Wie ihr Name verrät, sind Multikocher vielseitige Küchenmaschinen. Aber was genau können die Geräte? Erleichtern sie tatsächlich die Küchenarbeit oder machen sie alles nur komplizierter? Wo liegen die Unterschiede zwischen den Modellen und welches kann am meisten überzeugen? Unser Test liefert die Antworten. Lesen Sie mehr in unserem Multi-Cooker Test 2021.
Die Testgeräte im Multikocher Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Multikocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Suppe kochen, Reis garen, Brot backen, Fleisch anbraten – alles mit einem Gerät. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, denn es spart nicht nur Zeit, sondern auch Abwasch. Und die sogenannten Multikocher versprechen genau das. Dabei wollen sie noch stromsparend und leicht zu bedienen sein. Aber nicht jedes Gerät ist ein Alleskönner. Wir haben drei Modelle unter die Lupe genommen und verraten worauf es ankommt.
Ausstattung eines Multikochers
Rein äußerlich sind sich die Testkandidaten sehr ähnlich. Alle sind etwa gleich groß, verfügen über einen fest verschließbaren Deckel mit Dampfdruckventil und einen antihaftbeschichteten entnehmbaren Innentopf. In puncto Gewicht gleichen sich die Geräte allerdings nicht sonderlich. Mit 3,2 Kilogramm ist der Multikocher von KeMar ein echtes Leichtgewicht im Gegensatz zum fast doppelt so schweren Rommelsbacher. Für Haushalte, in denen das Gerät keinen festen Platz in der Küche hat, sondern immer wieder weggeräumt werden muss, könnte dieses Detail durchaus von Interesse sein. Bezüglich des Fassungsvermögens gibt es ebenfalls erhebliche Unterschiede. Während das Modell von KeMar nur rund 1,8 Liter fassen kann, können bei den beiden anderen Modellen wesentlich größere Portionen zubereitet werden. Laut Herstellerangaben beträgt die maximale Füllmenge beim Multikocher von Rommelsbacher 4 Liter und beim Russell Hobbs sogar ganze 5 Liter, wobei sich die tatsächliche Topfgröße jedoch nicht unterscheidet. Für Ein- bis Zweipersonenhaushalte ist ein solch hohes Fassungsvermögen in der Regel nicht notwendig, aber wer mit dem Multikocher die ganze Familie bekochen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass auch genügend hineinpasst. Zusätzlich zum eigentlichen Gerät gibt es noch weiteres Zubehör, was im Lieferumfang enthalten ist. Bei unseren drei Testmodellen zählt dazu ein Dampfgareinsatz, der in den Innentopf gesetzt werden kann, sowie spezielle Servierlöffel aus Plastik, die dafür sorgen, dass die Antihaftbeschichtung beim Herausnehmen der Speisen nicht beschädigt wird. Beim Rommelsbacher wird zudem noch ein zusätzlicher Dichtungsring mitgeliefert mit der Empfehlung, diesen zwischen der Zubereitung von süßen und herzhaften Gerichten zu wechseln.
Multikocher und ihre Programmvielfalt
Trotz der äußerlichen Ähnlichkeiten, haben die drei Testkandidaten nicht die gleichen Funktionen, wie ein Blick in die Bedienungsanleitungen verrät. Das Gerät von KeMar ist im Grunde lediglich ein Reiskocher mit einigen Zusatzprogrammen, beispielsweise für die Zubereitung von Hülsenfrüchten, Babybrei, Suppen, Kuchen und Brot oder zum Dämpfen. Insgesamt verfügt er über zwölf Programme, wovon fünf verschiedenen Reisarten vorbehalten sind, sowie eine Schnellkochfunktion. Das Modell von Russell Hobbs bietet da, trotz geringerer Programmanzahl, mehr Abwechslung. Denn neben Suppe, Reis, Brot und Kuchen, kann dieser Multikocher auch Joghurt zubereiten und ohne Deckel als Pfanne zum Anbraten genutzt werden. Wer Inspiration braucht, findet in der Bedienungsanleitung außerdem über 20 Rezepte mit detaillierter Beschreibung. Die größte Programmvielfalt bietet jedoch der Rommelsbacher. Neben Schongaren und Schnellkochen kann man damit auch sous-vide garen, anbraten und schmoren. Die Herstellung von Joghurt, Brot und Kuchen ist ebenfalls möglich. Insgesamt stehen 14 Programme zur Auswahl, die alle individuell angepasst werden können. Dies ist ein weiterer Vorteil, den das Gerät von Rommelsbacher den anderen Multikochern voraus hat, wie sich bei der Einstellung zeigt. Über eine Warmhaltefunktion, die sich automatisch einschaltet, sowie einen Timer verfügen alle getesteten Geräte.
Wie wird ein Multicooker bedient?
Damit die Resultate vergleichbar sind, beschränken wir unseren Praxistest auf die Zubereitung von Reis und Brot, denn dafür besitzen alle drei Modelle spezielle Programme. Die richtige Einstellung zu finden, ist jedoch nicht in jedem Fall ganz einfach. Beim Modell von KeMar ist das Bedienfeld beispielsweise nur in englischer Sprache beschriftet, was für einige Nutzer problematisch sein könnte. Außerdem lässt sich die digitale Anzeige trotz sehr großer Ziffern nicht gut erkennen, da der Kontrast zu gering ist und der Ablesewinkel nicht optimal. Bei den anderen Testmodellen befindet sich das Display vorn statt oben am Gerät und lässt sich dadurch besser ablesen. Ein weiterer Nachteil beim Multikocher von KeMar ist, dass die voreingestellte Temperatur nicht individuell angepasst werden kann. Es kann lediglich die Dauer verstellt oder ein anderes Programm gewählt werden. Ähnlich verhält es sich beim Modell von Russell Hobbs, nur dass man hier nicht einmal weiß, welche Temperatur das jeweilige Programm überhaupt hat, da dies nicht in der Anleitung angegeben wird. Die differenzierteste Einstellung ermöglicht der Multikocher von Rommelsbacher. Hier können sowohl Zeit als auch Temperatur in festgelegten Grenzen angepasst werden. Auch der Dampfdruck kann manuell ein- und ausgeschaltet werden.
Ergebnisse im Multikocher-Test
Der Reis gelingt bei allen drei Testmodellen sehr gut, wenn er nach den jeweiligen Angaben in der Bedienungsanleitung zubereitet wird. Beim Modell von Rommelsbacher ist er ein klein wenig zu weich geraten, aber das lässt sich gut anpassen, indem die zugegebene Wassermenge etwas reduziert wird. Angebrannten Reis am Topfboden hat man bei diesen Geräten zum Glück nicht zu befürchten, lediglich minimal gebräunte Stellen, wie beim Kandidaten von KeMar. Die Brotbackprogramme der getesteten Multikocher können hingegen nicht wirklich überzeugen. Da der Teig nicht von oben gebräunt wird, kann sich keine schöne Kruste entwickeln. Am besten schneidet da noch das Gerät von Rommelsbacher ab, auch wenn selbst hier das Brot oben noch zu hell ist, während es unten schon dunkel ist. Beim Modell von KeMar ist die Gehzeit leider nicht im Brotprogramm enthalten, es handelt sich also um ein reines Backprogramm. Außerdem ist das Brot am Ende noch nicht ganz durchgebacken und der Vorgang muss nochmal verlängert werden. Am längsten braucht das Gerät von Russell Hobbs. Bei diesem muss das Programm mehrmals verlängert werden und nach 4,5 Stunden ist das Brot immer noch nicht komplett durchgebacken.
Reinigung der Multicooker
Beim abschließenden Saubermachen kann der Testkandidat von KeMar erneut punkten, da bei ihm der Innendeckel und die Einzelteile spülmaschinenfest sind. Das ist zwar auch beim Multikocher von Rommelsbacher der Fall, allerdings gestaltet sich da die Reinigung des Dampfdruckventils aufwendiger. Ebenfalls Schwierigkeiten bei der Reinigung gibt es beim Gerät von Russell Hobbs, hier jedoch aufgrund der schwer nachvollziehbaren Angaben in der Bedienungsanleitung zum Reinigen des Filters. Ob die diversen Einzelteile in die Spülmaschine dürfen ist unklar. Laut Frontaufkleber schon, aber die Bedienungsanleitung ist da anderer Meinung.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Multikocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
Lesen Sie auch: 4 Multicooker im Test 2019.