Egal ob Sommer oder Winter: Eine leckere Kugel Eis schmeckt immer. Und da das Auge ja bekanntlich mitisst, noch viel besser, wenn das Eis hübsch angerichtet ist. Genau für diesen Zweck wurden sogenannte Eisportionierer entwickelt. Wie gut sich die Modelle jedoch in der Praxis schlagen, zeigt unser Test. Lesen Sie mehr in unserem Eisportionierer Test 2021.
Die Testprodukte im Eisportionierer Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Eisportionierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Manchmal kann es schon frustrierend sein. Ausgerechnet wenn es darauf ankommt, bei der großen Geburtstagsfeier oder dem Treffen mit den Schwiegereltern, gelingt das Dessert nicht, wie es soll. Statt schöner runder Eiskugeln schält man nur unförmige Klumpen aus der Packung und die Hälfte der Eismasse landet nicht in der Schüssel, sondern bleibt auch noch am Löffel kleben. Mit speziell designten Eisportionierern soll genau das nicht passieren und der Traum vom sensationellen Eisbecher wie aus der italienischen Gelateria endlich Wirklichkeit werden.
Unterschiede bei den Eisportionierern
Bevor die Testkandidaten ihr Können am Eis unter Beweis stellen dürfen, werden sie erst einmal genau unter die Lupe genommen. Drei der Modelle sind sogenannte Eisdipper. Sie erinnern an normale Löffel und bestehen aus einem dickeren Griff sowie einer halbrunden Schale, mit der das Eis herausgelöst wird. Beim Portionierer von Tedi ist die Anwendung auch auf den ersten Blick zu erkennen, denn er sieht selbst aus wie ein Eis, wobei der Griff die Waffel ist und die Schale eine rosafarbene Kugel Eis. Ob dieses Design gefällt oder nicht, bleibt Geschmackssache. Was die Ergonomie des Griffes betrifft, wäre es allerdings angenehmer, wenn dieser nach unten hin dicker werden würde, statt spitz zuzulaufen. Durch die strukturierte Oberfläche in Waffeloptik ist jedoch trotzdem für Griffsicherheit gesorgt. Weiterhin fällt bei diesem Eisdipper auf, dass er mit nicht einmal 50 Gramm (g) sehr leicht ist, da er vollständig aus Plastik besteht.
An manchen Stellen sind Grate sichtbar und ganz allgemein macht der Portionierer von Tedi einen eher minderwertigen Eindruck, was bei dem niedrigen Preis aber nicht anders zu erwarten war. Der Eisdipper NC-5894 von Rosenstein & Söhne kann auf den ersten Blick da schon mehr überzeugen. Das Aluminiummodell ist nicht nur schwerer, sondern verfügt auch über einen nach unten hin dicker werdenden Griff und liegt dadurch sehr gut in der Hand. Außerdem ist das Modell aus einem Guss gefertigt und weist somit keine unschönen Gratstellen auf.
Kunststoff oder Aluminium?
Ebenfalls solide verarbeitet ist der Eisdipper von WMF. Hier besteht die Schale aus zwar lediglich aus Kunststoff, aber der Griff aus einem speziellen Marken-Edelstahl. Der Portionierer ist dadurch angenehm schwer, lässt sich aber aufgrund des vergleichsweise dünnen Griffs trotzdem nicht so angenehm handhaben. Im Gegensatz zu diesen drei einfachen Eisdippern ist der zweite Kandidat von Rosenstein und Söhne schon etwas komplexer aufgebaut. Beim NC-2838 handelt es sich um eine klassische Eiszange, wie sie auch in Eisdielen verwendet wird. Durch Zusammendrücken des Griffs wird hier ein Metallband in Bewegung gesetzt, welches die Kugel aus der Schale löst. Eine Sprungfeder in der Zangenmitte sorgt dafür, dass der Griff nach dem Zusammendrücken wieder in die Ausgangsposition zurückspringt. Durch die thermoplastische Beschichtung des Griffs liegt der Portionierer gut in der Hand und auch sonst macht das Edelstahlmodell einen robusten und wertigen Eindruck. Das durchdachte Design schlägt sich jedoch auch im Preis nieder, denn verglichen mit den anderen Testkandidaten ist die Eiszange mit Abstand das teuerste Modell. Ob sich dieser Preisunterschied auch durch erstklassige Eiskugeln auszahlt, wird sich zeigen.
Welcher Eisportionierer formt die beste Kugel?
Um die Portionierer angemessen auf die Probe zu stellen, haben wir für unseren Test Speiseeis mit gröberen Stücken ausgewählt – Stracciatella und Walnuss. Damit das Abrollen der Kugeln besser gelingt, steht ein Behältnis mit lauwarmem Wasser bereit, in das die Modelle vor Gebrauch kurz eingetaucht werden. Durch den Temperaturunterschied soll sich das Eis dann leichter aus der Schale lösen lassen. Trotz dieses einfachen Hilfsmittels gestaltet sich das Portionieren in einigen Fällen schwierig. Der Eisdipper von Tedi lässt sich zwar gut durch die Eismasse ziehen und formt dabei Kugeln mit einem Durchmesser von 4,5 Zentimetern (cm), aber das Ablösen funktioniert weniger gut. In den meisten Fällen bleibt das Eis hartnäckig in der Schale kleben und lässt sich nur durch Klopfen oder Zuhilfenahme eines Löffels herausbekommen.
Der Testkandidat von WMF schlägt sich da schon besser. Obwohl auch bei diesem Portionierer die Schale aus Kunststoff besteht, löst sich die Eismasse deutlich leichter ab, auch wenn hin und wieder mit Klopfen nachgeholfen werden muss. Verantwortlich dafür ist die gute Beschichtung, die für eine sehr glatte Oberfläche in der Innenseite der Schale sorgt. Bei diesem Modell ist das Formen der Eismasse jedoch etwas mühsamer, da die Mulde sehr schmal ist. Die Kugeln werden dadurch auch nicht richtig rund und bleiben innen hohl. Außerdem sind sie mit einem Durchmesser von 4 cm die kleinsten im Test.
Welcher Eisportionierer formt die größten Kugeln?
Für größere und rundere Kugeln sollte man lieber zum Eisdipper aus Aluminium von Rosenstein & Söhne greifen. Mit diesem Modell lassen sich spielend leicht schöne gleichmäßige Eiskugeln mit einem Durchmesser von 5 cm formen. Grund dafür ist neben der einfachen, aber durchdachten Form vor allem auch das Material des Eisdippers. Denn durch die gute Wärmeleitfähigkeit von Aluminium macht sich das vorherige Eintauchen in warmes Wasser voll bezahlt und der Portionierer gleitet leicht und ohne viel Kraftaufwand auch durch sehr hartes Eis. Außerdem löst sich die Kugel ganz von selbst aus der Schale, ohne dass nachgeholfen werden muss. Dagegen kommt nicht einmal die professionelle Eiszange von Rosenstein & Söhne an. Zwar lassen sich auch mit diesem Portionierer sehr schöne Kugeln formen, die sogar noch ein bisschen runder und gleichmäßiger sind, aber das Formen geht nicht so leicht von der Hand. Obwohl auch hier das Eintauchen in warmes Wasser seinen Zweck erfüllt, ist mehr Kraftaufwand nötig, um die Zange durch die Eismasse zu ziehen. Das Herauslösen der Kugel durch Zusammendrücken des Griffs funktioniert zwar genauso problemlos, erfordert aber wiederum mehr Kraft und bei unvorsichtigem Gebrauch kann es auch vorkommen, dass man sich ein wenig die Hand einklemmt. Dafür erhält man dann aber auch mit fast 6 cm Durchmesser die größten Kugeln und mit ein bisschen Übung sehen die sogar aus wie im italienischen Eiscafe.
Reinigung der Eisdipper
Nach der Schlemmerei müssen wohl oder übel auch die Eisportionierer wieder gereinigt werden. Die Modelle von WMF und Tedi können dafür einfach in den Geschirrspüler gelegt werden, während die beiden Testkandidaten von Rosenstein & Söhne leider nicht spülmaschinenfest sind. Aber da sich die Eisreste am besten lösen, wenn sie noch nicht eingetrocknet sind, ist es sowieso empfehlenswert, die Portionierer nach Gebrauch direkt von Hand abzuwaschen. Am schnellsten geht das, wenn nur wenige Eisreste entfernt werden müssen, so wie beim Aluminiumdipper von Rosenstein & Söhne. Da das Gerät aus einem Guss ist, gibt es auch keine Schmutzstellen, an denen sich Eisreste festsetzen können. Bei den Modellen von WMF und Tedi und vor allem bei der Eiszange von Rosenstein & Söhne dauert die Reinigung da schon etwas länger, aber auch hier sind nach wenigen Minuten alle Eisreste entfernt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Eisportionierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
Lesen Sie auch 7 Eismaschinen im Test 2020.