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Kaffee ist nicht gleich Kaffee und die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Einige bevorzugen kräftigen Espresso, während andere lieber milden Kaffee trinken. Mit einer Kapsel- oder Padmaschine ist das alles kein Problem, denn hier wird jede Portion einzeln zubereitet und kann individuell angepasst werden. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeekapsel- und Padmaschinen Test 2021.

Die Testgeräte im Kaffeekapsel- und Padmaschinen Test 2021

Kaffeekapsel- und Padmaschinen:
De’Longhi Nespresso Lattissima One
Cremesso Compact One II
Tchibo Cafissimo Milk
Philips Senseo Select CSA240/20

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kaffeekapsel- und Padmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Übersichtlich: Die Bedienung der Cremesso ist einfach und intuitiv. Es kann zwischen drei Kaffeegrößen gewählt werden
Übersichtlich: Die Bedienung der Cremesso ist einfach und intuitiv. Es kann zwischen drei Kaffeegrößen gewählt werden

Kaffee besteht aus über 800 verschiedenen Aromen – fast genauso vielfältig sind die im Handel erhältlichen Kaffeesorten und die unterschiedlichen Zubereitungsarten des Heißgetränks. Von würzig über nussig bis hin zu blumig oder fruchtig ist da alles dabei. Wer sich diese Vielfalt nach Hause holen möchte und lieber ab und zu eine ausgewählte Kaffeespezialität genießt, statt literweise Filterkaffee zu trinken, für den sind Kapsel- oder Padmaschinen ideal geeignet. Im Gegensatz zum Kaffeevollautomaten sind diese Modelle vergleichsweise günstig, nehmen deutlich weniger Platz in Anspruch und haben den Vorteil, dass die Kaffeebohnen nicht immer erst zeitaufwendig ausgetauscht werden müssen, wenn ein anderes Aroma gewünscht wird. Das ist vor allem dann praktisch, wenn Sie sich den Haushalt mit jemandem teilen, der eine andere Kaffeesorte bevorzugt oder nur entkoffeinierten Kaffee trinkt. So kann jeder auf Knopfdruck seinen Lieblingskaffee genießen. 

Qual der Wahl: Bei der Maschine von De’Longhi sind 14 verschiedene Kaffeesorten zum Probieren im Lieferumfang enthalten
Qual der Wahl: Bei der Maschine von De’Longhi sind 14 verschiedene Kaffeesorten zum Probieren im Lieferumfang enthalten

Welche Kaffeemaschine ist besser: Kapsel oder Pad?

Das Grundprinzip ist ähnlich: Klappe auf, Kapsel oder Pad rein, Wassertank befüllen, gewünschtes Programm auswählen und dann kann es losgehen. Was die genaue Zubereitungsart betrifft, unterscheiden sich Kapsel- und Padmaschinen jedoch deutlich. Die Kapsel wird beim Einlegen durchlöchert und dann wird das heiße Wasser mit hohem Druck, bei unseren Testmodellen sind das 19 bar, durch die Kapsel gepresst. So entsteht ein klassischer Espresso, der dann mit mehr oder weniger heißem Wasser „verlängert“ wird. Die Pads sind hingegen wasserdurchlässig, ähnlich wie ein Kaffeefilter, und die Maschinen arbeiten mit deutlich weniger Druck, sodass das Endergebnis eher einem mehr oder weniger starken Filterkaffee gleicht. Welche Methode vorzuziehen ist, bleibt Geschmackssache. Ein Vorteil der Kapseln ist jedoch, dass sie das Aroma länger halten können. Die Pads sind hingegen günstiger, umweltfreundlicher und einheitlicher, sodass die Pads von verschiedenen Herstellern mit nahezu allen Maschinen kompatibel sind, was wiederum die Bandbreite an Kaffeesorten erweitert. Anders sieht es da bei den Kapselmaschinen aus. Hier gibt es verschiedene Systeme mit unterschiedlichen Kapselgrößen- und formen, wie beispielsweise von Nespresso, Tchibo oder Cremesso, die untereinander nicht kompatibel sind. Beim Kauf der Kaffeemaschine sollten also auch die verfügbaren Kapseln, ihre Vielfalt und ihr Preis für das jeweilige Modell im Blick behalten werden. Beim Testgerät von De’Longhi, welches das Nespresso-System verwendet, sind 14 Probekapseln im Lieferumfang enthalten, die schonmal einen guten Überblick über die Auswahl bieten und die Suche nach dem persönlichen Lieblingskaffee erleichtern.

Praktisches Detail: Bei der Padmaschine von Philips lässt sich der Ausguss verstellen und damit perfekt an die Tassenhöhe anpassen
Praktisches Detail: Bei der Padmaschine von Philips lässt sich der Ausguss verstellen und damit perfekt an die Tassenhöhe anpassen

Eingebaute Programmvielfalt in der Kaffeemaschine

Bei unseren Testgeräten kann bei den meisten zwischen drei Kaffeegrößen, klein, mittel oder groß, gewählt und damit auch die Stärke des Kaffees beeinflusst werden. Lediglich beim Modell von De’Longhi gibt es nur zwei Stufen, Espresso und Lungo, zur Auswahl. Wem das nicht ausreicht, der hat bei allen Kandidaten noch die Möglichkeit, die gewünschte Kaffeestärke individuell zu programmieren, indem die Wassermenge angepasst wird. Dabei ist die minimale Tassenfüllmenge auf 20 Milliliter bei der De’Longhi, 25 Milliliter beim Modell von Philips oder 30 Milliliter bei den Kandidaten von Cremesso und Tchibo festgelegt. Maximal kann die Füllmenge bei den Geräten von Cremesso und Tchibo auf bis zu 250 Milliliter eingestellt werden, während die Modelle von Philips und De’Longhi nur kleinere Tassen bis zu 145 oder 150 Milliliter füllen können. Beim Gerät von Philips kann zudem mittels eines seitlichen Schalters ausgewählt werden, ob eine oder zwei Tassen gleichzeitig gebrüht werden sollen. Da die De’Longhi und die Maschine von Tchibo einen Frischmilchtank besitzen, verfügen diese Kandidaten außerdem noch über ein bis Programme zur Zubereitung von Milchschaum, Latte macchiato und Co. 

Für Espressotassen gibt es bei der Maschine von De’Longhi eine Erhöhung, die auf das Abtropfgitter gestellt werden kann
Für Espressotassen gibt es bei der Maschine von De’Longhi eine Erhöhung, die auf das Abtropfgitter gestellt werden kann

Handhabung der Pad- und Kapselmaschinen

Hat man sich erst einmal mit den Programmen vertraut gemacht, ist die Kaffeezubereitung ein Kinderspiel. Zuerst müssen noch die Wassertanks befüllt werden, da diese bei all unseren Testkandidaten abnehmbar sind, können sie ganz einfach unter den Wasserhahn gehalten werden. Besonders gut entnehmen und einsetzen lässt sich der Tank der Tchibo, da er über einen Griff verfügt, der sicheren Halt bietet. Bei der Maschine von Philips ist beim Einsetzen hingegen etwas Übung gefragt, da der Tank im richtigen Winkel sein muss, um hineinzupassen. Sitzt der Tank, wird eine Kapsel oder ein Pad in die dafür vorgesehene Öffnung gelegt, diese wieder geschlossen und das Wunschprogramm per Knopfdruck gestartet. Bei der Padmaschine muss man sich vorher entscheiden, ob eine oder zwei Tassen gleichzeitig gebrüht werden sollen, um den entsprechenden Padhalter zu wählen. Zudem lässt sich bei der Maschine von Philips der Ausguss verstellen und so an die jeweilige Tassengröße anpassen. Bei den anderen Modellen gibt es dafür einen Aufsatz, der als Erhöhung auf das Abtropfgitter gestellt werden kann. Nach Programmstart dauert es nur kurze Zeit, bis der Kaffee in die Tasse fließt. Bei den Modellen von Cremesso und De’Longhi ist der mittelgroße Kaffee schon nach 42 oder 45 Sekunden fertig. Die Maschine von Tchibo benötigt etwa zehn Sekunden länger und bei der Philips muss man 70 Sekunden warten. Schön heiß ist der Kaffee, mit 75 bis 77 Grad Celsius, am Ende in jedem Fall. Für die nächste Tasse muss beim Gerät von Philips das alte Pad erst entsorgt und ein neues eingelegt werden. 

Dank Frischmilchtank können die Geräte von De’Longhi und Tchibo auch Latte macchiato und andere Kaffeespezialitäten zubereiten
Dank Frischmilchtank können die Geräte von De’Longhi und Tchibo auch Latte macchiato und andere Kaffeespezialitäten zubereiten

Die Kapselmaschinen verfügen hingegen über einen Auffangbehälter für gebrauchte Kapseln, sodass mehrere Portionen hintereinander zubereitet werden können, bevor dieser ausgeleert werden muss. Zur anschließenden Reinigung können die Einzelteile der meisten Maschinen in den Geschirrspüler wandern. Lediglich die Cremesso-Teile sowie die Wassertanks der Geräte von De’Longhi und Tchibo sind nicht spülmaschinenfest. Bei den Testkandidaten mit Milchtank gestaltet sich die Reinigung trotzdem etwas aufwendiger, da die Behälter immer erst auseinander genommen und anschließend wieder zusammengesetzt werden müssen. Aber mit ein wenig Übung ist auch das kein Problem.

Zwei auf einen Streich: Mit dem Testkandidaten von Philips können dank Doppelausguss zwei Tassen parallel befüllt werden
Zwei auf einen Streich: Mit dem Testkandidaten von Philips können dank Doppelausguss zwei Tassen parallel befüllt werden

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?

Das wohl größte Manko an Kapsel- und Padmaschinen ist der entstehende Müll, da jede Portion einzeln verpackt ist. Doch auch viele Hersteller haben sich darüber Gedanken gemacht und umweltfreundlichere Alternativen entwickelt. Bei den Geräten von Cremesso und Philips sind beispielsweise einige Kaffeesorten in biologisch abbaubaren Kapseln oder Pads erhältlich. Die Maschine von Philips ist zudem selbst zu 75 Prozent aus recyceltem Plastik hergestellt. Nespresso setzt nach wie vor auf Aluminiumkapseln, da diese das Kaffeearoma am besten und längsten bewahren können. Herstellung und Recycling der Kapseln ist jedoch mit einem deutlich höheren Energieaufwand verbunden. Der perfekte Kaffee könnte dadurch für umweltbewusste Konsumenten einen bitteren Nachgeschmack erhalten. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kaffeekapsel- und Padmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kaffeekapsel- und Padmaschinen
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs (beim Abschalten des Geräts sowie ggf. bei Signal) gemessen, die Ziel-Temperatur liegt bei 75 °C. Die Zubereitungsdauer wird für eine Tasse Standard-Kaffee ermittelt.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit beurteilt eine Gruppe geschulter Probanden die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente, ggf. Display und der Skalen sowie der Kapsel-/Padaufnahme und Verschlussbedienung. Bei der Reinigung wird überprüft, wie der Innenbereich und der Auslass/Tropffang zu reinigen sind, schließlich auch wie die Modularität und Erreichbarkeit der zu reinigenden Teile ist. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand der Qualität bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Zubereitung gemessen und vergleichend bewertet. Zusätzlich werden Geräteverpackung sowie entstehender Müll bewertet.
Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit und das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen, außerdem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Anleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autorin: Dorothee Wagner

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