Duftendes Fleisch, aromatischer Käse und eine fröhliche Tischrunde: Ein Fondue ist ein Ereignis für alle, die mit Freunden einen schönen kulinarischen Abend genießen wollen. Drei passende Sets haben wir für sie getestet. Und festgestellt, dass sich seit den 1960er-Jahren kaum etwas am Funktionsprinzip geändert hat. Lesen Sie mehr in unserem elektrische Fondue-Geräte Test 2024.
Die Testgeräte im elektrische Fondue-Geräte Test 2024
Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Obwohl Fondue-Fachleute bereits auf die alten Griechen verweisen, haben die Schweizer natürlich die größten Verdienste rund um den heißen Topf und seine Spießchen. Käsefondue ist in der Schweiz Nationalgericht. Ursprünglich ging es um geschmolzenen Käse aus den Alpen. Heute steht der Begriff Fondue für Gerichte, bei denen Fleisch-, Brot-, Fisch- oder Gemüsehappen in Fett, Brühe oder Käse getunkt werden. Auch kann man Früchte in Schokolade tauchen.
Das klassische Fondue, in dem Rinds- oder Schweine-Häppchen in heißem Öl gegart werden, verbinden viele in Deutschland mit den 1 960er-Jahren – die Zeit, in der auch der Mettigel auf jeden Partytisch gehörte.
Ein Fondue-Abend war ein Treffen im Freundeskreis mit Beilagen von der Kartoffel bis hin zum gefüllten Ei, verschiedenen Saucen und einem guten Glas Wein. Man nahm dazu gern in Kauf, dass nach einem Fondue die ganze Wohnung nach Frittiertem müffelte, auch die Kleidung den Fettgeruch annahm – der Fondue-Abend war einfach nur schön!
Fondue-Geräte und farbige Köpfe
In unserem Testlabor kommt ganz genau dieses Gefühl wieder auf – und das nicht nur, weil auch unsere Kleidung nach den Testdurchläufen der drei Elektrogeräte in die Waschmaschine muss. Mit fast kindlicher Freude schieben wir mundgerechte Stückchen Rindersteak auf die Spieße, die in ihrer Machart ebenfalls aus der Zeit gefallen scheinen.
Mit farbigen Köpfen, damit es keine heiße Schlacht am heißen Topf gibt. Dann rein mit dem Rind ins hocherhitzte Öl, es blubbern sehen und den Duft des Fleisches genießen. Und dabei natürlich nicht vergessen, Energieverbrauch und Temperatur zu messen.
Kompakte und edle elektrische Fondue-Geräte
Dabei stellen sich drei unterschiedliche Fondue-Sets vor, die die ganze Bandbreite von „kompakt und praktisch“ bis hin zu „wird selbst zum Ereignis“ abdecken. Fritel stellt mit seinem Fondue ein klassisches Set mit Topf und Fondue-Gabeln vor.
Steba hat die clevere Idee, seine Mini-Fritteuse mit einer Fondue-Ausstattung anzubieten. Und wenn ein Produkt das Prädikat „Set“ wirklich verdient hat, dann Gastroback. Zum Topf und den Fondue-Gabeln liefert der Hersteller eine massive Holz-Drehplatte und acht Edelstahlschälchen. In den 1 960er-Jahren war die Fondue-Technik schlicht und ergreifend simpel. Der Topf wurde auf das Elektrogerät gestellt, eingeschaltet und der Gastgeber testete irgendwann mit einem Spießchen, ob das Fett oder die Brühe schon heiß genug waren.
Beim Käse ist es einfacher, man sieht, ob er geschmolzen ist. Wenn er kleine Bläschen schlägt, kann das erste Brotstückchen eingetunkt werden. Beim Öl oder der Brühe sah man es eben nicht. Heute ist es anders: Alle drei Testgeräte besitzen eine rote Kontrollleuchte, die – wenn sie erlischt – zeigt: Rein mit den Happen, es ist heiß genug! Heiß genug ist bei allen drei Geräten das, was man mit dem Drehregler einstellt. Dies geschieht stufenlos bis zu 190 Grad Celsius (°C). Da die Handbücher empfehlen, bei Fleisch die Maximaltemperatur einzustellen, drehen wir alle drei Geräte auf Anschlag und messen die Zeit, bis das Öl 190 °C erreicht haben soll. An der Stelle, an der die Lampe erlischt, checken wir die Temperatur. Schließlich lassen wir jedes Set eine Stunde lang auf der höchsten Stufe kochen und messen am Ende Stromverbrauch und noch einmal die Temperatur.
Fondue und Thermostat
Negative Erfahrungen machen wir mit Fritel. Schon im Handbuch steht verdächtigerweise, dass während des Aufheizens die Kontrollleuchte an- und ausgehen könne. Dies zeige, dass der Thermostat funktioniere. Dumm nur, dass wir so nicht wirklich den richtigen Moment erkennen können, in dem das Öl korrekt temperiert ist. Und schon sind wir wieder beim Test-Fleischstück, das zunächst nur ein bisschen grau anläuft und für kein Blubbern im Topf sorgt, wenn man es ins Öl hält.
Nach etwas mehr als 22 Minuten (min) – diese Zeit entspricht der Aufheizphase des Gastroback-Geräts – kommt bei Fritel dann das klassische Fondue-Gefühl auf: Die Steak-Häppchen sorgen für Sprudeln im Topf und sind nach ein paar Minuten perfekt gegart. Allerdings: Statt der angestrebten 190 °C erreicht das Gerät in unserem Test nur gut 140 °C, diese reichen aber auch, aus um alles zu garen. Alternativ ist der Topf beim Fritel auch für Induktionskochplatten geeignet.
Fondue-Sets im Test
Gastroback ist hingegen mit seiner Kontrollleuchte zuverlässig und wir messen mehr als 160 °C. Das Sprudeln ist noch intensiver, der Duft des leckeren Fleisches steigt schneller hoch. Die Holzdrehscheibe samt Schälchen macht richtig viel Freude.
Nicht nur, weil sie leichtgängig funktioniert, das Stromkabel lässt sich auch unter dem Holz verstecken und vom Tisch führen. Insgesamt verleiht dieser tolle Fondue-Service dem ganzen Set Stabilität und Wertigkeit.
Fondue-Gerät und clevere Fritteuse?
Steba ist hingegen vor allem eines: clever. Natürlich ist das Garen von Fleisch in einem Fondue-Topf nichts anderes als Frittieren. Die Mini-Fritteuse macht es daher sehr geschickt. Der Deckel der Fritteuse wird einfach abgenommen, der Fondue-Ring mit den Aussparungen für die Gabeln auf den Rand gesetzt und schon kann die besondere Esskultur beginnen. Weil das Gerät eigentlich eine Fritteuse ist, braucht es nur 10 min, um auf satte 180 °C zu kommen. Das Fleisch wird in diesem sehr heißen Öl nicht nur schnell gar, sondern bekommt auch eine leichte Knusprigkeit – himmlisch! Clever auch die Idee, den Frittierkorb als Bodenschutz zu nutzen und beim Fondue einzuhängen. Mit dem Steba-Set bekommen Fondue-Fans das beim Energieverbrauch sparsamste Gerät, das die Temperatur über die ganze Stunde gemessen hält. Gastroback verbraucht nur leicht mehr und hält dabei die Temperatur ebenfalls nahezu konstant.
Ausreißer ist hier wieder Fritel: Der Energieverbrauch macht gegenüber Steba und Gastroback einen deutlichen Sprung nach oben, die Temperatur wird über die Zeit um mehr als 10 °C erhöht. Bedingt durch die eher schmalen Fondue-Ringe kann es bei jedem Topf vorkommen, dass der eine oder andere Ölspritzer auf dem Tisch landet. Bei Fritel haftet Fleisch zudem auch mal Boden des Topfes an. Die antihaftbeschichteten Töpfe von Gastroback und Steba arbeiten hier ohne Probleme.
Bei der Reinigung macht es Fritel der Tischrunde so leicht wie Gastroback. Bis auf den Kocher kann jedes Teil in den Geschirrspüler. Bei Gastroback können selbst die Schälchen in die Spülmaschine. Steba ist hingegen durch seine Bauart als Mini-Fritteuse bei der Reinigung kein Vergnügen: Der kleine Ölbehälter muss nach dem Fondue per Hand geputzt werden. Unabhängig von all dem Lob und der Kritik stellen wir fest: Ein Fondue macht mit allen Geräten Spaß. Und das Team hat gegrinst, als es immer wieder feststellte, dass sich in all den Jahren beim Fondue nichts geändert hat. Es ist eben ein rustikaler heißer Genuss. Und eines hat sich leider auch nicht geändert: Nach wie vor sind die Stromkabel zu kurz, um ohne Verlängerungskabel vom Tisch zur Steckdose zu gelangen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen elektrische Fondue-Geräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Stefan Michaelis
Lesen Sie auch: 4 elektrische Messerschleifer im Test 2023.