondue-Gerätes ist wohl, sich die Kleckerei mit Brennpaste oder Spiritus zu ersparen. Landen diese Flüssigkeiten nicht sauber in dem dafür vorgesehenen Schälchen, kann es beim Anzünden schnell ein kleines Feuerchen auf dem Tisch geben. So ist der Spaß vorbei, bevor er begonnen hat. Beim elektrischen Fondue ist stattdessen entweder eine Heizplatte oder eine Heizspirale eingebaut, die mit Strom betrieben wird und praktisch keine Gefahr auf dem Tisch darstellt.
Ein weiteres Plus ist die gleichbleibende Gartemperatur. Während ein klassisches Rechaud (Stövchen) dem Warmhalten dient, kann das elektrische Gerät zum Kochen genutzt werden. Dies macht ein eingebautes Thermostat möglich, welches über einen Regler am Rechaud bedient wird. Dieser Regler, zumeist stufenlos, sorgt für schnelles und gleichmäßiges Aufheizen. Nach Belieben können so verschiedene Wärmegrade eingestellt und gehalten werden. Brennpaste beispielsweise erreicht eine Temperatur von gerade einmal circa 80 Grad Celsius (°C).
Optimal für ein Käse- oder Brühfondue. Um Gemüse zu frittieren, sind jedoch 170 °C notwendig. Für Fleisch liegt die ideale Temperatur sogar bei 180 °C. Ein weiterer und wichtiger Vorteil der elektrischen Fondues ist Zeitvorteil. Denn Brennpaste oder Spiritus muss während einer geselligen Runde mindestens einmal aufgefüllt werden. Doch dies ist erst möglich, wenn die offene Flamme erloschen ist oder händisch gelöscht wird. Das elektrische Rechaud hingegen kann zeitlich unbegrenzt betrieben werden.
Das Fondue-Set von Tefal im Test
Der Aufbau der einzelnen Teile dieses Fondue-Sets geht sehr schnell und problemlos von der Hand. Das Rechaud besteht aus Thermokunststoff, punktet dafür mit Standfestigkeit. Die beschichtete Heizspirale erreicht eine Maximalleistung von 1 200 Watt (W). Der Topf selbst ist spülmaschinenfest und hat ein Fassungsvermögen von bis zu 2 Litern (l). Für die jeweiligen Fondue-Arten empfiehlt der Hersteller in der Bedienungsanleitung andere Maße. Der Spritzschutz besteht zwar aus Kunststoff, ist aber groß genug, um vor heißen Fettspritzern zu schützen. Die integrierte Fixierung bietet den Gabeln einen stabilen Halt. Des Weiteren verfügt das Gerät über eine Betriebskontrollleuchte sowie eine Temperaturregelung.
Per Drehknopf können damit fünf Stufen eingestellt werden. Das Gerät ist extrem schnell betriebsbereit. Innerhalb von 9 Minuten (min) heizt sich das Öl im Test (Testmenge 1 l) auf 170 °C auf. Dank der wärmeisolierten Griffe am Topf kann dieser während des Essens gedreht oder danach sicher transportiert werden.
Das Fondue-Set von Novis im Härtetest
Dieses Fondue-Set kommt vom Schweizer Hersteller Novissa. Schnell und problemlos aufgebaut steht es sehr stabil und absolut sicher auf dem Tisch. Verwendet wird hier hochwertiger Edelstahl und etwas Kunststoff sowie eine gusseiserne Heizplatte. Ein separater Aufsatz für die Kochplatte verhindert das Rutschen des Topfes. Statt zwei Griffe gibt es einen Metallring rund um den Topf herum. Dieser ermöglicht einen sicheren Halt von allen Seiten. An den drei Stegen, mit denen der Haltering mit dem Topf verbunden ist, wird es jedoch sehr heiß. Hier wäre eine hitzebeständige Ummantelung sinnvoll.
Der abnehmbare Spritzschutz erweist sich in den Tests als sehr gut. Auch die Gabelfixierung ist durchdacht und hat die richtige Größe. Der Inox ist mit 1 000 W etwas energiesparender als seine beiden Testkonkurrenten. Um eine Temperatur von 170 °C zu erreichen, benötigt es im Test auch nur 16 min – also etwas länger als das Gerät von Tefal. Die Höchsttemperatur erreichte der Novis auf höchster Stufe nach 45 min mit 220 °C. Dieses Set ist für alle Arten von Fondues geeignet. Als Erstes kann zum Beispiel ein leckeres heißes Fondue chinoise zelebriert werden.
So hat das Fondue-Gerät von Melissa in unserem Test abgeschnitten
Ein auf den ersten Blick recht umfangreiches Fondue-Set gibt es für einen schmalen Geldbeutel von Melissa. Jedoch darf man bei dem Preis nicht zu viel erwarten. Der Hersteller mogelt hier etwas mit dem Fassungsvermögen des Topfes. Statt der angegebenen 2 l sind es tatsächlich nur 1,2 l bis zur gekennzeichneten Maximumlinie.
Der abnehmbare Spritzschutzring ist sehr schmal und bietet somit keinen Schutz vor heißen Fettspritzern. Für ein Fondue mit Öl sollte also nicht mehr als 1 l verwendet werden. Die Gabelfixierung am Schutzring ist mehr Deko als von Nutzen, da die Proportionen von Einkerbungen und Gabeln nicht übereinstimmen. Ein kleiner Hingucker ist der Drehring für sechs Saucenschalen. Dieser soll über das Rechaud gestülpt werden. Leider ist er völlig unpassig und rutscht hin und her. Zudem verdeckt er die Kontrollleuchte und den Temperaturregler. Beheben kann man dies, indem der Ring neben das Gerät auf den Tisch gestellt wird.
Der Edelstahltopf steht auf einer Heizplatte. Das Rechaud selbst besteht aus Kunststoff. Sobald das Gerät am Strom angeschlossen ist, kann der stufenlose Temperaturregler auf Maximum gestellt werden. Die Kontrollleuchte geht während unserer Testreihen unregelmäßig an und aus. Laut Hersteller soll nach 20 min die gewünschte Temperatur erreicht sein. Welche damit gemeint ist, wird nicht beschrieben. In mehreren Testreihen erreicht das Gerät nach dieser Zeit gerade einmal 110 °C. Für ein Brüh – oder Käsefondue ist diese Temperatur ideal. Für die Bewertung der frittiertypischen Temperatur von 170 °C reicht es nicht aus. Trotz 1 200 W Leistung steigt auch nach über einer Stunde die Temperatur nicht über 157 °C.
Unser Testsieger im Fondue-Set Test 2023
Ob klassisch oder elektrisch, ein Fondue macht das Essen zu etwas Besonderem und sorgt für reichlich Abwechslung auf dem Tisch. Wer keine großen Ansprüche hat oder einfach weniger Geld ausgeben möchte, ist mit einem günstigen Gerät, wie dem von Melissa, gut bedient. Die Leistung des Geräts hängt nicht unbedingt mit der Wattzahl zusammen. Leider fehlt bei allen drei Geräten eine Temperaturanzeige.
Da weder die Fondue-Geräte selbst mit Temperatureinheiten versehen sind, noch in den Anleitungen dazu etwas steht, muss dies von den Nutzenden selbst ausprobiert werden. Besonders bei den höherpreisigen Fondues von Tefal und Novis wären Lösungen wünschenswert. Als sehr praktisch erweisen sich jene Geräte mit einer Heizplatte, welche auch für andere Töpfe geeignet sind. So kann diese nach der Fondue-Schlemmerei gleich noch für den Nachtisch verwendet werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Fondue-Sets-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Nicole Mellar
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