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Kaffeemühlen sind so alt wie der Genuss von Bohnenkaffee in Europa selbst. Waren es früher manuelle Mühlen, die mit Muskelkraft angetrieben wurden, sind es heute meist elektrische Mühlen unterschiedlichster Bauart. Doch auch handbetriebene Kaffeemühlen sind nach wie vor beliebt – vor allem bei Outdoor-Aktivitäten. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeemühlen Test 2025.

Die Testgeräte im Kaffeemühlen Test 2025

Kaffeemühlen mit Scheiben-/Kegelmahlwerk:
Graef CM1116
Graef CM252
Graef CM8002 Elite Grind X
Eta Aromo ETA006490000
Peugeot Presto

Unser Testfeld ist diesmal bunt gemischt und so dürfte für jeden Kaffeegeschmack das Passende dabei sein: Eine manuelle Kaffeemühle muss sich beweisen, daneben stehen eine Universalmühle mit Schlagmahlwerk, eine hochwertige Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk und eine einfachere sowie eine ebenfalls besonders hochwertige Maschine mit Scheibenmahlwerk im Testlabor.

Graef CM252 Kaffeemühle im Test

Diese Kaffeemühle aus dem Hause Graef ist ein preiswertes Einstiegsgerät. Dennoch ist die Mühle schon mit einem modernen Scheibenmahlwerk aus Edelstahl ausgestattet und erlaubt die Justage von mehr als 15 Mahlstufen sowie eine einstellbare Tassenwahl. Im oberen Vorratsbehälter finden bis zu 80 Gramm (g) Kaffeebohnen Platz. Gemahlen wird in einen zur Maschine passenden Vorratsbehälter mit Deckel und spezieller Öffnung hinten.

Wenn die Kaffeemühle einen Vorratsbehälter besitzt, ist es wichtig, dass der Deckel luftdicht abschließt, damit die Bohnen auch bei längerer Verweildauer frisch bleiben
Wenn die Kaffeemühle einen Vorratsbehälter besitzt, ist es wichtig, dass der Deckel luftdicht abschließt, damit die Bohnen auch bei längerer Verweildauer frisch bleiben

Das Kaffeepulver rieselt nämlich nicht von oben, sondern wird von hinten in den Behälter geblasen. Dank aufgesetztem Deckel geschieht das ohne Kleckern – eine clevere Technik. Konstruktionsbedingt ist allerdings kein Befüllen von Siebträgern möglich, was den Einsatz der Mühle etwas einschränkt (es sei denn, man macht sich die Mühe und befüllt den Siebträger manuell).

Je nach Tassenwahl startet der Mahlprozess durch Drücken des oberen Start-/Stop-Knopfes und endet nach der vorausgewählten Zeit. Ein Unterbrechen ist aber auch jederzeit über diesen Knopf möglich. Etwas Kritik gibt es bei der Mahlgradeinstellung.

Bei der elektrischen Kaffeemühle von Graef kann man zwischen Automatik (Betätigung mit dem Siebträger) oder Dauerbetrieb wählen
Bei der elektrischen Kaffeemühle von Graef kann man zwischen Automatik (Betätigung mit dem Siebträger) oder Dauerbetrieb wählen

Diese ist leider nicht mit Ziffern versehen, sondern nur mit dicker werdenden Punkten bedruckt. Man weiß also nie ganz genau, in welchem Bereich man sich gerade befindet, was besonders eine Feinjustage erschwert.

Das Mahlergebnis bei gröberen und ganz groben Mahlgradeinstellungen geht in Ordnung. Feines Kaffeepulver zum Beispiel für Mokka beherrscht das Gerät hingegen nicht so gut, hier ist uns die Körnung zu grob und es fehlt an Homogenität. Ohnehin wird dieses Gerät aber seinen Einsatz vermutlich eher bei Filterkaffee oder French Press mit höheren Mahlgraden finden, dort gibt es keinen Grund zur Beschwerde.

Graef CM1116 Kaffeemühle im Test

Die edle Kaffeemühle Graef CM1116 kommt mit einem ordentlichen Eigengewicht und steht bombenfest auf dem Küchentisch. Die Ähnlichkeit zur CM1012 ist dabei unverkennbar. Kein Wunder – handelt es sich doch um eine Weiterentwicklung der vorgenannten Maschine. Größter sichtbarer Unterschied ist das neue Touchdisplay vorn an der Maschine. Dieses ersetzt die bei der CM1 012 noch an der rechten Seite angebrachten manuellen Schalter zur Zeit- und Tassenwahl.

Die Luxus-Variante von Graef gefällt uns sehr gut. Allerdings hat sie etwas Probleme mit sehr großen Siebträgern, die nur schlecht den Schalter betätigen
Die Luxus-Variante von Graef gefällt uns sehr gut. Allerdings hat sie etwas Probleme mit sehr großen Siebträgern, die nur schlecht den Schalter betätigen

Nun erfolgt die Voreinstellung über das edle Touchdisplay, das die Programmierung der gewünschten Zeit für eine oder zwei Tassen erlaubt. Diese Mühle ist vor allem für Siebträgerfans konzipiert und wird mit einer entsprechenden Halterung ausgeliefert, die über eine verstellbare Schiene an die Größe des Siebträgers angepasst werden kann. Mit besonders großen Siebträgern hat das Gerät allerdings etwas Probleme, da man damit nur schlecht an den Auslöseknopf kommt.

Gelingt das, muss man den Siebträger dann in der Hand behalten, da dieser sonst wieder aus der Halterung herausrutschen kann. „Hands free“ lässt sich demnach nur mit kompakteren Siebträgern realisieren. Beim Mahlgrad ist die Auswahl etwas bescheiden. Nur neun Grade – immerhin stufenlos einstellbar – stehen zur Verfügung. Diese sind allerdings gut abgestimmt und für Espressoliebhaber konzipiert.

Optimale Version einer Kaffeemühle: Oben mit luftdichtem Vorratsbehälter, rechts mit einem Drehschalter für den Mahlgrad sowie einem Touch-LED-Display
Optimale Version einer Kaffeemühle: Oben mit luftdichtem Vorratsbehälter, rechts mit einem Drehschalter für den Mahlgrad sowie einem Touch-LED-Display

Auch Pulver für normalen Filterkaffee oder French Press kann gemahlen werden, einen Auffangbehälter muss man sich allerdings besorgen, da dieser im Lieferumfang nicht enthalten ist. Hierzu muss zudem der Halter für die Siebträger abgebaut werden, was zum Glück ziemlich einfach ist, denn dieser ist nur eingehängt. Im Gegensatz zur CM252 kann man die Mahlgrade anhand aufgedruckter Ziffern ablesen, was die Einstellung deutlich erleichtert.

Gemahlen wird über eine mit dem Siebträger zu betätigende Taste an der Maschine. Im Betrieb gefällt uns diese Mühle sehr gut. Das Einsatzgebiet dieses Gerätes sehen wir speziell bei Kennern und Fans von sorgfältig bereiteten Espressoheißgetränken.

Graef Elite Grind X Kaffeemühle im Test

Für gehobene Ansprüche hat Graef die Elite Grind X entwickelt. Diese Kaffeemühle ist mit einem robusten Kegelmahlwerk und einem mit 40 Stufen sehr fein einstellbaren Mahlgrad ausgestattet. Sie eignet sich für Kaffeeliebhaber sowie Espressofans gleichermaßen und wird mit einigen interessanten Extras geliefert. So stehen gleich zwei Bohnenbehälter zur Verfügung, ein kleiner mit 75 g und ein größerer mit üppigen 350 g Füllmenge.

An diesem Display kann die gewünschte Mahldauer und damit die Menge (wahlweise für eine oder zwei Tassen) eingestellt und auch geändert werden
An diesem Display kann die gewünschte Mahldauer und damit die Menge (wahlweise für eine oder zwei Tassen) eingestellt und auch geändert werden

Dank einklappbarem Bohnentrenner können die Behälter problemlos auch im gefüllten Zustand getauscht werden. So kann beispielsweise der kleine Behälter für Espressobohnen und der größere für normale Kaffeebohnen verwendet und schnell gewechselt werden.

Kegelmahlwerke haben einen Vorteil bei der Reinigung. Der innere Teil lässt sich bei Bedarf herausnehmen und somit sehr gründlich säubern
Kegelmahlwerke haben einen Vorteil bei der Reinigung. Der innere Teil lässt sich bei Bedarf herausnehmen und somit sehr gründlich säubern

Die Mahlgradeinstellung lässt sich sehr fein abstimmen und funktioniert im Test einwandfrei. Zusätzlich liefert ­Graef zwei unterschiedliche Siebträgerhalter mit. Somit können Siebträger direkt und ohne Umwege über einen Auffangbehälter befüllt werden. Die Maschine kann entweder im Dauerbetrieb laufen oder per Druck am Siebträger oder dem Auffangbehälter im Automatikmodus betrieben werden.

Eta Aromo Kaffeemühle im Test

Hierbei handelt es sich um eine einfache „klassische“ Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk, wie sie schon zu Großmutters Zeiten in Benutzung war. Im Gegensatz zu den modernen Geräten mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk wird die gewünschte Menge an Bohnen hier direkt in den Mahlbehälter gegeben und die Maschine anschließend je nach gewünschtem Mahlgrad eine definierte Zeit angeschaltet. Anschließend kann das Kaffeepulver entnommen werden.

Bei der manuellen Mühle von Peugeot lässt sich der Mahlgrad stufenlos einstellen. Zu besseren Orientierung dienen die Piktogramme
Bei der manuellen Mühle von Peugeot lässt sich der Mahlgrad stufenlos einstellen. Zu besseren Orientierung dienen die Piktogramme

Das Mahlwerk selbst besteht nur aus einer rotierenden Messerscheibe. Zwar lässt sich mit einem Schlagmahlwerk besonders feines Kaffeepulver herstellen, allerdings erzeugt das Mahlwerk auch Hitze, die den Geschmack des Kaffees beeinträchtigen kann. Zur gelegentlichen Nutzung kann eine solche Kaffeemühle aber durchaus ihren Einsatz finden: Zum einen ist sie sehr günstig in der Anschaffung, zum anderen können Gewürze wie Pfeffer gemahlen werden.

Peugeot Presto Kaffeemühle im Test

Im Jahre 1 840 baute Peugeot seine erste Kaffeemühle. Was wie ein Autowitz beginnt, ist tatsächlich so geschehen. Lange vor dem ersten Kfz begeisterte Peugeot mit manuellen Kaffeemühlen die damaligen Haushalte. Die moderne Variante ist sehr kompakt gebaut und erlaubt das Mahlen von feinstem Mokka bis hin zu grobem Kaffeepulver für French Press.

Die einzige Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk muss je nach gewünschtem Mahlgrad manuell entsprechend lange angeschaltet werden
Die einzige Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk muss je nach gewünschtem Mahlgrad manuell entsprechend lange angeschaltet werden

Das Mahlen geht leicht von der Hand und das Pulver landet in einem angeschraubten Auffangbehälter. Optimal ist die Einstellung des Mahlgrades mit aufgebrachten Symbolen für die jeweilige Kaffeesorte. Besonders bei Mokka macht die Mühle eine sehr gute Figur, nicht ganz so homogen sind die mittleren Mahlgrade für Filterkaffee, gehen aber auch in Ordnung. Idealer Begleiter für unterwegs.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kaffeemühlen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kaffeemühlen
Funktion: In je drei Durchgängen wird für drei Mahlgrade (handelsüblicher Filterkaffee mit 335 bis 710 Mikrometer Partikelgröße, feiner Espresso mit unter 335 Mikrometer und staubfeiner Mokka mit etwa 200 Mikrometer) das Ergebnis der erreichten Körnung sowie die Homogenität via Sieb und optischer Begutachtung ermittelt und bewertet. Die Mahlgeschwindigkeit wird für die drei Mahlgrade gemessen und vergleichend bewertet (Bei Geräten mit Schlagmahlwerk entfällt dieser Punkt bauartbedingt).
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, insbesondere der Mahlgrad- und Mengeneinstellungen sowie Skalen. Bei den manuellen Mühlen wird hierbei auch der Kraftaufwand geprüft und bewertet. An die Funktionstests schließt sich die Bewertung der Reinigung an. Die Modularität der zu reinigenden Teile sowie die Zugänglichkeit des Mahlwerkes sind hier ausschlaggebend für die Note; ebenso, wie gut die Auffangbehälter funktionieren und ob nach dessen Entnahme Kaffeepulver herauskrümelt. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches der elektrischen Mühlen wird im Testlabor durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 Zentimeter, bis hin zu 70 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann anhand ihrer Qualität (Bebilderung, Struktur, Schriftgröße, Anwendungshinweise) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Verpackung wir unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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